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Der Wasserfallsteig und seine Erschließung

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Ende des 19. Jahrhunderts versuchte man den nördlichen Teil der Klamm, der mit einem Wasserfall beginnt und in das Isartal hin ausläuft, begehbar zu machen. Daher trägt dieser Teil der Klamm heute den Namen: „Wasserfallsteig“! Dieses Projekt war damals das erste seiner Art in der deutschen Alpenkette.

Herrn Matthäus Neuner (Mittenwalder Musikinstrumentenverleger) und seinem Sinn für die Schönheit der Natur ist es zu verdanken, dass um 1880 diese Klamm für die Öffentlichkeit erschlossen wurde.

Eine Holzkonstruktion führte an den Felsen entlang und brachte die Besucher nach 200 Metern zum Wasserfall. Doch ein reißendes Hochwasser im August 1896 zerstörte den Holzsteig komplett. Im Jahre 1897 war er dann wieder vollständig neu errichtet. Die Komplettschäden im Juli 1936 und August 1959 wurden ebenfalls behoben, der Hochwasserschaden im August 1970 führte dann aber zu einer 5-jährigen Schließung.


Dank der Privatinitiative des Brauereibesitzers Hans Neuner (Posthalter) wurde im Frühjahr 1975 in nur 30 Arbeitstagen und durch Verwendung von 12 Tonnen Eisen der neue Steg wieder aufgebaut.


Die Männer der Mittenwalder Brauerei:

 Johann Fichtl

 Michael Schöpf

 Johann Wörnle

 Martin Rieger

 Herbert Seeberger

und der Grainauer Sprengmeister Heinrich Aschauer machten diese Leistung möglich.


Der Steg wurde dann 1,5 - 2,0 Meter höher gelegt, um zukünftigen Hochwasserschäden zu entgehen. Bislang ist man von einer weiteren kompletten Zerstörung, durch diese damalige Änderung, verschont geblieben.

Es wurden über 300 Löcher mit 40 mm Durchmesser mehr als 1 Meter tief in die Granit- und Kalkfelsen gebohrt.

Die ersten Verankerungen in der Klamm konnten dabei nur angebracht werden, indem sich die Männer über die steilen (und überhängenden) Felswände abseilten.

Durch lange Leitern und Gerüste konnte Konsole um Konsole montiert werden, jede Konsole extra hierfür angefertigt, dem Fels passgenau angeglichen.



Allerdings müssen jedes Frühjahr die Felswände von lockerem Gestein befreit werden, um so ein sicheres Begehen des Steiges während der Sommermonate gewährleisten zu können. Die Bergwände werden „gefegt“ und das durch Eis und Frost gelockerte Gestein gezielt zu Fall gebracht.

Das Material wird danach entfernt und der Steig repariert. Die Saison kann beginnen! Die Männer der hiesigen Bergwacht übernehmen alljährlich diese gefährliche Arbeit und erhalten dadurch das Naturjuwel für alle Interessierten. An dieser Stelle ein herzliches „vergelt`s Gott!“



Die Leutasch-Klamm

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