Читать книгу Auf den Flügeln meiner Träume - Bernhard Dönhoff - Страница 3

Einleitung

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Meine Mutter stammte aus einem der wenigen katholischen Gutsherrenhäuser Ostpreußens. Demzufolge hatte sie sehr viele Brüder und Schwestern. Während des Krieges wurde die ganze Familie zerstreut und es dauerte lange Jahre, bis sich die Gelegenheit eines ersten Treffens ergab.

Meine Eltern hatten es in der Zwischenzeit geschafft sich in einer kleinen Stadt im Rheinland niederzulassen. Mein Vater war Handwerksmeister und durch Fleiß, Geschicklichkeit und Sparsamkeit gelang es ihm in wenigen Jahren ein recht ansehnliches Vermögen zusammenzuarbeiten. Er wurde dabei tatkräftig von meiner Mutter unterstützt. Ich wuchs trotzdem recht unbeschwert auf, hatte ich doch den großen Vorteil, dass sich ein Teil der Schwestern meiner Mutter im gleichen Ort niedergelassen hatten, und ich dadurch von allen umsorgt und behütet wurde. Meine beiden Lieblingsonkel, Onkel Franz, Ehemann der ältesten Schwester meiner Mutter und Onkel Artur, ihr jüngster Bruder, hatten ein völlig heruntergekommenes Fachwerkhaus billig kaufen können, und es in liebevoller und zeitraubender Art und Weise wieder nahezu im Originalzustand aufgebaut.

Jedes Mal, wenn meine Eltern keine Zeit für meine Probleme und mich hatten, ging ich zu den Verwandten.

Onkel Franz, ehemaliger Schiffskoch, bei einer der bedeutendsten Schifffahrtslinien, kochte nicht nur besonders gut, sondern er konnte wunderbare Geschichten aus seinem langen, interessanten Leben erzählen, die mich jedes Mal aufmunterten und erheiterten, manchmal auch nachdenklich und besinnlich stimmten.

Mit den Jahren ergab es sich, dass der 8. Mai zum festen Bestandteil des Familienlebens wurde. An diesem Tag, oder dem darauffolgenden Wochenende trafen sich die, die noch übrig geblieben waren, im Haus meiner Eltern und am Abend , das Fernsehen bestimmte unseren täglichen Lebensrhythmus noch nicht so nachhaltig, hatte es sich eingebürgert, dass Onkel Franz, Onkel Artur, Tante Dutti , Tante Elvira , Tante Clarissa , und meine Mutter, Berta, Geschichten erzählten, die sie alle in ihrem Leben erlebt hatten ?

Nun bin ich selber Großvater und habe endlich Zeit genug, wenigstens einen Teil der Geschichten aufzuschreiben, die ich vor langer Zeit gehört und meinen Kindern und Enkelkindern erzählt habe.

Auf den Flügeln meiner Träume

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