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Einleitung

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Seit ihrer Veröffentlichung im Jahre 1670 haben die Gedanken nicht aufgehört, die unterschiedlichsten Geister zu faszinieren. Selbst in der Hochzeit des Positivismus las jeder Pascal, von Nietzsche bis Zola und Péguy. Nach den Gräueltaten des 20. Jahrhunderts und den Entdeckungen der Psychoanalyse hat Pascals brillante Schärfe einen Interessenszuwachs hervorgerufen. Und der Sinn unserer Zeitgenossen für die Kürze und Dichte und die fragmentarische Schreibweise hat diesen ›Inselworten‹ neue Bewunderer eingetragen.

Selten hat ein Buch von einem vergleichbaren Vermögen zur ›Versternung‹ gezeugt: Der Dialog, der von den Gedanken ausgeht, knüpft mühelos an die bedeutendsten Philosophien und Kunstwerke an. Daher die zahlreichen Schriften über Pascal und Kant, Pascal und Kierkegaard, Pascal und Nietzsche und viele andere. Ein weiterer Beitrag der Gedanken: Sie konstituieren einen der besten Zugangswege zu der Form des Christentums, die die Literaturen des Abendlandes über mehr als ein Jahrtausend hinweg gekennzeichnet hat, zum ›augustinischen Christentum‹, das noch Baudelaires Blumen des Bösen färbt. Sie fordern auch zur Ablehnung von Gewaltherrschaften auf. Schließlich legen sie als das Werk eines Wissenschaftlers, der gleichzeitig Literat und Theologe war, das Modell einer harmonisch vereinten Kultur vor. Kurz, die Gedanken rütteln auf, sie regen zu Selbsterkenntnis, Selbstpositionierung und Handeln an, und dies ist nachgerade eine der Definitionen von Kultur.

Pensées / Gedanken

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