Читать книгу Mörder aus Passion - Bernd Michael Grosch - Страница 43
Aber morgen...? Dies war der ungewisse Punkt. Hatte Jemand Lina’s Ankunft beobachtet ?
Оглавление„Wenn schon; ich werde sagen, dass sie zum Kaffee kam und wieder nach Hause ging“, entfuhr es ihm trotzig.
- Karl legte sich für etwa zwei Stunden auf die Couch, um die Wirkung des genossenen Bieres verfliegen zu lassen. Danach begann er mit seiner Arbeit:
Gummihandschuhe an den Händen, wusch er die Folienstücke im Bad im unteren Stockwerk, um jegliche etwaige Fingerabdrücke zu entfernen; danach brachte er die Folien in das obere Stockwerk und begann, des Mädchens Körper darin einzupacken.
Nachdem dies geschehen war, brachte er den leblosen Leib in den Keller, zog von einem Paket Umzugkartons aus der Mitte heraus einen hervor, öffnete diesen und zwängte die Mädchenleiche in hockender Stellung hinein, worauf er Karton samt Leiche in der Kühltruhe unterbrachte.
Es war bereits 21°° Uhr, als Karl erschöpft abermals unter der Dusche stand, um sich nach der schweißtreibenden Arbeit zu säubern.
Er genehmigte sich danach ein weiteres Bier und ging anschließend zur Ruhe.
- Sonntag. Seinen ursprünglichen Plan abändernd, fuhr Karl in den Wald, um bei einem Erkundungsspaziergang eventuell eine geeigneteStelle zu finden, zu welcher er dann am Montagabend zurückkehren wollte, um sie entsprechend vorzubereiten. Als Spaziergänger würde er auf keinen Fall in irgendeiner Weise auffallen oder sich gar verdächtig machen, zumal er des Öfteren hier im Walde alleine unterwegs war.
Den Wald aufgrund dieser zahlreichen Exkursionen recht gut kennend, hatte Karl Liebknecht eine gewisse Vorstellung über den Ort seiner späteren Grabearbeiten – und zielstrebig lief er so durch den an dieser Stelle von Menschen nur selten besuchten Wald.
Schon bald war – in der Nähe eines kleinen Waldsees – tatsächlich ein geeigneter Platz gefunden. Die Erinnerung hatte Karl nicht getrogen und erleichtert und zufrieden über diesen ersten 'Erfolg ́ trat er seinen Rückweg an.
- Am Montag schienen sich die Bürostunden endlos zu ziehen und auszudehnen. Karl Liebknecht fiel es schwer, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren und immer wieder suchte sein Blick die Uhr, deren Zeiger sich nur allzu träge bewegten.
Vor Karls innerem Auge immer wieder das Bild des sich in der Gefriertruhe befindlichen Kartons.
'Mein Gott ! Wenn Irgendjemand bei mir nach der Kleinen sucht und man den Karton findet... Das Ding muss weg ! ́
Unruhig lauschte er auf jedes Geräusch im Flur sowie in den benachbarten Büros. Jeden Augenblick konnte die Tür sich öffnen und die Polizei eintreten, um ihm lästige Fragen zu stellen.
Dann endlich doch der ersehnte Feierabend. Fast fluchtartig verließ Karl Liebknecht seine Dienststelle, um mit seinem Wagen auf direktem Wege nach Hause zu fahren.
Dort schien Alles wie immer zu sein. Ein Blick in die Tiefkühltruhe überzeugte ihn, dass der Umzugskarton sich nach wie vor an seinem Platz befand.
Im unteren Stockwerk nahm der Ungeduldige ein Bad, um die Zeit bis zum späten Abend zu überbrücken. Den kurzen Camping-Spaten hatte er bereits, unter einer Decke versteckt, im Kofferraum seines Wagens verstaut. Auf ein Bier verzichtete Karl wohlweislich, denn er wusste, dass er weder beim Autofahren, noch durch unsicheren Gang unangenehm auffallen durfte. Außerdem würde es kein geringes Stück Arbeit bedeuten, ein ausreichend tiefes und großes Loch in den – wenn auch weichen – Waldboden zu graben.
- Kurz nach 20°° Uhr bestieg Karl Liebknecht seinen Wagen und fuhr zum gewohnten Waldparkplatz. Den kurzen Spaten verbarg er unter seinem leichten Übergangsmantel und machte sich auf den Weg zu seinem Grabungsort. Noch benötigte er die gleichfalls mitgeführte kleine Taschenlampe nicht, denn am klaren Himmel stand der Mond, dessen Schein dem Ortskundigen ausreichend Sicht bot.
Ungestört beendete er – schneller als vermutet – seine Arbeit, versteckte den Spaten an Ort und Stelle, um sodann zu seinem Wagen zurückzukehren und nach Hause zu fahren.
Nachdem er geduscht hatte, trank Karl noch ein Bier und ging anschließend zu Bett. Morgen sollte die Arbeit endlich abgeschlossen werden; dann gab es keinerlei Zeugnis mehr für das tragische Geschehen in seinem Haus.
- Dienstag. Wieder einmal ein Ärgernis in der Dienststelle:
„Herr Özdemir, Sie haben doch jetzt Ihre komplette neue Einrichtung erhalten. Ich verstehe nicht, was Sie jetzt noch wollen. Selbstverständlich steht es Ihnen frei, sich zu beschweren; doch worüber eigentlich ? Was soll denn mit Ihrem Bett nicht in Ordnung sein? Lassen Sie uns doch vernünftig miteinander reden, bevor Sie mit Ihren Beschwerden anfangen.“