Читать книгу Lieblingsplätze Hochschwarzwald - Birgit Hermann - Страница 12
8 Sind es Keltengräber? Titisee-Neustadt: Steinhügelfelder
ОглавлениеÜberall im Wald um Titisee-Neustadt und in der näheren Umgebung sind sie zu finden, jene merkwürdigen, überwucherten Steinhügel. Auf den ersten Blick bemerkt man sie kaum, der Boden wirkt lediglich uneben. Bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass sie von Menschenhand angelegt, Stein für Stein aufgeschichtet worden sind. Welches Geheimnis bergen sie? Eine mystische Stimmung überkommt den Besucher inmitten des verwunschen wirkenden Waldes, die Stille des Ortes verstärkt dieses Gefühl noch.
Die Steinhügel liegen knapp unterhalb der Kammlage einer Bergkuppe, mit Blick ins Tal. Allein auf städtischer Gemarkung wurden 1.300 katalogisiert und der Urnengräberkultur der Bronzezeit zugeordnet. Man spricht von einer Zeitspanne zwischen 1700–1250 v. Chr. Die Hügel stehen unter Denkmalschutz.
Im Spätsommer 2015 wurden erstmals Ausgrabungen an der Fehrn, der Erhebung zwischen Schottengrund und Schwärzenbach, vorgenommen. Die geschichtsinteressierten Einheimischen und die örtliche Presse verfolgten das Geschehen mit Spannung. Die Forscher mutmaßten im Vorfeld, dass sie nicht auf Knochen oder Grabbeigaben stoßen würden, weil diese im sauren Boden des Schwarzwaldes nicht überdauern könnten.
Nach sechs Wochen waren drei Hügel Stein für Stein abgetragen worden. Was hatten die Archäologen gefunden? Scherben aus dem 14. Jahrhundert und Kohlereste. Von Feuerbestattungen? Nein, die Ausgrabenden vermuten Rodungsarbeiten im Mittelalter. Also Lesesteinhaufen, um Felder zu ebnen, keine Keltengräber? Ich war enttäuscht. Jein, es wäre denkbar, dass Bauern den auf ihren Feldern gefundenen Unrat auf bereits vorhandenen Steinhaufen aus der Frühzeit der Kelten abluden, so der Tenor der Historiker.
Der Mythos unserer Vorfahren bleibt uns erhalten.
Wer sich in die Zeit der Kelten im Schwarzwald versetzen will, dem sei das Buch Magisch-Mystisch-Megalithisch von Dr. Roland Weis mit Bildern von Ramesh Amruth empfohlen.
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Steinhügelfelder
Nahe dem Funkmasten auf der Anhöhe Fehrn
Startpunkt: Felsele Erlebniswald
Schottenbühlstraße 70
79822 Titisee-Neustadt
Dem Wanderweg »Fehrn« im Gebiet Schottengrund/Neustadt circa zwei Kilometer bergwärts folgen