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4. Spit to Manly-Walk: Natur mitten in der Stadt

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Besucher trauen oftmals ihren Augen nicht: Nationalparks mitten in der Stadt! Dies ist eines der schönsten Merkmale Sydneys. Eine der lohnenswertesten Wanderungen führt in etwa drei bis vier Stunden von der Spit Bridge im Nobelvorort Mosman zum beliebten Badeort Manly.

Der Wanderweg von der Spit-Brücke im Stadtteil Mosman bis nach Manly ist ähnlich schön wie die Klippenwanderung von Bondi nach Maroubra, doch weitaus weniger bekannt. Der etwa neun Kilometer lange Wanderweg führt am herrlichen Hafen Sydneys entlang, mal gemächlich durch schön angelegte Uferlandschaften, mal etwas rauer durch Buschland, mal an imposanten Klippen entlang. Die Ausblicke auf das blaue Meer, Fähren und Boote, Klippen, blühende Bäume und Büsche machen die Strapazen der Wanderung wett.

Mitten in Sydney und doch mitten in der Natur ... Papageien und Kookaburras, Wasseragamen und vielleicht sogar mal eine Schlange lassen sich auf dem Spaziergang beobachten. Der Wanderweg startet am Ende der Spit Bridge, die den Stadtteil Mosman mit Seaforth und Clontarf verbindet. Diese ist leicht mit einem Bus erreichbar. Vom Ende der Brücke geht es die meiste Zeit direkt am Wasser entlang. Am North Harbour Reserve bietet ein kleines Café Erfrischungen, und am Endpunkt der Wanderung, in Manly, erwarten den Wanderer zahlreiche Cafés und Restaurants. Von Manly aus – dem Ort, dem gerne nachgesagt wird, dass er sieben Meilen von der Stadt entfernt ist, aber 1000 Meilen von allen Sorgen – kann man die Fähre zurück in die Stadt nehmen. Die Fahrt ist ein Erlebnis für sich und bester Ersatz für eine Hafenrundfahrt. Obwohl man mitten in der Stadt ist, empfiehlt es sich, ausreichend Wasser, Verpflegung und Sonnencreme mitzunehmen.


Ein Kookaburra oder auf Deutsch ein lachender Hans


Wasseragame auf dem Weg

Von der Spit Bridge, die einfach mit dem Bus von der Innenstadt aus zu erreichen ist, geht es immer an den Buchten am Nordufer entlang. Zwischen Fisher und Sandy Bay können aufmerksame Wanderer einen sogenannten aboriginal shell midden sehen. Ein midden ist quasi eine Muschelmüllhalde – ein Ort, an dem Aborigines – in diesem Fall der Cammeraygal-Clan – Muscheln gegessen und die leeren Schalen nach ihrem Mahl weggeworfen haben.

Nur wenige Schritte sind es von der Sandy Bay bis nach Clontarf, einem der exquisiten Vororte Sydneys. Der Wanderweg führt direkt über ­Clontarfs kleinen, beschaulichen Strand, der einst in die ­Geschichtsbücher eingegangen ist. 1868 wurde hier Prinz Alfred, der Sohn von Königin Victoria, von dem Iren Henry James O'Farrell angeschossen. Er hatte Glück im Unglück, da die Kugel ihn genau im Kreuz seiner Hosenträger traf und somit abprallte. Der Prinz blieb unverletzt.


Ein Fischer am Forty Basket Beach – noch hat er keine 40 Körbe gefüllt.

Clontarf selbst lädt auch zu einem ersten Bad ein, denn hier ist ein Stück des Hafens als Schwimmbad abgegrenzt und somit haisicher. Die Angst vor Haien im Middle Harbour ist durchaus berechtigt, nicht nur weil die Schauspielerin Marcia Hathaway 1963 dort von einem Hai getötet wurde. Das dunkle Wasser und die vielen verzweigten Meeresarme sind ein wirklicher Anziehungspunkt für einige gefährliche Haiarten wie den Stierhai, und Clontarf gilt nicht umsonst unter Fischersleuten als Hotspot für Haie. Ab Clontarf wird der Wanderweg deutlich einsamer. Es geht durch Buschland, über Felsen und auf Klippen hinauf. Der kurze Abstecher hinunter zum Castle Rock Beach lohnt und nach der Abzweigung zum Grotto Point Lighthouse sollte man eine Reihe Aborigine-Felsgravierungen nicht verpassen. Ebenfalls ein Muss ist etwas später ein Schlenker hoch zum Tania Park und dem Aussichtspunkt Arabanoo, von wo aus man einen herrlichen Blick auf den Hafen bzw. auf Manly hat. Der Aussichtspunkt ist nach dem Aborigine Arabanoo benannt, der am 31. Dezember 1788 auf Befehl von Gouverneur Arthur Phillip in Manly gefangen genommen wurde, damit die britischen Siedler mehr über die Ureinwohner lernen konnten.

Zurück am Wanderweg sind weitere Höhepunkte der Reef Beach, der früher einmal beliebter Treffpunkt der Nudisten und Naturalisten war, und der Forty Baskets Beach, wo Toilettenhäuschen und ein Gratis-Grill zu einem Picknick einladen. Am Forty Baskets Beach befindet sich auch ein eingezäuntes Stück Hafen zum Schwimmen. Der Forty Baskets Beach erhielt seinen Namen 1885, als Fischer nach einem erfolgreichen Fang 40 Körbe mit Fisch füllten. Diese wurden an australische Truppen ­geschickt, die nach ihrer Rückkehr aus dem Kriegsgebiet im Sudan in der Quarantänestation am North Head über Manly ausharren mussten, damit sie keine Epidemien ins Land einschleppten.

Nicht weit vom Forty Baskets Beach entfernt (jetzt geht es kurz auf der Straße weiter und über eine abenteuerliche Brücke) ist das North Harbour Reserve, bis das letzte Stück bis Manly dann mehr Spazier- als Wanderweg ist und vorbei an hübschen Villen des Stadtteils Fairlight führt.

In Manly selbst endet der Wanderweg am Fähranleger, von wo aus es zurück in die Stadt geht – doch wunde Füße hin oder her – hier muss der Weg noch einmal quer über die Halbinsel und durch die nette Fußgängerzone des Strandvorortes bis zum Hauptstrand Manlys führen. Denn der kilometerlange Sandstrand mit seinen berühmten Norfolk-Kiefern ist ein Blick, den jeder Besucher in Sydney gesehen haben muss.


Blick auf den Manly Beach und seine Norfolk-Kiefern


Der Castle Rock Beach

Info

Lage: Der Wanderweg ist im Norden Sydneys gelegen, rund 20 Min. Autofahrt von der Innenstadt entfernt. Eine Wanderkarte findet sich unter: www.manlyguide.com/wp-content/uploads/2009/12/scenicwalk.pdf

Anfahrt: Der Weg kann von Manly aus bestritten werden oder andersherum (wie im Text beschrieben) von der Spit Bridge aus. Beide Orte sind leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln von der Innenstadt aus erreichbar.

•Mit dem Bus von der Innenstadt:

z. B. Wynyard Station zur Spit Bridge, Mosman: Bus 180 nach Manly von Wynyard Station, Carrington Street, www.sydneybuses.info

•Zurück mit der Fähre von Manly zum Circular Quay: alle 30 Min., unbedingt die alte „gemütliche“ Fähre nehmen und nicht das Schnellboot, damit sich die herrliche Küstenlandschaft nochmal in aller Ruhe vom Wasser aus anschauen lässt!, transportnsw.info

Öffnungszeiten: Grundsätzlich immer – doch nach einem Sturm oder starkem Regen sollte man vorsichtig sein und vor allem bis zu 3 Tage danach nicht im Meer schwimmen (wegen potenziell aufgewirbelter Schadstoffe).

Eintritt: Gratis.

Achtung: Der Weg ist nicht schwierig, aber gute Wanderschuhe, Wasser und Sonnenschutz (Sonnencreme und Hut) sind Pflicht. Wer unterwegs schwimmen möchte – aufgrund der Haigefahr im inneren Hafen bitte nur in den abgezäunten Bereichen.

Aktivitäten: An der Spit Bridge, in Clontarf, am North Harbour Reserve und in Manly gibt es Cafés und vor allem in Manly auch viele schöne Restaurants. Wer in Manly noch Ausdauer hat, kann sich eine Surfstunde am berühmten Strand von Manly gönnen. Manly Surf School, 93-95 North Steyne, Manly, NSW 2095, Tel: +61 2 9932 7000, E-Mail: bookings@manlysurfschool.com, manlysurfschool.com

Unterkünfte:

•In Manly:

The Sebel Manly Beach, nettes Standardhotel direkt am Strand, 8-13 South Steyne, Manly, NSW 2095, Tel: +61 2 9977 8866, E-Mail: res.sebelmanly@accorvacationclub.com.au, www.thesebelmanlybeach.com.au

•In der Stadt in der Nähe des Fähranlegers Circular Quay:

The Rendezvous Hotel, in guter Lage im historischen Viertel der Rocks, 75 Harrington Street, Sydney, NSW 2000, Tel: +61 2 9251 6711, E-Mail: reservations.sydneytr@rendezvoushotels.com.au, www.rendezvoushotels.com

Australien – New South Wales mit Sydney

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