Читать книгу Michael - Cinderella - Blossom Rydell - Страница 5

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Kapitel 2

Als Michael nach einer nahezu schlaflosen Nacht mit trüben Augen am nächsten Morgen ins Büro stolperte, schaute sein Kollege Connor lächelnd zu ihm auf und deutete auf die Kaffeemaschine. »Wow, Michael! Ich glaub‘ du kannst einen starken Kaffee brauchen, so Scheiße, wie du aussiehst!«

Michael dachte an den Vorabend zurück, an dem Amanda erst mitten in der Nacht nach Hause gekommen war und betrunken wie sie war, darauf bestanden hatte, dass er im Wohnzimmer auf der Couch schlief, weil sie den Platz im Bett ganz für sich beanspruchte. Er hatte sofort gewusst, dass es keinen Sinn machte, sich mit ihr deswegen zu streiten. Insbesondere, wenn sie volltrunken war, da es dann jedes Mal völlig außer Kontrolle geriet. Wie immer hatte er sprichwörtlich den Schwanz eingezogen, getan, was sie ihm sagte, und sich auf das Sofa zurückgezogen, wo er sich weiter Gedanken über die Finanzen gemacht hatte – über all das Geld, das ihm beim Pokern nur so durch die Hände geronnen war.

»Stimmt wohl«, murmelte er, indessen er sich einen Kaffee nahm und sich an seinen Schreibtisch setzte, auf dem ein hoher Stapel unbearbeiteter Akten auf ihn warteten. »Hab' letzte Nacht dummerweise eine Menge Geld beim Pokern verloren.«

»Mist!«, entfuhr es Connor. »Wieviel hast du denn verloren?«

»Das willst du gar nicht wirklich wissen«, seufzte er, während er daran dachte, welcher Schnapsidee er nachgelaufen war. »Über eintausend Pfund.«

Sein Arbeitskollege stieß einen scharfen Pfiff aus. »Meine Fresse! Das ist nicht gerade ein Pappenstiel!«

»Viel schlimmer als das ist, dass Amandas Geburtstag ins Haus steht«, fuhr Michael fort. Er fühlte sich direkt ein wenig besser, seine Probleme laut aussprechen und mit jemand teilen zu können. »Du weißt doch, wie sie ist … Wenn ich nicht schnell irgendwo Geld auftreiben kann, bin ich richtiggehend am Arsch!«

Anstatt ihm ins Gesicht zu lachen oder einen dummen Witz zu machen, was Connor normalerweise nur zu gern tat, gab er sich diesmal ausnahmsweise einmal recht nachdenklich. »Nun«, setzte er leise an, »vielleicht könnte ich dir diesbezüglich aus der Klemme helfen.« Seine Stimme nahm einen verschwörerischen Ton an. »Ein Kumpel von mir ist vor einiger Zeit in eine ähnliche Lage geraten und hat ein paar Burschen aufgesucht, die ihm ohne Fragen zu stellen, einen Kredit gegeben haben.«

»Aber da ist doch sicher ein Haken an der Sache«, entgegnete Michael mit gespitzten Ohren.

»Stimmt. Die sind sicher nicht gerade die Creme der Gesellschaft, wenn du verstehst, was ich meine«, erwiderte Connor gedehnt. »Aber, wenn du willst, kann ich mir die Rufnummer geben lassen.«

»Danke, Mann«, nickte er und nippte an seinem Kaffee. Ist vielleicht nicht schlecht, ein kleines finanzielles Sicherheitspaket in der Hinterhand zu haben, dachte er still. »Das weiß ich sehr zu schätzen.«

»Schon okay«, lächelte sein Kollege und vertiefte sich wieder in seine Arbeit.

Kaum hatte Michael seinen Computer hochgefahren, quälte er sich bereits wieder mit Amandas Geburtstagsgeschenken herum, indem er online danach suchte und sich besorgt deren Lieferzeiten ansah. Ihm wurde bewusst, dass er schnell bestellen musste, wenn die Sachen noch rechtzeitig eintrudeln sollten …


Worthaltend schob ihm Connor in der Mittagspause einen Notizzettel zu, auf den er den Namen Troutman, sowie eine Adresse und Mobilfunk-Rufnummer notiert hatte.

Als Michael die Anschrift las, machte es auf ihn den Eindruck, dass dieser Troutman in einem Industrieviertel in irgendeiner stillgelegten Fabrik lebte – was ihm direkt ein schlechtes Gefühl vermittelte. Dennoch bedankte er sich bei seinem Kollegen und steckte die Notiz in seine Brieftasche, während sich seine Gedanken immer noch mit einer Alternativ-Lösung seines Problems beschäftigten.

Den Nachmittag verbrachte er damit, sich voll und ganz in seine Arbeit zu stürzen, die ihm eine gewisse Ablenkung von seinen Sorgen bescherte – zumindest bis zum Feierabend.

Auf dem Weg nach Hause, fragte er sich wieder einmal, warum er sich derart kaputt machte, nur um wieder einmal Amandas viel zu hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Wie kann ein Mensch nur so materialistisch eingestellt sein?, ging es ihm dabei durch den Kopf, derweil er daran zweifelte, ob sie überhaupt jemals wirklich glücklich miteinander sein würden.

Doch als er zu Hause in die weite Einfahrt einscherte und ihm Amanda begrüßend die Tür öffnete, beantwortete das all seine Fragen. Einfach, weil es sie in seinem Leben gab.

Mit liebevollen Augen studierte er ihr langes, glänzendes schwarzes Haar, das sie heute zu einem hohen, sehr erotisch wirkenden Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Betrachtete ihren schlanken, aber kurvigen Körper, der sich unter einem kriminell enganliegenden rosafarbenen Top und eine dazu passenden weißen Leggings, die ihren knackigen Hintern und ihre straffen Oberschenkel auf wundervolle Weise betonte und mehr zeigte als versteckte. Wieder einmal spürte er die Schmetterlinge in seinem Bauch und es kam ihm vor, als würde er sie zum ersten Mal ansehen.

Natürlich wusste er, dass es ihr nicht darum ging, ihm noch zu gefallen. Aber so verdammt heiß, wie sie gerade aussah, verdrängte er diesen Gedanken, wissend, dass er alles tun würde, um sie in seiner Nähe zu behalten.

»Hey, Sweetie«, lächelte sie ihn an und klimperte mit ihren auffällig langen Wimpern. »Ich muss gleich ins Fitnessstudio und hatte gehofft, du würdest mich hinfahren?«

Michael seufzte. Er fühlte sich müde und reichlich abgespannt von seinem harten Arbeitstag. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er ablehnen konnte, aber auch, welchen Stress das direkt nach sich ziehen würde. »Ja, sicher«, antwortete er und versuchte zu lächeln, indessen sie bereits an ihm vorbeihuschte, um zum Wagen zu gelangen.

Als er ihr über die Gehwegplatten zum Auto folgte, kam er nicht umhin ihren perfekten Hintern zu bewundern, der sich bei jedem ihrer Schritte wiegend unter dem dünnen Stoff der strahlend weißen Leggings abzeichnete. In diesem Moment wirkte sie auf ihn, als wäre sie direkt einem aufreizenden Musikvideo entsprungen. Er spürte, wie sich bei dem Anblick sein Glied versteifte, wissend, wie gut sie sich anfühlte, wenn er sie in seinen Händen hielt. In dieser Sekunde hätte er alles dafür gegeben, ihre Leggings herunterzuziehen, um einen Blick auf einen der heißen Strings zu werfen, die sie immer unter ihrer Kleidung trug.

Aber wie immer, verdrängte er die erregenden Gedanken in seinen Hinterkopf, als er die Türen per Knopfdruck entriegelte, sich hinter das Steuer klemmte und sie zum Fitnessstudio fuhr. Mittlerweile war es so lange her, dass sie miteinander geschlafen oder auch nur irgendetwas entfernt Sexuelles getan hatten, dass es sich seiner Erinnerung zu entziehen drohte. Schon häufiger hatte er sich gefragt, ob dies der Grund war, warum es ihm so wichtig war, ihre Wünsche zu befriedigen – die entfernte Hoffnung, dass sie sich vielleicht wieder einmal mit einem ›Blowjob‹ oder einer anderen Spielerei bei ihm bedanken würde.

»Es wird heute sicher sehr spät werden«, verkündete sie beiläufig, kaum, dass er sich in den fließenden Verkehr eingefädelt hatte. »Einige der Mädchen wollen anschließend etwas Essen und noch auf ein und oder zwei Drinks miteinander ausgehen.«

»Einige Mädchen aus dem Fitnessstudio?«, murmelte er, wobei er böse in sich hineinlächelte, ob der dreisten Lüge, die sie ihm gerade auftischte – denn um nichts anderes konnte es sich seiner Meinung dabei handeln. Doch das sagte er ihr nicht. »Ja, sicher, Sweetheart. Verstehe«, entgegnete er stattdessen, im Wissen, dass für ihn kaum eine Chance bestand, herauszufinden, was sie in tatsächlich im Sinn hatte.

Als er den Wagen endlich auf den Parkplatz vor der Sportstätte lenkte, neigte sie sich ihm zu und drückte ihm einen kurzen, kaum mehr als gehauchten, Kuss auf die Wange, ehe sie sich von ihm abwandte, ausstieg und ihre Sporttasche vom Rücksitz nahm. Auf diese Weise gewährte sie ihm noch einmal einen Blick auf ihr wohlgerundetes Gesäß. Erst jetzt fiel ihm auf, dass das Material der Leggings so dünn war, dass er darunter die spärlichen Umrisse ihres aufreizenden Tangas erkennen konnte.

Er sah ihr noch einen Augenblick nach, während sie über den Parkplatz auf den Eingang zusteuerte und fragte sich erneut, was sie wohl anschließend geplant hatte. Die Vorstellung, dass sie mit anderen Mädchen des Studios etwas essen und trinken gehen wollte, erschien ihm suspekt – und im gleichen Augenblick verspürte er einen schmerzhaften Stich in seiner Brust, weil er sich fragte, ob sie nicht vielleicht eine Affäre hatte, die sie vor ihm verborgen hielt.

Er versuchte die eifersüchtigen Gedanken zu verdrängen, suchte Connors Notiz in seiner Brieftasche und tippte die angegebene Adresse in sein Navigationsgerät ein, im inständigen Glauben daran, mittels des Geldes Amandas Aufmerksamkeit und Liebe zurückzugewinnen.


Michael - Cinderella

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