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Du legst die Füße hoch

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Du legst die Füße hoch und glaubst, entspannen zu können, doch du wirst immer schwächer. Deine Muskeln verkümmern und dein Gehirn ebenso. Die Glückhormone durchfluten dich nicht mehr, denn du strengst dich nicht an und kannst dich nicht spiegeln. Das Sofa zieht dich magisch an. Du bist zum Sofamuffel verkommen. Du glaubst, dir etwas Gutes zu tun, wenn du so daliegst, dich berieseln lässt. Eine kleine Dosis wäre noch zu verkraften gewesen, doch du klebst wie festgeschnürt auf deinem Sofa, auf deiner Sänfte. Wärst du Kleopatra, so würdest du dich durch die Straßen tragen lassen. Du siehst nicht zufrieden aus, eher erschöpft und ausgelaugt. Das chronische Ausruhen hat dich verkümmern lassen. Du forderst dich nicht und ein Feedback bleibt aus. Das tut dir nicht gut, deine Glückshormone bleiben aus. Nun greifst du zum Ersatz. Die chemischen Cocktails sollen dich täuschen und trösten. Sie sollen dich über deine Lethargie hinwegtäuschen. Das kann nicht gut gehen. Dein Belohnungssystem verödet und du kippst die chemischen Cocktails in dich hinein. Du bist auf Droge gegen dich, gegen dein Gehirn und gegen deinen Körper. Du liegst mehr als du stehst oder läufst. Das Liegen soll dir die nötige Entspannung bieten, doch du kannst dich nicht entspannen. So geht das nicht. Du verkümmerst, denn du hast verlernt, dich zu fördern. Du bist mutlos geworden und du sträubst dich davor, dich in die Realität zu werfen. Du vermeidest ein Feedback. Du weichst aus. Niemand soll dir die Meinung sagen, denn du duldest das nicht. Die Meinung der anderen könnte dir nicht gefallen, doch du willst gefallen und du hast es verlernt, dich an anderen zu orientieren. Du hast verlernt, ein offenes Gespräch zuzulassen. Die Spiegelung ist nicht dein Ziel, denn du liebst das Herrschen, das scheinbare Genießen. Du willst deine Ruhe, dich auf keinen Fall aufregen. Du willst genießen, Spaß haben, die Füße hochlegen, nicht gestört werden. Du liebst es bequem. Du liebst es getäuscht zu werden. Deine rosarote Bequemlichkeitsbrille taucht deine Wahrnehmung in ein Licht der Verdunkelung. Deine Cocktails lähmen dich. Sie betäuben deine Sinne und dein Denkvermögen. Denken nervt. Menschen, die denken, wecken dich auf, stören, vergraulen dir auf deinem Sofa den Spaß. Du willst auf deiner Sänfte liegen, an deinem Strohhalm ziehen und immer wieder genießen, konsumieren. Du bist wie festgezurrt und wechselst ungern die Sofas. Alles nervt, was dir deine Bequemlichkeit nehmen könnte. Doch du wirst schwächer und schwächer, du Freund der Bespaßung.

Dein Mut, frei zu sein

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