Читать книгу La façon - Das Elixier der Begierde | Erotischer SM-Roman - Caroline Powell - Страница 3
ОглавлениеProlog
Geräuschvoll zermalmen unsere Schritte die winzig kleinen Steinchen, die bei jedem Schritt durch die dünnen Ledersohlen meiner Heels drücken, wie messerscharfe Spitzen, bevor sie davonspringen, als wären sie auf der Flucht. Blind aufgrund des Tuches über meinen Augen schmiege ich mich an deinen Körper, sodass die Reibung deines Anzugs zumindest einen Hauch von Wärme auf meiner Haut erzeugt, bis das Geräusch der Kiesel verstummt, und die Dunkelheit über meinen Augen verschwindet. Mit verschwommenem Blick ertaste ich die Wände um uns herum und erkenne ein Gebäude, das, gefüllt mit staubigem Krempel, Bildern und Statuen, längst vergessene Erinnerungen hütet. Schlafende Träume, in deren Mitte ein quadratischer Sockel thront, der scheinbar von einem Riesen geworfen die Harmonie dieses noch immer deutlich erkennbaren, japanischen Gartens stört. Jeder einzelne Kiesweg führt zu ihm hin, wie Zeigefinger, die auf ihn deuten, und mich zwingen, ihn anzustarren. Und dann erkenne ich die schweren Eisenringe im Stein dieses schwarzen Brockens, während der Wind draußen beginnt, wütend an den Scharnieren der blinden Fenster zu zerren, wie ein Rudel Wölfe, das ungeduldig auf seine Beute lauert. Erschrocken kann ich spüren, wie deine Finger sich schmerzvoll in das Fleisch meines Oberarms krallen, um mich tänzelnd wie eine Marionette vorwärtszuschieben, bis ich das ganze Ausmaß dieses steinigen Ungeheuers ausmachen kann, dessen Rauheit mich frösteln lässt. Ein dunkler Brocken Granit, der das Echo meines Aufstöhnens zurückwirft, als würde er mich verhöhnen. Stoßweise entlasse ich den hastig eingeatmeten Sauerstoff aus meinen Lungen, als könnte ich damit Platz schaffen für neuen und gleichzeitig den Schmerz von meinen Füßen nehmen, der durch die viel zu engen High Heels immer belastender wird. Dennoch hebe ich meinen Kopf und ergebe mich dem Blick deiner dunklen Augen, die mich lautlos zwingen, mit dir in die Abgründe deiner Lust zu steigen. Genau wie bei unserer ersten Begegnung, die mein Herz pumpen ließ, bis das Rauschen in meinen Venen alle Warnungen übertönte, und ich nur noch die winzigen Schweißperlen spürte, die meinen Körper strömend heiß bedeckten, als wollten sie die kühle Distanz ausgleichen, die von dir ausgehend eine magische Intensität annahm. Ich war betäubt und berauscht, bis ich in dem Sog deiner Aura verloren ging.
»Beweg dich!«
Aus meinen Gedanken gerissen, neige ich meinen Kopf und blicke auf deine Hände, die längst damit begonnen haben, ein Seil von einem Ring zum nächsten zu fädeln, wie ein Netz, das du spannst, um mich zu fangen. Ein Netz, das mich zwingt, meinen Oberkörper zu beugen, sodass meine Brüste baumelnd über den Rand des Steinblocks fallen, wie reife Früchte. Eingeschränkt in meiner Bewegung bohren sich die rauen Spitzen des Granits erbarmungslos in die empfindlichen Hautlinien, während deine Hände zusätzlich meine Schenkel spreizen, um sie weit geöffnet ebenfalls an den Ringen zu fixieren. Derart drapiert und gefesselt gelingt es mir nur noch mühsam, meinen Kopf zu heben, als deine Finger geräuschvoll den Reißverschluss deiner Hose öffnen, um deinen wippenden Prügel zu befreien, der wie ein ungebändigtes Tier hervorschießt. Animiert vom Duft seiner animalischen Gier, die bereits tröpfelnd heraussickert, höre ich mich gackern, wie ein verirrtes Huhn. Doch ein Griff in meine Haare lässt mich verstummen, da mein Kiefer willenlos aufklappt, gefolgt von einem dumpfen Schrei aus meiner Kehle, in der sich Sekunden später ein Geschmack von Latex bildet. Blind vor Tränen kämpft meine überrollte Zunge mit einer aufgepumpten Sperre, die meine Mundhöhle bis zum Rachen ausfüllt.
»Genau das Richtige, um deine freche Mundfotze zu stopfen!«, glaube ich, deinen Worten zu entnehmen, während deine Finger die herunterhängenden, seitlichen Lederriemen miteinander verknüpfen, um den Knebel in mir zu fixieren. Nach Atem ringend, erhasche ich den Schatten deiner Silhouette, die wie ein dunkler Fleck aus meinem Gesichtsfeld verschwindet und ein Gefühl von Unwohlsein hinterlässt, sodass mein Herz zu pochen beginnt, um meine Haut zu erhitzen, bis sie feucht und heiß jeden Luftzug aufspürt, der über meinen Körper gleitet. Hartnäckige Minuten der Stille vergehen, als eine zähfließende Flüssigkeit in die kleinen Grübchen oberhalb meiner Pobacken tropft, um sie überlaufen zu lassen, wie ein Gefäß. Eine Ölspur, die beinahe zärtlich über meinen Rücken kriecht, bis mein Verstand erschrocken aufschreit, da er begreift, dass es deine Art der Vorbereitung für einen Ritt ist, dem ich mich bis heute verschlossen habe.
»Nein, nein, bitte nicht«, möchte ich schreien, und doch höre ich nur ein blubberndes Gurgeln, während mein Körper sich gegen die Seile stemmt und sich aufbäumt wie eine Stute, die zum ersten Mal bestiegen wird. Vergeblich, denn schon spüre ich den Druck deiner Eichel, die warm und ölig gegen meinen Muskel klopft und in mich eindringt, wie Abdrücke in den nassen Meeressand. Fordernd, pochend und tief, bis zu deinen Eiern, sodass selbst meine pressenden Kontraktionen dich nicht stoppen können. An den Rand meines glucksenden Wahnsinns gespült, erliege ich dem brennenden Schmerz zwischen meinen Backen und der gleichzeitigen Furcht davor, gesprengt zu werden. Da ist nichts, was dich aufhält, stoßend rammst du in mich hinein, bis mein geöffneter Anus sich wie ein Kussmund um deinen Prügel schmiegt und er eine schmatzende Melodie hervorbringt, die sich mit den Tönen meiner sabbernden Lippen verbündet, bis das Geräusch einer Melkmaschine entsteht, die unaufhaltsam dazu dient, deinen Samen herauszupumpen. Dem Rhythmus erlegen, verschwindet der Schmerz und macht Platz für das Gefühl von aufkeimender Gier, die mich plötzlich und unerwartet auf eine orgastische Welle hebt und alles in mir flutet, bis der Saft meiner eigenen Erlösung aus mir herausfließen will, wie Milch in einen Trog. Doch kaum, dass ich selbst begreife, was geschieht, ziehst du dich zurück und hinterlässt eine Leere, die weitaus schlimmer ist als dein Eindringen zuvor. Keuchend aufgrund dieses ebenso schmerzhaften Abbruches stöhne ich auf und suche nach dem Grund in deinen Augen, als du dich kraftstrotzend mit deiner öligen Lustpeitsche vor meinem Gesicht präsentierst. Doch selbst dies verweigerst du mir und treibst meine Augen mit einem Tuch zurück in die Dunkelheit vibrierender Gedanken, wo ich vom Licht getrennt lediglich den Geräuschen der sich lösenden Seile bis hin zum Knebel lausche, während das warme Hauchen deines Atems über meinen Arm flieht. Für einen Augenblick trauere ich noch um meinen verloren gegangenen Orgasmus, doch der Druckschmerz deiner Hand, die sich fest um meinen Arm legt, zwingt mich, vorwärtszugehen, bis das vertraute Klappern meiner High Heels erneut verstummt und deine Lippen kitzelnd in mein Ohr flüstern, als wolltest du mir süßen, klebrigen Honig verkaufen.
»Setz dich, und dann zähl laut bis 50! Langsam, ganz langsam! Danach darfst du deine Augenbinde abnehmen! Hast du verstanden?«
Zaghaft deute ich wortlos ein Nicken an und hoffe auf eine Berührung oder ein weiteres Wort von dir. Doch du schweigst und lässt meinen Durst nach dir versanden, bis ich intuitiv zu zählen beginne, vielleicht auch, weil meine eigene Stimme die neuen Fragen in meinem Kopf vertreibt.…31…46…50 …
Erleichtert atme ich auf, und doch wiederhole ich die letzte Zahl wie ein Echo, bevor ich das Tuch von meinen Augen ziehe und geblendet auf ein Meer von Stoffbahnen blicke. Weiße Bahnen, die von der Decke, Tentakeln ähnlich, bis zum Boden reichen. Einem inneren Impuls gehorchend, richte ich mich auf und begreife sofort, dass ich mich dem einsetzenden Schmerz entgegenstemmen muss, um überhaupt aufrecht stehen zu können. Es ist, als würden Gewichte aus Blei an mir hängen, um das eben Erlebte zu verdoppeln. Ein paar Armlängen entfernt bemerke ich eine Truhe aus dunklem, schwerem Holz. Ein Möbelstück, das meine Aufmerksamkeit einfängt wie ein Fliegenfänger, da über ihr ein weißes, fast durchsichtiges Kleid hängt, und ich mich frage, ob es für mich bestimmt ist. Schmerzverzerrt wage ich ein paar weitere Schritte und glaube im selben Moment das Brennen von Augen in meinem Nacken zu spüren.
»Hallo, ist da jemand?«, höre ich mich fragen, obwohl meine aufgedunsenen Lippen sich kaum bewegen, aus Furcht, der Geschmack des Knebels könnte erneut meine Zunge bedecken. Doch es bleibt still, bis ein hereinwehender Windstoß die lichtdurchlässigen Vorhänge tänzeln lässt, wie kleine Derwische, die von dunklen Schatten gejagt werden. Aufgeschreckt von der unangenehmen Frische, die beißend an meinen empfindlichen Nippeln zerrt, greife ich intuitiv nach dem Kleid, um es hektisch über meinen Körper zu werfen. Doch dann lässt mich das Geräusch deiner Schritte herumdrehen wie ein Kreisel, während das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, mich dümmlich gackern lässt. Wie erstarrt bleibe ich stehen und spüre deine Hände, die nach meinen Armen greifen, um sie von den Handgelenken bis zu den Ellbogen aufwärts auf meinem Rücken zu bondagieren.
»Halt still«, flüstern deine Lippen so nah an meinem Ohr, dass es kitzelt. Minuten, in denen sich meine Gedanken überschlagen, bis du mich wortlos hinter dir herziehst und jeder Schritt die Blasen an meinen Füßen öffnet, wie der Sektkorken einer Flasche, während die unzähligen Stoffbahnen über mein Gesicht und meinen Körper gleiten, wie liebkosende Finger. Als wir endlich stehen bleiben, fühle ich mich schwindelig und bin froh für deine Hand, die du sanft auf meinen Kopf legst. Dankbar beginne ich zu lächeln, doch der Druck auf meinen Körper wird immer stärker, wodurch mein Kopf zu wackeln beginnt, bis das Gewicht meine Beine einknicken lässt, und ich in die Hocke gezwungen werde. Tiefer, immer tiefer, bis sich die groben Steinchen des Zementbodens in das weiche Fleisch meiner rutschenden Knie bohren und Tränen der Erniedrigung über meine Wangen rollen. Mit verschleiertem Blick bemerke ich kaum, dass du hinter mir verschwindest, um den Platz für einen in Weiß gekleideten Mann frei zu machen, der hinter den unzähligen Stofftentakeln hervortritt, während deine Finger plötzlich hart und fest in meiner noch immer pochenden Mundhöhle stecken, um meinen Kiefer zu spreizen. Überrollt von einem würgenden Gefühl kämpft meine Zunge pressend dagegen an, doch es ist ein Kampf gegen Goliath. Ohne ein Wort an mich zu richten, stopft er seine bläulich schimmernde Eichel zwischen meine Zähne. Eine riesige Fleischpeitsche, die sich wie ein Eroberer bis zu meinem Rachenzäpfchen vorarbeitet. Würgend und röchelnd versuche ich ihm zu entkommen, doch dein Körper ist wie eine Mauer, sodass meine Lippen Fäden ziehenden Speichel entlassen, der den weißen Stoff über meinen Brüsten tränkt. Wie ein gehetztes Tier fliehen meine Gedanken in eine fiebrige Ecke hinter meiner Stirn, während deine Handflächen über meinen Ohren sämtliche Geräusche ersticken. Taub und stumm erliege ich diesem Knebel, der meinen Mund in eine Vulva verwandelt, als wäre er einzig dafür gemacht, die Sahne aus diesem pochend stoßenden Fickstab zu pumpen, der meinen wunden Schlund mit Samen füttern soll. Längst ist mein Verstand zerstückelt und taucht ab, in eine wattierte Stille, bis ich gurgelnd und befreit zur Seite kippe, wie ein fallen gelassenes Spielzeug. Erst Minuten später öffne ich meine Augen und schmecke das fahle Gemisch von Wundheit und Samen, das sich mit meinen Schleimhäuten verbunden hat, während ich befreit und schweißgebadet nach deiner Hand greife, um wieder auf die Beine zu kommen. Noch immer benebelt folge ich deinen Schritten hinter die Tücher, die mich vertraut empfangen und mir das Gefühl von heilenden Fingern vermitteln, bis etwas Warmes an meinen Beinen nach unten rinnt. Erstaunt betrachte ich den Strahl deines Urins, den du zielgenau auf meine Beine richtest, um meine High Heels damit zu füllen.
»Das wird deinen Füßen guttun«, antwortest du leise.
»Und jetzt geh, nebenan findest du alles, was du brauchst. Ich warte auf dem Kanapee auf dich.«
Überrascht, aber auch verunsichert blicke ich mich um und sehe nichts in diesem Labyrinth aus Stoffen. Wo genau ist nebenan, will ich wissen, doch als ich mich umdrehe, bist du verschwunden. Entschlossen schiebe ich die Tücher beiseite und stoße auf einen gusseisernen Waschtisch, in dessen Keramikschüssel ein mit Wasser getränkter Schwamm in einer winzigen Pfütze dümpelt. Den Tränen nahe säubere ich mich notdürftig und greife nach einem frischen Kleid, das gemeinsam mit ein paar Ballerinaschuhen neben dem Tischchen auf mich wartet. Oberflächlich gesäubert schlüpfe ich hinein und atme keuchend auf, als sich das weiche Leder der Schuhe um die geöffneten Blasen meiner Füße schmiegt, wie kleine Kompressen.
Es ist bereits nach Mitternacht, als deine Rückscheinwerfer in der Dunkelheit verschwinden und ich auf der Straße stehend in die Dunkelheit starre, als könnte ich sie durchbohren.
»Entschuldigung?«, beschwert sich die Stimme eines Mannes, als die Fußwegbeleuchtung unangenehm aufflackert und er mit seinem Hund an mir vorbeieilt. Aus meiner Lethargie erwacht, krame ich nach den Schlüsseln in meiner Tasche und fliehe stumm in die wohltuende, dunkle Stille meiner Wohnung.
»Nun brenn schon«, fluche ich hörbar, bis der Funke des Feuerzeugs die Kerze auf dem Badewannenrand erhellt und mein Gesicht als Fratze im Spiegel erscheint. Etwas entspannter lausche ich kurz dem einlaufenden Wasser, das den Schaum in der Wanne auftürmt, wie ein Wolkenschloss, bis der letzte Tropfen aus dem Hahn hineinfällt und ich gemeinsam mit meinen Gedanken in die warme Feuchtigkeit tauche …