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Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett
ОглавлениеWelche der folgenden Beschreibungen trifft auf Sie am ehesten zu?: Sind Sie ein schwieriger Esser, ein Gewohnheitsesser, ein entspannungs- und erholungsbetonter Esser oder ein „professioneller“ Esser? Nach unseren breiter werdenden Taillen zu urteilen steuern die meisten von uns wohl eher auf das „Profi-Niveau“ zu.
Als ich erstmals begann, Menschen zu vermitteln, wie sie ihre Gesundheit durch ihre Ernährung verbessern könnten, glaubte ich an die Philosophie einer fettarmen Ernährung. Ich war davon überzeugt, dass die Einschränkung der Kalorienzufuhr der einzige Weg zum Abnehmen sei und dass Fett am besten so weit wie möglich gemieden werde. Genau das hatte man mir in der Schule beigebracht. Fleisch und Fett waren etwas, was gemieden werden sollte. Gesättigte Fettsäuren und Cholesterin wurden als die Ernährungsübeltäter schlechthin angesehen, weil sie nahezu jede Krankheit oder Beschwerde hervorrufen konnten – von Herzkrankheiten und Fettleibigkeit bis zu Fußpilz und Niednägeln; so schien es zumindest, nach dem zu urteilen, wie sie kritisiert wurden. Uns wurde weisgemacht, pflanzliche Öle und Margarine seien weitaus gesünder.
Ich aß, was ich für gesunde Nahrung hielt, und empfahl dies auch meinen Patienten. Bei manchen stellten sich Verbesserungen ein und sie überwanden ihre gesundheitlichen Probleme. Bei vielen anderen waren die Fortschritte hingegen langsam. Manchmal war es frustrierend: Einige machten Fortschritte oder konnten zeitweilig Verbesserungen verzeichnen, fielen dann jedoch wieder in alte Muster zurück.
Den ersten Hinweis darauf, dass ich meine Einstellung zu Fetten ändern musste, bekam ich, als ich an der Tagung einer Gruppe von Ernährungsfachleuten teilnahm. Bei dieser Tagung erklärte eine Teilnehmerin, dass Kokosöl gesund sei und wir alle es nutzen sollten. Wir anderen waren verblüfft über diese Bemerkung. Kokosöl ist reich an hochgesättigten Fettsäuren und gesättigte Fettsäuren standen in dem Ruf, den Blutcholesterinspiegel zu erhöhen, was wiederum – so die Überzeugung – Herzkrankheiten förderte.
Da wir dieses Mitglied unserer Gruppe jedoch wertschätzten, hörten wir erst einmal zu, was sie dazu zu sagen hatte. Sie untermauerte ihre Aussage damit, dass sie mehrere Studien zitierte, die in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht worden waren. Diese Studien zeigten, dass Versuchstiere, denen Kokosöl gegeben worden war, länger lebten und weniger Krankheiten als jene Tiere entwickelten, die Soja-, Mais- oder andere Pflanzenöle bekommen hatten. Ich erfuhr darüber hinaus, dass Kokosöl in dieser oder jener Form auch erfolgreich verwendet worden war, um schwerkranke Patienten im Krankenhaus zu behandeln und deren Genesung zu beschleunigen. Außerdem verfügt Kokosöl gegenüber anderen Ölen auch über herausragende Nährwerteigenschaften und erhöht, wenn es der Säuglingsnahrung hinzugefügt wird, die Überlebensrate bei Frühgeborenen. Aus diesen Gründen wird es landläufig bei intravenösen Lösungen in Krankenhäusern und bei kommerzieller Säuglingsmilchnahrung eingesetzt.
Nach dieser Tagung war ich neugierig. Nein, es war mehr als das: Ich war entschlossen, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Vielleicht waren meine Ansichten bezüglich Fetten und insbesondere gesättigten Fettsäuren einfach falsch? Ich begann, die medizinische Literatur zu durchforsten, und las alles, was ich über Kokosöl, gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und pflanzliche Öle finden konnte. Was ich fand, war so bemerkenswert, dass es meine Einstellung zu Fetten und Ölen völlig veränderte.
Im Laufe der nächsten Jahre begann ich, mehr gesättigte Fettsäuren – insbesondere Kokosöl – in mein Ernährungskonzept zu integrieren und zunehmend auf pflanzliche Öle zu verzichten. Bei Patienten, die von anderen Ärzten bereits aufgegeben worden waren, zeigten sich dramatische Veränderungen. Zu den größten Verbesserungen, die dabei erzielt wurden, zählte die Gewichtsabnahme. Meine Patienten bezogen mehr Fett, insbesondere gesättigte Fettsäuren aus der Kokosnuss, in ihren Speiseplan mit ein und nahmen dennoch ab. Ich erlebte, genau wie die Framingham-Studie gezeigt hatte, dass eine Ernährungsform, die genügend Fett enthielt (einschließlich gesättigter Fettsäuren) zu besseren Ergebnissen führte als eine fettarme Ernährung. Wenn ich sage „bessere Ergebnisse“, meine ich damit, dass sich alles verbesserte – nicht nur das Körpergewicht, sondern auch der Cholesterinspiegel, die Blutzuckerwerte, der Blutdruck und das Energieniveau. Ihre Gesundheit verbesserte sich insgesamt. Die gesundheitlichen Probleme, die sie vorher hatten, wurden gelindert.
Sie nahmen ab, ohne sich überhaupt darum zu bemühen. Bei einigen war es damit getan, dass sie andere Öle, die sie bisher verwendet hatten, durch Kokosöl ersetzten, und die Pfunde begannen zu „schmelzen“. Ansonsten aßen sie im Grunde die gleichen Nahrungsmittel wie vorher, tauschten jedoch das Öl aus. Und genau das habe ich auch bei mir selbst erlebt.
Im Laufe der Jahre hatte ich wie die meisten von uns etwas zugenommen. Was ich aß, wurde allgemein als gesunde, ausgewogene Ernährung angesehen. Anstelle von Butter und natürlichen Fetten, die gesättigte Fettsäuren enthielten, verwendete ich Margarine und Pflanzenöle, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthielten.
Ich war leicht übergewichtig und versuchte, Diät zu halten, aber es war frustrierend. Ich kam an den Punkt, an dem ich die Hoffnung aufgab, dass ich den „Ersatzreifen“ auf meinen Hüften jemals wieder loswerden würde, und einfach die Tatsache akzeptierte, dass ich eben übergewichtig war und es auch bleiben würde. Kleidungsstücke, die mir nicht mehr passten, die ich aber immer für die Zeit aufgehoben hatte, wenn ich wieder abnehmen würde, sortierte ich schließlich aus. „Ich werde da nie wieder hineinpassen“, sagte ich mir.
Das war, bevor ich etwas von Kokosöl gehört hatte. Als ich dann alle Pflanzenöle, die ich verwendet hatte, durch Kokosöl ersetzte, begann ich abzunehmen. Mein Gewicht ging langsam, aber stetig zurück und nach etwa sechs Monaten hatte ich fast 18 Pfund abgenommen! Ich hatte nicht meine Ernährung geändert, sondern nur die Öle gewechselt, die ich verwendete. Und mein Gewicht ist seither niedrig geblieben. Das ist inzwischen seit vielen Jahren so und ich habe das Idealgewicht für meine Größe und meinen Körperbau erreicht – indem ich mehr Fett gegessen habe als je zuvor.
Ich empfahl meinen Patienten nun, fetthaltiges Fleisch und Vollfett-Milchprodukte zu verzehren. Ich empfahl auch, kohlenhydratreiche Körnerprodukte und Frühstücksflocken zu reduzieren und mehr Gemüse zu essen. Wenn sie zu gesunden Nahrungsmitteln griffen und die richtigen Ölarten verwendeten, schien überschüssiges Gewicht von alleine wegzuschmelzen. Ich begann, mich darauf zu konzentrieren, ein Ernährungsprogramm zu entwickeln, das Menschen konkret helfen sollte, sowohl Gewicht zu verlieren als gleichzeitig auch ihre Gesundheit insgesamt zu verbessern. Darum geht es in diesem Buch.
Aus dieser Entdeckung entstand eine Methode der Gewichtsreduzierung, die ihresgleichen sucht. Ich bezeichne sie als ketogene Ernährung mit Kokosöl und Fett. Ich möchte bewusst nicht von einer „Diät“ sprechen, weil es hier um mehr geht. Es geht nicht um eine vorübergehende „Diät“, die man anfängt, um ein paar Pfunde abzubauen. Es geht vielmehr um eine Änderung der Lebensweise.
Viele werden diese Ernährungsform auch gar nicht als eine „Diät“ betrachten, zumindest nicht in dem Sinne, dass sie mit einer der typischen kalorien- und fettarmen Diäten vergleichbar wäre. Denn nach den Leitlinien, die für die Ernährung im Rahmen dieses Programms gelten, dürfen Sie so viel essen, bis Sie satt sind. Und es geht dabei keineswegs um „Kaninchenfutter“. Sie bekommen vielmehr eine Vielzahl köstlicher Dinge zu essen – Steaks, Garnelen, Schweinefleisch, Eier, Sahne, Käse, sahnige Soßen und Bratensäfte sowie natürlich Kokosnuss oder Kokosöl. Sie verhungern nicht. Das ist einer der großen Vorteile dieses Programms. Sie essen Nahrungsmittel, die satt machen und dafür sorgen, dass Sie bis zur nächsten Mahlzeit satt bleiben. Es ist eher so etwas wie eine „Nicht-Diät“. Sie können Ihr Essen genießen und dabei abnehmen! Man könnte es beschreiben als …: