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 DER STIERBISS

Immer wieder bekommt man zu hören, es gäbe in der heutigen Zeit keine Wunder mehr.

Dieser Klage möchte ich entschieden widersprechen. – Es gibt sie noch ! Sie zweifeln ? -

Dann will ich Ihnen hier an dieser Stelle von einer Begebenheit berichten, welche sich vor nunmehr fast zwei Jahren zutrug – und an der ich nicht nur unmittelbar beteiligt, sondern deren Hauptperson ich sogar war. ....

Schauplatz war ein kleines, indisches Dorf im Staate Madhya Pradesh - in einem Distrikt, welcher Baster genannt wurde ....

Ich saß an einem Markttage in der kleinen Teestube, welche von einem zugewanderten Bengali, der nun auch schon viele Jahre am Orte ansässig – und hier mit seiner Familie heimisch geworden ist, betrieben wird.

Auch ist dieser Bengali Besitzer eines Kramladens, in welchem man Lebensmittel, Rauchwaren und verschiedene andere nützliche Waren erstehen kann, während man gemütlich bei einem Tee oder einem kleinen Imbiss sitzt.

An jenem Tage also saß ich, wie so oft, auf einer Bank unter dem Vordach der zur Straße hin offenen Teestube, trank meinen Tee und schaute dem Treiben auf der Straße zu. Außer mir waren nur noch zwei oder drei weitere Gäste anwesend, so dass Mojumdar - so heißt der Wirt – nicht viel zu tun hatte – und sich schon bald zu mir setzte, um die letzten Neuigkeiten mit mir auszutauschen.

Da sich der Sommer seinem Ende zuneigte, kamen wir freilich sehr bald auf das wichtigste Thema – den zu erwartenden Monsunregen – zu sprechen. Wie jedes Jahr bei dieser Gelegenheit, so stellten wir auch nun Betrachtungen darüber an, ob der Regen wohl kommen; ob er ausreichend - oder gar übermäßig ausfallen - oder am Ende doch ausbleiben würde. Das Resultat dieser Erörterung war vorauszusehen:

„Man wird den Göttern opfern müssen,“ sinnierte Mojumdar.

„Wie jedes Jahr,“ stimmte ich bei, „was soll man sonst auch tun ?“

Wir waren uns einig – und der Malik erhob sich, um erneut die Teegläser zu füllen. – Ich nahm das meinige in Empfang - dabei fiel Mojumdars Blick auf meine rechte Hand, welche mit einem weißen Verband umwickelt war.

„Was ist mit deiner Hand, Maikalji,“ wollte er - auf dieselbe zeigend - wissen, während er sich

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