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2 Rund um Roßhaupten Aussichtshöhen am Forggensee
ОглавлениеVom Ufer des Forggensees streckt sich ein Bergkamm nach Westen. Ein aussichtsreicher Weg führt zum höchsten dieser kleinen Berge, dem Zwieselberg, der mit dem Rastplatz am sogenannten Buch einen herrlichen Aussichtspunkt bietet. Für eine Erfrischung sorgt während der Sommermonate ein wunderschöner Badeplatz am Forggensee.
Besonderer Genuss: Ruhe und Natur
Tourencharakter
Eine einfache Wanderung auf breiten Wirtschaftswegen und schmalen Wanderwegen. Im Sommer kann man am Forggensee eine Badepause einlegen.
Ausgangs-/Endpunkt
Die Kirche im Ortszentrum von Roßhaupten
GPS: 47.6526, 10.7181
Anfahrt
Auto: Roßhaupten liegt an der B16, die von Füssen zur A96 führt. Bei Anfahrt über die A96 ist es empfehlenswert, ab der Ausfahrt Buchloe-West auf der B10 bis Marktoberdorf zu fahren und erst dort auf die B16 zu wechseln.
Bus/Bahn: Busverbindung in verschiedene Richtungen, z. B. zur Bahnstation in Füssen.
Gehzeiten
Zum Badestrand Forggensee 0:45 Std., Abzweig zum Buch 0:50 Std., Buch 0:30 Std., zurück zum Abzweig 0:25 Std., nach Roßhaupten 0:30 Std.
Einkehr
Am Anfang bzw. am Ende der Tour kann man in Roßhaupten einkehren.
Karte
Topografische Karte 1:50 000 des Bayerischen Landesvermessungsamtes, Blatt Füssen
Information
Tourist-Information Roßhaupten, Tel. 08367/364, www.rosshaupten.de
Römerstraße und Badeplatz am Forggensee Neben der Kirche im Zentrum von Roßhaupten gehen wir von der abknickenden Vorfahrtsstraße in die als Hauptstraße benannte Nebenstraße, die am Eingang der Kirche vorbei nach Südwesten führt. An einem nahen Platz mit gusseisernem Brunnen auf der Füssener Straße geht es nach links und nach wenigen Schritten links in den Mangmühlenweg, der uns geradewegs aus dem Ort führt. Nun wandern wir, vorbei an einer kleinen Kapelle, auf der schmalen Teerstraße über die Wiesen. Nach der Bundesstraßenunterführung quert der Lauf des Via-Claudia-Augusta-Radweges, der so gut es geht dem Lauf der alten Römerstraße folgt, unseren Weg. Wir wechseln hier jedoch geradewegs auf einen Wirtschaftsweg, der uns bald an Fischteichen vorbei zur Mangmühle bringt. Hier sollten wegen der Enten und Gänse, die schnatternd die Weiher bevölkern, unbedingt alle Tore wieder sorgfältig verschlossen werden. Die Mangmühle steht übrigens auf historischem Boden, denn direkt hier verlief einstmals die bedeutende Römerstraße Via Claudia Augusta.
An der Mangmühle biegen wir nach dem letzten Teich rechts in einen Wirtschaftsweg, der sanft ansteigt und der Linie der alten Römerstraße folgt. Der Weg führt uns bald durch einen dichten Wald, in dem zahlreiche Singvögel geschäftig hin und her schwirren. Nach kurzer Strecke erreichen wir den Forggensee. Am Ufer entlang geht es zur Anlegestelle Tiefenthal, die von den Forggensee-Ausflugsschiffen angelaufen wird. Hier versinkt die alte Römerroute in den Fluten des aufgestauten Forggensees. Wir wechseln auf einen schmalen Pfad, der weiter am Ufer des Forggensees entlang nach Süden läuft, bis wir auf einen breiteren Weg treffen. Auf ihm sind es links nur noch wenige Schritte zur Wasserwachthütte und zu einem wunderschönen Badeplatz.
Glückliche Enten und Gänse am Weg zum Forggensee
Im Frühjahr führt der Weg durch bunte Blumenwiesen.
Auf dem Hügelkamm nach Westen Der schmale Weg folgt einer nach Westen ausbauchenden Bucht, die das Tal des versunkenen Tiefenthalbaches nachzeichnet, und steigt allmählich an. Noch im 8. Jahrhundert wanderte hier St. Magnus, besser bekannt als der Allgäuheilige St. Mang, auf der Via Claudia Augusta gen Süden. Nur die Holzbrücke über das Tiefe Tal bei Roßhaupten sei laut einer alten Chronik zu dieser Zeit schon zerstört gewesen. Bald geht es unter der Bundesstraßenbrücke hindurch. Vorbei an der Tiefenthalkapelle folgen wir geradewegs dem schmalen, ansteigenden Weglein, bis wir auf eine breite Forststraße treffen. Auf ihr geht es wenige Meter nach links und dann rechts in einen ansteigenden Wirtschaftsweg, der uns auf einen aussichtsreichen Wiesenrücken hinaufführt. Auf dem Feldweg wandern wir an der Kapelle auf der »Alten Reiten« vorbei über die Wiesenkuppen zum Bergsattel, der von der Verbindungsstraße Roßhaupten–Ussenburg überquert wird.
Wir gehen auf der Teerstraße ca. 50 Meter nach links zu einer Hütte, neben der wir in einen Feldweg einbiegen. Er führt uns über Wiesen, die uns eine weite Aussicht zu den Bergen des Ostallgäus gewähren, bergan. Am Ende der Wiesen gehen wir geradewegs in den Wald und an einer nahen Weggabelung weiter geradeaus bergauf. Nach kurzer Strecke stoßen wir auf eine breite Forststraße, der wir nach links folgen. Bald läuft diese über Wiesen abwärts in ein bewaldetes Bachtal, wo der Weg zum Buch abzweigt.
Abstecher zum Buch Wir biegen links in einen Wanderweg ein und überqueren den nahen Bach. Über eine Wiese steigen wir in den Wald hinauf und halten uns an einer Weggabelung links. Der schmale Weg windet sich durch den steilen Waldhang zu einem breiten Querweg hinauf.
Wir gehen rechts und folgen dem Schotterweg, bis wir an seinem Ende auf einen schmalen Wanderweg überwechseln können. Er leitet uns steil zu einem Wirtschaftsweg hinauf. Auf ihm gehen wir rechts aufwärts und vor einem Zaun rechts auf einen schmalen Weg. Er führt am Zaun entlang, bis wir links durch den Zaun zum nahen Kreuz und Aussichtsbänkchen auf dem Buch (1050 m) gehen können. Lange bleiben wir hier sitzen und blicken in die weite Runde, ehe wir die letzte Etappe des heutigen Tages in Angriff nehmen.
Zurück nach Roßhaupten Vom Buch steigen wir anschließend auf dem Anstiegsweg wieder zum Abzweig im Bachtal ab. Wir folgen der breiten Forststraße nach links. An einer Weggablung bleiben wir auf dem Hauptweg, der links abwärts läuft. Er führt uns in einem weiten Bogen durch die Wiesen, bis wir bei den ersten Häusern von Roßhaupten die Hauptstraße erreichen.
Wir halten uns rechts und folgen der Straße, die uns zur Kirche im Zentrum von Roßhaupten zurückbringt.
Kein Windhauch kräuselt die Wasserfläche des Forggensees.
Badespaß und Weitblick
Nach einem gemütlichen Auftakt führt uns der Weg zu herrlichen Badeplätzen am Forggensee, die sich für eine lange, erfrischende Rast anbieten. Tiefgrün leuchten der Wasserspiegel des Forggensees und die gegenüberliegenden Wiesen. Der Kiesstrand läuft nicht allzu steil ins kühle Nass und bietet auch Kindern ein ungefährliches Badevergnügen.
Anschließend führt ein langer, einsamer Anstieg zum Aussichtspunkt am Buch. Eine Bank lädt zur Rast ein und eine Panoramakarte hilft beim Identifizieren der zahlreichen Alpengipfel, die wie eine Kulisse hinter dem Forggensee aufragen. Deutlich hebt sich Schloss Neuschwanstein von den bewaldeten Hängen von Tegelberg und Säuling ab und als markante Felshörner stoßen die Gipfel der Tannheimer Berge in den Himmel.