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Wann kannst Du un­er­wünsch­tes Ver­hal­ten igno­rie­ren?

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Das er­wähn­te Bei­spiel Be­grü­ßungs­ri­tu­al ist so ein un­er­wünsch­tes Ver­hal­ten, wel­ches Du durch Igno­rie­ren be­han­deln kannst.

Wei­te­re Bei­spie­le zum Igno­rie­ren ty­pi­scher un­er­wünsch­ter Ver­hal­tens­wei­sen:

 Alle Un­ta­ten, die be­reits schon ge­sche­hen sind!Das Igno­rie­ren än­dert zwar nichts am Fehl­ver­hal­ten, Dein Hund kann aber eine für ihn nicht nach­voll­zieh­ba­re Stra­fe durch Schimp­fen so­wie­so nicht mehr mit der ver­gan­ge­nen Tat ver­knüp­fen, son­dern er­lebt nur einen Ver­trau­ens­ver­lust, weil er nicht ver­steht „für was“ er ge­ra­de ge­ta­delt wird. Bei­spie­le: Ge­schäft in der Woh­nung ver­rich­ten in Ab­we­sen­heit, Ge­gen­stän­de zer­bei­ßen oder zer­stö­ren in Ab­we­sen­heit, steh­len vom Tisch, wenn wir es nicht be­mer­ken etc. …

 Bei al­len Un­ta­ten, die wir zwar se­hen, aber mo­men­tan kei­ne Zu­griffs­mög­lich­keit ha­ben. Auch hier än­dert das Igno­rie­ren nicht das Fehl­ver­hal­ten. Dein Hund nimmt Dich und Dei­ne Be­feh­le nicht mehr ernst, wenn Du schimpfst, schreist und rufst, da Dein Hund gar nicht in Dei­nem Ra­di­us ist, um auch ein­grei­fen zu kön­nen. Bei­spie­le: Hund hört nicht auf Rück­ruf, kommt nicht zu­rück, folgt nicht, hört nicht, weil ihm das nie bei­ge­bracht wur­de etc. …

Bei den obi­gen zwei Bei­spie­len höre ich Dich sa­gen: „Ja, ge­nau, das ist ja eins mei­ner Pro­ble­me. Was mach ich denn dann?“

Igno­rie­ren in obi­gen Si­tua­tio­nen ist dann eine Ma­na­ge­ment­maß­nah­me, um nicht das Ver­trau­en Dei­nes Hun­des zu ver­lie­ren. Denn, ich fra­ge Dich: Hat Dich er­mah­nen, schimp­fen, schrei­en, ta­deln in der Er­zie­hung wei­ter­ge­bracht?

Im­mer da, wo „wir“ die „Haupt­rol­le“ spie­len für das Ver­hal­ten un­se­rer Hun­de, wäre igno­rie­ren sinn­voll. Meist sind Fehl­ver­knüp­fun­gen die Ur­sa­che.

 … Bet­teln, z. B. am Tisch,

 … Be­grü­ßungs­ri­tu­al,

 … Hoch­sprin­gen,

 … stän­di­ges Bel­len,

 … Spiel­jun­kie bellt stän­dig, bis wir wie­der spie­len,

 etc.

Er­hält Dein Hund „kon­se­quent“ und von al­len Fa­mi­li­en­mit­glie­dern kei­ne Be­ach­tung mehr, ist das eine Ver­hal­tens­wei­se, die sich nicht lohnt und die nicht zum Er­folg führt. Nach meh­re­ren trot­zi­gen Ver­su­chen wird Schnuf­fi sein Ver­hal­ten auf­ge­ben.

Wenn „nur ein­mal“ nicht da­nach ge­han­delt wird oder nur ein Fa­mi­li­en­mit­glied nicht am glei­chen Strang zieht, wird die­ser Trai­nings­an­satz nicht er­folg­reich sein. Wenn aber „alle Fa­mi­li­en­mit­glie­der“ an ei­ner „kon­se­quen­ten“ Um­set­zung ar­bei­ten, ohne Wor­te, Blick- oder son­sti­gen Kör­per­kon­takt, wird die­ser An­satz er­folg­reich sein. Hier ist ab­so­lu­te Ge­duld ge­fragt.

Pro­bie­re es aus!

Dein Hund bet­telt am Tisch. Er wird kon­se­quent igno­riert. Kein Blick­kon­takt, kei­ne An­spra­che, kein Kör­per­kon­takt, nichts. Schaue so­gar pro­vo­ka­tiv vom Hund weg. Bit­te auch nicht ver­bal ins Körb­chen schi­cken. Das wäre ne­ga­ti­ve Auf­merk­sam­keit durch das ge­spro­che­ne Wort.

In dem Mo­ment, wo Dein Hund das Bet­teln am Tisch „auf­gibt“ und sich re­si­gniert bei­spiels­wei­se auf sei­ne De­cke legt, viel­leicht noch mit ei­nem tie­fen Seuf­zer, ist das der Mo­ment, wo Du das „ge­wünsch­te“ Ver­hal­ten (ab­bre­chen und hin­le­gen) wie­der LO­BEN kannst, so lernt er schnell, „was ge­nau“ Du meinst, dass es sich mehr lohnt, nicht zu bet­teln!

Lobe Dei­nen Hund für er­wünsch­tes Ver­hal­ten!

Bei der er­sten Übung kann es durch­aus mal län­ger dau­ern. Sei bit­te ge­dul­dig – es lohnt sich. Hat Dein Hund durch die po­si­ti­ve Ver­knüp­fung des Lo­bens beim Hin­le­gen ver­stan­den, dass Bet­teln „nicht mehr“ er­folg­reich ist, wird Dein Hund bei je­der wei­te­ren Übungs­ein­heit „schnel­ler“ auf­ge­ben. Jetzt dau­ert es nicht mehr lan­ge, bis er sich brav in sein Körb­chen legt beim Es­sen.

Be­ach­te: wenn Du „ein­mal“ doch wie­der et­was bei­spiels­wei­se vom Tisch gibst, ist Dein Trai­nings­er­folg von den letz­ten Wo­chen und Mo­na­ten zu­nich­te ge­macht. In die­sem Fall be­ginnst Du Dein Trai­ning lei­der wie­der von vor­ne. Also sei kon­se­quent.

Er­in­nerst Du Dich?

Hun­de zei­gen Ver­hal­tens­wei­sen,die sich für sie loh­nen, im­mer öf­ter!

In die­sem Ab­schnitt woll­te ich Dir vor al­lem das Igno­rie­ren in der Theo­rie ver­deut­li­chen und ver­an­schau­li­chen. Das The­ma un­er­wünsch­tes Ver­hal­ten igno­rie­ren ist sehr kom­plex und kann hier nicht aus­führ­li­cher ab­ge­han­delt wer­den. Bit­te wen­de Dich da­her bei be­la­sten­den un­er­wünsch­ten Ver­hal­tens­wei­sen auch im­mer an einen Trai­ner oder Hun­de-Ver­hal­tens­be­ra­ter vor Ort.

Im all­täg­li­chen Um­gang kann man zum The­ma Igno­rie­ren auch noch an­de­re Trai­nings­mög­lich­kei­ten wäh­len, wie bei­spiels­wei­se vor­her ein Al­ter­na­tiv­ver­hal­ten auf­bau­en, das er­klä­re ich Dir jetzt!

Ver­hal­tens­wei­sen, die nicht zum Er­folg füh­rendie sich also nicht loh­nen,wer­den auf­ge­ge­ben und spä­ter er­setzt!
Hunde erziehen - leicht & effektiv

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