Читать книгу Die Suche nach dem Höhepunkt | Erotische Geschichten - Bele Random - Страница 4

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LustGier

»Premiere 56«, schrieb Tessa mit einem Kugelschreiber in ihr knallrotes Notizbuch. Hinter ihrer akkurat geschriebenen Überschrift setzte sie einen Doppelpunkt und malte einen exakten kleinen Kreis. Tessa betrachtete die bereits eingezeichneten Kreise hinter den vergangenen Premieren und musste schmunzeln, denn fast alle Smileys lächelten zurück. Sie war voller Optimismus, dass ihre heutige Premiere auch ein Erfolg werden würde. Immer noch lächelnd, schrieb sie unter den Smiley, der noch kein Gesicht hatte: »Sex mit zwei Männern, Jack und Tyler.«

Tessa warf ihr Premierennotizbuch übermütig neben sich auf das Bett, drehte sich schwungvoll auf den Rücken und verschränkte die Hände unter dem Kopf. Sie atmete tief und zufrieden durch. Ja, Tessa war süchtig, süchtig nach Leben, gierig nach neuen Erfahrungen, hungrig nach Adrenalin. Mit gesetzeswidrigen und halsbrecherischen Aktionen hatte es angefangen, zuerst spontan, später geplant.

Zu Beginn brachten Tessa kleinere Ladendiebstähle den Kick. Es begann ganz zufällig, als Tessa mit einem ausgesuchten BH an der Kasse stand. Ganz vorn an der Kasse gab es ein Problem und die Schlange rückte einfach nicht weiter. Da es Tessa eilig hatte, den BH aber unbedingt haben wollte, ging sie aus dem Laden, ohne zu bezahlen. Niemand hatte etwas dagegen. Nach diesem Erlebnis machte sich Tessa gezielt auf den Weg nach Konsumgegenständen, die ihr gefielen. Schon bald verloren die Diebstähle ihren Reiz. Tessa wurde nie erwischt. Der Kick, der zu Beginn ihren Körper durchströmt hatte, stellte sich nicht mehr ein. Klauen wurde für Tessa völlig normal, also konnte sie es auch lassen.

Eines Tages, auf dem Stadtfest, das sie mit Freunden besuchte, beschloss die Gruppe, Riesenrad zu fahren. Für Tessa gab es nichts Langweiligeres, als sich in einer Gondel im Kreis zu drehen. Doch sie wollte sich nicht als Einzige ausschließen und so stieg sie mit ein. Nur langsam fuhr die Gondel nach oben, weil das Riesenrad immer wieder anhielt und neue Besucher zustiegen. Da hatte Tessa wieder einen ihrer spontanen Einfälle. Sie kletterte, zum Entsetzten ihrer Freunde, aus der Gondel auf deren Dach. Nun kam ihr Blut in Wallung. So machte Riesenradfahren Spaß. Als die Gondel ganz oben angekommen war, fühlte sich Tessa groß und mächtig. Sie breitete die Arme aus und lehnte sich nur mit dem Oberkörper an eine der leicht schaukelnden Eisenstreben. Als es wieder abwärts ging, schaukelte die Gondel bedrohlich und Tessa hielt sich im letzten Moment fest, bevor sie zu kippen drohte. Sie lachte ihr Vergnügen laut in die Welt hinaus, die ihr zu Füßen lag. Leider wurden nun auch die anderen Gondelfahrer auf sie aufmerksam und schrien hysterisch herum. Dem Riesenradbetreiber rutschte sicher das Herz in die Hose, als er sah, was die junge Frau da veranstaltete. Geistesgegenwärtig hielt er das Riesenrad jedoch nicht abrupt an, sondern ließ Tessas Gondel in ganz langsamer gleichmäßiger Fahrt wieder nach unten kommen. Auf den letzten Metern wusste Tessa, dass die Fahrt nun für sie zu Ende war und kletterte geschickt wieder in die Gondel zurück. Dort musste sie sich nicht nur die Vorwürfe ihrer Freunde anhören, auch der Riesenradbetreiber fluchte und schimpfte auf sie ein.

Nach dieser Aktion wurde Tessa klar, sie brauchte Gleichgesinnte oder musste ihren Vergnügungen allein nachgehen.

Durch Zufall kam sie in Kontakt mit einer S-Bahn-Surfer-Clique. Das klang spannend und das wurde spannend. Tessa traf sich mit den Jungs immer in den Abendstunden. Die Zeit der Dämmerung war für ihr verbotenes Vorhaben am günstigsten. Man wurde nicht allzu schnell entdeckt, konnte selbst aber noch genügend sehen. Das Surfen auf und an den Zügen war für Tessa eine Herausforderung in vielerlei Hinsicht. Es war nicht nur körperlich anstrengend, sie musste sich vor den Gesetzeshütern verbergen und alle ihre Sinne hundertprozentig einsetzen. Der kleinste Fehler konnte verheerende Folgen haben. Das begriff Tessa aber erst, als einer ihrer neuen Surferfreunde bei einem nicht präzisen Sprung zwischen die Gleise geriet und beide Beine verlor. Tessa war körperlich fit, waghalsig und intelligent, aber eins war sie nicht: todesmüde.

Sie sah sich in dem Bereich Extremsportarten um. Die hatten zwar immer noch ein gewisses Restrisiko, doch Tessa lebte nach dem Motto: »No risk no fun«.

In den folgenden Monaten nutze sie ihre Freizeit zum Bungee-Jumping und zum Base-Jumping. Ihre Wochenend- und Urlaubsziele suchte sie nach den Möglichkeiten von anderen Extremsportarten aus: Klippenspringen, Wildwasserkanu fah­ren, Klettern. Sie fand unzählige Möglichkeiten, die erfunden wurden, um Menschen an ihre Grenzen zu bringen. Das alles machte Tessa Spaß, sorgte für ausreichend Aktion und Adre­nalin. Tessa hatte jedoch ein Problem. Alles wurde für sie zur Gewohnheit, zur Normalität. Je öfter sie etwas tat, umso langweiliger wurde es für sie.

Nun, nach drei Jahren, gab es fast nichts mehr, was sie in diesem Bereich ihrem Notizbuch hinzufügen konnte. Sie suchte nach neuen Herausforderungen. So hatte Tessa sich, nach einem One-Night-Stand mit einem überaus erfahrenen und experimentierfreudigen Mann mittleren Alters, auf sinnliche Erfahrungen gestürzt, auf die Lust und den Sex.

Es waren nicht unbedingt die Premieren selbst, die Tessa in höchste Ektase versetzten. Schon die Tage davor schwebte sie voller Vorfreude auf Wolke sieben. Das war für Tessa der Sinn des Lebens. Leben, lebendig sein, dem Leben alles absaugen und einsaugen, was es zu bieten hatte.

Für eine feste Beziehung war kein Platz in diesem Leben. Tessa suchte gezielt die Nähe von bereits vergebenen Männern. Ob diese verheiratet waren, interessierte sie nicht. Sie wollte nur Sex, unverbindlichen Sex, und den bekam sie genau von diesen Männern, die keine tieferen Absichten hegten oder sich sogar verlieben wollten.

Das Kennenlernen solcher Männer war für Tessa kein Problem, im Gegenteil: Es war schon fast zu einfach. Sie hatte eine effiziente Methode entwickelt, die für sie wenig Vorbereitung und Aufwand bedeutete und dem Mann ihrer Wahl einfach nur eine Entscheidung abverlangte: ja oder nein. Hatte sie einen Mann entdeckt, der ihr gefiel, beobachtete sie ihn eine Weile. Dabei war es Tessa völlig egal, wie alt oder jung, groß oder klein, blond oder braun er war. Entscheidend für sie war die Ausstrahlung und Wirkung eines Mannes auf sie. Stellte ihre relativ gute Menschenkenntnis fest, dass sie keinen Psychopaten, keinen Schwulen, keinen Exzentriker oder sonstiges ungeeignetes Exemplar von Mann beobachtete, ging sie einfach auf ihn zu, lächelte ihn verführerisch an, reichte ihm eine Visitenkarte und ging. Auf der gedruckten Vorderseite der Karte stand ein erfundener Vorname, ihre Handynummer und der Spruch: »Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.«

Auf der Rückseite stand handschriftlich: »Ruf mich an, wenn Du Lust auf ein Abenteuer hast! Ich will nicht Dich, sondern nur Sex!«

Siebzig Prozent der so geköderten Männer riefen spätestens nach vierzehn Tagen an.

Gespannt wie ein Bogen schnellte Tessa aus dem Bett. Es war Zeit für die Vorbereitungen zu »Premiere 56«. Sie eilte zum Kleiderschrank und legte die Sachen für ihren heißen Abend bereit. Zuerst einen weißen String und einen weißen Spitzen-BH. Die Farbe passte hervorragend zu ihrer makellosen braungebrannten Haut. Dann nahm sie zwei Bügel zur Hand und hielt diese rechts und links von sich gestreckt. Gelb oder rot? Ihr Blick wanderte hin und her. Tessa entschied sich für das gelbe Stretchminikleid, das ihren knackigen wohlgeformten Hintern auch wirklich geil aussehen lassen würde und ihre langen Beine nicht allzu sehr bedeckte.

Summend schwebte Tessa ins Badezimmer, zog ihre Hot Pants und das Shirt aus und ging unter die Dusche. Die Komplettrasur war der erste Punkt, der erledigt werden musste. Danach schäumte sich Tessa mit dem sündhaft teuren Duschbad ein, welches nur in Vorbereitung auf Sex zur Anwendung kam. Dabei wanderten ihre Gedanken freudig zwei Stunden voraus, in denen sie Jack und Tyler treffen würde. Jack war seit einigen Wochen ihre unverbindliche verheiratete Sexbeziehung und er hatte dieses Treffen auf ihr Drängen hin arrangiert.

Entdeckt hatte Tessa ihn auf dem Stadtfest, als sie, viel zu früh am Treffpunkt angekommen, auf ihre Freundin wartete. Er war nicht allein gewesen. Mit zwei Männern und einer Frau hatte er an einer Getränkebude angestanden. Tessa registrierte von ihrer Bank aus, dass die Frau zu ihrem möglichen Kandidaten gehörte, als er ihr den Arm um die Schulter legte und sie ihm um die Hüfte griff. Tessa schlenderte vorbei und betrachtete zunächst den Mann und dann die Frau genauer. Frisch verliebt wirkte das Pärchen nicht. Tessa wog ihre Chancen ab und entschied: Sie standen gut. Zeit für eine kurze Observierung hatte sie auch noch. Tessa folgte der schlendernden Vierergruppe unauffällig und hoffte auf den passsenden Augenblick. Der ergab sich vor dem Toilettenhäuschen. Die Frau stellte sich an der langen Schlange an. Die drei Männer warteten abseits. Als sie merkten, dass es nur langsam voranging, begaben die zwei Begleiter sich zu einer Bude mit Lederwaren und interessierten sich für Gürtel. Der brave Ehegatte wartete. Perfekt. Der Auserwählte stand für Tessa bereit. Sie steuerte genau aus der Richtung auf ihn zu, dass er beim Umdrehen zwischen ihr und seiner Frau oder Freundin stehen würde. Tessa zückte eine Visitenkarte und tippte ihn mit den Worten: »Entschuldigung, du hast da was verloren« auf die Schulter, reichte ihm die Karte und ging. Der Rest lief wie geplant: Ein erstaunter Mann sah einer verführerischen Frau hinterher. Vier Tage später rief Jack bei ihr an. Zwei Tage später trafen sie sich in einem Park, wo sie nach einer halben Stunde ein stilles Plätzchen für ihr erstes gemeinsames Abenteurer fanden. Weil beide den jeweils anderen oder auch die Situation als nett, sexy und äußerst geil empfanden, trafen sie sich weiter.

Tyler, der Dritte im Bunde bei dem heutigen abendlichen Treffen, kannte Tessa allerdings noch nicht. Sie wusste nur, dass er siebenundzwanzig Jahre alt war, groß, schlank, blond und sexuellen Spielchen nicht abgeneigt. Doch das störte Tessa nicht, im Gegenteil. Je weniger sie wusste, umso größer waren die Spannung und der Spielraum für ihre Fantasie. Ob er gut roch? Wie groß sein bestes Stück wohl war? Dick oder dünn? Ob er geschickte feinfühlige Hände hatte? Ob er gut küssen konnte?

Tessa nahm eine neue Portion Duschbad, schloss die Augen und ließ den Wasserstrahl an ihrem Rücken hinablaufen. Sie glitt mit ihren Händen an ihren empfindlichsten Stellen entlang, umkreiste ihre Brüste und hob sie an. Mit Daumen und Zeigefingern zwirbelte sie ganz leicht an ihren Brustwarzen und stellte sich vor, wie fremde Männerhände genau das taten. Sie liebte diese Berührungen, die bei ihr sofort das Verlangen nach mehr auslösten. Dann wanderten ihre eingeschäumten Hände in langsam kreisenden Bewegungen nach unten, über ihren flachen Bauch, nach hinten zu ihren straffen Pobacken, durch ihre Poritze und wieder nach vorn. Ihre Finger fühlten beim Einseifen ihres nackten Schambereiches nach vergessenen Stoppeln. Äußerst genau betastete sie jede Stelle, jede Falte, jede Ritze. Die Vorstellung, dass nicht ihre Hände sie einseif­ten, sondern vier Männerhände, erregte Tessa unglaublich. Sie fühlte, wie sie innen ebenso feucht wurde und beschloss spontan, sich von den beiden hoffentlich willigen Liebhabern zu Beginn eine Ganzkörpermassage zu wünschen. Dabei würden sie sicher alle schnell warm werden, hoffte sie zumindest. In diesem Moment bedauerte Tessa, dass sie die zwei nicht zu sich eingeladen hatte. Sie wäre bereit. Jetzt! Gleich! Sofort und hier! Alles an ihr war glatt, straff, duftend und in freudiger Erwartung auf baldige Aufmerksamkeiten des männlichen Geschlechts.

Geil, geil, geil, dachte Tessa beim Haarewaschen und ihre Fantasie schlug Purzelbäume. Was würden sie mit ihr anstellen? Jack war immer fordernd gewesen bei ihren gemeinsamen Liebesspielen. War Tyler genauso? Sie würde nur auf ihre anheizende Massage bestehen und ansonsten einfach alles genießen. Sie sollten alles mit ihr machen, worauf sie Lust hatten. Sie war offen für alles, sie wollte neue Erfahrungen sammeln, und dazu gehörten auch neue Sexpraktiken. Oder vielleicht Spielzeug? Jack hatte davon gesprochen, aber es bei ihren heimlichen Treffen nie geschafft, so einen kleinen Luststeigerer mitzubringen. Ob ...?

Da wurde Tessa plötzlich aus ihren Überlegungen gerissen, im Wohnzimmer klingelte ihr Handy. Mist, dachte sie, hoffentlich sagte Jack das Treffen nicht ab. Schnell wusch sie ihre Haare, spülte den ganzen Seifenschaum ab und wickelte erst ihre Haare und dann ihren Körper hastig in große Handtücher. Sie tapste zu ihrem bereits verstummten Handy und stellte fest, dass ihre Freundin sie sprechen wollte.

Tessa überlegte. Wenn sie sich nicht melden würde, würde ihre Freundin ihr den ganzen Abend auf den Nerv gehen. Wenn sie eine SMS schreiben würde, würden sie ewig hin und her schreiben. Wenn sie sich überhaupt nicht melden würde, könnte sie sich später ewige Vorwürfe anhören. Tessa rief zurück.

»Was gibt es? Ich bin in Eile«, platzte Tessa gleich heraus.

»Nix besonderes. Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, etwas trinken zu gehen. Aber ich merke schon, wohl eher nicht.«

»Tut mir leid. Das klappt heute wirklich nicht. Ich habe eine Premiere.«

»Schon wieder?«, stellte Tessas Freundin entsetzt fest. »Was treibst du heute? Stürzt du dich am Seil vom Dom? Tessa, kannst du nicht eine ganz normale Frau sein? Die mit mir ins Kino geht, tanzen und Kochrezepte austauscht.«

Tessa musste lachen. »Ich stürze mich nirgends hinunter. Ich hab ein Date.«

»Das ist auch nicht viel besser. Bei deinem Männerverschleiß wirst du irgendwann einem Triebtäter begegnen. Ach, Tessa, ich mache mir echt Sorgen um dich. Ich weiß ja, dass du verrückt bist und deshalb mag ich dich ja auch. Aber du kannst einem schon graue Haare bescheren mit deinen verrückten Einfällen. Gehst du zu Mister Long?«

Für ihre Freundin gab Tessa ihren Liebhabern Spitznamen, die zu ihnen passten.

»Nein, Mister Long steckt seinen überaus Langen jetzt wieder bei seiner Frau rein.«

»Du hast schon wieder einen anderen Typen? Mensch, Tessa!«

»Mister Einraum kenne ich schon ein paar Wochen.«

»Wo ist denn dann die Premiere?«, wollte ihre Freundin wissen.

»Das erzähle ich dir, wenn die Premierenfeier überhaupt stattgefunden hat. Ich muss jetzt wirklich los.«

»Pass auf dich auf, Tessa! Bitte melde dich morgen, damit ich mir keine Sorgen machen muss. Und viel Spaß, was immer du auch heute Abend treibst.«

»Danke, den werde ich haben. Bye, bye.«

»Bye.«

Tessa warf das Handy auf die Couch zurück. Nun hatte sie wenigstens ihre Freundin beruhigt, hoffte Tessa. Beunruhigend war jedoch die Zeit, die sie bereits vertrödelt hatte. Schnell erledigte sie die nächsten Punkte auf ihrem gedanklichen Notizzettel: Augenbrauen zupfen, eincremen, Haare machen, Zähne putzen, dezent schminken, anziehen, fertig.

***

Punkt acht stand Tessa wie vereinbart vor der kleinen Einraumwohnung, die einem Kumpel von Jack gehörte, aber seit Monaten meistens leer stand. Sein Kumpel war zu seiner Freundin gezogen, wollte seine Wohnung aus Sicherheitsgründen jedoch erst einmal behalten. Sehr vernünftig und sehr praktisch für uns, dachte Tessa. Der Veranstaltungsort würde also keine Überraschungen bringen, denn den kannte Tessa bereits.

Sie zog ihr gelbes Strechkleid noch einmal in Form, räusperte sich und wollte schon auf den Klingelknopf drücken, hielt jedoch kurz davor inne. Tessas Hand zitterte. Sie murmelte vor sich hin: »Ich bin aufgeregt, mein Herz klopft wie wild, ich lebe, herrlich.«

Sie zog ihre Hand zurück und musste sich ganz kurz runterfahren. Dafür hatte sie ein einfaches Ritual, welches sofort Wirkung zeigte: Sie schüttelte gleichzeitig ihren Kopf und ihre Hände und drehte sich dabei in kleinen Schritten um ihre eigene Achse. Wäre der unbekannte Tyler in diesem Moment die Treppen heraufgekommen, er wäre wahrscheinlich bei diesem Anblick sofort geflüchtet. Tessa atmete noch einmal langsam durch. Nun war sie tiefenentspannt und voller Vorfreude. Mit ruhiger Hand klingelte Tessa und sagte laut und deutlich: »Premiere 56.«

»Hallo, Tess, wie immer kess«, begrüßte Jack seine Geliebte wie sonst auch.

Tessa setzte ihren verruchten Blick auf, zog einen Schmollmund und säuselte: »Hallo, Jack, wie immer adrett.«

Sie trat ein und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. Dann sah sie sich sofort um.

»Und? Ist er schon da?«, flüsterte sie, als sie keine Anzeichen von einem zweiten Besucher entdeckte.

Jack fuhr sich verlegen durch seine braunen Haare und antwortete etwas spät: »Äh, nein.«

Tessa stutzte und eine Falte grub sich in ihre Stirn. »Was soll das heißen?«

»Dass er noch nicht da ist. Tyler hat es nicht so mit der Pünktlichkeit.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Vielleicht kneift er auch.«

»Ach, Quatsch, sei nicht so pessimistisch. Der kommt.«

Wieder fuhr sich Jack nervös durch die Haare und sagte nichts dazu.

Tessas Sensoren nahmen die Anspannung sofort wahr. Sie schlang ihre Arme um Jacks Hals, legte ihre Stirn an die seine und fragte leise: »Oder will hier jemand ganz anderes kneifen? Du siehst blass aus.«

»Hör mal, Tessa. Wir müssen das nicht tun. Wir machen einfach die Tür nicht auf und ich und du, wir ganz allein, amüsieren uns wie immer prächtig.« Er ließ dabei seine Hände über ihre schlanke Taille hoch- und runterwandern.

»Jack!«, warnte Tessa ihn mit einem funkensprühenden Blick. »Du hast mir einen Dreier versprochen.«

Er verdrehte die Augen und warf den Kopf nach hinten.

Da klingelte es.

»Zu spät, mein Schatz«, triumphierte Tessa. »Der Überraschungsgast ist da. Ich mach auf.« Und schon war sie an der Tür und riss sie schwungvoll auf.

»Hallo, allerseits«, sagte Tyler mit einem bezaubernden Lächeln. »Da bin ich.«

Tessa erfasste unzählige Einzelheiten in wenigen Sekunden. Er war wirklich groß, allerdings nicht schlank, sondern eher dünn. Er hatte aschblonde, zerzauste und etwas zu lange Haare, eine Brille, die ihm nicht wirklich stand, eine angenehme tiefe Stimme, eine klare Aussprache und er war auch nervös. Tyler schaukelte mit seinen langen Armen, als wüsste er nicht, wohin damit. Warum waren hier alle Männer so nervös? War ihre Premiere nicht der heimliche Traum aller Männer? Sie würde wohl doch das Zepter in die Hand nehmen müssen oder besser gesagt: Regie führen. Dabei hatte sie sich eigentlich mehr Initiative von den Männern gewünscht.

Nur kein Stress, dachte sie. Der Abend ist noch jung. Tyler war Tessa jedenfalls nicht unangenehm.

Sie reichte ihm die Hand. »Hallo, Tyler. Ich bin Tessa. Komm doch rein!«

Er schob sich ungelenk an Tessa vorbei. Die Männer begrüßten sich knapp.

Nur keinen Leerlauf entstehen lassen, dachte Tessa und fragte: »Wer trinkt was mit mir? Bier, Sekt, Wein? Was darf’s sein?«

Die Bestellungen wurden aufgegeben und Tessa schritt elegant auf ihren hochhackigen Schuhen zu der offenen Küchenzeile. Sie spürte zwei Augenpaare in ihrem Rücken, auf ihrem Hintern und weiter abwärts. Da konnte sie es sich einfach nicht verkneifen und musste provokativ mit dem Hintern wackeln.

Die Männer lachten etwas verhalten und Tyler meinte bewundernd: »Du siehst wirklich toll aus, Tessa! Du strahlst wie dein Kleid.«

»Oh danke, du Charmeur«, lachte sie und widmete sich dann den Getränken.

Als alles fertig war, brachte Tessa das Tablett zu dem kleinen Couchtisch vor der großen Spielwiese, einer überdimensionalen ausgeklappten Couch, auf der Jack und Tyler bereits lümmelten. Allmählich entspannten sich alle. Es kam eine angeregte Unterhaltung über Gott und die Welt in Gang, es wurde gelacht, gescherzt, Musik aufgelegt und das Licht gedimmt. Die Gläser waren bereits mehrmals gefüllt gewesen und schon wieder leer.

»Was hast du für ein edles Gesöff mit?«, fragte Tessa Tyler und deutete auf die in Geschenkpapier eingewickelte Flasche auf dem Couchtisch.

»Kokos!«, grinste Tyler Jack an. »Ich hoffe, du magst Kokos. Das meinte zumindest Jack.«

»Oh, ich liebe Kokoslikör. Ist Orangensaft da, Jack?« Schon hatte sich Tessa die Flasche geschnappt und wickelte sie aus. Sie sah erst erstaunt auf die Flasche, dann wurde aus dem Staunen ein Schmunzeln.

»Das mag ich noch lieber als Kokoslikör.« Tessa drehte den Verschluss auf und roch an der Flasche. »Herrlich«, seufzte sie inbrünstig. »Darauf hätte ich jetzt Lust.«

Nun ergriff Tessa die Initiative. Sie stand auf, drückte Jack die Flasche in die Hand und einen Kuss auf den Mund.

»Ich gehe kurz ins Bad und bin gleich zu meinem Massagetermin zurück.« Ohne auf eine Antwort zu warten, küsste sie auch Tyler und verschwand im Bad.

Tessa strahlte ihr Spiegelbild an, ihre Augen leuchteten. Sie zog ihr Stretchkleid aus, machte sich frisch, fasste ihre wallende schwarze Mähne mit den Händen zusammen und wickelte einen Knoten. Ihr Herz schlug wieder schneller. Hoffentlich hatten die Männer ihren Wink verstanden, sonst würde sie gleich total peinlich in ihrer weißen sexy Unterwäsche vor ihnen stehen. Tessa betrachtete sich noch einmal im Spiegel, perfekt. Sie führte noch einmal ihr Runter-fahr-Ritual auf und atmete tief durch. Schon wollte sie die Tür öffnen, da kickte sie noch schnell die Pumps von ihren Füßen. Lieber ohne, dachte sie, zu nuttig.

Sie trat ins Zimmer und stellte sich schüchtern, aber aufreizend zugleich in Position. Jack und Tyler hatten mitgedacht. Das Licht war noch sparsamer, eine große Decke lag über der Couch und beide saßen erwartungsvoll, nur noch mit ihren Shorts bekleidet, darauf. Tessa genoss ihre bewundernden Blicke und schaltete ihren Kopf ab. Jetzt einfach nur genießen.

»Du siehst richtig toll aus«, musste Tyler noch einmal loswerden.

»Komm her, meine kesse Tess!«, forderte Jack sie auf und winkte mit dem Massageöl.

Wie im Traum wandelte Tessa zur Couch. Jack und Tyler rückten sofort auseinander und sie legte sich zwischen die beiden auf ihren Rücken. Jack neigte sich zu ihrem Gesicht und küsste sie flüchtig.

»Du und deine verrückten Ideen«, flüsterte er ihr zu.

Tyler, auf einen Ellenbogen gestützt, wusste nicht so recht, ob und was er tun sollte. Tessa nahm seinen Hinterkopf und zog ihn zu sich runter. Sie nahm seine Brille ab, zog ihn zu ihrem Mund und küsste ihn. Erst nur seine Lippen, dann suchte sie Einlass mit ihrer Zunge. Tyler schmeckte gut. Jack unterbrach das schüchterne Zungenspiel.

»Dreh dich auf den Bauch!«, meinte er fordernd.

So kannte Tessa Jack. Sie gehorchte und schloss die Augen. Da waren sie, die Hände, überall. Sie streichelten ihre Schultern, ihren Rücken, ihren Po, ihre Oberschenkel. Sie öffneten den BH und führten Tessas Arme hindurch. Sie strichen die einzelnen Haarsträhnen aus ihrem Nacken und gleich darauf spürte Tessa einen warmen Atem und Küsse auf ihrem Hals. Die Hände wanderten ohne Unterlass. Sie spreizten ihre Beine leicht auseinander und zogen an dem String, der über ihre Beine bis nach unten glitt. Schon spürte Tessa das Öl auf ihrem Rücken und sanfte Hände, die es verteilten. Die anderen öligen Hände fuhren kreisend über ihre Pobacken, erst sanft einreibend, dann kräftiger. Sie waren überall unterwegs. Tessa seufzte zufrieden.

Neue Öltropfen landeten am Ansatz ihrer Pofalte, wo sich gleich darauf eine Hand einfand, die dann geschmeidig die Pofalte hinunterfuhr und wieder hinauf. Während die anderen Hände ihre Backen kneteten und leicht auseinanderzogen, rieb eine andere immer wieder ihre Falte hinunter. Dort hielt die Hand inne und Finger umkreisten ihren Anus. Tessa stöhnte zustimmend und hob instinktiv ihren Hintern an. Daraufhin glitt wie zufällig ein Finger ganz langsam hinein. Das war das Signal für vier ölige Hände, genau da weiterzumachen. Sie massierten ihre Pobacken und fuhren abwechselnd ihren Spalt hinunter. Erst fuhr immer ein Finger in ihren Anus ein, dann wurden es zwei. Tessa bewegte ihren Hüften im Rhythmus mit. Sie lechzte nach dem Gefühl, wenn die Finger langsam in sie eindrangen.

Zwei Hände streichelten plötzlich ihre Oberschenkel und spreizten sie noch ein wenig dabei. Daraufhin wanderten die Finger, die eben aus dem Anus glitten, weiter nach unten bis zu ihrem unter Höchstspannung stehenden Venushügel. Tessa spürte Öl auf ihre Schamlippen tropfen, und sofort waren die Hände da, sie zu verteilen.

Heißer Atem kam an ihr Ohr und hauchte: »Dreh dich um!«

Tessa wälzte sich herum und öffnete benommen die Augen. Tyler und Jack knieten rechts und links neben ihr und hielten die Hände hoch wie Chirurgen vor einer Operation.

»Weiter!«, hauchte Tessa und suchte gleichzeitig mit beiden Händen nach den puren Männlichkeiten neben sich. Sie bemerkte die Shorts und zog daran. Die Männer streiften diese ab und Tessa spürte an jeder Seite einen prächtig erigierten Penis. Sie umfasste beide wie eine Halterung, schloss die Augen und hauchte: »Weiter!«

Öl tropfte zwischen ihre Brüste und auf ihren Bauch. Lippen berührten ihre Lippen. Eine Zunge suchte ihre Zunge und umkreiste sie. Gleichzeitig rieben Hände über ihre Brüste, über den Bauch, über ihre Oberschenkel. Sie wanderten zu den Innenseiten ihrer schlanken braunen Beine und spreizten sie. Tessa wurde immer erregter. Sie saugte an der Zunge in ihrem Mund und erwiderte die Zungenschläge des anderen. Ein Penis wand sich aus ihrer Hand, sie umfasste den verbliebenen umso kräftiger. Ließ ihn dann kurz los und knetete ihre Brust. Mit ihrer nun öligen Hand griff sie wieder zu und rieb den ganzen Schaft, von der Wurzel bis zur Eichel, der stolzen Männlichkeit ein. Der Mund auf ihrem Mund stöhnte zustimmend und Tessa rieb weiter. Während Tessa mit der anderen Hand immer noch ihre harte Brustwarze umspielte, kamen starke Männerfinger zu ihrer anderen Brustwarze, zwirbelte sie erst ganz leicht, dann immer stärker. Ein Ziehen wanderte in ihren Unterleib und sie bäumte sich auf. In diesem Moment fand Jacks Zunge den Weg zwischen ihre gespreizten Beine und liebkoste erst ihre Schamlippen und gleich darauf ihren Kitzler. Tessa hätte schreien können vor Lust. Die Zunge wurde schneller und schneller und flatterte über ihre sensibelste Stelle. Ihre Brustwarzen wurden bis aufs Äußerste gefoltert. Tessa konnte es nicht mehr verhindern. Sie spürte ihren Orgasmus heranrollen und schon ließ er ihren Körper explodieren. Nun schrie Tessa unkontrolliert ihre Lust heraus.

Die Zunge ließ nach wenigen Sekunden von ihrem Venushügel ab und stattdessen legte sich eine ölige flache Hand darauf. Sie fuhr streichelnd darüber und Tessa meinte, tausend Nervenzellen aufschreien zu hören. Die Hand hielt inne, nur ein Finger blieb in Bewegung und fand sofort Einlass in ihre feuchte Höhle. Dort bewegte er sich kreisend in kleinen Auf- und Abbewegungen.

Während Jack Tessa fingerte, raunte er Tyler mit heiserer Stimme zu: »Los, nimm sie dir!«

Tyler legte sich auf den Rücken und hob Tessa auf seinen geladenen Penis. Tessa fing sofort an, ihr Becken zu bewegen. Jack kniete sich hinter sie, umfasste ihre vollen Brüste von hinten und ließ sie im Rhythmus mitwippen. Dann beugte er Tessa nach vorn, sodass sie sich mit ihren Händen neben Tylers Kopf abstützen musste.

Das gab ihm die Gelegenheit, an Tessas hängenden vollen Brüsten zu saugen. Sie stöhnte und warf den Kopf nach hinten. Gleichzeitig spürte sie Jacks harten Penis an ihrer Pofalte entlangfahren. Seine Eichel spielte mit ihrem Anus.

»Mehr, mehr, mehr«, stammelte Tessa wie in Trance und hielt still, um ihn ganz aufzunehmen. Tyler hielt ebenfalls mit seinen Stößen inne und Tessa spürte lustvoll, wie sich Jacks Männlichkeit in sie hineinbohrte. Tessa fauchte vor Erregung und dem Wissen, dass sie nun von zwei heißen, harten Penissen verwöhnt wurde. Sie fanden ihren Rhythmus und eine genussvolle Ewigkeit fühlte Tessa sich von den beiden Männern herrlich benutzt. Ihr Rhythmus wurde schneller und schneller, ihre öligen Körper schwitzten.

Tessa stöhnte bei jedem Eindringen: »Ja, ja, ja, ja ...«

Tyler fiel in ihr Stöhnen ein, wurde noch schneller und ließ einen letzten befreienden Schrei los.

Nun wurden auch Jacks Bewegungen schneller und kräftiger. Er hielt Tessa an den Hüften fest und drang immer wieder gierig und tief in ihren Anus ein, bis auch er ein gequältes: »Oh Gott!« von sich gab. Auch sein Lebenssaft schoss pulsierend in Tessa hinein.

Dann fielen alle drei in sich zusammen und entknoteten sich. Sie lagen auf dem Rücken, atmeten schwer, waren völlig fertig und doch völlig entspannt.

Tessa sagte glücklich: »Das war ›Premiere 56‹, Männer. Wer hat Lust auf eine Fortsetzung? Nächste Woche?«

Und wie aus einem Mund antworteten Jack und Tyler: »Ich bin dabei.«

Tessa malte in Gedanken ein lächelndes Gesicht in ihren noch leeren Smiley und schloss zufrieden die Augen.

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