Читать книгу Heile dein Herz - Brigitte Voss - Страница 8

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Mein Weg


Es war ein kalter Wintertag in Lugano. Meine große Liebe war vor vier Monaten verstorben und ich wusste, dass ich in zwei Monaten aus seinem Haus ausziehen musste. Eigentlich hatte ich kein Problem damit, weil ich lieber vorwärtsschauen wollte, das bedeutet, an einem neuen Ort neu anzufangen. Auch hatte ich durch den Tod meines geliebten Steve Lee eine solche Bewusstseinserweiterung durchgemacht, dass ich seitdem sehr innig mit der göttlichen Quelle verbunden war.

Durch viele kleine Begebenheiten, die mich unvermittelt in die schwere Traurigkeit hinunterziehen wollten, lernte ich sehr bald, mich hinzusetzen, die Augen zuzumachen und zu beten: Allmächtige göttliche Quelle, stehe mir bei, bei diesem oder jenem Thema, und es wurde mir sofort oder später immer geholfen. So auch an diesem kalten Wintertag. Ich wusste immer noch nicht, wo ich wohnen sollte. Meine Töchter gingen in Minusio ins College, also wäre es stimmig gewesen, sich wieder dort niederzulassen. Von dort hatte mich mein Partner Steve drei Monate vor seinem Tod in sein Haus in Lugano geholt. Ich saß mit geschlossenen Augen in der Küche im Gebet, da rief mich eine ehemalige Nachbarin aus dem Haus an, in dem ich vorher in Minusio gelebt hatte. Sie fragte mich, wie es mir gehe, erzählte, dass sie und alle anderen Hausbewohner mit mir und meinem Schicksal mitfühlten und sich um mich Sorgen machten. Ob man mir helfen könne? »Oh ja«, antwortete ich, »ich suche wieder eine Wohnung und am liebsten in der dortigen Umgebung.« Sie antwortete: »Oh, Brigitte, die schöne Attika-Wohnung zuoberst ist vor einem Monat frei geworden und es wird ein neuer Mieter gesucht.«

Ich wusste genau, welche sie meinte. Steve war damals auf meiner Wohnungssuche mitgekommen und hatte sich in die damals schon freie Attika-Wohnung sofort verliebt. Er meinte sogar, wenn er jemanden für sein Haus finden könnte, würde er dort gleich mit uns einziehen. Das war dann nicht möglich und mir allein war sie zu teuer, so nahm ich die kleinere Wohnung im unteren Stockwerk. Das sagte ich auch meiner lieben Nachbarin, die mir gleich erklärte, dass sie mit dem Mietshausbesitzer verwandt sei und mir verspreche, ihm für mich eine Mietzinsreduktion vorzuschlagen. Am 1. Mai 2011 zog ich so in Steves Lieblings-Attika-Wohnung ein, zu einem niedrigen Mietzins, den ich mir leisten konnte.

Ich erlebte viele solcher Momente, sodass ich nur vorwärtsschauen konnte, weil ich mich so getragen und beschützt fühlte. Das war auch der Grund, warum ich, kaum in Minusio eingezogen, sofort begann, Medialität zu studieren. Jeden Tag stundenlang, sei es über die Weltgeschichte oder über das Jenseits, ich studierte mit der gleichen Energie, die ich verbraucht hätte, wenn ich in der Trauer versunken wäre. Gab es Momente, in denen ich starke Sehnsucht nach Steve verspürte, so nahm ich sofort ein spirituelles Buch zur Hand und las darin, bis mir die Augen zufielen.

Bald reiste ich auch noch ein drittes Mal nach Amerika, um meine Indianerfreundin Rain zu besuchen, die ich bei meiner zweiten Amerikareise, zwei Monate nach Steves Tod in Santa Fee, kennengelernt hatte. Die ganze Geschichte über diese wunderbare Begegnung habe ich in meinem ersten Buch Mein Leben mit Steve beschrieben.

Wir trafen uns in ihrer Heimat Kayenta am Fuße des Monument Valley. Ich wollte unbedingt dem Stammeshäuptling der Navajo-Indianer einen riesigen Koffer mit mitgebrachter Kindernahrung und Kleidern sowie Geld übergeben. Wir trafen uns und zum Dank für meine Geschenke durfte ich an einer heiligen Zeremonie in einer Schwitzhütte teilnehmen, wo man mit einem speziellen Ritual bewirken wollte, dass Steve sich ganz sicher drüben im Licht befand. Danach reisten wir noch in das Tal der Toten, wo alle Verstorbenen des Stammes verbrannt werden. Die Reise führte uns in ein Indianerreservat. Wir holten dort den alkoholkranken Onkel von Rain ab, der den Weg ins Tal der Toten am besten kannte. Diese Begegnung, wie das Dorf selbst, war trostlos und traurig. Überall lagen Scherben herum. Auf meine Frage, warum diese den Kindern zuliebe nicht weggeräumt werden, antworteten mir die Indianer nur mit ausdruckslosem Gesicht, es sei ja nicht mehr ihr Land, warum also sollten sie sich noch Mühe geben. Diese Antwort machte mein Herz schwer und ich entschloss mich, die Menschen aus Kayenta in meinem Herzen mitzunehmen, für sie zu beten. Aber zurückkommen wollte ich nicht mehr, es tat zu weh und half mir nicht auf meinem Weg in die Selbstheilung. Ich fühlte mich damals so hilflos.

Nach Hause zurückgekehrt begab ich mich wieder mit frischem Elan an mein Studium. Genau ein Jahr später, Mitte Mai 2012, war es so weit, ich war bereit, nach England zu reisen, um im Arthur Findlay College in Stansted eine Intensivwoche in Medialität zu absolvieren. Wie war ich aufgeregt, ich konnte es fast nicht erwarten, mit angehenden Medien aus der ganzen Welt im Klassenzimmer zu sitzen und zusammen medial zu arbeiten. Im College angekommen – das eher einem Schloss ähnelte mitsamt großem Park und wunderschönen Blumenwiesen -, rannte ich gleich nach draußen und spazierte unbeschreiblich glücklich den Parkweg entlang. Das Telefon ließ ich im Zimmer. Wieder zurück im College, sah mich meine liebe Freundin Sandra ernst an und meinte: »Brigitte, ich fühle etwas mit deiner Familie, ist alles in Ordnung?« Da der Hinweis von Sandra kam, nahm ich ihn sehr ernst, da ich schon einiges an Wahrnehmungen von ihr gewohnt war. Schließlich war sie diejenige, die mich damals gesucht hatte, um mir mitzuteilen, dass sie vom verstorbenen Steve geträumt hatte und er ihr im Traum ans Herz legte, mich zu finden, um mir zu helfen, meiner Berufung als Medium und Heilerin zu folgen.

Sofort rannte ich in mein Zimmer, um meine Töchter anzurufen. Ich sah auf dem Telefon unzählige Telefonversuche meiner kleinen Tochter. Als ich sie anrief, weinte sie ins Telefon und ich verstand nur: »Mami, komm bitte sofort nach Hause, ganz viele Verwandte aus Italien sind bei uns in der Wohnung.« Mein Gott, nach dieser Aussage musste ich erst einmal tief durchatmen. Ich beruhigte sie etwas und bat sie, mir einen von den Verwandten ans Telefon zu geben. Schnell wurde mir klar, was passiert war. Aufgrund eines persönlichen Schicksalschlags waren alle zu uns in die Schweiz geflohen.

Im ersten Moment war ich entschlossen, sofort wieder abzureisen. Da das College aber mitten auf dem Land lag und ich zuerst eine Zugverbindung zu dem Stunden entfernten Flughafen finden musste und natürlich dann noch einen Flug in die Schweiz zurück, entschloss ich mich auf Drängen der Verwandten, zumindest eine Nacht darüber zu schlafen. In dieser Nacht, in der ich mich schlaflos von rechts nach links wälzte, hatte ich eine Erscheinung, sie war zwar kurz, aber sehr intensiv und eindeutig. In der Erscheinung wurde mir sehr deutlich klargemacht, dass ich bitte die ganze Woche im College bleiben solle, da der Lernschritt, den ich hier nach vorne machen würde, mir helfen könnte, mich auf mein neues Leben, das mich ab jetzt zu Hause erwarten würde, vorzubereiten. Bliebe ich immer im Vertrauen auf diesem medialen Pfad, den ich vor einem Jahr betreten hatte, würde ich ihn treu verfolgen, dann bekäme ich eines Tages ein großes Geschenk. Meine Mitmenschen würden dann nämlich großes Vertrauen in mich haben, das wiederum würde mir zu großem Erfolg verhelfen, der mich enorm glücklich machen werde.

Wenn ich an diesen Augenblick denke, holt mich immer dieses emotionale Gefühl ein. Ich lag zum einem völlig außer mir im Bett des Colleges, weil ich wusste, dass ich ab sofort keine monatlichen Zahlungen mehr bekommen würde. Auch hatte ich vor über dreißig Jahren meinen inzwischen völlig veralteten Handelsschulabschluss gemacht und würde als über Fünfzigjährige sicher nicht mehr so leicht eine Arbeit finden und schon gar nicht im Bella Ticino, einer Ferienregion, die auch als Altersresidenz für Pensionäre gedacht war. Zum anderen war ich durch diese Lichterscheinung in meinem Herzensraum berührt und fühlte, dass das mein Weg war, ich wollte Medium und Heilerin werden und Vertrauen haben, dass ich mit meinen Töchtern alles schaffen werde auf dem Wege dorthin. Ich fasste genau in dieser Nacht meinen Entschluss, nach vorn zu sehen und mich von diesem neuen wunderbaren Weg niemals abbringen zu lassen.

So blieb ich damals die ganze Woche in England, stand täglich auf der Bühne und gab Jenseitskontakte den Studenten aus der ganzen Welt. Ich fühlte, wie mir diese Tatsache, dass ich alle Messages so stimmig erzählte, eine wunderbare innere Kraft verlieh.

Wieder zu Hause überfiel mich der Alltag mit seinen traurigen Tatsachen. Alle waren traumatisiert und hatten verweinte Augen. Meine kleine Tochter schmiegte sich an mich und sagte: »Oh, Mami, jetzt wird alles wieder gut.«

Die große Tochter Tatjana besuchte Partys, um durchzutanzen, das war einfach ihre Art alles zu verarbeiten. Ich war froh, dass ihr das half.

Auch wurde meine arme Tatjana einen Monat später in Minusio noch mit einem Selbstmord, der direkt vor unseren Augen passierte, konfrontiert. Zum Glück stand ich neben ihr am Bahnübergang mit geschlossener Barriere. Es war kurz vor 13.30 Uhr und wir wollten zu ihrer Ärztin laufen, anstatt das Auto zu nehmen. Eine Fehlentscheidung, wie sich drei Minuten später herausstellte, denn ein älterer Mann, der sich hinter dem dicken Baumstamm eines riesigen Baumes versteckt hatte, sprang genau dann hervor und über die Barriere, als der Zug ohne Halt an uns vorbeiraste. Sein Körper flog durch den Aufprall durch die Luft und Kopf und Beine fielen getrennt voneinander auf den Boden. Als ich den Aufprall hörte, schloss ich die Augen, denn dieser grässliche Ton erinnerte mich gleich an den Aufprall der Harley, die 2010 meinen Partner Steve, der einen Meter von mir getrennt stand, in den Tod riss. Ich hatte dieses Geräusch ein Jahr lang in meinem Kopf gehabt und war so enorm froh gewesen, als es endlich von einem Tag auf den anderen verschwand.

Leider bekam aber mein lieber Schatz Tatjana alles mit und nicht genug, sie wurde obendrein noch von seinem Blut bespritzt. Sie schrie ohne Ende, bis ein Care-Team, das von der herbeieilenden Polizei geschickt wurde, sie endlich etwas beruhigen konnte. In die Wohnung zurückgekehrt, nahm ich wahr, dass die Seele dieses Mannes mitgekommen war. Es täte ihm so leid, dass er meiner Tochter einen solchen Schock versetzt hatte. Er erklärte mir telepathisch, dass er schon zweimal versucht hatte, sich das Leben zu nehmen, man ihn aber immer gerettet hätte. Nun hatte es endlich geklappt, aber er wusste nicht wohin. Ich schimpfte zuerst in Gedanken mit ihm, weil ich hörte, wie Tatjana in ihrem verschlossenen Zimmer laut schluchzte. Da ich aus Erfahrung wusste, dass ich in diesem Zustand nicht an sie herankommen konnte und auch dieser eben hinübergegangenen Seele irgendwie geholfen werden musste, vor allem, weil ich ihn auf keinen Fall bei mir haben wollte, schloss ich die Augen und betete zu Erzengel Michael. Aus einem Seminar wusste ich, dass er zuständig war in solchen Situationen, die wir gerade erlebt hatten, Klärung zu schaffen. Kaum rief ich ihn in Gedanken an, erfüllte sich der ganze Wohnraum mit einem gleißenden Licht, ich sah diese wunderbare Lichtgestalt mit geschlossenen Augen vor mir, wie er die Seele des Selbstmörders behutsam hinausführte. Nur fünf Minuten später kam meine Tochter ganz beruhigt aus ihrem Zimmer und meinte, das Weinen hätte ihr gutgetan, es ginge ihr sehr viel besser. Ich erzählte ihr erst viel später, wer sie getröstet hatte.

Seit dieser Geschichte ist der Erzengel Michael einer meiner engsten Freunde aus der geistigen Welt. Ich habe ihm so viel zu verdanken, dass mir gleich die Tränen kommen. Wie vielen meiner Kunden oder auch anderen Menschen, die meinen Weg kreuzten, hat er schon Trost und Heilung gebracht, ich kann sie nicht mehr zählen.

Nun, nur ein Jahr nachdem ich in diese schöne Wohnung nach Minusio gezogen war, musste ich mir Gedanken machen und Entschlüsse fassen, die für alle passen sollten. Mich plagte große Unruhe und ich schlief sehr schlecht, denn trotz Vertrauen schlich sich bei mir langsam die Existenzangst ein. So vergesse ich nie das Wochenende im Juni 2012, an dem meine Tochter Isabelle und ich unsere lange geplante Reise nach London doch antraten. Wir hatten bereits seit einem halben Jahr zwei Tickets für ein mehrstündiges Konzert im Wimbledon Stadion in der Schublade liegen. Es dauerte sechs Stunden und wir sangen und klatschten mit 80 000 Zuschauern zusammen. Wir vergaßen komplett die Probleme zu Hause und waren einfach nur glücklich.

Plötzlich hatte ich eine Träne im Auge. Steve war hinter mir in mein Energiefeld gekommen und blieb einen ganzen Song lang mit uns zusammen. Ich hörte ihn mir telepathisch sagen: »Siehst du, Schätzi, genau so solltest du dein Leben leben, im Jetzt und ohne unnötige Sorgen, die noch nicht sind und daher nur kommen könnten, weil du sie in deiner Angst anziehst.« Diese Worte damals nahm ich mir genauso zu Herzen wie die Erscheinung im Arthur Findlay College. Ich hatte einmal mehr das Vertrauen, mich einfach hinzusetzen und zu der göttlichen Quelle zu beten. Ich fragte sie, ob sie mir helfen würde, in der deutschen Schweiz, meiner ursprünglichen Heimat, wieder Fuß fassen zu können, mit der richtigen Wohnung und einem guten Job. Nach zehn Jahren in Rom lebend und weiteren zehn Jahren im Tessin hatte ich überhaupt keine Ahnung, wo ich eine Wohnung suchen sollte. So betete ich wieder und ließ es geschehen, indem ich es losließ.

Ich konnte das bisherige Leben nicht weiterführen und musste und wollte mich neu orientieren. Ich wünsche mir aber ganz innig, dass ich eines Tages so viel Geld verdiene, dass ich ein schönes Haus am Meer kaufen kann.

Einige Tage später rief mich eine Bekannte an, die ich im Jahr zuvor in meinen Türkeiferien kennengelernt hatte. Wir wollten uns aus verschiedenen Gründen endlich mal treffen, und zwar mitten in Zürich. Auf die Frage, ob ich nur für das Treffen nach Zürich komme oder noch anderes zu tun hätte, bemerkte ich nur: »Oh ja, ich möchte gleich noch Wohnungen anschauen gehen, da ich bald in die deutsche Schweiz zurückkehren werde.« Sie lachte und antwortete, welch ein Zufall, ihre Wohnung wird in einem Monat frei, ob ich sie mir vielleicht anschauen will? Natürlich war ich sofort einverstanden und so fuhr ich anstatt nach Zürich in den Kanton Aargau nach Niederwil, ein wirklich kleines Dorf, aber wie ich es liebte inmitten der Natur. Die Wohnung war schön, für mich damals aber zu teuer, im gleichen Haus gab es jedoch eine kleinere und die bezogen meine Tochter Isabelle und ich zwei Monate später.

Als wir eine Woche dort lebten, rief mich der Vater von Steve an und fragte mich, wie es mir gehe. Wir telefonierten alle zwei bis drei Monate miteinander und so erzählte ich ihm, dass wir seit Kurzem in Niederwil im Aargau lebten. Nach einigen Minuten der Ruhe fragte er mich mit erstaunter Stimme: »Aber nicht das Dorf Niederwil neben Mellingen?« »Doch, genau dieses.« Nun hörte ich etwas, was ich nicht gewusst hatte, der Vater meines verstorbenen Lebenspartners war in Mellingen aufgewachsen.

Aber die Geschichte geht noch weiter. Ich hatte bei meiner neuen spirituellen Freundin Sandra in Lugano, die mich ins Arthur Findlay College gebracht hatte, gelernt, Meditationsabende zu geben. So suchte ich auch in Niederwil ein Studio, um weiterhin meine Lichtmeditationen und das anschließende Intuitionstraining anbieten zu können. Ich erzählte meiner Bekannten davon, die mich in dieses Dorf, das ich vorher noch nie gesehen hatte, gebracht hat, und sie versprach mir, sich zu erkundigen. Am Nachmittag musste sie zu einer anderen Nagelfrau, da ihre in den Ferien war. Tanja hörte dabei das erste Mal, dass ich seit Kurzem in Niederwil lebe und ein Studio suche. Sie ließ mir lächelnd ausrichten, dass ich ihr Studio wann immer ich wolle, anschauen kommen könne.

Als ich am nächsten Tag dieses sehr schöne Studio namens Tanjas Hair and Nail Oase betrat, hatte ich vom Gefühl her etwa die gleiche wunderschöne und unvergessliche Begegnung wie ungefähr zwei Jahre vorher mit Sandra in Lugano. Tanja umarmte mich und führte mich an einem großen Bild vorbei, das sie mit meinem Lebenspartner Steve zeigte, entstanden auf einem seiner Konzerte. Beim Kaffee sitzend erzählte sie mir dann ganz authentisch, wie Tanja einfach ist, dass sie schon seit zwei Jahren ihrer ganzen Familie erzähle, dass ich eines Tages bei ihr im Geschäft auftauchen werde. Auf meine Frage, wieso sie das wisse, erklärte sie mir, dass sie seit ihrer Kindheit sehr hellsichtig sei. Sie hatte gewusst, dass Steve nicht lebend aus Amerika zurückkommen werde. Eigentlich wollte sie uns einen Brief schreiben, um uns von der Reise abzuhalten, getraute sich aber nicht, weil man sie schon ihr ganzes Leben lang immer wieder mal auslachte oder nicht ernst nahm. Kaum war Steve aber gestorben, erschien er ihr immer wieder. Auch um ihr ihre Schuldgefühle zu nehmen, da es in seinem Lebensplan geschrieben war, so jung wieder hinüberzugehen. So fragte sie ihn eines Tages: »Warum kommst du immer wieder zu mir? Was habe ich für ein Privileg als Fan von dir?« Da antwortete er ihr: »Bald wirst du den Grund erkennen und ich freue mich schon sehr darauf«, lächelte und verschwand. Es gab immer wieder Momente auf meinem spirituellen Weg, in denen ich mit riesig großen Augen aufblickte, dies war so ein Moment.

Als dann ihre kleinere Tochter von der Schule kam und mich sah, langte sie an meinen Arm und fragte: »Mami, ist das jetzt diese Frau, von der du immer erzählt hast?« So hatte ich also durch mein Gebet eine schöne Wohnung und ein wunderschönes Studio zum Meditieren gefunden. Mittlerweile gebe ich seit fünf Jahren dort meine Meditationsabende, und das, obwohl ich schon längst nicht mehr dort wohne. Ich bin überzeugt, dass du weißt, wovon ich spreche, wenn ich von Seelenverwandten rede. Sandra und Tanja sind für mich zwei Seelenverbundene, geschickt von meiner großen Liebe Steve.

Bald gingen meine Ersparnisse dem Ende zu und ich musste mich wirklich um Arbeit bemühen. Ich hatte in meinem Safe noch relativ viel Schmuck, den ich schon seit Jahren nicht mehr trug. Eines Nachts träumte ich von meinem Schmuck, wie ich einen großen Teil davon in Zürich in ein Auktionshaus brachte und genug Geld dafür bekam, damit ich mich weiterhin meinem medialen Studium und mittlerweile auch der Heilerausbildung widmen konnte. Am nächsten Tag rief ich Frau Süessli an, die Chefin der Schmuckabteilung in der renommierten Galerie Koller. Ich hatte sie Jahre vorher im Tessin kennengelernt und sie kam mir nach dem Traum einfach wieder in meinen Sinn. Wir verabredeten uns für eine Schmuckbesichtigung bei Koller und ich durfte 90 Prozent meines Schmuckes für die kommende Auktion bei ihnen lassen. Auch fragte ich sie, ob sie vielleicht einen Job für mich hätten. Inzwischen arbeite ich schon seit vier Jahren als Schmuck-Präsentantin bei den jeweiligen Auktionen, die alle drei Monate stattfinden. Zuerst arbeitete ich auch noch hinter den Kulissen von Koller bei der Katalogbearbeitung, aber nachdem ich noch einen weiteren Job als private Assistentin eines ehemaligen Anwalts annahm, bei dem ich mittlerweile auch schon mehrere Jahre arbeite und seine ganzen privaten Büroarbeiten erledige, musste ich mich bei Koller auf die Arbeit an den Auktionen beschränken.

Mein Schmuck verkaufte sich so gut, dass ich wieder Luft zum Atmen hatte und vor allem wieder freie Zeit für mein Studium. Warum erzähle ich das alles so ausführlich? Einfach um dir zu zeigen, dass wir wirklich von da oben begleitet werden. Es wird uns geholfen, wann immer wir es nötig haben. Es ist nur so, dass unsere »Engel«, die uns eigentlich 24 Stunden zur Verfügung stehen, uns nicht von sich aus helfen dürfen, denn es gibt auch drüben im Jenseits ein Gesetz, nämlich dass wir alle unseren Lebensplan haben und dazu unseren freien Willen, wie wir wann entscheiden. Nehmen wir uns daher vor, die göttliche Quelle um etwas zu bitten, dann ist das in unserem Willen geschehen und sie dürfen uns unterstützen. Wenn man anfängt, in seine eigene Stille zu gehen, dann öffnen sich in uns Pforten, die uns die göttliche Quelle und ihre Helfer spüren lassen. Spürt man in der Meditation diese göttliche Energie oder sieht man sie auch vor dem inneren Auge als Lichtstrahl, macht es die Verbindung und Konversation natürlich um einiges einfacher. Wir Menschen wollen zum großen Teil etwas sehen können, um es zu verstehen.

Als ich also für uns eine tolle Wohnung fand, genug Arbeit hatte zum Leben und auch unzählige Wochenendseminare hinter mir lagen, fand ich, langsam, nach ungefähr vier Jahren, dürfe nun auch wieder eine Beziehung Platz in meinem Herzen haben. Ich betete für diesen Wunsch ebenfalls zu der Quelle mit allen meinen Vorstellungen, nämlich unbedingt einen sportlichen, gesunden Mann zu treffen, etwas älter als ich, der mir Geborgenheit und eine gewisse Sicherheit gab. Der mich verwöhnt, möglichst ein schönes großes Haus besitzt oder noch besser dazu ein großes Boot, damit ich endlich wieder mal nach Jahren des Alleinseins das Leben mehr genießen könnte. Ich lernte genau solche Männer kennen, sie hatten alle das Materielle, das ich mir so wünschte, aber im Herzen blieb ich auf der Strecke. Es konnte mir keiner dieser drei Männer, die ich nacheinander kennenlernte, eine Beziehung auf Herzensebene bieten. Entweder sollte ich den Status als Geliebte eingehen oder Beziehungsunfähigkeit überschattete die Liebe. Egal was auf mich zukam, es fühlte sich nicht schön und liebevoll an. Ich wusste innerlich bald, dass ich meinen Wunschplan umprogrammieren musste, sonst würde das im gleichen Stil so weitergehen und mir Zeit und vor allem viel weitere Energie rauben ohne Ende.

So kam der Tag der Tage, an dem ich mich resignierend hinsetzte und wieder mal im Gebet versank. Ich wollte die Quelle bitten, mir einen Mann zu senden, der einfach zu mir passte und meinen spirituellen Weg akzeptierte, indem er mich das machen ließ, was ich machen möchte und mir in keiner Weise im Weg stand. Aber vor allem sollte er mich wirklich lieben. Es vergingen nur zwei Wochen und ich lernte diesen Mann kennen. Er hatte wunderschöne blaue Augen und sprach meine Sprache, »die Sprache der Liebe«. Ich blendete eventuelle Bedenken aus, die sich in meiner Intuition ab und an bemerkbar machten, und ließ meinem Herzen einfach freien Lauf.

Erst nach einigen Monaten merkte ich, dass dieser Mann einiges mitbrachte, was ich mir in der Vergangenheit keinesfalls gewünscht hätte, und dazu kam noch, dass er ein starker Raucher war, was sich am Anfang nicht zeigte, da er vor mir fast nie rauchte. Ich bekam eine Krise nach der anderen, aber diese Liebe, die er mir entgegenbrachte, siegte immer wieder, und zwar hauptsächlich deswegen, weil er mir auch meine Freiheit ließ, meine Spiritualität zu leben, indem er mich einfach so annahm, wie ich bin. Dafür und für meine neue Erkenntnis bin ich ihm unendlich dankbar. Ich begriff nämlich damals durch seine Art wie er lebte und handelte immer mehr, dass wir Menschen genau das in unser Leben ziehen, was wir gerade brauchen, um daraus zu lernen.

Der dadurch entstandene Lernprozess lässt uns reifer werden, denn im Endeffekt ist es nicht die Liebe eines anderen Menschen, die uns wirklich glücklich macht, sondern unsere eigene Liebe, wie wir uns behandeln und wie wir uns von jemand anderem behandeln lassen. Wenn man es noch genauer betrachtet, so stellt sich jeder Mensch, der uns im Leben begegnet, als eine Art Werkzeug zur Verfügung, damit wir dank ihm/ihr Erfahrungen machen dürfen. So sollten wir eigentlich jedem konfliktbehafteten Menschen dankbar sein, dass er uns diese Konflikte alle aufzeigt und wir dann aus dieser Erfahrung heraus wissen, wie sich dieses Thema anfühlt, und wir es somit nicht mehr brauchen. Aber wir werden es so lange immer wieder auch unbewusst in unser Leben ziehen, bis wir dieses Thema wirklich begriffen haben, um es nicht mehr erfahren zu müssen. Erst dann sind wir einen wichtigen Wachstumsschritt weiter und können es endgültig aus unserem Leben entfernen.

Jeder sollte erkennen, dass wir Menschen alle eine Art Magnet in unserem Herzen haben. Dieser Magnet zieht die Menschen an, die wir durch Ursachen zum Wirken an uns heranziehen. Dadurch, dass ich die oben stehenden Begegnungen erlebt hatte, befasste ich mich ganz intensiv damit, herauszufinden, warum man in gewissen Momenten einen bestimmten Typ Mensch wie magisch anzieht, während ein anderer, der einen viel solideren beziehungsfähigeren Eindruck auf einen machen könnte, einen in keinster Weise berührt. Es faszinierte mich sehr, das herauszufinden, denn es ist ja ein alltägliches sehr wichtiges Thema, das jeder Mensch auf seine Art und Weise in seinem Leben irgendwann einmal durchgemacht hat. Indem ich dafür betete, wie ich das jeweils tat, war auch dieser Wunsch in meinem Energiefeld vorhanden. Aber da ich mir kaum vorstellen kann, dass die göttliche Quelle uns extra jemanden schickt, damit wir leiden, konnten die Gründe für unruhige, aber selbst herangezogene Freundschaften nur zwei sein: Entweder hatten wir mit dieser »Bekanntschaft« ein noch bestehendes Karma aufzulösen oder wir sollten daraus so viel lernen, dass wir in Zukunft mit mehr Reife den richtigen Partner, zum Beispiel den Solideren, erkannten und sich endlich von ihm energetisch berühren ließen. Ein schwieriges Thema, dem man sich aber irgendwann einmal stellen muss, auch durch die gemachten Erfahrungen.

Ich möchte nicht für andere behaupten, dass es wichtiger sei, zuerst die eigene Liebe und Kraft zu sich zu finden, zum Bespiel mit dem richtigen Beruf, der einem ein Glücksgefühl beschert, wenn man zur Arbeit fährt. Oder mit viel Zeit für sich und den eigenen Körper, sodass man jederzeit machen kann, was man möchte, in eine Kur fahren zu dürfen zum Beispiel, ohne auf jemanden Rücksicht nehmen zu müssen, oder ein schönes Buch zu Ende zu lesen, ohne das Gefühl zu haben, dem anderen sei langweilig dabei. Ich kann hier nur mitteilen, dass ich das alles tat und dieser wichtige Teil meines freien Lebens zum Prozess meiner Selbstheilung gehörte.

Seit 2014 reise ich alljährlich im Mai zu einem großen internationalen Medien-Treffen auf Ibiza, wo wir in einer mittlerweile familiären Gruppe zusammensitzen und medial arbeiten. Ich kann mir diese Treffen nicht mehr wegdenken, da sie mir so viele weitere spirituelle Erkenntnisse und Heilung gebracht haben. Ich durfte dort auch das inzwischen weltweite Trance- und Heil-Medium Kai Mügge und seine Frau Julia kennenlernen. Bei Kai besuchte ich einige Workshops und Ausbildungsmodule mit Tranceübungen, dank derer ich heute noch fähiger bin, mich mit der Seele meiner mir unbekannten Kunden schon vor ihrem Kommen in Verbindung zu setzen und ein leeres Blatt über ihre vergangenen Erfahrungen, Themen und Fähigkeiten vollzuschreiben. Ich gehe dabei in vollem Vertrauen in meine innere Stille und lese vor meinem inneren Auge von der Akasha-Chronik ab, die ich später noch näher beschreiben werde, welchen Seelenplan der oder die Kundin leben könnte, wenn sie natürlich mit dem freien Willen dazu bereit ist. Es war noch nie in meinen letzten Jahren, seit ich Privatsitzungen gebe, ein Blatt falsch beschrieben. Höchstens mal die eine oder andere Kleinigkeit von mir falsch interpretiert.

Ich habe mich seit dem Abend im Jahr 2012 im Arthur Findlay College, als ich der Lichterscheinung mental meine Hand reichte, nie von meinem Weg zu meiner Berufung abgewandt und bin immer konsequent im innigen Vertrauen zu meinem höheren Selbst vorwärtsgeschritten. Ich erkenne darin dieses große Geschenk, das ich heute an die Mitmenschen weitergeben darf und ihnen bei ihrer Erkenntnis zur inneren Heilung beratend und heilend zur Seite stehen kann.

Ich möchte dir später noch einige Meditationsübungen beschreiben, mit denen du in deine Selbstheilung gelangen kannst und in dir aufräumst beziehungsweise dein Leben aufräumst. Aber bevor ich zu den Meditationsübungen komme, noch ein paar Hintergrundinformationen.

Heile dein Herz

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