Читать книгу Kurzgeschichten - Bernd Michael Grosch - Страница 14
„Nun, Dieser hat es dennoch getan – jawohl !“
ОглавлениеMittlerweile waren die anderen Teetrinker nähergerückt; auch Mojumdar’s Frau hatte sich voll Neugierde wieder genähert. Außerdem hatte unsere lustige Runde zwei müßige Halba-Mädchen angelockt, von deren eines, das keckere, sich zu meiner Rechten niederließ; - das andere am Ende der Bank stehenblieb, indem es sich mit einer Hand leicht auf der Schulter der Freundin abstützte.
„Nun, Maikalji; - erzähle! Es interessiert uns Alle, wie sich diese Sache zugetragen hat.“
„Ja, erzähle,“ stimmten auch die beiden Mädchen der Aufforderung Mojumdar’s zu.
„Nun gut; - doch wie du siehst, mein Bruder, ist mein Glas leer. Füll’ es noch einmal auf und bringe auch für dich und die übrigen Gäste je ein volles Glas. Dann will ich euch erzählen, wie sich alles abgespielt hat – und ich bin überzeugt, ihr werdet mir dann glauben und nicht mehr über mich lachen.“
Nachdem das Gewünschte gebracht war – und ich bequem die Beine hochgezogen hatte, begann ich denn meinen Bericht:
„Es war also gestern am Nachmittag, unweit des Neuen Viertels, im Wald, als ich diesen Stier vor mir stehen sah. Ich wollte...“
„Wem gehört der Stier,“ unterbrach mich das Mädchen, welches an meiner Seite saß.
„Ich weiß es nicht. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Er muss nicht aus unserer Gegend sein.“
„Wie sah er denn aus,“ warf der Malik ein, „wie groß war er ?“
„Nun,“ überlegte ich, „er war fast so hoch, als ich groß bin. – Ja, - er reichte mir bis zur Nase.“
„Oho, Maikal; - das war gewiss kein Stier aus unserer Gegend! Wer hätte von solch einem großen Tier gehört?“
Mojumdar schien wieder von Zweifeln befallen, doch ich war nicht gewillt, auch nur wenige Zentimeter zuzugestehen.
„Ich versichere dir, Bruder; - er hatte diese Größe ! – Eher noch möchte ich behaupten, dass er gar um einiges größer war.“