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KAPITEL ACHT

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Zoe saß auf dem Fahrersitz ihres Leihwagens und warf einen Blick auf das Gebäude, vor dem sie geparkt hatten. Sie schaute in Richtung des zweiten Stocks des Wohnhauses, denn das war Cora Days Meldeadresse. Keine schlechte Gegend, in der sie wohnte. Ihr Wohnhaus schien früher ein Einfamilienhaus gewesen zu sein, das nun in drei voneinander abgetrennte Wohnungen geteilt worden war.

„So weit, so … langweilig“, sagte Zoe und schaute dabei die Straße auf und ab. Hie und da waren gut gepflegte Rasenflächen zu sehen, auf dem Bürgersteig wuchsen Bäume an den dafür vorgesehenen Stellen und das Grundstück auf der anderen Straßenseite wurde von einem makellosen weißen Zaun eingegrenzt. Aber Morde geschehen eben nicht nur in schlechten Gegenden, in denen viele arme Menschen leben. Morde konnten überall und zu jeder Zeit geschehen – wenn sie in ihrer Zeit beim FBI irgendetwas gelernt hatte, dann wohl genau das.

„Gut möglich, dass der Schein trügt“, sagte Shelley und bestätigte damit Zoes Gedankengang, als die beiden Agentinnen aus dem Auto ausstiegen. „Womit müssen wir hier rechnen?“

Zoe zuckte mit den Schultern, ging zu Shelley auf den Bürgersteig und knöpfte ihr Jackett zu. „Am besten rechnen wir mit gar nichts. Wenn Cora eine psychotische Mörderin ist, dann lässt sich nicht vorhersagen, wie sie auf uns reagieren wird. Vielleicht läuft sie weg. Oder sie lügt uns an. Vielleicht bedroht sie uns sogar. Und dann wäre da auch noch die Möglichkeit, dass sie in aller Ruhe die Morde gesteht und wir noch vor dem Abendessen wieder auf dem Heimweg sind.“

„Das hört sich nach Wunschdenken an“, sagte Shelley mit einem schiefen Grinsen.

„Kann schon sein“, sagte Zoe, seufzte und machte den ersten Schritt in Richtung des Wohnhauses. Das war immer noch ein unangenehmes Gefühl, der Moment, kurz bevor man zum ersten Mal mit einer unter Verdacht stehenden Person sprach. Die Anspannung, die Hoffnung, dass man sich auf der richtigen Spur befand und kurz davor stand, den Fall zu lösen, oftmals verbunden mit dem Schock, der damit einherging, sich vorzustellen, dass eine ansonsten so normal wirkende Person tatsächlich ein kaltblütiger Mörder sein konnte. Und ganz besonders die Angst, die man bei jedem Fall verspürte: dadurch ausgelöst, dass man nun womöglich mit einer gewaltbereiten, kriminellen Person in Kontakt treten würde, einer Person, die einen im schlimmsten Fall sogar ohne zu zögern erschießen oder anderweitig angreifen konnte.

Zoe hatte zudem bemerkt, dass diese Angst immer größer geworden war, je näher sie John und Shelley stand und je stärker die Zahlen in ihrem Kopf in den Hintergrund rückten.

Gesicht des Wahnsinns

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