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Kapitel 2: Lotka-Volterra

Auszug aus dem Kompendium des Wissens:

Der langfristige Mittelwert einer Räuber- bzw. Beutepopulation hängt nur von ihren Wachstumsraten, nicht aber von der Ausgangsgröße ab. Das Auftreten einer sehr kleinen Population einer invasiven Spezies hoher Reproduktionsrate, kann dauerhaft das Gleichgewicht eines bestehenden Ökosystems zerstören.

Fluchend stapfte Jim durch das verschlammte Wasser der Tiefebene. Bei jedem Schritt schmatzten seine Stiefel in dem Morast. Ein beständiger Nieselregen drang in jede Öffnung seiner schwarzen Lederjacke und hatte ihn bis auf die Haut durchnässt. Schwüle Wärme lag über der sumpfigen Ebene. Eine Mischung aus Schweiß und Regen klebte ihm seine schwarzen Haare ins Gesicht.

Die rote Sonne verbarg ihre übergroße Scheibe hinter einer ewigen Wolkendecke. Diesseits der Dämmerungszone stand sie unverrückbar am Himmel und verwandelte die Gegend in eine diesige Waschküche. Nur vereinzelt ragten Bäume mit fleischigen purpurnen Blättern aus dem knietiefen Wasser und filterten die infrarote Strahlung aus dem Licht des nahen Zwergsterns. Die enge Bahn des Planeten um das Zentralgestirn hatte seine Eigenrotation bereits vor Urzeiten gestoppt. Die Hitze auf der der Sonne zugewandten Seite erzeugte in den Gebieten vor der Tag-Nacht-Grenze eine Zone konstanten Regenwetters.

»Warum machen wir das hier nochmal, Healy?«, raunte Jim missmutig einem zusammengerollten Pelzball auf seiner Schulter zu.

Der Wollon entfaltete sich und streckte sich zu einer armdicken, etwa dreißig Zentimeter langen Raupe aus. Er schüttelte sich. Wasser spritzte nach allen Richtungen. Mit zwei großen Knopfaugen sah er Jim auf der Schulter sitzend an. »Es ist unser Job!«, ertönte seine hohe Stimme.

»Falsch«, widersprach ihm Jim. »Unser Job ist es, Verstöße gegen das Gleichgewicht zu verhindern. Das hier ist eine diplomatische Mission. Noch dazu in der übelsten Gegend des ganzen Planeten. Du hast einfach zugesagt, ohne mich vorher zu fragen.«

Healy pustete sich auf. »Wir sind Partner!«

»Ha!« Jim lachte auf. »Während ich mich stundenlang im Regen mit gluckernden Gobis unterhalten habe, lagst du gemütlich an einem Feuer und hast dein Fell getrocknet.«

»Ohne mich hättest du dich längst verlaufen«, erwiderte Healy. Schmollend legte er die Haare an den langgestreckten Körper.

»Ohne dich wäre ich gar nicht hier!«

In dem Moment schlängelte sich eine Gruppe Gobis an ihnen vorbei durch den Matsch. Ein Dutzend kugeliger Glubschaugen durchbrach die Wasseroberfläche. Schmutzig braunes Wasser perlte von den goldgelben Schuppen ab. Hinter ihnen zogen sie jeweils einen etwa zwei Meter langen Fischschwanz durch das seichte Wasser. Einer der Gobis stemmte sich mit seinen krallenbewährten Vorderflossen an einem umgestürzten Baumstamm aus dem Wasser. Anhand der Anzahl und Länge der fleischigen Bartzotteln um sein breites Froschmaul herum erkannte Jim den Anführer des hiesigen Schwarms, den Ältesten Squor.

Squor legte den schweren Kopf auf dem morschen Holz ab und begann zu sprechen. Jim musste sich konzentrieren, um zwischen dem ineinander übergehenden Glucksen einzelne Worte heraus zu hören. »Das Lager des Bellemon liegt ganz in der Nähe«, sagte der Älteste. Mit feuchten Augen blinzelte er Jim an. »Wir laichen in diesem Gebiet. Und im Namen des Gleichgewichts, wenn du ihn nicht dazu bringst zu verschwinden, dann gibt es Krieg!« Squor zeigte eine Reihe messerscharfer Zähne.

Jim warf dem Gobi einen missmutigen Blick zu. Die stundenlange Verhandlung in den feuchten Höhlen des Schwarms steckte ihm noch immer in den Knochen. Zum wiederholten Male beanspruchten die Bellemon diesen Teil des Sumpfes für sich, aber die Gobis waren nicht bereit, ihren Anspruch auf das Gebiet einzutauschen. Die aufgebauten Spannungen von Jahrhunderten drohten sich zu entladen.

Jims Hand wanderte zum Elektroschocker an seiner Hüfte. »Ich glaube, wir sind gerade dabei, diesen Krieg zu beginnen.«

»Sei diplomatisch!«, flüsterte ihm Healy eindringlich ins Ohr.

Jim rollte genervt mit den Augen und stapfte weiter vorwärts. Squor spuckte vor ihm einen Schwall Wasser aus. Seine Art zu sagen, dass Jim sich beeilen sollte. »Die Bellemon sehen in uns nichts weiter als Futter für ihre unersättliche Brut. Wir werden ihre Anwesenheit nicht tolerieren«, sagte der Gobi und glitt zurück ins Wasser. Sein kräftiger Schwanz wirbelte die trübe Brühe auf und die Gruppe verschwand im stetigen Nieselregen.

»Und das alles im Namen des ewigen Gleichgewichts.« Jim griff nach der Waffe und prüfte die Ladung. »Bei 327 intelligenten Spezies zusammen auf einem Planeten finden sich immer zwei, die sich streiten.« Er seufzte und schaute mit einem Auge durch das Visier der Pistole.

Healy stellte demonstrativ die Nackenhaare auf. »An dieser Stelle muss ich dich darauf hinweisen, dass es hier eigentlich nur eine intelligente Spezies gibt«, erwiderte der Wollon.

»Fang bitte nicht schon wieder damit an!«

Healy rollte sich verschreckt zusammen und blinzelte durch die Fransen seines Fells aus der Kugel hervor. »Deine Ignoranz ändert nichts daran.«

Vor ihnen schälten sich die Umrisse einer ineinander verkeilten Baumgruppe aus der trüben Nebelwand. »Wie konnte sich überhaupt aus elefantengroßen Sumpfkraken eine Spezies der Stufe 4 entwickeln?«, grübelte Jim.

»Das frage ich mich bei euch ehemaligen Baumaffen auch immer«, fügte Healy hinzu.

Jims Mundwinkel zuckte zu einem spöttischen Grinsen nach oben. »Eben wolltest du noch andeuten, wir seien gar nicht intelligent.«

»Zumindest nicht nach der Definition der Wollon.« Healys Körper zog sich zusammen. Hunderte unter dem dichten braunen Fell verborgene Stummelfüße setzten sich in Bewegung und ließen ihn über Jims Nacken auf die andere Schulter kriechen. »Aber falls es dich beruhigt, die Männchen der Bellemon sind kaum größer als deine Faust. Nur ihre Weibchen können bis zu vier Tonnen schwer werden.«

Jim nickte und schaute weiter geradeaus, den Blick auf die Baumgruppe gerichtet. »Und bis zu hundert Eier auf einmal legen.«

Er blieb stehen und duckte sich hinter einem abgebrochenen Baumstumpf. »Ich glaube, zwischen den Stämmen bewegt sich was.«

Healy rollte sich ängstlich zu einem Ball zusammen und verbarg seine schwarzen Knopfaugen. Bibbernd drückte er sein nasses Fell gegen Jims Hals. Geduckt watete Jim durch den Schlamm auf die abgestorbenen Bäume zu. Als sie sich ihnen bis auf zehn Meter genähert hatten, konnten sie erkennen, woher die Bewegungen rührten. Das morsche Holz war übersät mit melonengroßen Eierkapseln. In dichten Trauben klebten die durchsichtigen Säcke an den Stämmen. In ihnen wand und zuckte ein Gewirr von Tentakeln und Saugnäpfen.

Jim sog die Luft zwischen den Zähnen ein. »Der Bellemon macht keine halben Sachen. Sollten die Eier schlüpfen, wäre es das Aus für die Gobis.«

»Es heißt DIE Bellemon. Sie ist ein Weibchen«, drang Healys gedämpfte Stimme aus dem Pelzball auf Jims Schulter.

»Healy! Du neunmalkluge…«

»Unterstehe dich!«, piepste der Wollon empört.

»… fette…«

»Wehe!« Healy rollte sich aus und blickte Jim mit seinen großen Augen an.

»… haarige Raupe.«

Der Wollon kniff den winzigen Mund zusammen und sträubte das Fell. »Nackter Affe«, warf er Jim entgegen. Eingeschnappt rollte er sich ein.

Hinter Jim glitt etwas durch das Wasser. »Schluss jetzt!«, zischte er Healy zu und drehte sich um. Eine Spur aufsteigender Luftblasen zog sich durch den vom ständigen Regen aufgewühlten Sumpf. »Ich glaube, sie ist hier«, stellte Jim in trockenem Ton fest und legte die Hand auf den Schocker.

Ein grauer Körper zerteilte die Wasseroberfläche und schnitt ihm den Rückweg ab. Auf baumdicken Tentakeln drückte sich der Koloss aus dem Schlamm in die Höhe. Erst drei Meter über der Wasseroberfläche verharrte die Gestalt auf ihren muskulösen Stützen. Die tellergroßen Augen sahen von oben auf Jim herab. Dutzende kleiner Kraken, hatten sich an der Haut der Bellemon festgesaugt und ließen ihre Greifarme schlaff herunterhängen. An der Unterseite des gewaltigen Rumpfes – versteckt zwischen den Tentakeln – schnappten die messerscharfen Knochenplatten eines Schnabels bedrohlich zusammen.

Eines der langen Gliedmaßen schlängelte sich auf Jim zu und hob sich direkt vor ihm aus dem Wasser. Das Tentakel lief in einer gebogenen Klaue aus. Wankend hielt sich diese vor dem Gesicht des Menschen in der Luft.

Jim verbarg seine Aufregung hinter einer starren Maske aus Gleichgültigkeit. Ungerührt erwiderte er den Blick der Bellemon. Die Spitze der Kralle bewegte sich auf seine Brust zu und tippte gegen die Jacke. Der Stoß zwang Jim einen Schritt nach hinten.

»Was willst du, Einsamer?«, dröhnte eine tiefe Stimme zwischen den Tentakeln hervor. »Bringst du uns Futter?«

Jim bemerkte ein vielstimmiges Klicken, gleich einem gehässigen Kichern. Es kam aus den Schnäbeln der an dem Weibchen festgesaugten Männchen.

»Alien-Witze, das fehlt mir gerade noch«, meinte Jim zu sich selbst.

Healy lugte mit einem Auge unter dem Fell hervor. »Die Männchen sind in Symbiose mit dem Nervensystem des Weibchens verbunden. Genau genommen hat sie gerade selbst über ihren Scherz gelacht.«

Hast du noch mehr solch hilfreiche Informationen für mich?«, fragte Jim leise mit zusammengekniffenen Lippen. Er versuchte, die scharfe Kralle, die vor seinem Gesicht hin und her pendelte, zu ignorieren.

Jim holte tief Luft. »Laut des Vertrages zur Bewahrung des Gleichgewichts steht dieses Gebiet dem Volk der Gobis zu. Du bist unerlaubt eingedrungen. Bitte verlasse es sofort mitsamt deiner Eier!«

Der Körper der Bellemon schüttelte sich. Die Männchen auf ihrer Haut streckten angriffslustig ihre Tentakel in Jims Richtung aus. »Der Vertrag ist über zehntausend Jahre alt. Die Bellemon verlangen eine Revision!«, brüllte die dumpfe Stimme zwischen den Knochenplatten des Schnabels hervor.

»Ich war dabei, als er unterzeichnet wurde«, sagte Jim unbeeindruckt. »Im Sinne des ewigen Gleichgewichtes bekamen die Bellemon ein anderes Siedlungsgebiet zugesprochen. Sind sie bereit, dieses an das Volk der Gobis im Tausch zu übergeben?«

Die Bellemon blähte ihren Körper auf und schlug mit den Tentakeln auf das Wasser. Ein Schwall aus Schlamm spritzte an Jim hoch und besudelte seine Jacke. »Ich glaube, du hast sie verärgert«, meinte Healy, der sich hinter Jims Kopf versteckt hatte.

»Mensch!«, brüllte die Stimme der Bellemon. Zwei weitere Tentakel schossen vor Jim aus dem Wasser und richteten ihre Klauen auf Jim. »Die Gobis sind eine erbärmliche Spezies. Sie taugen kaum als Futter für unsere Jungen. Wir werden unseren Anspruch auf keines der Gebiete zurückziehen!«

Jim legte die Hand auf den Schocker an seinem Gürtel. »Ich bin vom Rat der Zivilisationen dazu autorisiert, jedes erforderliche Mittel anzuwenden, um das Gleichgewicht zu bewahren.«

Eines der Tentakel zeigte auf Jims Waffe. »Damit willst du mir drohen?« Die Bellemon schüttelte sich. Ihre Männchen brachen in schrilles Gelächter aus. Willst du damit einen meiner Gatten kitzeln?«

Jim hörte, wie hinter ihm etwas zerriss. Mehrere Objekte schlugen klatschend ins Wasser.

»Meine Kinder!«, fuhr ein markerschütternder Schrei aus dem Schnabel der Bellemon. Zu Dutzenden stimmten die kreischenden Stimmen ihrer symbiotischen Männchen mit ein. Der gewaltige Körper warf sich nach vorne und schlug auf das Wasser. Die Tentakel tauchten unter und schossen auf Jim zu. Eines der muskulösen Gliedmaßen wickelte sich um seine Hüfte, hob ihn in die Luft und schleuderte ihn achtlos zur Seite. Noch während Jim durch die Luft wirbelte, zogen sich Healys Muskeln zusammen und stießen den Wollon von Jims Schulter ab.

Während der Friedenswächter in den Schlamm klatschte, landete Healy behände auf einem der schief stehenden Bäume. Jim sprang aus dem Morast auf und zog den Schocker. Entsetzt blieben seine Augen an den Gelegen der Bellemon hängen. Mehr als ein Dutzend Gobis schwamm zwischen den vermoderten Baumstämmen umher. Wie im Rausch gingen sie mit ihren Messern und Speeren auf die Eier los. Erbarmungslos schlitzen sie die transparenten Hüllen auf und erstachen die ungeschlüpften Jungen.

Die Mutter der Bellemon zog sich mit ihren Tentakeln vorwärts durch den Schlamm. Krachend durchbrach ihr Körper einen querliegenden Baumstamm. Die Gobis stoben nach allen Seiten auseinander. Wo sie konnten, setzten sie ihr grausames Werk fort. Die kreischende Bellemon streckte ihre Greifarme nach einem der goldbeschuppten Körper aus. Ihre Krallen verhakten sich in den Schuppen. Zwei weitere Tentakel wickelten sich um den zappelnden Leib. Wütend hob sie den Gobi aus dem Wasser und riss ihn, begleitet von einem infernalischen Schrei, auseinander.

Im Rücken der Bellemon richtete einer der Krieger den Speer auf sie aus. Sein stromlinienförmiger Körper warf sich in das schäumende Wasser. Mit heftigen Schwanzschlägen zerteilte er den Schlamm und hielt direkt auf den um sich schlagenden Kraken zu. Mit voller Wucht bohrte sich die Waffe in den massigen Körper. Graues Blut trat aus der Wunde der Bellemon hervor und vermischte sich mit dem Morast.

Jim hatte den Rand des Geleges erreicht und zielte mit seiner Waffe in das Gewirr aus kämpfenden Leibern und Greifarmen. »Aufhören!«, brüllte er so laut wie möglich. Ungehört ging sein Ruf in dem Wutgeheul der Bellemon unter.

Jim hob den Schocker und zielte auf ein Tentakel, das sich gerade um einen weiteren Gobi wickelte. Das panische Zucken des Opfers ließ die scharfe Sichelkralle nur noch tiefer in seine Seite eindringen. Die aufgerissenen Schuppen glänzten rot vor Blut. Jim drückte ab.

Ein hellblauer Blitz zuckte über das Wasser und traf den Greifarm. Betäubte erstarrte er in der Bewegung und fiel zurück ins Wasser. Einer der Gobis kam dem Verletzten zu Hilfe und befreite ihn aus der Umklammerung.

Jim schoss ein weiteres Mal. Noch eines der Tentakel erschlaffte. Die Gobis brachen in triumphierendes Gurgeln aus. Mit dem Schwanz rudernd nahm einer von ihnen erneut Anlauf und wollte seine Lanze in den Körper der Bellemon rammen. Es blitzte auf und ein dritter Schuss aus Jims Waffe traf ihn mitten im Lauf. Der Treffer ließ die Muskeln des Gobis erlahmen. Zusammengekrümmt trieb der betäubte Krieger ziellos im Wasser.

Die verbliebenen Gobis entfernten sich von der Bellemon und versammelten sich in sicherer Entfernung. Drohend reckten sie ihre Speere aus dem Wasser. Schwer atmend richtete sich die Krake auf und hielt ihre Tentakel schützend vor die restlichen Eier. Ihre Männchen krallten sich in der Haut des Weibchens fest und klapperten mit ihren Schnäbeln. Jim stapfte durch den blutigen Matsch und stellte sich zwischen die verfeindeten Gruppen.

Squor zog sich am Schaft seiner Waffe nach oben und hob sein Maul über Wasser. »Verräter!«, zischte er. Einer der Gobis spritze Jim mit einem Schlag der Schwanzfloße einen Schwall Wasser ins Gesicht. »Du schlägst dich auf die Seite dieses Ungeheuers?«

Healy ließ sich von dem Ast fallen. Wie ein Gummiball stieß er sich von einem darunter liegenden Baumstamm ab. Im hohen Bogen landete er auf Jims Schulter. Der Wollon zog sich an den nassen Haaren seines menschlichen Partners hoch, um sich aufzurichten. »Wir sind die Bewahrer des Gleichgewichtes. Wir stehen auf niemandes Seite«, ertönte seine helle Stimme in einer überraschenden Lautstärke.

»Ich hätte es nicht schöner ausdrücken können«, flüsterte Jim ihm zu. Abwechselnd sah er zu der abgekämpften Bellemon und den Gobis hinüber. »Ich fordere euch auf, den Kampf einzustellen. Die Bellemon hat das Gebiet sofort mitsamt ihrer Eier zu verlassen!«

»Nein«, blubberte Squor. »Wir verlangen das Recht, unser Territorium zu verteidigen.« Siegessicher reckte der Älteste den Speer in die Höhe. Die Gobis schwangen ihre Fischschwänze und verwandelten das Wasser in schäumende Gischt.

Jim drehte sich zu Squor um und hob beschwörend seine Hände. »Die Bellemon wird abziehen und ihre Brut mit sich nehmen.«, sagte er entschlossen.

»Oh, oh, das war ein Fehler«, piepste ihm Healy ins Ohr. Jim warf seinem Partner einen fragenden Seitenblick zu. Er sah, wie der Wollon als Geste des Bedauerns das dichte Fell über die Knopfaugen schob. Hinter Jim erhob sich ein tiefes Grollen, begleitet vom vielstimmigen Schreien dutzender Münder.

Jim sah die messerscharfe Kralle der Bellemon nicht kommen. Ein dumpfer Schlag warf ihn nach vorne. Er griff sich an den Bauch. Mit beiden Händen umschloss er das armdicke Tentakel, das ihn durchbohrt hatte. Er spürte, wie er den Boden unter den Füßen verlor und in die Luft gehoben wurde.

»Bis später«, hörte er noch Healys Stimme, bevor dieser sich von seiner Schulter abstieß und davon sprang.

Nicht schon wieder, war Jim letzter Gedanke. Erfüllt von Schmerzen zerbiss er die verborgene Giftkapsel in seinem Backenzahn. Das hochkonzentrierte Nervengift riss ihn augenblicklich aus dem Bewusstsein.

Am Ende der Zeiten

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