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Samstag, 29. Oktober 2005

Nachdem der grausame Mord an Emilie Kuhnert aufgeklärt war, hatte Pytlik seinen Assistenten Cajo Hermann und den Kollegen Justus Büttner in guter alter Tradition zu sich nach Hause eingeladen. Bei Pizza, Pasta und Bier wurde der Fall noch einmal abschließend besprochen.

»Hobb scho dess Gerücht ghörd, dess der Kreuzberch jetzt ›Kuhnerts-Berch‹ haaß söll...«

»Ob wir so ein Denkmal brauchen?«

Hermann hatte seine Bedenken kaum geäußert, da klingelte es an Pytliks Haustür.

»Kümmd nuch jemond, Franz?«, wollte Büttner wissen.

»Nicht, dass ich wüsste.«

Pytlik legte sein Stück Pizza zurück in den Karton und stand auf. Als er die Tür geöffnet hatte, war er sprachlos. Mit diesem Gast hatte er beim besten Willen nicht gerechnet. Lisa Strehmel, die Staatsanwältin, stand vor ihm.

»Hallo Franz.«

«Hallo, äh, Frau…, äh Lisa.«

Pytlik stotterte wie ein kleines Kind, die Überraschung war einfach zu groß. Später würde er nicht wissen, warum er diesen Moment als so hoffnungsvoll empfunden hatte.

»Komm doch rein!«, forderte er Lisa Strehmel mit einer einladenden Geste auf.

»Du, ich bin auf dem Sprung und habe es ehrlich gesagt auch ein bisschen eilig. Ich wollte dir das hier nur geben.«

Sie überreichte Pytlik einen Brief, den sie bereits in der Hand gehalten hatte. Der Hauptkommissar schaute zunächst auf das Kuvert und dann hoch in ihr Gesicht. Seine Hoffnung hatte sich schnell verflüchtigt. Als er ihre leicht zitternden Mundwinkel und die glasig schimmernden Augen sah, wurde ihm mulmig. Noch bevor er etwas Sinnvolles sagen konnte, fing sie das Tänzeln an, wusste nicht so recht, was sie tun sollte, gab ihm dann aber schnell einen Kuss auf die Wange und verschwand mit einem kaum wahrnehmbaren »Mach’s gut, Franz!«.

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