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/ VORWORT

Willi Baumeister (1889 – 1955) zählt zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum und zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne überhaupt.

Er schuf etwa 2000 Gemälde, 2200 Zeichnungen und 240 grafische Blätter. Neben seiner freien künstlerischen Arbeit entwarf er die Bühnenbilder und Kostüme für ein Dutzend Theateraufführungen und war in der Werbegrafik sowie der grafischen Gestaltung und Ausstattung von Ausstellungen tätig. In zahlreichen Artikeln nahm er zu Fragen der gegenstandslosen Kunst Stellung und schrieb ein umfassendes theoretisches Werk mit dem Titel Das Unbekannte in der Kunst.

In diesem Werk war der Leitgedanke die Frage nach der universellen geistigen Quelle, welche die Menschheit von Anfang an bis heute für ihre künstlerischen Werke nutzt. Sein Wissen, das er in beharrlicher Reflexion und mit umfangreicher Erfahrung erworben hatte, gab er auch an seine Schüler weiter. Baumeister war ein im positiven Sinne von der Kunst Besessener. Wenn er nicht in seinem Atelier war, hatte er stets ein Skizzenbuch bei sich, in das er zeichnete oder Ideen aufschrieb. Kunst zu schaffen war für Willi Baumeister ein permanenter Prozess der Entdeckung.

Von Beginn seiner künstlerischen Laufbahn an war Baumeister nach Westen, nach Frankreich orientiert. Seine ersten Werke malte er im impressio­nistischen und post-impressionistischen Stil. Paul Cézanne war für ihn der große Erneuerer der modernen Kunst. Der deutsche Expressionismus blieb ihm immer fremd. Sein ausgesprochener Sinn für Klarheit und handwerkliche Perfektion1 suchte andere Ausdrucksmittel. In den 1920er Jahren kommt sein Malstil den französischen Puristen nahe.

Selbst während der nationalsozialistischen Diktatur hielt Baumeister seine künstlerischen und freundschaftlichen Kontakte nach Frankreich aufrecht. Wenige Wochen vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm er noch an einer Ausstellung in Paris teil.

So war er auch der erste deutsche Künstler, der nach dem Krieg 1949 in Paris eine Einzelausstellung hatte.

Während der Diktatur des Nationalsozialismus, als über ihn das Ausstellungs- und Arbeitsverbot verhängt war, arbeitete er von der Öffentlichkeit verborgen weiter. In der künstlerischen Isolation, die sich während des Zweiten Weltkrieges noch verstärkte, fand er zu neuen kreativen Ausdrucksmöglichkeiten und Formulierungen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Willi Baumeister zum bedeutendsten, weithin beachteten Künstler im westlichen Deutschland und zu einem der wichtigsten Vertreter und Verteidiger der gegenstandslosen Kunst. Durch seine Persönlichkeit spielte er bei der Wiederherstellung internationaler Beziehungen, insbesondere mit Frankreich, eine wichtige Rolle.

»Das Panorama der Möglichkeiten soll sichtbar bleiben, so lange wie möglich.«

Baumeister in: Die Neue Zeitung, München 19502


Mit Oskar Schlemmer

1929 in Frankfurt am Main

Willi Baumeister

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