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5 Tödliche Handarbeit

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Leonhard Hauser genoss die Fahrt mit dem Dampfzug. Einmal im Jahr gönnte er sich die Strecke mit der Ruhrtalbahn. Wenn nur nicht diese Frauengruppe wäre, in der eine Sektflasche kreiste. Je häufiger die Flasche kreiste, umso lauter wurde es.

»Findest du, dass der Minirock zu dir passt?«, sagte eine herrische Stimme, die Leonhard Hauser zwang, sich die Frauen anzusehen.

Eine brünette Frau brachte eine blonde Frau im Minirock mit einem Stickrahmen in der Hand gegen sich auf.

»Das musst du gerade sagen«, gab die Blonde schnippisch zurück, während sie einen Faden abschnitt.

»Hab dich doch nicht so«, konterte die Brünette. »Du befindest dich in guter Gesellschaft. Gründe doch mit Marlene einen Klub der schlecht angezogenen Weiber.«

Frauen, dachte der pensionierte Pfarrer und versuchte, sich auf das Zuggeräusch zu konzentrieren. Das gelang ihm, bis eine dritte Stimme zischte: »Noch ein Wort oder du kriegst es mit meiner Stricknadel zu tun.« Er bemerkte, wie eine mollige Frau mit Bubikopf ihre Stricknadeln wütend in ein dickes Wollknäuel stieß. Die Frauen ereiferten sich lautstark, bis sie in Vorhalle ausstiegen.

Erleichtert lehnte Leonhard Hauser sich zurück und schloss die Augen.

Erst als der Zug in Wengern hielt, fiel Leonhard Hauser die brünette Frau direkt neben dem Ausgang auf. Sie sah blass aus.

»Entschuldigung, ist Ihnen nicht gut?«, fragte er.

Das Ende einer Schere, das aus ihrem Bauch ragte, sagte alles. Er zog die Notbremse.

»Ist Ihnen etwas aufgefallen?«, wollte eine Polizistin wenig später wissen.

Leonhard Hauser dachte kurz nach, dann war ihm klar, wer die Täterin sein musste.

Wen hielt Pfarrer Hauser für die Täterin?

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