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Neue Muster denke ich mir am liebsten mit Blick in den Garten aus.

Einfach gestrickte Socken für jedermann: eine hundertjährige Tradition

Auf der Suche nach neuen Ideen für schicke, interessante Strickmodelle werde ich häufig in alten Büchern oder Zeitschriften fündig.

Beim Durchsehen alter Strickdiagramme stieß ich einmal auf Socken, die 1921 in Amerika patentiert worden waren. Die Ferse war aus rechten und linken Maschen in einem Spiralmuster gestrickt. Aus Neugier strickte ich ein Paar nach den Erklärungen im Patent nach.


Werbung für Spiralsocken für Soldaten während des Krieges

Dann fand ich eine alte amerikanische Reklame mit der Überschrift „Armee-Spiralsocken“. Offenbar waren die Frauen während des Krieges dazu aufgerufen worden, zur Unterstützung der Soldaten einfache Socken für sie zu stricken. Hier war nicht nur die Ferse, sondern die gesamte Socke im Spiralmuster gehalten; so konnte sie bei großen Füßen als kürzerer und bei kleinen Füßen als längerer Strumpf getragen werden. Außerdem, so wurde in der Anzeige erklärt, hielten die Socken dreimal so lange wie andere, weil der stark beanspruchte Fersenteil bei jedem Tragen woanders saß. Zudem waren beim Stricken keine komplizierten Zunahmen für die Ferse notwendig; die Socke ließ sich einfach gerade hochstricken und war damit vergleichsweise schnell fertig. Ich fand das Prinzip fantastisch und begann sofort, mir eigene Muster auszudenken.

Nach einigen Versuchen hatte ich herausgefunden, dass mit dem Schema „2 links, 4 rechts, alle 6 Reihen um eine Masche nach links versetzen“ einfach zu strickende Socken mit einem hübschen Spiralmuster entstanden. Die Socken trugen sich angenehm und passten erstaunlich genau. Weil es so gut zu den Zahlen im Muster passte, benannte ich die Socken nach der Landstraße 246, auf der ich oft mit dem Motorrad unterwegs bin: „246-Spiralsocken“.

Die „246-Spiralsocken“ bestehen nur aus rechten und linken Maschen. Da sie keine Ferse haben, kann sie jeder problemlos stricken, und weil sie immer mit derselben Maschen- und Reihenzahl gestrickt werden, passen sie mir mit meinen 28 cm Fußlänge ebenso wie einem Teenie und eignen sich damit optimal auch als Geschenk sowie für Kinder im Wachstum. Und vor allem macht das Stricken einfach Spaß.

Ich bin gern unterwegs und fahre mit dem Motorrad kreuz und quer durch Japan. Auf Geschäftsreisen nehme ich auch mal den Zug oder den Shinkansen, und dann habe ich immer einen Beutel mit Wolle und Stricknadeln dabei, um unterwegs zu stricken. In Deutschland ist es derzeit Mode, mit anderen Strickfans zusammen im Zug zu stricken. Es gibt sogar einen Namen dafür: Zugsocking. Wahrscheinlich ist er deswegen aufgekommen, weil Socken auch unterwegs leicht zu stricken sind. Man braucht nur ein Knäuel Wolle und Nadeln einzustecken, sich die Zahlen 2-4-6 zu merken, und schon werden die Spiralsocken zu wunderbaren Reisegefährten.

In diesem Buch möchte ich vor allem die „246-Spiralsocken“ mit verschiedenen Bündchenvariationen vorstellen. Auf den ersten Blick wirken sie zwar ungewohnt und vielleicht sogar etwas seltsam, aber angezogen sehen sie richtig toll aus!

Am besten fangen Sie mit dem Modell an, das Ihnen zuerst ins Auge gefallen ist. Bestimmt gefällt Ihnen das Ergebnis und Sie möchten gleich noch ein Paar für jemand anderen stricken!


Spiralsocken

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