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Herbstzeitlose

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Das Frühlingskleid ist längst verschwunden,

es welkt der bunte Sommerkranz,

den Deine Liebste einst gewunden

und trug bei ihrem letzten Tanz.

Der Herbst lässt alle Blüten sterben,

malt Busch und Bäumen farbig Laub,

hebt spielerisch die Blätterscherben,

die haltlos wirbeln, müd und taub.

An Zäunen wiegen Spinnenweben

sich leis im Takt zum Windgesang,

und flüstern von vergangenem Leben,

als fröhliches Gelächter klang.

Du gehst allein auf stillen Wegen,

die Sehnsucht quält Dich allzu sehr,

aus Deinen Augen tropft der Regen,

ach, Deine Liebste ist nicht mehr.

Es treibt Dich fort zum Totengarten,

bald wird die Sonne untergehen,

nur einmal noch willst Du der Liebsten

in veilchenblaue Augen sehen.

So tief das Schweigen über Steinen,

erwärmt nicht durch den Sonnenstrahl.

Wird Dich denn nichts mehr mit ihr einen?

Ach, niemand lindert Deine Qual.

Doch plötzlich, als ob’s Dich liebkose,

wächst aus dem Grab ein Blümchen Dir

mit lila Wangen, Herbstzeitlose,

ein stiller Gruß von ihr … von ihr.

2015

Aramesh

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