Читать книгу Wie ein leises Berühren - Benno Elbs - Страница 11
Оглавление„Selig die, die über sich selbst lachen können;
sie werden immer genug Unterhaltung finden.
Selig die, die einen Berg von einem Maulwurfhügel
unterscheiden können;
sie werden sich viel Ärger ersparen.
Selig die, die schweigen und zuhören können;
sie werden dabei viel Neues lernen.
Selig die, die fähig sind, sich auszuruhen und zu schlafen,
ohne dafür Entschuldigungen zu suchen;
sie werden weise werden.
Selig die, die lächeln können und kein böses Gesicht machen;
sie werden sonnenbeschienen sein.
Selig die, die denken, bevor sie handeln, und beten, ehe sie denken;
sie werden eine Menge Dummheiten vermeiden.
Selig die, die lächeln und schweigen können, auch wenn
man ihnen das Wort abschneidet oder auf die Zehen tritt;
sie sind dem Geiste des Evangeliums sehr nahe.
Selig die, die es verstehen, die kleinen Dinge ernst und die
ernsten Dinge gelassen anzusehen;
sie werden im Leben sehr weit kommen.“14
Anliegen hinter den Masken
Wenn wir also bei einem Faschingsumzug hinter die lachenden Fassaden blicken, hinter den Lärm, hinter die Böller und die Masken, so werden wir viele ernsthafte, tiefe Anliegen der Menschen erkennen. Da finden sich Gruppen zusammen, die in wochenlanger Kleinarbeit ein politisches, ein gesellschaftliches oder soziales Thema in einen „Auftritt“ verpacken und allen Menschen bei Umzügen präsentieren. Da werden Politiker entmystifiziert, indem über sie gelacht werden darf, da werden wichtige Themen für die Gemeinde oder die Stadt in humoriger Weise präsentiert, da nehmen sich prominente Persönlichkeiten durch ihre Teilnahme am Umzug selbst „auf die Schaufel“. Sie sind es, die uns vorleben, dass Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Auch über sich selbst. Und sich damit bestens selbst unterhält.
Humor als Geschenk
Humor ist ein Geschenk an uns Menschen. Wir werden uns im selbstkritischen Humor unserer Bedeutung und gleichzeitig unserer Unbedeutsamkeit bewusst. Humor weist weit über das Leben, das uns hier geschenkt ist, hinaus. „Dort, wo das Lachen ist, hat der Teufel keinen Platz“, heißt es in einem alten Sprichwort. Der Humor verhindert, dass wir uns zu tief in eine Sache verbeißen, dass Verzweiflung an die Stelle der Zuversicht tritt. Hoffnungsfroh zu sein, heißt auch Humor zu haben.
Macht kein finsteres Gesicht
Die Zeit nach dem durchaus sympathisch oberflächlichen Fasching – die Zeit nach dem Aschermittwoch –, in der wir Einkehr halten und uns besinnen, lässt uns aus der Freude und dem Lachen der vergangenen Zeit Spuren finden hin zum wahren Leben. Zu den Wurzeln und der Bestimmung unseres Lebens. Diesen Weg sollten wir in seiner ganzen Dimension, in seiner Tiefe und Spiritualität ebenso lachend gehen. Mit Humor schaffen wir uns den Raum für diesen tiefen Atem, der notwendig ist in Zeiten des Umbruchs, in Zeiten der Belastung oder gar der Trauer. Am Ende dürfen wir Hoffnung schöpfen, dann, wenn es Ostern wird in unseren Herzen.