Читать книгу Die verbannte Braut - Cathy McAllister - Страница 8
ОглавлениеKapitel 3
Ronan begab sich zu dem langen Buffet, welches am anderen Ende des Raumes aufgebaut war. Diese Miss Henderson war eine glänzende Schauspielerin. Ganz die jungfräuliche Unschuld. Wenn er nicht genau wüsste, was für eine liederliche Person sie in Wirklichkeit war, hätte er ihr die gelungene Komödie sogar abgenommen. Kein Wunder, dass sein unerfahrener Bruder ihr in die Falle getappt war. Wie sehr musste es ihn zerbrochen haben, plötzlich ihr wahres Gesicht kennenzulernen. Groll kochte in ihm hoch und er ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten. Er musste sich zusammenreißen. Niemand hier sollte ihm seine innere Erregung ansehen. So öffnete er die Fäuste und setzte ein leichtes Lächeln auf. Ja, auch er war ein guter Schauspieler.
„Was darf es sein, Sir?“, fragte das Mädchen am Erfrischungsstand mit einem professionellen Lächeln auf den Lippen.
Noch eine Schauspielerin hier.
„Drei Glas Punsch bitte!“
„Gerne, MyLord. – Hier bitte schön. Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?“
„Danke. Das ist auch schon alles“, antwortete Ronan höflich und schenkte dem Mädchen sein strahlendstes Lächeln, was sie prompt erröten ließ.
Er konnte es also immer noch. Selbst sein Ruf hatte nicht dazu beitragen können, dass die Frauen nicht von ihm betört waren.
Mit den drei Gläsern in den Händen machte sich Ronan auf, zu den Damen zurückzukehren. Als diese Henrietta in sein Blickfeld kam, blieb er kurz hinter einem großen Blumenkübel stehen, um sie genauer betrachten zu können. Er musste feststellen, dass, zumindest was das Äußere anbelangte, sein Bruder sehr viel Geschmack besessen hatte. Henrietta Henderson war eine Schönheit. Ihre Porzellanhaut war makellos und ihre blonden Locken glänzten golden im Licht der vielen Kerzen. Sie hatte eine tadellose Figur mit kleinen, festen Brüsten, soweit er das beurteilen konnte, und eine schmale Taille. Ihre blauen Augen waren riesig in ihrem herzförmigen Gesicht und wurden von langen Wimpern umrahmt. Gerade leckte sie sich mit einer rosa Zungenspitze über ihre fein geschwungene Oberlippe und Ronan registrierte erstaunt, dass er hart wurde.
Verdammt!
Beinahe hätte er eines der Gläser zwischen seinen Fingern zerbrochen. Was war nur los mit ihm? Er verlor sonst nie die Kontrolle über sein Verlangen. Erst recht nicht, wenn es um eine Frau ging, die er aus tiefsten Herzen verabscheute. Er musste sehr vorsichtig sein, wenn er seinen Plan in die Tat umsetzte. Dieses Weib war noch gefährlicher, als er gedacht hatte.
Ronan atmete tief durch, und als er das Gefühl hatte, wieder Herr der Lage zu sein, setzte er seinen Weg fort.