Читать книгу Die Sklavenhölle von Romeda: Die Raumflotte von Axarabor - Band 222 - Bernd Teuber - Страница 7

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Während Reg Kodairo in die Kommandozentrale ging, kümmerten sich Dawaho Sarsai und einige andere Männer um die Wathory.

„Los, mitkommen!“, befahl er und gab den Gefangenen mit einem Handzeichen zu verstehen, dass sie ihm folgen sollten.

Capoki fragte sich, was wohl als Nächstes geschehen würde. Er tat sein Bestes, um zuversichtlich und nicht eingeschüchtert zu wirken. Allerdings bezweifelte er, dass seine Haltung wirklich jemanden überzeugte. Die gleichen Regeln, die von ihm verlangten, das er sich zuversichtlich gab, verlangten von seinen Untertanen, dass sie so taten, als nähmen sie ihm diese Zuversicht ab.

Capokis Schultern versteiften sich. Er sog scharf die Luft ein. Der Tod des jungen Wathory erinnerte ihn nur zu deutlich daran, welchen Preis Widerstand kosten konnte. Doch es fiel ihm schwer, sich zu unterwerfen.

„Wir haben keine andere Wahl, als zu gehorchen“, sagte er rundheraus. „Mir gefällt das ebenso wenig wie euch, doch wir haben gesehen, wie diese ... Wesen töten. Wir haben also keine andere Wahl, als zu tun, was man von uns verlangt.“

Etwas wie ein Seufzen ging durch die Reihen der erschöpften Wathory. Er spürte, wie der Drang nach Widerstand verebbte. Mit hocherhobenem Kopf setzte sich Capoki in Bewegung. Die anderen Wathory schlossen sich ihm an, erst allein oder zu zweit, dann in Gruppen, und zwei der bewaffneten Männer bildeten den Abschluss.

Man führte sie durch einen langen, endlos scheinenden Gang. Vor einer Tür hielt Sarsai an.

„Dort rein!“, befahl er.

Die Tür glitt mit einem leisen Zischen zur Seite. Dahinter befand sich ein ovaler Raum. Er etwa viereinhalb Meter breit und genauso hoch. Capoki warf keinen Blick über die Schulter zurück auf die anderen Wathory. Das brauchte er nicht. Er wusste, sie würden ihm folgen. Er hörte den lauten Widerhall ihrer Füße auf dem metallischen Boden, während sie ihm in den Raum folgten. Er hörte auch ihre gemurmelten Bemerkungen, aber sie achteten sorgfältig darauf, so leise zu sprechen, dass er so tun konnte, als würde er sie nicht hören.

Capoki richtete seinen Blick nach oben. Die Decke war hier deutlich niedriger als in dem Gang, aber nicht so recht zu erkennen. Er sah nur ein glühendes blaues Licht. Es schien nicht aus einer einzigen Quelle zu stammen, sondern aus einem tiefen Brunnen oder Schacht. Capoki hatte den Eindruck, dass sich über ihm eindeutig ein Dach befinden musste. Er senkte den Blick, zwinkerte mit den Augen und registrierte, dass er trotz der gleißenden Helligkeit nicht geblendet war. Er hatte diese Tatsache gerade zur Kenntnis genommen, als dichter Dampf den Raum füllte.

Er stieg vom Boden auf und erhob sich rasch über Knie und Schenkel. Er war warm, hatte eine sinnlich beruhigende Wirkung. Die Wathory entspannten sich, als der Dampf sie einhüllte. So etwas hatten sie noch nie empfunden. Es fühlte sich fast so an, als würden sie in ein heißes Bad steigen, doch es ging ein Prickeln damit einher, fast als würden knetende Finger Haut und Muskeln massieren, was ausgesprochen angenehm war.

Capoki blickte sich um, als der Dampf brusthoch stieg, und er sah seine eigene Entspannung in den Gesichtern der anderen. Dann stieg der Dampf über seinen Kopf. Er atmete ein und sog die Frische und das Gefühl von Sauberkeit tief in seine Lungen. Er war sich später nie sicher, wie lange er und seine Artgenossen in diesem Dampf gestanden hatten. Er bezweifelte, dass es solange dauerte, wie es ihm vorkam, doch er vermutete, dass etliche Minuten vergingen, ehe sich der Dampf ebenso lautlos verzog, wie er aufgestiegen war.

Er fühlte sich wie jemand, der aus tiefem Schlaf erwacht. Seine Müdigkeit und seine Erschöpfung waren verschwunden. Er fühlte sich frisch und erneuert, voller Energie, und er sah, wie sich in dem ganzen Raum Schultern strafften und Rücken streckten, weil die anderen die gleichen Empfindungen hatten. Die Tür glitt mit einem leisen Zischen zur Seite. Sarsai erschien in der Öffnung.

„Los, mitkommen!“, befahl er.

Die Wathory folgten ihm. Vor einer Tür stoppte Sarsai. Die Tür glitt zur Seite. Der dahinterliegende Raum war etwa acht mal acht Meter groß. Es gab keine Einrichtungsgegenstände, weder Stühle, noch Tische oder Betten.

„Hier könnt ihr euch ausruhen, bis wir unser Ziel erreichen“, sagte Sarsai.

Er wartete, bis der letzte Wathory an ihm vorübergegangen war, dann schloss er die Tür und fuhr mit einem Lift in die Kommandozentrale.

„Alles erledigt“, meldete er. „Die Wathory befinden sich jetzt in einem der Lagerräume.“

„Hast du sie entseucht?“, fragte Kodairo.

„Natürlich, oder glaubst du, ich will mich mit fremden Bakterien infizieren? Wer weiß, was diese Kreaturen für Krankheiten haben.“

Die Sklavenhölle von Romeda: Die Raumflotte von Axarabor - Band 222

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