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Skandinavische Tierwelt

Die meisten Touristen kommen wegen der spektakulären Natur nach Skandinavien – Fjorden, schneebedeckten Bergen, immergrünen Nadelwäldern. Der skandinavischen Fauna wird dabei oft zu wenig Beachtung geschenkt. Während es die meisten Wildlife-Touristen immer noch auf den afrikanischen Kontinent zieht, richten die ersten Pioniere ihre Ferngläser und Kameras inzwischen jedoch auch gen Norden.

Skandinavien hat eine reiche Tierwelt, und obwohl die Natur unter der Ausbeutung durch Forstwirtschaft und Bergbau leidet, steigt die Zahl der Säugetiere, vor allem der großen Raubtiere. Der Wolf beispielsweise war in Skandinavien nach jahrhundertelanger Jagd ausgerottet. Aber in den 1980er Jahren sind einige aus Finnland und Russland zurückgekehrt, und inzwischen gibt es wieder über 500 Wölfe, die meisten davon in Mittelschweden.

Das typischste der nordischen Tiere ist vielleicht der majestätische Elch, der fast überall auf dem schwedischen und norwegischen Festland zu finden ist. Ebenso kultig sind die Rentiere, und bis heute hüten die indigenen Samen in den meisten Teilen Nordschwedens und Norwegens halbdomestizierte Rentierherden. Wilde Rentiere findet man nur noch in den Bergen Südnorwegens.

Skandinavien hat seine eigenen „Big Five“, die man allerdings selten zu Gesicht bekommt. Dazu zählen Wolf, Vielfraß, Luchs, Braunbär und Steinadler. Braunbären findet man in großen Teilen Schwedens und Norwegens, sie sind aber durch Überjagung bedroht. Steinadler und Seeadler dagegen haben sich in den vergangenen Jahren wieder stark vermehrt.


Weitere faszinierende Tierarten sind der Europäische Biber in Schweden und Ostnorwegen, der Polarfuchs in Nordnorwegen, Schweden und Island und riesige Papageitaucher-Kolonien an den Küsten Islands und Nordnorwegens.

Das größte aller Säugetiere an Land ist der Moschusochse, den man im Nationalpark Dovrefjell-Sunndalsfjella in Norwegen sehen kann. Dieser Bestand wurde 1932 und 1947 wieder angesiedelt und besteht inzwischen aus rund 200 Tieren. Im Sommer leben sie typischerweise in Gruppen aus 10 bis 15 Tieren, und eine dieser Gruppen ist nach Härjedalen in Schweden gezogen.

Skandinavien besitzt auch einen unglaublichen Reichtum an Meeressäugetieren, und Island und Nord-Norwegen gehören zu den besten Orten Europas, um Pottwale, Weißschnauzendelfine und Orcas zu beobachten.

Tipps zur Beobachtung wilder Tiere

1.Jahreszeit – Verhaltensmuster verändern sich im Lauf des Jahres.

2.Lebensraum – Im Sommer sind z. B. Wiesen und Lichtungen am besten geeignet, um Elche zu beobachten.

3.Tageszeit – Wann frisst das Tier? Wann schläft es? Wann trinkt es? Morgengrauen und Abenddämmerung eignen sich meist am besten.

4.Leise sein – aufmerksam lauschen.

5.In Windrichtung stehen – damit die Tiere Ihren Geruch nicht wahrnehmen.

6.Unsichtbar sein – Tragen Sie neutrale Farben und halten Sie Abstand. Suchen Sie sich einen guten Beobachtungsposten und warten Sie.

7.Ausrüstung – Fernglas und Kamera.

8.Ortskenntnisse – Nehmen Sie sich einen einheimischen Führer oder erkundigen Sie sich.

Marcus Eldh, Gründer von Wild Sweden

www.wildsweden.com


Wild Guide Skandinavien

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