Читать книгу Endlich unendlich erfüllt: Die Karriere deines Lebens - Bettina Pöhler - Страница 11
Оглавление2„FRÜHER WOLLTE ICH ASTRONAUTIN WERDEN …“ Dein wahres Ich
Das Weltall hat mich schon immer fasziniert. Seit ich denken kann, schaue ich Mond und Sterne voller Bewunderung an. Möglicherweise hängt das auch damit zusammen, dass ich bei Vollmond das Licht der Welt erblickte.
Ich erinnere mich noch genau, wie ich als Kind und Jugendliche an lauen Sommerabenden während der Ferien stundenlang auf der Terrasse saß, einfach nur in den Nachthimmel blickte, mich über jede Sternschnuppe freute und mir vorstellte, dass genau sie gerade eine ganz besondere Botschaft für mich im Gepäck hatte.
Ich habe mich gefragt, wie lange diese Sterne möglicherweise schon nicht mehr existieren, weil ihr Licht zur Erde so lange braucht, dass viele von ihnen nur noch eine Illusion sind.
Nicht selten habe ich meine kindlichen und später jugendlichen Probleme mit dem schier unendlichen Weltall in Relation gesetzt – und sehr schnell waren sie beruhigend unbedeutend.
Als ich zu Weihnachten ein Teleskop bekam, habe ich mich zeitweise in jedem Mondkrater verloren – in mir die stille Sehnsucht, diese ferne Welt irgendwann zu erkunden. Es hatte etwas Meditatives, das mich sehr in meine Ruhe und Kraft gebracht hat.
Ich habe mich mit Horoskopen beschäftigt, im Planetarium die Sterne betrachtet, habe alle Zeitungsausschnitte über Raumfahrt ausgeschnitten und abgeheftet, die mir in die Finger kamen, und Bücher gelesen über schwarze Löcher, weiße Zwerge und rote Riesen, über Galaxien und Sternbilder.
Dahinter lag schon damals mein tiefes Bedürfnis, herauszufinden, welche Rolle ich in diesem unbegreiflich großen Feld an Energie spiele. Ich wollte mehr verstehen über die Verbindung zwischen dem Weltlichen und dem, was es darüber hinaus gibt.
Den Traum, Astronautin zu werden, habe ich irgendwann auf meinem Weg zur Seite gelegt, als mich mein rationales Ich mit Wahrscheinlichkeiten und konventionellen Karriereplanungen konfrontierte. Ich erinnere mich nicht mehr, wann das war – auf jeden Fall war es, bevor ich mir meinen Studienplatz ausgesucht habe.
Die Faszination für das Weltall hat mich jedoch nie losgelassen. Interessanterweise habe ich diesen frühen konkreten Berufstraum viele Jahre unter Planungen, Pragmatismus und unter dem Fokus auf Konventionen vergraben. Es war eben ein Traum, der es bis vor Kurzem nicht geschafft hat, zum Ziel zu werden. Ich habe mich erst vor kurzer Zeit wieder daran erinnert, dass ich Astronautin werden wollte – als ich begonnen habe, dieses Buch zu schreiben.
Meine Verbundenheit mit dem Universum erkunde ich inzwischen seit einigen Jahren auf andere Weise, indem ich mich mit Energien und Bewusstsein auseinandersetze und völlig neue Dimensionen und Zusammenhänge des Lebens entdecke. Eine Lebensaufgabe. Inzwischen klopft jedoch auch mein Kindheitstraum wieder häufiger an und möchte zum Leben erweckt werden. Mein Ziel: Eines Tages mache ich eine Expedition ins All, um von dort diese völlig andere Sicht auf unsere Erde mit eigenen Augen wahrzunehmen.
Das ist es, was mich in den Bann zieht: der völlig andere Kontext, die Aufhebung von Raum und Zeit, die anderen Auswirkungen physikalischer Zusammenhänge und die Perspektive von heimgekehrten Astronauten, die beschreiben, dass sie die Welt nach ihrem Flug ins All nie mehr so sehen, wie sie sie vorher gekannt haben. Alles ist nichts als bloße Wahrnehmung.
Mein Traum, Astronautin zu werden, hat sehr viel mit der Anbindung an die Unendlichkeit zu tun, an grenzenloses Potenzial und an dieses einzige Energiefeld, zu dem wir alle gehören. Er hat zu tun mit dem großen Ganzen, mit dem wir eins sind, wie das Wort „Uni-versum“ verrät: „das in eins Zusammengefasste“. Dieser Traum hat zu tun mit der Illusion von Zeit und Raum und mit der linearen und vergleichsweise eindimensionalen Wahrnehmung, die uns in diesem Leben oft in unserer Grenzenlosigkeit einschränkt.
Für mich ist dieser frühe Berufswunsch ein Spiegel meines Seelenrufs. Es ist mein innerer Ruf danach, die übergeordneten Gesetzmäßigkeiten mehr zu durchdringen, mich in Kontext zu setzen und mich selbst zu erfahren.
Nicht umsonst fasziniert mich die Physik dahinter, nach der es die eine Realität gar nicht gibt, die wir für unser Leben meist annehmen. Das bedeutet zugleich auch für dich: Wenn nicht unumstößlich real sein kann, welches Leben du führst, kannst du es in jedem Moment ändern.
Sicher hattest auch du einen Kindheitstraum. Wenn du beginnst zu verstehen, welche Dimensionen dahinter liegen, kannst du umso besser die Karriere deines Lebens erschaffen.
DEIN INNERER RUF:DEIN SINN IM LEBEN UND IM BERUF
Hast du dich schon einmal gefragt, warum du hier bist, worum es dir wirklich im Leben geht?
Vielleicht hast du dir diese Frage mit einem anderen Bewusstsein schon gestellt, als du klein warst. Zu einer Zeit, in der du noch unmittelbar an deine Fantasie angebunden warst, die zugleich die Türe öffnet zu unendlichen Möglichkeiten.
Was wolltest du werden, als du klein warst? Warum? Was genau hat dich daran fasziniert? Egal, ob es aus aktueller Sicht verrückte Ideen waren: Sie enthüllen deinen wahren Kern, wenn du dich traust, dahinter zu schauen.
Was ist für dich ganz persönlich dein Sinn im Leben? Was willst du bewirken, wer willst du sein? Welche Herausforderungen hat dir dein Leben bisher gegeben und was hast du daraus gemacht?
Antworten auf diese Fragen bekommst du leichter, wenn du dir vorstellst, dass du in der letzten Stunde deines Lebens auf dein Leben zurückschaust und dich fragst: Wie hätte dein Leben ausgesehen, wenn du es rückblickend noch einmal gestalten könntest? Wie willst du dich selbst in diesem Moment in der Zukunft am liebsten beschreiben? Wie nehmen die Menschen, die dir am nächsten stehen, dich und dein gelebtes Leben wahr?
„Deine Vergangenheit ist Geschichte. Deine Zukunft ein Geheimnis. Und jeder Augenblick ist ein Geschenk.“
unbekannter Ursprung
In meinem Verständnis ist der Sinn des Lebens zu leben und zu wachsen. In jeder Sekunde. Du hast nur diesen Moment. Was vergangen ist, ist vergangen. Was Zukunft ist, kannst du jetzt nicht leben – davon abgesehen, dass du nicht weißt, wie viel Zukunft dir geschenkt wird. Doch dieser eine, jetzige Moment ist ein Geschenk. Darum heißt die Gegenwart auch „Präsens“ – „Geschenk“. In jedem Moment erschaffst du dir deine Zukunft – durch deine Entscheidungen und Handlungen.
Für mich ist der Sinn des Lebens auch, sich aus der Liebe heraus selbst zu erkennen und diese Liebe in die Welt zu tragen. Die Berufung zu leben und den Traumjob zu erschaffen bedeutet in meiner Welt, dem inneren Ruf zu folgen und das Leben mit Leben selbst zu füllen. So lebst du „er-füllt“ anstatt dich einzufügen in Festlegungen, die dir nicht entsprechen.
Dein Leben ist ein großes Abenteuer. Es wirklich zu leben deine Aufgabe. Und zwar für dich selbst. Nicht für andere. Nicht um des vielen Arbeitens willen. Nicht für wohlklingende Titel. Sondern für das, was dich ganz individuell erfüllt und ausmacht.
Wenn dein Alltag bestimmt ist von Aufgaben und Listen und EMails und Tun und du deswegen keine Zeit mehr für das findest, was du eigentlich machen möchtest, wenn du den ganzen Tag eins nach dem anderen erledigst und dich am Abend als allerletztes um dich selbst kümmerst – dann lebst du nicht im Moment. Dann bist du in Gedanken vermutlich ständig beim nächsten Punkt, den es abzuarbeiten gilt. Vielleicht hast du es dir sogar schon zur Gewohnheit gemacht, möglichst viel zu schaffen. Nur: Dabei vergisst du das Leben.
Wenn du dich häufig sagen hörst: „Ich habe keine Zeit!“ Dann ist genau jetzt der Moment, innezuhalten, damit du dir vergegenwärtigen kannst, welche Zukunft du dir mit genau dieser ausgesprochenen Überzeugung erschaffst. Es ist eine Zukunft, in der du tatsächlich keine Zeit für dich hast: Denn was du aussendest, kommt zu dir zurück. Das ist Gesetz.
Stattdessen kannst du dir sagen, dass ein bestimmtes Projekt oder ein bestimmter Punkt auf deiner Liste gerade keine Priorität hat. Damit sendest du das Signal aus, dass du die einzige Instanz bist, die über deine Zeit entscheidet. Denn genau so ist es. Ob es sich im Moment so anfühlt oder nicht: Dein Leben liegt allein in deiner Verantwortung. Immer.
Es ist sicher nicht dein Ziel, dein gesamtes Leben im Abarbeitungsmodus zu verbringen. Es lohnt sich nicht, das Geschenk der wertvollen 86.400 Sekunden jeden Tag in Dinge zu investieren, die du nicht gern tust.
Es geht darum, dass du selbst bestimmst, was du mit deiner Zeit überwiegend machst – und wie du dich selbst in dieser Zeit wahrnimmst. Denn die Perspektive entscheidet. Damit kannst du jeder Sekunde Sinn schenken, auch wenn sie auf den ersten Blick überhaupt nicht sinnvoll erscheint. Wie du deine Wahrnehmung gezielt nutzen und trainieren kannst, wirst du im vierten Kapitel „Dein inneres Genie“ noch näher erfahren.
So viel schon vorweg: Natürlich wird es immer wieder Momente geben, in denen du Sachen einfach nur erledigst. Gleichzeitig werden auch diese Momente wertvoller, wenn du ihnen die Energie ihres Zwecks schenkst.
Wenn du also das nächste Mal Kartoffeln schälst, kannst du das grummelig tun – oder dich auf den Genuss freuen, den du dir damit ermöglichst. Wenn du eine Rechnung überweist, kannst du dich ärgern, dass das nötig ist – oder dich über den Gegenwert freuen, den du bekommst.
Hinter jedem Umstand steckt ein Geschenk. Manchmal ist es versteckt, manchmal offensichtlich. Doch es ist immer da. Je mehr du deine Wahrnehmung darauf trainierst, das Geschenk zu finden, desto mehr Geschenke wirst du entdecken. Je mehr du entdeckst, desto gelassener wirst du. Je gelassener du wirst, desto mehr Raum lässt du für wunderbare Überraschungen, die du mit Scheuklappen im Stressmodus niemals bemerken könntest.
Erst wenn du dir im Klaren bist, was du in deinem Leben erreichen willst, kannst du diese Klarheit auch auf deine Karriere übertragen. Was willst du bewegen? Was tust du besonders gern? Wofür fragen dich die Menschen um Rat? Was fällt dir leicht?
So findest du heraus, was dich wirklich antreibt. Sobald du dem nachgehst, was dich von innen heraus motiviert, gibst du deinem Tun Sinn und hast Freude an dem, was du tust. Weil du wiederum Freude hast, wirst du darin immer besser – umso leichter kannst du damit auch Geld verdienen. Die Klarheit steht folglich am Anfang – und das Geld folgt der Freude.
Mit diesem Konzept wird in meiner Wahrnehmung auch die Idee der Rente hinfällig – ebenso wie die der Work-Life-Balance. Ich kann mir nicht vorstellen, in Rente zu gehen. Ich brauche auch keine ausgewiesene Work-Life-Balance. Denn mein Job gehört zum Leben, er erfüllt mich. Ich kann daran wachsen, jeden Tag dazulernen, was mich am meisten interessiert, ich kann meine Kreativität ausleben und vor allem Menschen unterstützen.
Ich kann und will mir nicht vorstellen, das irgendwann nicht mehr zu tun. Denn es ist für mich keine Arbeit im belastenden Sinne, sondern wahre Freude, meine „Be-stimmung“: die Tätigkeit also, die „stimmig“ ist mit meinem Sein.
Eine erfüllte Karriere orientiert sich nicht an Umständen. Du erschaffst sie dir. Du legst fest, was du willst. Dann schaust du danach, welcher Job zu dir passt. Du bist der alleinige „Bestimmer“ für dein Leben. Nur du kannst spüren, ob sich etwas für dich stimmig anfühlt.
Genauso kennst auch nur du die Antworten auf deine Fragen. Denn dein Herzensweg, zu dem auch dein Traumjob gehört, ist so einzigartig wie du selbst. Die Fragen, die du dir selbst stellst, sind zugleich ein Spiegel deines Ich, das an unendliches Potenzial angebunden ist. Das bedeutet: Für alles, was du fragst, trägst du bereits eine Antwort in dir – sonst könntest du diese Frage nicht stellen.
Es geht nun darum, die Verbindung zwischen Kopf und Herz, zwischen Verstand und Gefühl, zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein herzustellen und damit in Balance zu kommen. Dann kannst du alles erschaffen, was in dir schlummert und dein gesamtes Potenzial befreien.
Genau dafür besitzt du deine intellektuellen Fähigkeiten, die dich in deine Geniezone bringen, sobald du sie trainierst. Mehr Details dazu folgen in Kapitel 4: „Dein inneres Genie“.
DAS KIND IN DIR: ERLAUBE DIR,AUCH HEUTE NOCH ZU WACHSEN
Wusstest du, dass du schon einmal wissenschaftlich belegbar ein Genie warst? Dass dein Gehirn auf dem Level eines Genies operiert hat? Du warst dieses Genie, als du das Licht der Welt erblicktest. Denn Babys sind genial. In den ersten beiden Jahren arbeitet ihr Gehirn auf Genie-Niveau. Babys lernen in Windeseile. Die italienische Ärztin und Reformpädagogin Maria Montessori hatte die Theorie, dass Kinder in ihren ersten drei Lebensjahren lernen und erfahren, wofür Erwachsene mit ganz viel Anstrengung wohl 60 Jahre bräuchten.
Das Baby-Gehirn ist entsprechend strukturiert, die Gehirnzellen arbeiten unabhängig voneinander, die Verknüpfungen zwischen ihnen werden erst noch geschaffen. So ist für Babys noch alles möglich – und nichts gegeben. Zudem können sie auch noch nicht zweifeln. Sie probieren aus, sie lernen, sie saugen alles auf.
Wenn du mal mit einem Kleinkind Memory gespielt hast, merkst du sofort, wie genial ihre Gedächtnisleistung ist. Kleinkinder sind in diesem Spiel fast unschlagbar. Meine größere Tochter merkte sich schon mit vier Jahren nach wenigen Malen Vorlesen ganze Bücher im kompletten Wortlaut und konnte sie fehlerfrei wiedergeben.
In Malaysia ist es nicht unüblich, dass Kinder im Alter von vier Jahren schon vier Sprachen fließend sprechen – und niemanden wundert es, weil es dort gang und gäbe ist.
Doch irgendwann im Kleinkindalter verschwindet dieser Geniestatus bei den meisten nach und nach in der Box der Bewertungen, Vergleiche und Begrenzungen von außen. Die „Alles ist möglich“-Energie verringert sich, der feste Glaube an unlimitierte Fähigkeiten wird immer öfter erschüttert.
Spätestens im Schulalter fokussieren sich die meisten Kinder auf den Vergleichs- und Fehlermodus – unterstützt vom Bewertungs- und Notensystem. Die Anbindung an das unendliche Potenzial, das universelle Bewusstsein, wird immer schwächer, weil der Verstand als Hauptinstrument dient, um die Welt zu begreifen und erklären.
Damit wird ein wesentlicher Teil des menschlichen Potenzials ausgeblendet: das Herz als Energie- und intuitives Entscheidungszentrum.
Im Erwachsenenalter leben fast alle Menschen ihr Leben „umständlich“. Umstände bestimmen Entscheidungen, anstatt dass Entscheidungen Umstände bestimmen. Das hemmt das Wachstum – und damit gleichzeitig die Lebensfreude. Denn um zu wachsen sind wir hier.
Ein Kind lebt hingegen im Moment. Im Jetzt. Wenn auch unbewusst. Kleine Kinder sind deshalb die wahren Lehrer. Je mehr es dir also gelingt, deine kindliche Fantasie und deine kindlichen Fähigkeiten wieder zu wecken und dich an dein kindliches Ich zu erinnern, desto näher rückst du an deinen Lebenssinn und an deine Berufung heran.
Lass dich von Kindern ermutigen. Wenn ein Baby das Laufen lernen will, fällt es wieder und wieder hin. Jedes Mal steht es wieder auf und versucht es erneut – bis es klappt. Scheitern kommt überhaupt nicht in Frage. Kein Baby könnte je denken: „Ok, das scheint nicht zu funktionieren, ich bin wohl einfach nicht gedacht als Mensch, der läuft.“
Für Kinder ist Wachstum das obere Ziel. Das ist sehr deutlich sichtbar. Im Erwachsenenalter geht es vor allem darum, im Bewusstsein zu wachsen. Das ist nicht unmittelbar sichtbar.
Während Kinder ihre intellektuellen Fähigkeiten bestens zu nutzen wissen, haben es Erwachsene weitgehend verlernt, weil sie stattdessen gelernt haben, sich an der Umwelt zu orientieren, anstatt sie selbst zu erschaffen.
Ein Kind kann in einem Moment Prinzessin sein und im nächsten ein Pirat. Es gibt keine Grenzen. In Wahrheit kannst auch du jeder sein, der du sein willst. Denn alles, was du vor deinem geistigen Auge erschaffen kannst, kannst du auch realisieren. Du kannst dich selbst erschaffen – sobald du dich selbst erkennst. Also: Wer willst du sein?
REFLEKTIERE DEIN SELBSTBILD:WER WILLST DU SEIN?
Hast du dir schon einmal die Frage gestellt, wer du bist? Hast du schon einmal darauf geachtet, wie du dich selbst siehst? Dein Selbstbild ist ein entscheidender Faktor für deinen Herzensweg. Wie der amerikanische Chirurg Maxwell Maltz sagte: „You can never outperform your self-image.“ Das bedeutet frei übersetzt: Du kannst niemals mehr erreichen, als du dir selbst zutraust.
Maltz arbeitete als Schönheitschirurg in den USA und stellte fest, dass seine Operationen auf viele seiner Patienten einen enormen Effekt hatten: Durch ihr verändertes Äußeres stieg bei vielen das Selbstwertgefühl, einige veränderten ihre Persönlichkeit sogar nahezu komplett zu sehr selbstbewussten und von innen heraus strahlenden Menschen.
Bei anderen wiederum konnte auch das vermeintlich optimierte Äußere nichts am Lebensgefühl ändern. Das kommt ausschließlich von innen. Das waren Menschen, die Maltz als „innerlich vernarbt“ beschrieb, deren Selbstbild sehr negativ war.
Seine Erfahrungen und Untersuchungen hat Maltz in dem Buch „Psycho Cybernetics“ sehr ausführlich beschrieben. Die Quintessenz: Das eigene Bild von dir selbst entscheidet über dein Leben.
Wie du dich selbst siehst, bestimmt, was du in deinem Leben erreichen kannst. Dein Leben und alles, was dir darin begegnet, ist der Spiegel deines Selbstbilds. So ist es nur logisch, dass du nur etwas verändern kannst, wenn du nicht an äußeren Umständen herumdokterst, sondern mit deinem Inneren beginnst. Schließlich cremst du auch nicht den Spiegel ein, wenn du dich morgens darin betrachtest und trockene Haut feststellst – denn das würde nichts ändern.
Du kannst langfristig nur Änderungen in deinem Leben erreichen, wenn du dir sehr genau anschaust, wie du dich selbst siehst. Wie sprichst du mit dir selbst? Was traust du dir zu? Wie oft ärgerst du dich über dich selbst? Wie fair bist du mit dir? Wenn Fairness bedeutet, dass du dich für jeden Fehler einmal ärgerst, bist du sehr wahrscheinlich unfair mit dir selbst. Wie oft machst du dich klein, wenn du etwas in deinen Augen falsch gemacht hast? Wie oft wiederholst du, dass es dumm war, diesen einen Fehler gemacht zu haben? Wie oft erzählst du vielleicht auch anderen davon und durchlebst die Situation aufs Neue? Wie oft fühlst du dich schlecht deswegen?
Dein Ich glaubt dir jedes Wort. Wahrscheinlich bist du mit dir selbst strenger als mit jedem anderen Menschen in deinem Umfeld. Das geht sehr vielen Menschen so. Doch: Du darfst dich groß sehen. Du darfst dich auch selbst loben. Wenn dein Leben sinnerfüllt sein soll, beschenkst du dich damit, jeden Tag ein bisschen mehr du selbst zu sein, jeden Tag ein bisschen mehr Liebe zu schenken – auch dir selbst.
Dein Selbstbild bestimmt deine Ausstrahlung – und was du ausstrahlst, kehrt gemäß der Universums-Gesetze zu dir zurück. Also achte darauf, welche Energie du aussendest
– denn damit erschaffst du deine Zukunft.
Das Sicherste im Leben ist, du selbst zu sein.
Deine Lebensumstände spiegeln sehr genau im Außen wider, wie du dich im Innen selbst siehst. Du hast mit deinem Selbstbild so etwas wie einen eingebauten Ergebnis-Regler – also einen Standard, der deine Resultate steuert wie ein Thermostat die Raumtemperatur.
Erhältst du kurzzeitig signifikant bessere Ergebnisse, ohne dass du jedoch deine Sicht auf dich selbst änderst, wirst du sie durch kurzfristig schlechtere Ergebnisse ausgleichen. So kommst du im Durchschnitt wieder an den Punkt, auf den dein innerer Regler eingestellt ist. Darum gelingt es Lotto-Millionären in der Regel nicht, Millionäre zu bleiben – sie haben ihr Selbstbild nicht auf das Millionärsbewusstsein angehoben.
Das Geniale daran ist: Wenn du einmal verstanden hast, wie du dein Thermostat bewusst höher regelst, anstatt kurzzeitig die Raumtemperatur anzupassen, passt du deinen persönlichen Lebensstandard an. Diese Änderungen sind permanent – solange du sie nicht erneut so tiefgreifend veränderst. Das funktioniert, indem du deine unterbewussten Programmierungen auf dein gewünschtes Programm einstellst – durch Wiederholungen und Einfühlen in das, was du in dein Leben ziehen möchtest.
Es bedarf also einer sehr genauen Anpassung der Sicht auf dich selbst, um wunderbare Änderungen in dein Leben einzuladen.
Sobald du beginnst, dich dauerhaft selbst anzunehmen und zu schätzen, öffnest du dich für mehr und größere Möglichkeiten. Genau damit erhöhst du mehr und mehr deine Schwingung. Denn ob du es siehst oder nicht: Du sendest in jeder Sekunde eine ganz bestimmte Schwingung aus, die das Energiefeld bestimmt, das dich umgibt. Das ist messbar und spürbar. Denn auf welcher Frequenz du schwingst, verraten dir deine Gefühle.
Sobald du dich selbst mehr annimmst, kannst du zugleich auch andere Menschen mehr annehmen, mehr Menschen erreichen und so deinen Beitrag in der Welt leisten.
Also: Wer bist du aktuell – und wer willst du sein? Wie möchtest du dich selbst wahrnehmen? Was willst du ausstrahlen, was willst du damit bewirken?
Welche Menschen bewunderst du und warum? Wie sind diese Menschen? Welche Fähigkeiten, welche Mimik, Gestik, welchen Habitus, welches Charisma ziehen dich an? Was davon gehört zu deinem Wunsch-Ich?
Erinnere dich an dich selbst als Kind: Wer wolltest du sein und warum? Je näher du an die Eigenschaften und Fähigkeiten herankommst, die dich ursprünglich ausgemacht haben, desto näher kommst du deinem wahren Weg. Denn nur allzu oft werden Kindern Vorlieben oder Eigenschaften abtrainiert, weil sie gerade nicht angesagt sind: zu laut, zu leise, zu aktiv, zu passiv, zu schnell, zu langsam, zu bunt, zu grau …
Doch wenn es im Leben darum geht, dass du einfach du bist und mit deinen einzigartigen Fähigkeiten im Moment lebst, um zu wachsen und andere Menschen damit zu begeistern, dann darfst du genau diese ureigenen Charakterzüge und Eigenheiten wieder hervorholen.
Auf diese Weise gelingt es dir, als die Person zu leben, die du wirklich bist und sein willst. Ab dann fühlst du dich nicht mehr fremd in der Welt und kannst Sinn stiften mit deinem authentischen Ich.
ZUSAMMENFASSUNG
ln diesem Kapitel hast du gelernt, welche Rolle dein Kindheitstraum für deine erfüllte Karriere spielt und dass es im Grunde genommen darum geht, dich an dich selbst und deinen wahren Kern zu erinnern. Also:
Wer bist du wirklich?
PRAXISTEIL:REAKTIVIERE DEIN WAHRES ICH
In diesem Praxisteil begibst du dich in das Feld deines unendlichen Potenzials. Es ist eine Einladung, dein wahres Ich zum Leben zu erwecken. Es geht nicht darum, irgendeine fiktive Person zu skizzieren, die nicht deinem Selbst entspricht. Sondern es geht darum, dass du dich daran erinnerst, wer du wirklich bist, was dich ausmacht und wovon du wieder mehr in deinem Leben zulassen willst. Dazu musst du auch nicht lange in alten Mustern graben, sondern kannst direkt vom Ziel ausgehend denken.
1. Schau dir in den nächsten Tagen Menschen an, die dich faszinieren, die Vorbilder für dich sind, und nimm wahr, was diese Menschen in deinen Augen besonders macht, was dich anspricht. Das können Menschen aus deinem unmittelbaren Umfeld sein, aber auch Menschen, die du aus der Öffentlichkeit kennst. Welche Anteile gehören auch zu dir?
2. Nimm dir Zeit für dich, in der du ungestört mit ein wenig Musik dein neues – genau genommen dein wahres – Ich erschaffst. Das funktioniert wie folgt:
3. Mach dir dazu eine Liste, in der du festhältst, wer du sein willst – und zwar ausgehend davon, was dir entspricht und stimmig mit dir ist. Du spürst, wenn dein Herz hüpft beim Gedanken an genau diese neue Version von dir selbst. All die Eigenschaften, die Charakterzüge, der Habitus – alles passt zu dir, wobei du etwas empfindest. Denn Gefühle können nur entstehen, wenn in deinem Unterbewusstsein dazu eine Resonanz entsteht. Schreibe alle Punkte im Präsens auf, um deinem Unterbewusstsein zu suggerieren, dass du bereits diese Person bist („Ich bin …“, „Ich habe …“, „Ich mache …“). Wer ist dein Wunsch-Ich?
Wie verhältst du dich in deiner neuen Identität? Wie sieht dein Alltag aus? Welche Charakterzüge machen dich aus? Mit welchen Menschen umgibst du dich? Wie kleidest du dich? Wie bewegst du dich? Was leistest du dir? Was erfreut dich? Wie sprichst du? Welche Gestik macht dich aus? Welche Mimik? Bist du extrovertiert oder zurückhaltend? Hast du gern viele Menschen um dich oder genießt du es, bei dir selbst zu sein? Liebst du die Bühne oder die Couch? Oder beides, je nachdem?
Höre nicht auf zu schreiben, bevor deine Liste 50 Punkte hat – denn es sollte so konkret wie möglich sein.
4. Im nächsten Schritt markierst du alle Punkte, die du schon jetzt sein kannst. Du wirst überrascht sein, wie viele das sind.
5. Nun suche dir drei Aspekte heraus, mit denen du beginnen möchtest, sie umzusetzen. Und zwar ab sofort. Am besten sind das Dinge, die dich besonders aus deiner Komfortzone locken, zu denen du ein Gefühl entwickelst mit der Mischung aus Aufregung und Freude.
6. Achte in der nächsten Zeit genau darauf, was diese Veränderungen mit dir machen, welche Reaktionen sie in deinem Umfeld hervorrufen und vor allem: Wie du dich damit fühlst – denn dein Gefühl ist der wahre Gradmesser dafür, ob dieses Ich deinem Selbst entspricht.
7. Wenn du die ersten Aspekte verinnerlicht hast, mache weiter mit den nächsten drei. Bis du dein wahres Ich geweckt hast und wirklich fühlst.
Damit hast du deine wahre Identität definiert und begonnen, sie zu erwecken. Du kannst deine Liste natürlich jederzeit ergänzen, ändern, anpassen – und so immer näher an das herankommen, was dich im Kern wirklich ausmacht.
Im Online-Bonus findest du noch eine weitere Übung, wie du dein Selbstbild stärkst: www.bettina-poehler.de/buch.