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Verbreitung und Lebensraum

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Das riesige Verbreitungsgebiet der Kleinen Wüstenspringmaus erstreckt sich über die Wüsten- und Halbwüstengebiete von Mauretanien, Marokko, Ägypten, Sudan und Somalia sowie bis auf die Arabische Halbinsel, nach Syrien und in den Südwesten des Irans. Diese Art ist somit wohl einer der erfolgreichsten Kolonisten unter den Säugetieren. Ihr Lebensraum reicht von echten Sandwüsten bis hin zu steinigen Steppenregionen und von Meereshöhe bis zu 1.100 m ü. NN (HARRISON & BATES 1991). Je nach Region, Tages- und Jahreszeit können die Temperaturen, denen die Tiere in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet ausgesetzt sind, zwischen knapp über dem Gefrierpunkt und annähernd 50 °C variieren.

Wussten Sie Schon?

Kleine Wüstenspringmäuse spielen in ihrem Ökosystem eine wichtige Rolle: So helfen sie beispielsweise durch ihre Nahrungsaufnahme und Kotabgabe bei der Verteilung von Pflanzensaaten in der Wüste. Verlassene Baue Kleiner Wüstenspringmäuse werden außerdem von Käfern und Skorpionen übernommen.


Zwei Kleine Wüstenspringmäuse auf Nahrungssuche in freier Natur.

Foto: B. Jordan

Trotz der Flexibilität hinsichtlich des bewohnten Habitates (= Lebensraumes) scheint die Kleine Wüstenspringmaus öde und sandige Gegenden zu bevorzugen. Hier legen die Tiere bevorzugt ihre Baue an und gehen ausschließlich während der Nacht auf die Suche nach Samen, Sprossen und Wurzeln. Im Unterschied zu Rennmäusen (Gerbillus spp., Meriones spp.), die oft im selben Lebensraum vorkommen und ein ähnliches Nahrungsspektrum besitzen, in der Regel aber nur einen übersichtlichen Bereich im Umkreis des Ausganges ihres Baues zur Nahrungssuche auf festen Pfaden begehen, sind Wüstenspringmäuse nicht auf ein derart begrenztes Aktivitätsgebiet beschränkt. Mit ihren langen Hinterfüßen und der Möglichkeit zur zweibeinigen, hüpfenden Fortbewegung, bei der sie im Vergleich zu Rennmäusen deutlich höhere Geschwindigkeiten erreichen, können sie große Distanzen zurücklegen und befinden sich gegenüber den „kurzbeinigen Verwandten“ klar im Vorteil. Die Spuren eines einzelnen Tieres wurden auf einer Länge von insgesamt 14 km nachgewiesen (OSBORN & HELMY 1980).


Die Hinterpfote einer Kleinen Wüstenspringmaus ist deutlich behaart.

Foto: B. Jordan

Als Nagetier steht die Kleine Wüstenspringmaus in ihrem natürlichen Lebensraum naturgemäß am unteren Ende der Nahrungskette. Zu ihren Fressfeinden zählen neben Wildkatzen und Füchsen auch Schlangen, Warane, Eulen und andere Raubvögel. Insbesondere auf der Arabischen Halbinsel wurde die Kleine Wüstenspringmaus traditionell außerdem wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches von den Beduinen (nomadische Wüstenbewohner) gefangen und verspeist. Eine Bedrohung ganz anderer Art ist inzwischen jedoch die zunehmende Nutzung der kargen Wüstenregionen für Landwirtschaft und Viehzucht, meist durch Ziegen, Schafe oder Kamele. Durch Zerstörung der ohnehin beschränkten Anzahl vorhandener Pflanzen wird den Wüstenspringmäusen auf diese Weise die Nahrungsgrundlage entzogen.


Das natürliche Verbreitungsgebiet der Kleinen Wüstenspringmaus, hier eine Sandwüste in den Vereinigten Arabischen Emiraten, ist unwirtlich und spärlich bewachsen.

Foto: B. Jordan

Die Kleine Wüstenspringmaus

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