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Liebe Leserin,

lieber Leser,


wie sehr freue ich mich, Ihnen einen umfangreichen Ausschnitt aus der 2020er Anthologie der Schreibgruppe der VHS Herne vorzustellen: eine Textsammlung von verschiedenen Themen, Stilrichtungen und Literaturformen. Sowohl Gedichte als auch kurze Prosatexte haben wir in meinem Seminar an der Volkshochschule Herne an jeweils zwei Wochenendseminaren pro Jahr über viele Jahre hinweg ausprobiert und verfasst. Ich als Dozentin versuche stets, die bei allen vorhandene Schreibfreude weiter auszubauen, den Stil zu verfeinern, Anregungen zum Ausprobieren, auch zum Nachahmen zu geben, damit sich das Sprachgefühl immer mehr verbessert, verfeinert und sicherer wird. Ich verwende gerne Texte von namhaften Autorinnen und Autoren, mit denen ich veranschaulichen kann, wo hier die Qualität liegt, und warum diese Gedichte oder Prosatexte gute Literatur sind. Gerne arbeite ich spielerisch, Texte dürfen zerschnitten und neu zusammengefügt werden, Zeilenanfänge, die mir sehr gelungen erscheinen, sollen übernommen werden und zeigen dann deutlich auf, dass die selbstverfassten Texte ebenfalls Qualität bekommen. Fragmente aus besonders interessanten Prosatexten sollen in einen eigenen Text eingebaut werden, oder als Anfang dienen und zum Weitererzählen anregen. Auch ein bestimmter Stil soll manchmal ausprobiert werden. Es wird mit Reizwörtern gearbeitet, ein Dialog zwischen berühmten Personen entwickelt (z. B. zwischen Micky Maus und Goethe), manchmal wird auch gereimt (schwer, schwer …), oder ein vorgegebenes Gedicht soll noch um eine Strophe verlängert werden; die Aufgabenvielfalt soll zum Ausprobieren anregen. Und wie schon gesagt, das Wichtigste ist für mich als Lehrerin, über die Sprachfreude hinaus eine hohe Sensibilität für die Möglichkeiten der Sprache zu entwickeln, die man mit neuen Wortschöpfungen bereichern oder mit Wortzerstörungen kunstvoll verfremden kann, oder man setzt sie mutig neu zusammen, den Dada Künstlern gleich. Und natürlich gilt es immer zu prüfen, was gefällt, was nicht, was gut ist und warum, oder was abgedroschen und schal wirkt. Und warum zum Beispiel eine gute Metapher ein Gedicht auf ein ganz anderes Niveau bringen kann.

Und: Es funktioniert. Bei allen.

Und: Es ist immer eine große Freude. Nicht nur für mich!

Einige Kursteilnehmer bzw. Kursteilnehmerinnen haben es auf diese Weise zu eigenen Veröffentlichungen und Lesungen geschafft.


Ich hoffe, dass auch Sie beim Lesen Freude haben an diesen oft sehr unterschiedlichen Texten, trotz gleicher Aufgabe. Für mich als Dozentin ist das immer ein spannender Prozess.


Ganz herzlich

Brigitte Werner

(Schriftstellerin und Pädagogin)

Was vom Jahre übrig blieb 2020

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