Читать книгу Psychologische Astrologie - Ausbildung Band 15: Karmische Astrologie - Beate Helm - Страница 11
Nordknoten im Widder - Südknoten in der Waage
ОглавлениеMit einem Südknoten in der Waage kommt man mit einem tiefen Verständnis für Beziehungen und die Begegnung mit dem anderen ganz allgemein in diese Inkarnation. Man ist es gewohnt, auf seine Mitmenschen zuzugehen, ihnen freundlich entgegenzukommen und mit allen Mitteln zu versuchen, Unstimmigkeiten und Konflikte schlichtend beizulegen oder von Anfang an zu vermeiden.
Ein harmonisches Miteinander wird wesentlich höher eingestuft als der eigene Wunsch und Wille, so dass Eigeninteressen gerne unter den Tisch fallen und vom Bewusstsein ignoriert werden, falls sie die höfliche Gemeinsamkeit stören würden. Menschen mit dieser karmischen Vergangenheit sind es tief gewohnt, mit Diplomatie und Kompromissbereitschaft ihr Leben zu gestalten und den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.
Aufgrund der Betonung von Harmonie und Ausgleich, von der Vereinigung mit dem Partner oder dem Nächsten weiß man oft nicht mehr, was die eigentlichen, ursprünglichen Bedürfnisse für die eigene Person waren, außer Frieden zu stiften. Es fällt schwer, klare Stellungen zu beziehen, da das Befürworten einer Seite die Ablehnung der anderen bedeuten würde, was aufgrund des Wunsches nach Gleichgewicht widerstrebt.
Man ist es außerdem gewohnt und möchte auch weiter darin schwelgen, sich mit Kunst und Kultur zu umgeben oder diese selbst zu schaffen. Es besteht ein ausgeprägter Sinn für Stil und Schönheit.
Diese Einbettung in Gedanken der Gemeinsamkeit, des Teilens, der Ästhetik, der Harmonie und der Zuwendung zu seinem Gegenüber ist der karmische Hort der Geborgenheit, mit dem man sich in dieses Leben einschwingt und die auch eine grundlegende Erwartungshaltung ausmacht.
Will man nun den vorgesehenen karmischen Entwicklungsschritt tun, gilt es, sich von dieser sehr geistigen und teilweise auch recht bequemen, unentschiedenen Umgangsweise mit dem Leben zu verabschieden und eine völlig neue Richtung einzuschlagen.
Man wird herausgerissen aus seinem Abwägen, aus seiner Suche nach Ausgleich und hineingeworfen in die Tat. Was will ich wirklich? Was sind meine ureigenen Bedürfnisse? Was will ich für mich durchfechten und mir mit aller Kraft erkämpfen? Wohin möchte ich mit meiner Angriffslust, mit meiner Tatkraft und meiner direkten Aktivität? Diese Fragen werden von dem Nordknoten im Widder erweckt. Er lässt diese Persönlichkeit wieder mehr ihre Eigenart, ihre persönlichen Verlangen an die Oberfläche gelangen, ihren Trieb nach neuen Abenteuern, nach Aktion und körperlicher Auseinandersetzung. Er lässt sie ihren Körper wieder wahrnehmen und seine triebhaften, urtümlichen Begierden, den Drang nach Sexualität oder sportlicher Abreaktion.
Die Verbundenheit mit dem anderen wird ersetzt durch den Wettkampf, das Konkurrenzdenken, den Eindruck "einer gegen alle". Man steht nicht mehr zu zweit, sondern allein und fühlt sich umso lebendiger, je mehr Herausforderungen auf einem zukommen, je mehr Fehdehandschuhe ihm auf seinem Weg entgegengeschleudert werden.
Die Persönlichkeit mit einer solchen Konstellation wird lernen müssen, ihre ausgleichende, vermittelnde Art hinter sich zu lassen und stattdessen mit Ellbogen zu kämpfen und lautstark auf den Tisch zu schlagen, auch wenn es gerade das ist, was ihr von der karmischen Vergangenheit her zutiefst zuwider war. Sie muss lernen, das Messer zu zücken und sich vehement durchzusetzen, ohne Rücksicht auf Verluste, auf den Untergang der harmonischen Schwingungen und der innigen Gemeinsamkeit.
Auch Werte wie die schönen, feinen Künste werden immer weniger eine Rolle spielen. An ihre Stelle tritt die raue Gewalt der Selbstbehauptung und der impulsiven Neuerschaffungen, Neugründungen, Initiativen. Hauptsache, es passiert etwas, es findet eine Bewegung statt. Wie und wohin scheint noch recht unwichtig zu sein.
Nun ist es jedoch auch so, dass die Qualitäten des Waage-Südknotens nicht aus der Welt sind. Sie können stattdessen einfließen und zur Geltung kommen in dem Ausdruck der Marskraft des Nordknotens. Mit den Waage-Venusfähigkeiten im Rücken, als Standplatz kann man sich nach oben in Richtung Nordknoten bewegen und dort durchbeißen, was man sich als Hürde und direkt ansteuerbares Ziel ausgesucht hat.
Die Eigenschaften des Südknotens werden in diesem Leben zuerst noch einmal auf ihre höchste Stufe gebracht, bis sie ganz in den Hintergrund treten und der Entfaltung der Marskräfte als neue Vision in der karmischen Entwicklung Platz machen.
Widder-Nordknoten in den Häusern
Widder-Nordknoten im 1. Haus
(Waage-Südknoten im 7. Haus)
Bei dieser Konstellation wird die Notwendigkeit, in die Körperlichkeit zu gehen, seinen Trieb zu spüren und zu leben sowie aktiv seine Eigeninteressen durchzuboxen, noch dringlicher. Alles Entgegenkommen, alle Diplomatie und Freundlichkeit wird nicht mehr weiterbringen, wird die Entfaltung dieses Individuums nur ausbremsen, anstatt es in der körperlichen Kraft und der Fähigkeit zu mutigen Neuanfängen gedeihen und erstrahlen zu lassen.
Beziehungen müssen zurücktreten, um der Impulsivität, dem absoluten Drang nach Aktivität und Selbstbehauptung den Platz zu räumen.
Widder-Nordknoten im 2. Haus
(Waage-Südknoten im 8. Haus)
Diese Persönlichkeit ist es gewohnt, sich in intensive Beziehungen hineinzusteigern und sich und/oder anderen jeweils früher oder später dabei den Garaus zu machen. Sie will leiden, will auffressen und aufgefressen werden, will die absolute Totalität mit dem Partner und im Umgang mit ihren Mitmenschen ganz allgemein.
Ihr war Intensität und Echtheit, der Ausbau ihrer Machtposition in der Partnerschaft oder aber das Spielen des Opfers immer wichtiger als jede Sicherheit und die Verbindung mit der Materie. Die Orientierung ging alleine nach außen, zum anderen, zu einer tödlichen Umschlingung.
Damit soll nun genug sein. Es ist Körperlichkeit und Bodenständigkeit gefragt. Das sinnliche Begehren und Genießen, das feiste Aufgehen in überquellendem Reichtum, der einem so sicher ist, wie das Amen in der Kirche. Unterbrochen wird diese Bequemlichkeit durch den Aktivitätsdrang des Widders, der hier seine Initiative und Kampfeskraft zum Einsatz bringt, um die Geldtaschen zu füllen und sich ein Revier zu schaffen, das klar und mit Waffengewalt abgesteckt und abgeschirmt wird.
Man wird lernen, von seinem starken Außenbezug Abschied zu nehmen und sich stattdessen auf seine Eigeninteressen und das Bedürfnis nach greifbaren Gütern, nach Materie und Luxus zu konzentrieren. Man will mit aller Begierde Eigentum und Besitz haben und festhalten. Andere Menschen spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Sie sind bestenfalls für die körperlich-sinnlichen Genüsse zu gebrauchen. Der Dickkopf soll nach vorne stürmen, um so viele Güter einzuheimsen und zu horten, sie in den Lagerbestand aufzunehmen, wie nur möglich. Teilen wird zum Fremdwort erklärt.
Genussvolles, sinnliches Agieren, nicht nur um äußere, sondern auch innere Sicherheit, inneren Reichtum und Selbstwert zu erlangen, ein tatkräftiges Nähren und Verwöhnen, ohne die Eigeninteressen aus den Augen zu verlieren, sind die höheren Ziele dieser Konstellation
Widder-Nordknoten im 3. Haus
(Waage-Südknoten im 9. Haus)
Persönlichkeiten mit dieser Konstellation kommen mit der Erwartungshaltung nach Erfüllung und Weiterentwicklung durch Beziehungen in dieses Leben. Sie sind es gewohnt, ihr Glück im anderen zu suchen und zu erfahren, vielleicht auch in Begegnungen und Verbindungen mit dem Ausland oder Menschen aus einem anderen Kulturkreis, einer anderen Religionsangehörigkeit. Sie wollen lernen und weise werden durch den Kontakt mit ihren Mitmenschen und insbesondere ihrem Liebespartner, wollen ihr Bewusstsein erweitern und sich erfreuen, erquicken lassen durch das Beisein des anderen. Sie lieben es, geistig abzuheben und sich als die reine Weisheit und Wahrheit zu empfinden, sich an Hirngespinsten zu erlaben und mit dem Partner in Geistigkeit verbunden zu sein.
In dieser Inkarnation nun geht es darum, den Partner erst einmal völlig außer Acht zu lassen und sich ganz auf seine eigenen Ideen und Ziele, die direkten Herausforderungen des Lebens zu versteifen, die sich hier besonders auf der verbalen und geistigen Ebene abspielen. Man lernt sich in Streitgesprächen durchzukämpfen und immer das neueste Wissen in petto zu haben, mit dem man seine Persönlichkeit zu behaupten weiß.
Ein schneller geistiger Schlagabtausch, die Fähigkeit, verbale Kontakte zu knüpfen und sich sprachlich zumindest mit Lautstärke oder einem ausgeprägten Tempo hervorzutun, sind wesentliche Entwicklungsziele bei dieser Mondknotenstellung. Auch neue Akzente setzen, Neugründungen in Angriff zu nehmen auf dem Sektor Kommunikation und Wissensvermittlung, Informationssammlung und -weitergabe stellen Möglichkeiten dar, seiner karmischen Richtung näher zu kommen, immer mit den früher gesammelten Erkenntnissen im Gepäck, das man nun voller Elan vermitteln kann.
Widder-Nordknoten im 4. Haus
(Waage-Südknoten im 10. Haus)
Bei dieser Konstellation war die berufliche und gesellschaftliche Stellung in früheren Inkarnationen von größter Bedeutung. Man ist gewohnt, "wer zu sein", etwas darzustellen in der Öffentlichkeit, in seinem Beruf aufzugehen und sich dem Aufbau und der Erhaltung von Stabilität und Ordnung zu widmen.
Erreicht hat man diese mit Hilfe seiner Beziehungen und der Fähigkeit zu diplomatischem Geschick, kultiviertem Auftreten und Kompromissbereitschaft. Die Partnerschaften waren auf lange Dauer, Festigkeit und Treue angelegt, weniger den jeweiligen Launen und Gefühlen unterworfen. Die Beziehung sollte Halt und Stütze sein und konnte daher nicht den plötzlichen Wechseln aufgrund von emotionalen Anwandlungen folgen. Man war demnach ein zuverlässiger Partner, der seine Venusqualitäten in den Beruf hat einfließen lassen.
Jetzt ist genug der Freundlichkeiten und der Orientierung an fremden oder selbst eigenen Gerüsten und Konventionen, an den Anforderungen des Berufes, ist es vorbei mit den Ansprüchen und der Strenge. Stattdessen soll nun mehr Gefühl und Kontakt mit den inneren Regungen und Empfindungen ins Leben einziehen, nicht ohne Kampf gegen altbackene Vorstellungen von Heim und Familie, dem zweiten wesentlichen Thema in dieser Inkarnation. Man wird lernen, sich mit Hilfe seiner Emotionalität sowie dem Rückhalt bei seiner inneren bzw. äußeren Familie, seiner inneren Basis, von der aus man mit seiner impulsiven Aktivität durchstartet, durchsetzen.
Das Bedürfnis, sich beruflich zu profilieren, verliert zunehmend an Bedeutung und es geschieht die Öffnung für die innere Welt, für sein fürsorgliches Wesen, seine Empfänglichkeit und Hingabe, seine Gefühle, mit denen man nicht hinterm Berg hält, sondern äußerst direkt und ehrlich nach außen drängt. Die Partnerfixierungen werden nicht mehr benötigt, stattdessen kämpft man sich in sein Inneres und wieder aus ihm hervor. Eine energiegeladene Emotionalität entwickelt sich und man lernt, sich für diese zu engagieren und aus ihr heraus aktiv und initiativ zu werden, wofür die früher erreichte Festigkeit von großem Nutzen sein kann.
Widder-Nordknoten im 5. Haus
(Waage-Südknoten im 11. Haus)
Hier bringt man ausgeprägte Erfahrungen der Beziehungen und Gemeinschaftlichkeit mit in diese Inkarnation. Das Aufgehen im Freundeskreis, in einer gleich gesinnten Gruppierung oder einem Team, das seinen Vorstellungen von angenehmem, zuvorkommendem Austausch ohne Streits und Reibereien entsprach, nahm früher eine wesentliche Stellung ein. Begegnungen und Hilfsbereitschaft, Freundschaftlichkeit und Gemeinschaftssinn standen über jeglichen persönlichen Wünschen und Bedürfnissen.
Der Aufbau von Beziehungen, in denen Distanz und das Einbeziehen von Freunden, in denen Freiheit und Ungewöhnlichkeit ganz oben standen, war ein Hauptanliegen, ebenso wie die Demonstration eines unkonventionellen Geschmacks und Kunstsinns.
In diesem Leben nun soll die Richtung gen Individualität und kämpferischen Ausdruck seiner Einzigartigkeit gehen. Es geht darum, sich von der Außenorientierung zu lösen und vollkommen auf sich selbst zu besinnen, um zu spüren, welche besonderen Werte, Kräfte und Eigenschaften in einem ruhen und nun dringend nach schöpferischer Darstellung rufen, die Gestalt annehmen und sich zur Schau stellen wollen.
Es empfiehlt sich, von den Hoffnungen durch Freunde und Partnerschaften mehr und mehr abzulassen und sich stattdessen ganz der aktiven, mutigen und nach Neuerungen strebenden Entfaltung des individuellen Potenzials zu widmen, in all seiner Ungeduld aus sich heraus gebären lassen, was auch an innerer Kraft und Lebendigkeit erwacht und nach außen präsentiert werden möchte. Es gilt, all seine Energie zu spüren und zu mobilisieren, seinen Kampfgeist und seine Tatkraft, um seine Persönlichkeit in all ihrer Egohaftigkeit, aber auch herzlicher Wärme, Kreativität und Strahlkraft zu verwirklichen.
Widder-Nordknoten im 6. Haus
(Waage-Südknoten im 12. Haus)
Bei dieser Konstellation kommt der Horoskopeigner aus einer Traumbeziehungswelt, aus einem Schaum an Sehnsüchten nach dem Märchenprinzen ganz sanft in diese Inkarnation geschwebt. Er hatte sich wieder und wieder verloren in den Wirren und Nebeln des Zusammenseins, in der Verschmelzung mit dem Geliebten, in der Sucht nach Partnerschaft und endloser Harmonie.
Die Realität hatte keine große Rolle gespielt, vielmehr lebte er in seiner Phantasiewelt, in der er sich die schönste, entgrenzende Verbundenheit mit dem Traumgeliebten ausmalte. Vielleicht konnte er sich seine Sehnsüchte auch tatsächlich erfüllen oder aber lebte in einer Retter/Opfer-Beziehung.
In dieser Inkarnation muss man nun früher oder später auf den Boden der offiziellen Tatsachen und Vernunft gelangen und sich mit der aktiven wie auch erdverbundenen Seite dieses Daseins anfreunden. Man fällt hinab in die kleine, greifbare Welt der Notwendigkeiten und Anforderungen des Alltags, die mit allem Elan, mit neuen Ideen und Aktivitäten bewältigt werden will. Es herrscht nun der analytische Geist und nicht länger die Intuition. Statt phantasievoller Weite gerät man unweigerlich in die Fänge der Vernunft und Anpassung, der Dienstbarkeit und Hingabe an seine Arbeit.
Erst wenn die Bereitschaft erwächst, sich von seiner Beziehungsorientierung zu verabschieden und einen eigenwilligen und dennoch vernunft- und arbeitsorientierten Weg einzuschlagen, wenn man seine Impulsivität und Fähigkeit, neue Wege im Bereich von Arbeit und Analyse zu gehen und sich auf diesen Sektoren kraftvoll durchsetzen, wenn man gleichzeitig seine ungebündelte Urenergie in rationelle Bahnen einzubinden versteht, bewegt man sich bewusst und aktiv in seine vorgesehene karmische Richtung.
Widder-Nordknoten im 7. Haus
(Waage-Südknoten im 1. Haus)
Hier scheint die Lernaufgabe nicht so unterschiedlich zu sein. Man kommt von der Fähigkeit, sich durch seine Kompromissbereitschaft und seinem Friedenswillen durchzusetzen, hin zu der Aufgabe, innerhalb von Beziehungen, in der Begegnung mit den Mitmenschen das Kämpfen zu lernen.
Der Bereich, in dem die Entwicklung in diesem Leben am meisten Früchte trägt, wechselt von der eigensinnigen Dickköpfigkeit und Selbstbehauptung zur Begegnung mit dem Du. Sich auf den anderen einzulassen, wenn auch in dynamischer, kämpferischer und triebhafter Weise, wird jetzt in den Vordergrund gestellt, nicht länger das Durchboxen seiner Eigeninteressen, wenn dies auch auf freundliche Weise geschehen war.
Widder-Nordknoten im 8. Haus
(Waage-Südknoten im 2. Haus)
Vorbei sind die Zeiten, in denen sich genüsslich mit dem Partner vergnügt wurde, in denen man sich gemeinsam den Köstlichkeiten von Leib und Nahrung hingab, zusammen schlemmte und seinen Gelüsten frönte. Nur die Annehmlichkeiten des Lebens gewohnt, eingebettet in einer sicheren, reichen Beziehung, lediglich die schönen Seiten gesucht und erfahren wird man sich schwer tun, sich den Lernschritten seines Nordknotens zu widmen.
Dieser verlangt die vollkommene Reinigung von alten Sicherheiten, überhaupt von jeglichem Sicherheits- und Genussstreben. Er will weitertreiben in die bisher verdrängten, schwarzen Gemächer, die solange verschlossen gehalten wurden. Er zwingt früher oder später dazu, den Ballast und das Bollwerk seiner Besitztümer zurückzulassen oder zumindest in ihrer Bedeutung zurückzuschrauben und stattdessen nur noch auf Echtheit und Totalität zu setzen, auf die Durchsetzung seiner Ideen und Vorstellungen mit aller Gewalt, auf Teufel komm raus.
Sämtliche Sicherheitsvorkehrungen in der greifbaren Außenwelt gilt es loszulassen und nur noch an seiner inneren Sattheit und Sicherheit zu arbeiten, indem man sich mit Mut und vollem Risiko den versteckten, verborgenen Gestalten seines Unterbewusstseins zuwendet und diese wieder einsammelt, ins Gedächtnis ruft und in sein Selbstbild einbaut. Das wird ihm eine Art von Sicherheit verleihen, die keine Versicherungspolice und keine Eigentumswohnung je bieten kann.
Die Orientierung am Partner soll durch die reine Beachtung seiner Eigeninteressen ersetzt werden, durch die extreme Fähigkeit, seinen Willen durchzusetzen. Diese Kampfeskraft kann man für die Umsetzung der fixen Lebensprinzipien und den Aufbau einer Machtposition einsetzen oder aber als mutiger Antrieb, noch tiefer in sich zu forschen und seiner Leidenschaft unkontrolliert freien Lauf zu gewähren.
Letztendlich geht es darum, zu lernen, diese auftauchende intensive Durchsetzungskraft und Aktivität einer höheren Aufgabe bzw. Führung zu unterstellen und durch tiefe Innenschau und die Bereitschaft, Sicherheiten loszulassen, sich zu wandeln.
Widder-Nordknoten im 9. Haus
(Waage-Südknoten im 3. Haus)
Bei dieser Konstellation kommt man aus einer Zeit, in der Austausch und Begegnung über alles ging, schlichtweg das Leben ausmachte. Dabei blieben Tiefe und eigene Meinung meist weit zurück. Was zählte war ein emsiges Hin und Her an Informationen und das Bedürfnis nach einem höflichen, streitfreien Miteinander. Voraussetzung dafür war es, seine Eigenheiten in den Hintergrund zu rücken bzw. seine Eigenheit darin zu sehen, schlichten und ausgleichen zu können, indem man sich wieder und wieder verbal mit allen Parteien auseinandersetzte, um einen Konsens zu finden und die gewünschte Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung zu erhalten.
Man liebte es, zu parlieren und sich in verschiedenen Kreisen zu bewegen, die wie man selbst nur ein Ziel kannten: sich zu unterhalten und Wissen und Meinungen auszutauschen, immer unter dem Vorbehalt, den kultiviert gewählten Rahmen nicht zu sprengen.
In dieser Inkarnation wird jetzt mehr die persönliche Seite im Wesen des Menschen angesprochen, seine Fähigkeit, alleine nach vorne zu stürmen und sich zu nehmen, was er braucht, sich eigenständig zu behaupten. Gleichzeitig gilt es für ihn, sich die reichlich gesammelten Informationen zu Nutze zu machen, um seine eigene Weisheit herauszufinden und sich sein individuelles Weltbild zu entwerfen.
Hat er dieses für sich gefunden, geht er damit nicht im freundlichen Umgangston nach außen, sondern zeigt sich eher als kämpferischer Missionar, der jeden von seinen glorreichen Weisheiten überzeugen will und nicht das verbindende, sondern das konfrontierende Gespräch sucht. Er wird lernen, nicht nur Wissen weiterzuleiten, sondern es für seine Bewusstseinserweiterung einzusetzen und sich mit dessen Hilfe weiterzuentwickeln.
Er findet seine Freude und Erfüllung nicht mehr in der Gemeinsamkeit und Harmonie, sondern in Aktivität und Tatkraft, in der Körperlichkeit und seinen Trieben, in neuen Aktivitäten, die er aus dem Boden stampft, und in seiner Fähigkeit zur Selbstbehauptung, in seinem zufriedenen, beglückenden Fließen mit seinem hohen Energiepegel, den er für Expansionen auf allen Ebenen zum Einsatz bringen kann.
Widder-Mondknoten im 10. Haus
(Waage-Südknoten im 4. Haus)
Hier kommt die Persönlichkeit aus dem Reich inniger, gefühlvoller Beziehungen in dieses Leben, ist sie es gewohnt, in sehr heimeliger und vertrauter Weise Menschen zu begegnen und entsprechende Partnerschaften aufzubauen, in denen sie ihr fürsorgliches Wesen, ihre versorgende Mütterlichkeit einbringen konnte. Für sie ist es natürlich, ein harmonisches Familienleben zu führen und über eine ausgeglichene Gefühlswelt zu verfügen. Sie zieht sich gerne zurück, am liebsten mit ihrem Geliebten und genießt die gemeinsame gefühlvolle Intimität.
In diesem Leben wird sie jedoch langfristig aus dieser weichen Gemütlichkeit gerissen werden müssen, um ihrer karmischen Entwicklungsrichtung gerecht zu werden. Diese besteht darin, sich aus den vertrauten, heimischen Gefilden herauszuwagen, die Beziehungsorientierung hinter sich zu lassen und in die Berufswelt einzusteigen. Es geht darum, sich eigene Lebensregeln aufzustellen, sich Autorität zu werden und ein stabiles Rückgrat zu entwickeln. Es geht darum, erwachsen zu werden und festen Boden unter seinen Füßen zu gewinnen. Mit Hilfe der Marskraft muss sich im Berufsleben engagiert und durchgekämpft werden, müssen neue Wege beschritten und mutige, risikoreiche Aktionen gestartet werden.
Es stehen Momente der Einsamkeit und des Einzelkämpfertums ins Haus, um zu lernen, sich auch ohne Partner und Familie durchzusetzen und sein eigener innerer Vater zu werden, seine eigene Form des Ordnungssinnes zu finden (hier im Widder: Ordnung = durch Aktivität, körperliche Fitness, sexuelle Befriedigung, Durchsetzung von Tatendrang in gezielte Bahnen, für Beruf, Öffentlichkeit und Gemeinwesen).
Widder-Nordknoten im 11. Haus
(Waage-Südknoten im 5. Haus)
Persönlichkeiten mit dieser Konstellation sind es gewohnt, sich mit Hilfe ihrer Beziehungen als Individuum kennen zu lernen und zu entfalten. Sie tendieren von ihrer Vergangenheit her dazu, sich über den Partner und allgemein die Beziehungen zu ihren Mitmenschen zu definieren und als besondere Persönlichkeit zu erfahren. Sie nutzten ihre Waagequalitäten dazu, sich Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein im Leben zu erwerben oder ein Unternehmen aufzubauen, das mit Schönheit, Mode, Design oder Kunst in Verbindung stand.
In dieser Inkarnation nun tritt die Zweisamkeit zurück und die Persönlichkeit muss lernen, sich alleine oder zusammen mit Freunden und Gleichgesinnten durchzukämpfen. Anstelle der Zweierbindung tritt eine Erweiterung auf eine ganze Gemeinschaft, der man sich zugehörig fühlt und mit seiner Aktivität und seinem Tatendrang zu mehr Schlagkraft verhelfen möchte.
Am besten entwickelt man daher seine neuen Energien der Tatkraft und des Kampfgeistes im Zuge von Unternehmungen innerhalb einer Gruppe oder zum Bruch mit der Vergangenheit und Konvention, für mehr Freiheit und die Verwirklichung seiner Visionen, seines Bedürfnisses nach mehr Gleichheit und Gerechtigkeit.
Der Horoskopeigner wird lernen, Widdereigenschaften zu entfalten und diese in eine Gemeinschaft oder das Erringen seiner Unabhängigkeit einzubringen. Er muss seine Egoziele hinter die Anforderungen der Gruppe zurückstellen und dennoch seinen Willen in, mit oder für diesen Kreis von Gleichgesinnten investieren.
Widder-Nordknoten im 12. Haus
(Waage-Südknoten im 6. Haus)
Nachdem diese Persönlichkeit in diesem Leben lange genug versucht hat, mit ihren vernunftorientierten Beziehungen und ihrer Liebe zur Arbeit und strategischen Vorgehensweise voranzukommen, nachdem sie wieder und wieder ihre Energie aufbrachte, um mit Hilfe ihres schlichtenden, friedliebenden Wesen oder ihrem Partner die alltäglichen Aufgaben zu erfüllen, und sie gemerkt hat, dass dieser Umgang mit dem Leben nicht mehr weiterbringt, wird sie sich in Richtung ihres Nordknotens bewegen und damit mit ihren unbewussten Träumen und Sehnsüchten konfrontiert werden. Sie wird sich von der Vernunft und dem analytischen Geist verabschieden und der Fähigkeit zu intuitivem Empfinden und Entscheiden sowie zu unzweckmäßig erscheinenden, aber ihrer Tatsächlichkeit, insbesondere ihren andersartigen Seiten entsprechenden Aktionen öffnen.
Sie wird lernen müssen, nicht mehr den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, sondern mit ihren neptunischen Qualitäten im Alleingang zu kämpfen und Initiativen zu starten, die diesen Eigenschaften Form verleihen und sie durchsetzen.
Sie kämpft nicht direkt oder mit Körperkraft, sondern eher mit ihrer sanften Art, mit alternativen Methoden oder überpersönlich orientierten Unternehmungen. Sie beachtet nicht länger den klar herausgearbeiteten Nutzen einer Aktivität, sondern folgt ihrer inneren Stimme und dem Wunsch, ihre Träume zur Tat werden zu lassen, sich wieder einzufinden in den Reigen jenseits von Zeit und Raum.