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Die Sternorchidee
Оглавление„Wie meinst du das?“, fragte ich erstaunt.
„Nun, mein lieber Snørgl, das ist rasch erklärt und durch diese Erklärung werdet ihr verstehen, warum das hier für die Xanthis, die Orchideen und uns eine so große Katastrophe ist.“
Und so berichtete sie uns von dieser wundersamen Pflanze die manchmal ‚Stern von Madagaskar‘ oder auch ‚Sternorchidee‘ genannt wird. Sie ist an der Ostküste Madagaskars heimisch und hat eine ganz besondere Eigenschaft, die sonst keine Orchidee weltweit hat: Sie hat einen bis zu vierzig Zentimeter langen Lippensporn (das ist der Bereich direkt an der Blüte, in dem die Orchidee den Blütennektar sammelt) und kann nur von einer einzigen Schmetterlingsart bestäubt werden: Dem Xanthopan Morgani.
Was für ein Wunder der Natur, dachte ich mir. Also braucht die Orchidee den Schmetterling und der Schmetterling die Orchidee zum Überleben!
„Ach du lieber Wicht! Und beides wurde gestohlen? Die Schmetterlinge und die Orchideen? Ja aber, warum? Ich verstehe den Sinn nicht? Und warum können die hier bei euch im Tal der Schmetterlinge leben, wenn sie doch eigentlich in Madagaskar zu Hause sind“, rief ich aus und konnte meine Aufregung kaum verbergen.
„Mein lieber Snørgl! So viele Fragen, die mir zeigen, dass du verstanden hast, warum wir so entsetzt sind. Nun, auf deine Frage, warum die drei Wichte dies getan haben, möchte ich etwas später eingehen. Doch zunächst: es heißt sie leben ‚auf‘ Madagaskar, da Madagaskar die viertgrößte Insel der Welt ist. Und um auf deine Frage zu antworten, wie sie hier bei uns leben konnten: wie ihr sicherlich bemerkt habt, ist es hier nur in diesem Bereich sehr warm und schwül. Dieses Klima haben wir speziell für die Sternorchideen und die Xanthis geschaffen!“ erklärte sie uns.
„Ja aber, wie kamen die denn hierher?“ fragte nun auch Vegard interessiert.
„Nun, meine lieben Freunde ist es an der Zeit, euch ein Geheimnis zu verraten. Ein Geheimnis, das hier an diesem Ort bleiben muss. Gebt mir euer Ehrenwort, dass ihr es für euch behaltet und dieses Wissen nicht missbrauchen werdet, um euch zu bereichern!“ fuhr sie in sehr strengem Ton fort.
Und wir sprachen alle im Chor:
„Wir versprechen es!“
„Es ist die Aufgabe meiner lieben Schwestern und mir, das magische Pulver herzustellen. Mit Hilfe anderer Elfen war es möglich, hier bei uns ein für die Orchideen und Schmetterlinge notwendiges Klima zum Überleben zu schaffen. Wir benötigen ein wenig Nektar der Sternorchideen und zudem eine unglaubliche Kostbarkeit, die uns die Xanthis schenken: den Schmetterlingsstaub, um das magische Pulver herzustellen. Die dritte und auch wichtigste Zutat muss allerdings auch weiterhin geheim bleiben!“
Sternorchidee
Mit großen Augen und offenen Mündern sahen wir die Elfen an.
Eines mussten wir ihnen auch noch ganz fest versprechen: niemals darf man den Schmetterlingen an die Flügel fassen, um diesen Schmetterlingsstaub zu erhalten. Denn in Wirklichkeit sind es winzige Schuppen, die zu tausenden auf ihren Flügeln wie kleine Dachziegel angebracht sind. Und bei jeder Berührung verlieren sie sehr viele davon. Wenn das geschieht, können sie nicht mehr fliegen und verhungern.
Versprich bitte auch du, lieber Leserling es niemals zu tun! Danke!