Читать книгу Die Sklavenhölle von Romeda: Die Raumflotte von Axarabor - Band 222 - Bernd Teuber - Страница 6

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Fast eine Stunde vor der Morgendämmerung schob Reg Kodairo die Äste eines jungen Baumes auseinander. Das große Dorf lag fast ohne jedes Licht da. Nichts rührte sich. Kein Lebewesen war zu sehen.

„Sehr gut“, murmelte er. „Es verläuft alles nach Plan.“

Plötzlich zuckte er zusammen. Rechts und links hörte er das Wispern, mit dem sich seine Kameraden verständigten. Dreißig Männer waren schwer bewaffnet ausgeschwärmt, um das Dorf zu umzingeln. Sie bewegten sich so leise wie möglich und versuchten, einen unregelmäßigen Halbkreis zu bilden. In einiger Entfernung stand das Raumschiff. Alles war bereit. Die Männer warteten auf das erste Sonnenlicht. Nach etwas fünfzig Schritten hörte Kodairo ein Zischen wie von einer Schlange.

„Bist du‘s, Dawaho?“, fragte er leise.

„Reg?“

„Ja. Hinter mir sind die anderen.“

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Dawaho Sarsai und schob sich zwischen den Baumstämmen in den Bereich des milchigen Mondlichts.

„Ich bin sicher, dass uns keiner gesehen hat. Wir haben auch nichts gehört.“

„Gut so. Die Bugkanone wird das Zeichen geben.“

„Danach richten wir uns alle.“

Der Transporter, den Kodairo kommandierte, war weit außerhalb des Dorfes gelandet. Die Besatzung hatte sich aufgeteilt und die Hütten von zwei Seiten eingekreist. Zwischen den Männern und dem Rand des Dorfes lagen Wälder, einige Felder und kleine Brunnen sowie breite Hecken aus Büschen mit dicken, großen Blättern und schwach duftenden Blüten. In der Stille summten unzählige Insekten. Die Schritte der Männer, denen der Schweiß auf der Stirn stand, knirschten im groben Sand zwischen den Baumwurzeln.

Aus den Hütten ertönte das Wimmern eines Kindes, das nach einigen Atemzügen wieder aufhörte. Die Sterne verblassten. Längst war der Mond hinter den Baumwipfeln verschwunden. Kodairo blickte zu dem Dorf hinüber. Es war eine kreisförmige Ansammlung von runden, strohbedeckten Hütten, die einen Eingang, aber keine Fenster hatten. Das Dorf lag in der Nähe eines Wäldchens, in der Senke zwischen zwei Hügeln. Von einem der Hügel kam ein schmaler Bach.

„Wie viele werden wir schnappen?“, erkundigte sich Sarsai und suchte mit den Augen einen Weg auf die ersten Hütten zu. „Was meinst du?“ Er deutete auf einen schmalen, ausgetretenen Pfad, der sich entlang der Hecken durch die Felder schlängelte. Irgendein Gewächs verströmte einen ekelerregenden Gestank.

„Mehr als drei Dutzend“, erwiderte Kodairo. „Genug Fesseln haben wir mitgebracht. Hoffentlich wehren sie sich nicht. Wir können keine Verwundeten brauchen.“

Geduldig warteten die Männer. Sie waren durch die Hecken gegen Blicke aus dem Dorf geschützt. Vor der Landung hatten sie eine genaue Abtastung vorgenommen und alles registriert.

„Sie werden gut arbeiten können“, sagte er nachdenklich. „Die Frauen und Kinder benutzen wir als Druckmittel, falls sich jemand weigert, zu arbeiten.“

Kodairo drehte sich um und sah, dass über den Bäumen die erste vage Helligkeit des Morgens erschien.

„Wir treiben sie zusammen, hörst du?“, sagte er. „Alle! Es geht um sehr viel Silizium.“

„Keine Aufregung“, entgegnete Sarsai. „Wird schon alles gutgehen.“

Er kontrollierte seinen Blaster, schob ihn wieder in den Holster an seinem Gürtel und deutete auf den rötlichen Schimmer am Himmel. Die Bäume und Felsen rahmten die Helligkeit ein.

„Ich gehe zu den anderen“, sagte Sarsai und sah zu, wie ein Vogel im Laubwerk verschwand. „Gleich werden wir den Tag begrüßen.“

„In Ordnung“, entgegnete Kodairo. „Ich gehe von hier aus vor.“

Sarsai entfernte sich leise, während Kodairo sich umdrehte und, die Hecken als Deckung benutzend, zwei Dutzend Schritte zurücklief. Dann sah er, wie ihm Tacor Nyssa hinter einem Baumstamm zuwinkte.

„Wartet noch!“, rief er ihnen zu. „Bei Sonnenaufgang.“

Nyssa signalisierte per Handzeichen, dass er verstanden hatte. Die Männer, die sich rund um das Dorf verborgen hielten, wussten genau, um was es ging. Das Unternehmen, das sie angefangen hatten, war aufwendig und würde seine Zeit dauern. Aber am Ende aller Anstrengungen stand für jeden mehr Reichtum, als sie sich im Augenblick vorstellen konnten. Als Nyssa wieder in der Deckung verschwand, waren die ersten Geräusche zwischen den Hütten zu hören. Die Morgenröte hatte sich ausgebreitet.

Genau in dem Augenblick, als die ersten Sonnenstrahlen über die Baumwipfel zuckten, gab Sarsai das Signal. Die wartenden Männer warf sich zu Boden, duckten sich und gingen hinter den Hecken in Deckung. Die erste Schiffskanone wurde abgefeuert. Die Schussfolge war genau festgelegt und abgesprochen worden. Ein greller Energiestrahl jagte aus der Mündung. Er bohrte sich unweit des Dorfes in die Erde und wirbelte eine Fontäne aus Erde und Sand empor. Das Geräusch rollte über die Ebene und entfesselte einen Orkan aus Schreien. Zwei Atemzüge später feuerte das zweite Geschütz. Der Energiestrahl drang durch die Wipfel der Bäume, riss das höchstgelegene Dach eines Hauses in Fetzen und wirbelte Trümmer und Äste in die Luft.

In den Baumkronen flatterten kreischend Vogelschwärme auf und zerstreuten sich in alle Richtungen. Aus den Hütten stürzten Kinder, Frauen und Männer und sahen sich furchtsam um. Die Wathory waren humanoid. Sie hatten schlanke Beine, langgestreckte Körper, schmale Köpfe und kleine dunkle Augen. Ihre blaue Haut war noch an einigen Stellen mit grau schimmernden Schuppen bedeckt. Ein Hinweis darauf, dass ihre Vorfahren aus dem Meer stammten. Die Männer und Kinder waren nur mit einem Lendenschurz bekleidet. Die Frauen trugen knielange Kleider.

Aufgeregt rannten die Wathory hin und her. Offenbar glaubten sie, die Welt würde untergehen. Der Kanonier des Schiffes hatte genug Zeit gehabt, auch den dritten Schuss gut vorzubereiten. Von Kodairo wusste er, dass es sich bei dem langgezogenen Bauwerk aus Holzstämmen, Flechtwerk, Schnitzereien und Strohdach um einen Tempel oder ein Haus handelte, in dem die Wathory irgendeinen Götzen anbeteten.

Der Energiestrahl zerteilte das Haus der Länge nach in hundert Trümmer und Bruchstücke. Feuer, Rauch, brechende Äste und die umherwirbelnden Blätter verwandelten die runde Fläche zwischen den Hütten und Feuerstellen in ein wildes Durcheinander rennender und stolpernder Wathory. Kodairo sprang auf und winkte nach rechts.

„Vorwärts!“, rief er. „Lasst niemanden entkommen!“

„Verstanden!“

Die Männer gingen langsam auf die Siedlung zu, Schritt um Schritt zwischen einem Durcheinander aus Gärten, Feldern und Hecken. Überall war das Geschrei der Wathory zu hören. Sie flüchteten vor dem großen Schiff, das aus langen Rohren Tod und Vernichtung über das Dorf brachte. Langsam schloss sich der Halbkreis der eindringenden Männer. Sie verströmten eine finstere, schweigende Drohung. Die Wathory liefen durch die Äcker und schienen die Eindringlinge viel zu spät zu sehen. Sie schrien, hasteten hin und her und versuchten, den Männern zu entkommen.

Kodairo zog den Blaster aus dem Holster an seinem Gürtel. Ein paar Kinder huschten zwischen den Männern hindurch, ein paar Frauen eilten hinterher. Kodairo richtete die Waffe auf einen großen Tümpel zwischen den Pflanzen. Dahinter klammerten sich einige Wathory aneinander und wagten weder ins Dorf zu flüchten noch auf die drohenden Männer zuzulaufen.

Wortlos feuerte Kodairo seine Waffe ab. Zischend drang der Energiestrahl in den Tümpel und überschüttete die Wathory mit einem Regen aus Wasser und Schlamm. Sie schrien und stolperten zur Dorfmitte.

„Die kapieren schnell“, sagte Kodairo zufrieden zu sich selbst.

Auch an anderen Stellen der Kette versuchten die Wathory zu fliehen, doch sie wurden jedes Mal mit Blasterschüssen zurückgetrieben.

„Lasst niemanden entkommen!“, brüllte Kodairo.

Ein rauer Chor antwortete ihm. Ganz links entluden sich mehrere Energiewaffen. Das Schiff feuerte ebenfalls einige Salven ab. Das Durcheinander wurde größer. Frauen mit Kindern auf den Armen stolperten kreischend zwischen den Hecken umher. Eine fiel schreiend zu Boden.

„Weiter!“, rief Kodairo. „Fesselt die Bande!“

Er wiederholte die Befehle, die schon nachts mehrmals ausgegeben worden waren.

„Verstanden! Drei haben wir schon!“, schrie jemand von rechts.

Die Kette der Angreifer hatte die ersten Hütten erreicht. Die Dorfbewohner schoben und drängelten sich auf dem annähernd runden Platz in der Mitte zusammen.

„Es sind fast vier Dutzend!“, brüllte Sarsai, der zwei Gefangene mit dem Blaster vor sich hertrieb. „Eher ein paar mehr!“

„Sehr gut“, erwiderte Kodairo. „Fesselt allen die Hände auf den Rücken.“

Die Wathory waren vor Entsetzen und Furcht halb gelähmt. Die Frauen hatten aufgehört, ihren Schrecken durch Geschrei und Wimmern auszudrücken. Die Männer schauten schweigend auf die Waffenmündungen der Angreifer. Kodairo aktivierte den Universalübersetzer an seinem Gürtel, während die Mannschaft mit schnellen, geübten Griffen einzelnen Gefangenen die Arme auf den Rücken rissen und die Handgelenke mit dünnen Metallfesseln zusammenbanden.

„Wer ist der Anführer dieser Gruppe?“

In der mechanischen Stimme, die aus dem Lautsprecher des Übersetzers kam, lag keinerlei Ausdruck.

„Ich“, antwortete eines der Wesen nach einer langen Pause. Der Wathory unterschied sich nur durch einige Schmuckstücke von seinen Artgenossen.

„Und wer bist du?“, fragte die mechanische Stimme.

„Ich heiße Capoki.“

In dieser Antwort lag eine Spur von Stolz, und Kodairo sah, wie sich einige Rücken der Wathory streckten.

„Du irrst dich“, erklärte die Stimme aus dem Übersetzer, immer noch völlig ausdruckslos. „Du bist nicht mehr der Anführer. Du unterstehst jetzt mir und meinen Leuten.“

Capoki starrte den Mann an und ein Raunen lief durch die Reihen seiner Artgenossen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Kodairo ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Ihr gehört jetzt uns. Wir können mit euch tun, was uns beliebt.“

Ein Raunen und Murren, hervorgerufen ebenso von Furcht wie Zorn, klang unter den Wathory auf, doch Kodairo fuhr unbeirrt fort. „Zweifellos werden Primitive wie ihr eine Weile brauchen, um diese Veränderung völlig zu akzeptieren“, sprach die Stimme aus dem Lautsprecher weiter. „Ihr wärt jedoch gut beraten, euch so rasch anzupassen, wie euer beschränkter Verstand es erlaubt.“

„Uns anzupassen ...!“, begann jemand voller Wut, doch Capokis Blick brachte den Mann zum Schweigen.

„Wir sind Wathory“, sagte er ruhig. „Niemand besitzt uns.“

„Es ist nicht klug, mir zu widersprechen“, entgegnete Kodairo völlig unbeeindruckt. „Als Gruppe sind du und deine Leute wertvolle Aktivposten für mich und meine Mannschaft – oder werdet es jedenfalls sein. Als Einzelwesen hingegen ist keiner von euch unersetzlich.“

Capoki presste die schmalen Lippen zusammen. Offenbar war er es nicht gewohnt, dass man ihm Drohungen derart unverhohlen ins Gesicht schleuderte. Und er war es nicht gewohnt, bedroht zu werden. Doch er zwang sich, seine Wut hinunterzuschlucken. Die Feuerwaffen der Fremden waren ein deutlicher Beweis ihrer Macht.

„Unklug oder nicht“, sagte er nach einem langen Moment des Schweigens. „Ich bin es, der diesen Männer und Frauen befiehlt. Und deshalb ist es meine Pflicht, für sie zu sprechen.“

„Deine Meinung interessiert mich nicht“, erwiderte Kodairo. „Meine Männer und ich verlangen euren Gehorsam. Wir verlangen bestimmte Dienste von euch – Dienste, die weder schwierig noch unangenehm für euch sein werden, da es die einzigen Aufgaben sind, für die ihr wirklich qualifiziert seid.“

Kodairo machte eine kurze Pause.

„Wir verlangen lediglich, dass ihr für uns arbeitet. Wenn ihr das tut, werdet ihr gut behandelt. Für eure Gesundheit wird gesorgt, für eure ...“ Kodairo blickte an Capoki vorbei und hielt für einen Moment inne, als suche er nach dem richtigen Wort. Dann fuhr er ohne jede Regung fort. „Für eure Frauen und Kinder wird gesorgt, und es wird euch Zugang zu ihnen gewährt.“

„Und wenn wir uns entschließen, nicht für euch zu arbeiten?“, fragte Capoki rundheraus.

„Dann werden wir dafür sorgen, dass ihr eure Meinung ändert“, antwortete Kodairo. „Und das dürfte sehr leicht sein. Ihr seid Primitive aus einer primitiven, barbarischen Kultur. Deshalb werden sich einfache und direkte Methoden zweifellos am besten eignen. Zuerst werden wir vier oder fünf eurer Frauen und Kinder willkürlich auswählen und hinrichten.“

Capoki versuchte, ruhig zu bleiben. Diese Drohung kam nicht unerwartet, doch die Gefühllosigkeit, mit der sie ausgestoßen wurde, steigerte seine Furcht ins Unermessliche. Er zwang sich, nicht über seine Schulter zu den Frauen und Kindern zu schauen.

„Falls sich solche Mittel als unzulänglich erweisen, gibt es natürlich noch andere“, fuhr Kodairo fort. „Sollten alle nichts bewirken, könnten wir es mit einer Gehirnwäsche versuchen, aber das ist außerordentlich zeitraubend und nicht besonders sinnvoll. Es wäre erheblich kostengünstiger, euch einfach zu entsorgen und andere Primitive gefangen zu nehmen. Eine Bande von euch ist wie die andere.“

„Lieber sterben wir!“, brüllte jemand aus der Menge.

Capoki fuhr herum und ahnte, was jetzt kommen würde. Sheraly war kaum zwanzig Jahre alt, jung und heißblütig. Er unterstrich seine Worte, indem er mit einem Satz nach vorne sprang.

„Nein!“, rief Capoki. „Lass da ...“

Doch es war zu spät. Kodairo machte eine Geste. Einer seiner Leute trat vor und zog einen Elektrostab hervor. Mit diesem berührte er Sheraly. Der junge Wathory öffnete den Mund, stieß einen erstickten Schrei aus und wurde zurückgeschleudert. Er überschlug sich mehrmals und blieb schwer atmend am Boden liegen.

Kodairo sah Capoki an. „Du hast richtig gehandelt, als du versuchtest, ihn aufzuhalten, statt dich seiner Dummheit anzuschließen. Aber ich sehe, dass ihr einen Beweis für euren neuen Status braucht. Na schön. Den werde ich euch geben.“

„Das ist nicht nötig“, erwiderte Capoki. „Wir ...“

„Was nötig ist und was nicht, entscheide ich“, unterbrach ihn Kodairo. Er griff nach seinem Blaster, zog ihn aus dem Holster und richtete die Mündung auf Sheraly, der sich taumelnd erhob. „Ihr stellt für uns keine Bedrohung da.“

Kodairo betätigte den Abzug. Ein greller Energiestrahl schoss aus der Waffe und traf Sheraly mit voller Wucht. Der Brustkorb des jungen Wathory flog wie von innen auseinander, als die Eingeweide explodierten. Ein Regen aus Blut und zerfetztem Gewebe ging über die Umstehenden nieder. Der Gestank nach brennendem Fleisch erfüllte die Luft. Die Wathory wichen schreiend zurück. Capoki war wie erstarrt. Eine solch schreckliche Waffe hatte er noch nie gesehen. Aber ihre verheerende Wirkung bewies eindeutig, dass die Wathory gegen die Eindringlinge nicht die geringste Chance hatten.

Er war ihr Anführer. Er trug die Verantwortung. Also tat er etwas, dass ihm wesentlich schwerer fiel, als einen hoffnungslosen Angriff zu wagen. Er stand einfach nur da. Sein regloses Beispiel brachte die anderen zur Ruhe, die vielleicht angegriffen hätten, und der Anführer der Männer betrachtete sie alle in tödlichem Schweigen. Dann schob er seine Waffe wieder ins Holster zurück.

„Ich gehe davon aus, dass ihr diese Lektion begriffen habt“, sagte er. „Ich bin euer neuer Befehlshaber. Es sei denn, jemand will diesen Punkt infrage stellen.“ Er deutete auf den Klumpen totes Fleisch, der einmal ein Wathory gewesen war.

Capoki hörte einen Fluch von seinem seiner Untertanen, aber er wandte nicht einmal den Kopf, um zu sehen, wer ihn gemurmelt hatte. Es spielte keine Rolle, und selbst wenn, konnte er es nachfühlen. Es war ausgesprochen demütigend, dieser blanken Heuchelei eines Wesens zu lauschen, von dem man genau wusste, das es beabsichtigte, die Wathory zu unterrücken.

„Wir sind eure Freunde“, fuhr Kodairo fort. „Wir bringen euch auf einen anderen Planeten. Dort müsst ihr arbeiten. Aber ihr werdet es gut haben.“

Er grinste in die Runde und wartete, bis das Gemurmel der Wathory verstummt war. Dann sprach er mit ruhiger Stimme weiter. Anschließend näherten sich einige Männer den Wathory und schob die erste Gruppe zum Raumschiff. Die kräftig wirkenden Ureinwohner wehrten sich kaum, aber sie schrien wild durcheinander. Kodairo hörte eine Weile zu, beobachtete die nächste zusammengetriebene Gefangenenschar und rief: „Ihr braucht keine Angst zu haben. Die Fesseln sind nur zu eurem Schutz. Damit ihr euch nicht verletzt.“

Die Gefangenen verstanden, was er sagte, aber sie begriffen den Sinn nicht. Das Computerprogramm, das Kodairo benutzte, produzierte eine ausdruckslose und leicht albern klingende Stimme. Zudem stimmte die Simultanübersetzung nicht mit seinen Mundbewegungen überein. Unter anderen Umständen hätte Capoki das ziemlich amüsant gefunden. Doch an dieser Situation war überhaupt nichts amüsant. Die Männer trieben jeweils ein Dutzend Wathory die Rampe empor in das Schiff, das außerhalb des Dorfes stand. Die Wesen waren ratlos, gehorchten aber.

„Jetzt wird‘s langsam Zeit“, sagte Kodairo und schaute sich um.

Seine Leute handelten, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes getan, als die Dörfer von primitiven Eingeborenen zu überfallen. Minuten später befanden sich sämtliche Wathory im Schiff.

Sarsai trat neben ihn. „War ein guter Fang“, sagte er. „Bald können wir anfangen, das Silizium zu fördern.“

Kodairo nickte und ging ebenfalls an Bord. Sarsai folgte ihm. Das Schott wurde geschlossen und die Rampe eingefahren. Mit dröhnenden Triebwerken hob das Schiff ab.

Die Sklavenhölle von Romeda: Die Raumflotte von Axarabor - Band 222

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