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Der Überraschungsbesuch
ОглавлениеZehn vor Acht klingelte es zweimal an der Haustür und da war sie. Strahlend und mit einem riesigen Blumenstrauß in der einen und einer Flasche Sekt in der anderen Hand breitete Kim ihre Arme aus und wurde von ihrer Schwester und Martin ebenso fröhlich wie herzlich empfangen. „Mensch, ihr beide habt euch ja überhaupt nicht verändert, gut seht ihr aus! Es wurde ja auch höchste Zeit, dass wir uns einmal wiedersehen!“ Auch Martin und Laura fiel es nicht schwer, die Komplimente zurückzugeben denn Kim sah wirklich frisch und sehr natürlich und schön aus. „Sag mal, wie lange bist du denn schon hier, also von einem Jetlag merkt man dir jedenfalls nichts mehr an.“ „Ich bin schon vor ein paar Tagen angekommen, musste mich aber erst einmal regenerieren. Ich hatte noch einiges zu erledigen, erzähle euch später alles der Reihe nach. Im Moment habe ich aber nur eines: Nämlich einen Mordshunger und wie ich sehe, seid ihr bestens darauf vorbereitet.“ Mit einer ausladenden Armbewegung wies sie auf den reich gedeckten Tisch. „Ich habe mich so darauf gefreut, euch wiederzusehen! Ich verschwinde nur mal kurz im Bad und dann essen wir ja?“
Martin konnte es nicht erklären, aber er hatte das sichere Gefühl, dass durch das Auftauchen von Kim plötzlich alles viel heller und leichter erschien. Auch Laura war seit der Ankunft ihrer Schwester irgendwie gelöster und in bester Stimmung. Er entkorkte den Sekt, die Burgunderflasche und den Weißwein, während Laura begann die drei Sektgläser zu füllen. „Oh toll, lasst uns erst einmal anstoßen, auf uns ihr Lieben!“ Und damit erhob sie ihr Glas und küsste ihre Gastgeber noch einmal auf die Wangen. „Es ist so schön, wieder hier zu sein!“
Sie setzten sich an den Esstisch und als erstes bestrich sich Kim hingebungsvoll eine kleine Scheibe Landbrot mit Butter. Mit geschlossenen Augen biss sie herzhaft davon ab und spürte dem Geschmack des so lange entbehrten Genusses nach. „Ihr wisst gar nicht, wie gut es hier in Deutschland ist, mit diesem schönen Brot und all den anderen Lebensmitteln, die oft noch von kleinen Erzeugern handwerklich hergestellt werden. Ich hatte wirklich keinen Bock mehr auf die ganze Industrieware aus den amerikanischen Agrarfabriken, die ich drüben zu mir nehmen musste. Aber wenn du überleben willst, was bleibt dir anderes übrig? Danke, dass ihr das alles hier heute für mich aufgetischt habt!“ Und sie erhob ihr Weinglas. „Auf euch!“ „Kim, erzähl doch mal, wie ist es dir so ergangen in Amerika? Wir haben die ganze Zeit doch kaum etwas von dir gehört.“ „Naja, du weißt doch, ich bin ein bisschen schreibfaul und ich dachte mir, wenn ich nichts von mir hören lasse, dann werdet ihr euch schon denken, dass es mir gut geht.
Obwohl, unterschwellig habt ihr bestimmt die eine oder andere Nachricht gelesen oder gehört, ohne dass ihr wusstet, dass sie aus meiner Feder stammte. Ich war ja als Auslandskorrespondentin für die ‚dpa‘ tätig und meine Berichte fanden glücklicherweise oft ihren Weg in die verschiedenen Medien. Zitiert und nachzulesen sowohl in den digitalen Produkten der Zeitungsverlage als auch in den Printmedien und Hörfunknachrichten. Ich konnte das ja ganz gut im Internet verfolgen. Aber es ist manchmal sehr frustrierend gewesen, dass ich zum Teil tagelang über einem Thema gebrütet hatte und nichts, aber auch gar nichts davon wurde in irgendeiner Form angenommen und veröffentlicht. Aber einmal hatten sich alle Nachrichtensender und Agenturen regelrecht auf mich gestürzt, als ich im Juli 2013 quasi Augenzeuge des Boston-Marathon Attentats wurde. Mein Hotel stand genau am Ort des furchtbaren Geschehens und ich schaute nach dem ersten Knall hilflos und voller Panik auf das Grauen, das sich 10 Stockwerke unter mir auf der Straße abspielte. Glaubt mir, es ist ein Riesenunterschied, wenn du von einigen Toten und hunderten Verletzten liest, oder wenn du sie unmittelbar und life vor dir siehst, wenn du quasi mittendrin bist, versteht ihr? Ich habe die Hölle mit eigenen Augen gesehen und die entsetzlichsten Bilder haben sich in meinem Gehirn festgebrannt und werden dort vermutlich bis an mein Lebensende bleiben. Aber das soll für heute Abend wirklich nicht unser Thema sein. Was habt ihr so gemacht, wie ist es euch in der ganzen Zeit ergangen?“
„Ach weißt du“, begann Martin zögernd, „bestimmt mit sehr viel weniger Aufregung als bei dir. Ich bin immer noch beim Finanzamt und Laura bei ihrer Werbeagentur. Also mit anderen Worten, unser Leben plätschert so dahin. Aber wir sind froh, dass es uns gut geht, dass wir gesund sind und dass wir in Frieden und Freiheit leben dürfen.“ Laura nickte zustimmend und auch Kim lächelte verstehend. „Und eure Freunde, ein paar kenne ich ja, was machen die denn so, der Max zum Beispiel?“ „Och, du das Übliche halt, Insa und Thomas haben endlich geheiratet, kurz bevor ihr Paul zur Welt kam. Ja und Max arbeitet auch weiterhin mit Martin zusammen, ich glaube er ist jetzt wieder Single, nicht Martin?“ „Ja, in der Tat, er findet immer noch nicht so den richtigen Dreh bei den Mädels, glaub ich.“ Bei dem Gedanken an seinen besten Freund und an dessen Unbeholfenheit Frauen gegenüber musste Martin kurz auflachen. Laura erzählte weiter: „Lutz und Silke haben auch inzwischen ein Kind. So richtig Kontakt haben wir eigentlich alle nicht mehr, weißt du, also außer Martin und Max natürlich.“ „Und ihr, habt ihr auch Nachwuchspläne?“ Abwechselnd blickte sie ihre Schwester und ihren Schwager aus großen Augen fragend an. So kannten sie Kim, immer gerade heraus, ohne jemals ein Problem damit zu haben, ein Thema vor versammelter Mannschaft anzusprechen, auch wenn andere es lieber unter vier Augen erörtert hätten.
Laura schaute etwas verlegen zu Martin hinüber, bevor sie zögernd antwortete: „Ehrlich gesagt – naja, du sprichst da etwas an – also, ehm wir versuchen es tatsächlich, mit einem Kind meine ich.“ „Ach ja? Interessant, schon länger oder …?“ Martin wurde ein wenig unbehaglich zumute, Kims forsche Art war ihm wieder einmal viel zu direkt. Er hob die zweite Flasche Wein in die Höhe und fragte: „Wollen wir den weißen mal probieren?“ Die beiden Schwestern stimmten zu, er stellte drei neue Gläser auf den Tisch und schenkte den Bordeaux ein. „Weißt du Kim, es ist so, dass ich mich schon darauf vorbereite, ein Kind zu bekommen. Deshalb arbeite ich seit einigen Monaten auch nur noch ein paar Stunden am Tag.“ „Seit einigen Monaten – aha – aber sonst ist bei euch alles in Ordnung, oder? Äh – so rein biologisch meine ich.“ Martin wurde rot und Laura lächelte gequält. „Ja – nein, also ganz genau wissen wir das noch gar nicht.“
Martin unternahm den Versuch das ihm unangenehme Thema zu wechseln, bevor Kim noch tiefer in ihre Intimsphäre eindrang, denn das war ihr ohne weiteres zuzutrauen. „Was hast du denn jetzt vor, wirst du wieder in Deutschland arbeiten?“ „Nee, erst mal nicht, denn ich habe mich von der ‚dpa‘ für ein ganzes Jahr freistellen lassen. Ich nehme eine Auszeit, ihr Lieben, das sollte die Überraschung des Abends für euch sein!“ Laura rieb sich verwundert die Augen. „Das gibt es doch gar nicht, ich dachte, du bist mit deiner Arbeit verheiratet.“ „Genau das dachte ich auch, Schwesterherz, aber ich will mal schauen, ob das Leben vielleicht nicht auch noch etwas anderes Spannendes für mich bereithält.“ Die drei erhoben ihre Gläser und widmeten sich ein weiteres Mal den einfachen, aber vielleicht gerade deshalb so wohlschmeckenden Genüssen auf der Tafel.
Martin war sich nicht ganz sicher, war es die Wirkung des Weines oder die zunehmende und wiederauflebende Vertrautheit mit Kim, die sich langsam wieder einzustellen begann? War es nur Wunschdenken, oder spielte ihm seine Wahrnehmung einen Streich, indem sie ihn spüren ließ, dass ihre Blicke zu ihm im Laufe des Abends immer tiefer und bedeutungsvoller wurden?
„Und wie ist es bei dir so mit der Liebe? Wie sind denn die Amerikaner so?“ Jetzt blickte Laura ihre Schwester neugierig an. „Ach hör auf, das weiß ich gar nicht so genau. Abends war ich oft mit den anderen Korrespondenten zusammen, alles Einzelkämpfer, immer auf der Pirsch nach der besten Story der Welt – einige natürlich auch auf der Suche nach einem schnellen Abenteuer in den Hotelbetten. Gelegenheiten hätte ich genug gehabt, doch das ist nicht so meins. Von den meisten wusste ich ja übrigens auch, dass sie verheiratet oder in fester Beziehung waren, man kennt sich ja in der Branche. Und was die Einheimischen angeht glaube ich, dass ich nicht so der Traum amerikanischer Männer bin, die fahren doch meist auf ganz andere Typen ab. Und zwischen den vielen aufgetakelten und abgedrehten Weibern, die es da drüben in Mengen gibt, fällt eine schlichte Europäerin wie ich eher selten auf.“
Laura sah das natürlich ganz anders: „Von wegen schlichte Europäerin, ich finde dich genauso hübsch wie früher, meine Liebe. Irgendwie hat dir der Aufenthalt in den USA richtig gut getan, du wirkst viel erwachsener, aber nicht etwa älter, versteh mich bitte richtig.“ „Thank you for compliments, Schwesterchen, sicher ist es so, dass mich dieses Jahr verändert hat und du merkst es vielleicht noch deutlicher, weil wir uns so lange nicht gesehen haben.“
„Ja das wird es wohl sein. Übrigens, du hattest früher doch immer Appetit auf etwas Süßes zum Nachtisch, ist das etwa noch immer so?“ „Ja, und ich habe auch auf keinen Fall vor, auf diese liebe Gewohnheit zu verzichten.“ Laura ging in die Küche und kam mit der kleinen dunklen Torte zurück. „Möchtest du dazu einen Sherry oder einen Martini trinken?“ „Ja gerne einen Martini, hey – ihr verwöhnt mich ja richtig, eine Woche bei euch und ich würde dick und rund werden.“
„Wo wohnst du jetzt überhaupt?“ „Im Novotel Hamburg City, das ist in der Nähe der Außenalster, gefällt mir ganz gut, war’n Tipp von Bekannten.“ Während Martin den süßen Wermutwein einschenkte, verteilte Laura das Tiramisu-Törtchen. Kim probierte und rief begeistert aus: „Oh himmlisch, so etwas hatte ich lange nicht mehr, echt klasse, ich danke euch sehr für diesen schönen Abend!“ Während sich die beiden Frauen weiter unterhielten, fing Martin an den Tisch abzuräumen, das Obst ließ er aber noch stehen und begann in der Küche das Geschirr in den Spüler zu sortieren.
„Sag mal Laura, ich möchte noch einmal darauf zurückkommen, äh – wäre es nicht besser, mal abzuklären woran es liegt, dass du nicht schwanger wirst?“ „Daran habe ich natürlich auch schon gedacht, aber ich trau mich nicht so richtig.“ „Hast du vielleicht Angst vor dem Ergebnis der Untersuchung?“ „Ja und nein, zum einen würde es mich ziemlich treffen, wenn es an mir liegen würde. Zum anderen wäre ich ratlos, wenn bei Martin irgendetwas vorläge.“ „Was meinst du, wie würde er wohl reagieren?“ „Du, das kann ich beim besten Willen nicht einschätzen, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass er in letzter Zeit ziemlich nervös ist, wenn wir miteinander schlafen wollen und – äh naja ….“ „Und – was?“ Kim beugte sich vor, weil ihre Schwester jetzt zu flüstern begann. „Ja – es ist auch schon vorgekommen, dass es bei ihm nicht geklappt hat.“
„Das kann ich mir lebhaft vorstellen, sei mir bitte nicht böse, aber irgendwie tut er mir leid deswegen. Worauf ich in diesem Zusammenhang aber eigentlich hinauswollte ist, dass ich hier in Hamburg eine gute Ärztin kenne, die sich auf solche Untersuchungen spezialisiert hat. Vor ein paar Monaten hielt sie auf einem Kongress in New York einen sehr eindrucksvollen Vortrag, der enormes Interesse bei den Teilnehmern hervorgerufen hat, und selbst von der dortigen Presse ausführlich gewürdigt worden ist. Das ist in dieser riesigen Stadt, in der eigentlich jeden Tag etwas Spektakuläres geschieht sehr bemerkenswert und eine eher seltene Ehre für Europäer. Auch ich hatte damals den Auftrag, darüber zu berichten und ‚dpa‘ konnte meine Artikel sehr gut an die medizinische Fachpresse vermarkten. Die Frau heißt Cora Teske und ist Inhaberin einer Privatklinik am Elbeufer. Sie wird sich bestimmt noch an mich erinnern, denn wir wohnten im selben Hotel in NY und haben einen ganzen Abend und die halbe Nacht in der Hotelbar zusammen gesessen und echt gute Gespräche geführt. War sehr interessant mit ihr, tolle Frau. Soll ich bei ihr mal einen Termin für euch machen?“ „Nee, nee nicht so schnell, das muss ich erst mal gründlich überlegen und vor allen Dingen gemeinsam mit Martin entscheiden.“
„Na, Geheimnisse?“ Martin kam wieder aus der Küche zurück und setzte sich zu ihnen in die Sitzgruppe. „Nur Frauensachen, mein Lieber, werden dich kaum interessieren.“ Die beiden schauten sich verschwörerisch an und lachten. Unvermittelt sprang Kim auf und sagte: „So, ihr Lieben, danke für diesen schönen Abend, für das Gefühl, wieder zu Hause zu sein, aber ihr müsst morgen früh zur Arbeit und deshalb werde ich jetzt gehen.“ „Das kommt überhaupt nicht in Frage, du bleibst noch und außerdem kannst du in unserem kleinen Zimmer übernachten.“ „Im Kinderbett?“ Diese Frage hatte Laura jetzt sichtlich nicht gepasst, aber Martin entschärfte die Situation, indem er sagte: „Ach was, das sieht man vielleicht manchmal im Film, aber so verrückt sind wir nicht. Wenn es soweit ist, wird eingerichtet, aber nicht schon vorher. Es steht immer noch unser Gästebett dort, wenn du also bleiben möchtest – von uns aus sehr gerne.“
„Ein anderes Mal vielleicht, würdest du mir jetzt bitte ein Taxi rufen?“ Auch Lauras Versuche ihre Schwester zum Bleiben zu überreden, blieben erfolglos und so verabschiedeten sie sich, nachdem der Chauffeur geläutet hatte. „Oh, es war so schön, wir müssen uns bald wiedersehen, ja?“ Laura schien ehrlich froh über Kims Besuch zu sein, sie hatte Tränen in den Augen, als sie ihre Schwester zum Abschied an sich drückte. „Aber klar, meine Handynummer hast du ja, wir bleiben in Verbindung und ich danke euch beiden sehr für die Bewirtung und für diesen tollen Abend!“ Dann umarmte sie Martin und dankte auch ihm noch einmal. „Schön, dass du wieder da bist, Kim, bis bald – wir freuen uns drauf.“ Man merkte ihm an, dass er es tatsächlich so meinte.
Aus dem Fenster heraus winkten sie ihr noch einmal zu, bevor sie in das Taxi stieg. Martin ließ sich erschöpft in einen Sessel fallen. „Meine Güte, die hat sich ja überhaupt nicht verändert, ich bin richtig ein bisschen durcheinander, sie ist genauso ein Wirbelwind wie früher, immer noch ziemlich anstrengend finde ich.“ „Ja, die Zeit ging rum wie nichts, schön dass sie wieder da ist. Ich frage mich nur, was sie in ihrem freien Jahr unternehmen will, das wird ja wirklich spannend. Sie macht doch nicht einfach so Urlaub – naja wir werden sehen.“
Am nächsten Morgen fuhr Martin trotz seiner kurzen Nacht ziemlich früh zur Arbeit, so hatte er noch Zeit über den gestrigen Abend und den Überraschungsbesuch seiner Schwägerin in Ruhe nachzudenken. Wie war es zu deuten, dass sie ihn manchmal so verführerisch angesehen hatte? Waren ihre Lippen beim Abschiedskuss nicht ein bisschen zu lange auf seiner Wange geblieben? Drängte sie sich bei der letzten Umarmung im Hausflur nicht ein wenig zu dicht an seinen Körper heran? ‚Blöde Gedanken‘, sagte er zu sich, ‚die kommen dir doch nur, weil du im Moment ein Problem mit Laura hast. Das Kapitel „Kim“ ist doch seit Jahren abgehakt‘. Und doch fasste er sich zwanghaft an seine rechte Wange, denn ihm war plötzlich, als würde er die warmen Lippen seiner Schwägerin wieder darauf spüren.
Er goss sich noch einmal Kaffee nach und schaltete den Computer ein. In diesem Moment kam sein Kollege Maximilian Kirchner ins Büro. „Hallo – auch schon da? Und sogar der Kaffee ist gekocht, sag mal – ist alles in Ordnung Martin?“ „Setz dich erst einmal hin, Max, ich habe Neuigkeiten.“ Zuerst hing der sein Sakko in den Schrank, füllte sich auch einen Becher mit Kaffee, beugte sich unter seinen Schreibtisch, um den Computer einzuschalten und sagte dabei: „Neuigkeiten – da bin ich ja mal gespannt, also schieß schon los Alter, was gibt’s denn?“ „Wir hatten gestern Abend einen Überraschungsbesuch, rate mal von wem.“ „Ist das nicht ein bisschen viel verlangt? Woher soll ich denn wissen, wer euch abends so plötzlich besucht?“ „Gestern auf dem Heimweg erhielt ich einen Anruf, mit dem ich im Leben nicht gerechnet hätte, stell dir vor, es war Kim!“ Prompt verschluckte sich Max an seinem Kaffee und musste heftig husten. Als er wieder reden konnte fragte er: „Du meinst jetzt aber nicht Kim Herzog, deine Schwägerin, oder?“ Martin nickte: „Doch, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, mein Lieber, und jetzt kommt’s: Genau die stand gestern Abend um acht vor unserer Wohnungstür.“
Erst wurde er blass, doch dann lehnte Max sich mit hochrotem Kopf in seinem Schreibtischsessel weit zurück und als er wieder zu seinem Kaffeebecher griff, konnte er ein leichtes Zittern seiner Hand nicht verbergen. Belustigt sah Martin zu seinem sprachlosen Kollegen hinüber. „Junge, komm wieder zu dir, es war vorbei zwischen euch, erinnere dich mal! Sie hat dich belogen, betrogen und verlassen, es war Schluss mit lustig! Und jetzt sitzt du hier mit einem Gesicht wie ein verliebter Teenager, der seinem ersten Rendezvous entgegenfiebert, komm mal wieder runter, eh!“ Max schüttelte aber nur mehrmals seinen Kopf und blickte verklärt in eine imaginäre Leere. Augenblicklich wurde alles in ihm wieder lebendig, denn Kim war seine erste große Liebe und nie hat er sie vergessen können, in Wirklichkeit war es sogar so, dass er immer noch fast täglich an sie denken musste.
Als er sich trotz der überraschenden Nachricht wieder einigermaßen gefasst hatte, fragte er: „Und wie war sie so?“ „Tja, mein Lieber, eigentlich so wie früher auch: Frech, direkt und provokant, zugleich aber auch lieb, herzlich, strahlend und – ja – hübsch wie eh und je.“ „Hat sie was gesagt, will sie länger bleiben oder …?“ „Keine Ahnung, sie hat uns nur mitgeteilt, dass sie sich für ein Jahr beurlauben ließ. Wie und wo sie diese Zeit verbringen will, war gestern nicht unser Thema.“ „Wo wohnt sie denn jetzt?“ „Hör mal, ohne Kims Erlaubnis sage ich nichts, mein Freund. Aber im Ernst, ich würde sie wirklich vorher fragen, ob ich dir das verraten darf. Zumindest aber hat sie sich nach dir erkundigt, macht dich das jetzt glücklich?“
In groben Zügen berichtete Martin dann von dem gestrigen Gespräch bei ihnen zu Hause und sein Freund hörte gespannt zu. „Aber das was für dich wahrscheinlich interessant gewesen wäre, zum Beispiel ob sie alleine ist oder einen Freund hat, kann ich dir leider nicht berichten, war auch nicht unser Thema.“ Inzwischen hatten ihre Diensttelefone an diesem Morgen schon mehrfach geläutet und schließlich begannen die beiden Männer mit ihrer Arbeit. So aufgeregt und unkonzentriert wie Max war, bemerkte er zum Glück nicht, dass auch Martin in Gedanken überall, jedoch nicht bei seiner Arbeit war. Gewollt oder nicht, er musste an diesem Morgen ständig an seine kurze aber sehr leidenschaftliche Affäre mit Kim denken, bevor er durch sie ihre Schwester Laura kennenlernte. Mit der alten Weisheit: ‚Kalten Kaffee soll man nicht wieder aufwärmen!‘, versuchte er sich mehrfach an diesem Tag innerlich zur Ordnung zu rufen.
Nach dem Abendessen schlug Laura noch einen Spaziergang an der Elbe vor und sie fuhren hinüber nach Altona. Sie hatte den ganzen Tag über an die Worte ihrer Schwester gedacht, aber es fiel ihr nicht leicht mit dem brisanten Thema zu beginnen. Draußen in der Natur war es aber irgendwie unbeschwerter miteinander zu reden, als in den vier Wänden zu Hause. Etwas atemlos stieß sie nach einer Weile heraus: „Martin, ich wollte dir einen Vorschlag machen.“ „Einen Vorschlag – hat das was mit Kim zu tun?“ „Ja und nein, ich selbst hatte auch schon öfter daran gedacht.“ „Ja dann schieß mal los, ich bin gespannt.“ „Aber du darfst nicht beleidigt sein, versprochen?“ „Versprochen.“
„Ich finde, wir sollten jetzt bald einmal Nägel mit Köpfen machen.“ „Ja – und was meinst du damit genau?“ „Ich möchte untersuchen lassen, ob wir überhaupt in der Lage sind, ein Kind zu bekommen, also rein biologisch, meine ich.“ „Du meinst, ob wir beide okay sind, also körperlich?“ „Ja genau das meine ich!“ „Ich habe nichts dagegen, bei mir ist das ja auch relativ einfach festzustellen.“ „Ja wirklich, du wärst also dafür?“ So leicht hatte Laura es sich nicht vorgestellt. „Warum denn nicht, dann wissen wir doch wenigstens, wo wir dran sind und vielleicht entspannt sich unser Leben danach auch wieder ein bisschen.“ „Oh Martin, dass du das so siehst, finde ich toll! Ich hatte schon befürchtet, dass wir darüber in Streit geraten würden!“ „Nee, kein Problem Laura, ich bin dabei.“
Und dann erzählte sie ihm von der Ärztin, die auf diese Fruchtbarkeits-Untersuchungen spezialisiert ist. Sie kamen überein, dass Kim für sie beide einen Termin vereinbaren sollte. Wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen, waren beide über die gemeinsame Entscheidung so zufrieden und erleichtert, dass sie später an diesem Abend zum ersten Mal seit langem ihre Zärtlichkeiten ganz locker und unbeschwert genießen konnten.
Gleich am frühen Morgen des nächsten Tages rief Laura ihre Schwester an: „Du Kim, können wir uns heute Mittag sehen, ich möchte etwas mit dir besprechen.“ Sie verabredeten sich zum Mittagessen in einem Restaurant am Fleet. Laura konnte es kaum erwarten, ihrer Schwester die Neuigkeit zu berichten und deshalb wartete sie ungeduldig schon eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit auf der Terrasse der Gaststätte. Das aber war wiederum auch deswegen optimal, weil bereits viele Tische von Mittagsgästen im Voraus reserviert worden waren, sie sich aber trotzdem noch einen guten Platz in der Nähe des Wassers sichern konnte.
Als die beiden etwas zu essen und Getränke bestellt hatten, sprudelte Laura auch gleich los mit dem Ergebnis ihrer gestrigen Aussprache mit Martin. „Das wundert mich eigentlich nicht, denn warum sollte er nicht einverstanden sein. Für ihn ist das ja nur eine Kleinigkeit, naja vielleicht ein bisschen peinlich, dort in der Praxis seine beste Flüssigkeit herzugeben, aber wenn die in Ordnung ist, sind bei ihm ja keine weiteren Untersuchungen nötig. Bei dir sieht das natürlich anders aus, Blutabnahme, Ultraschall, Untersuchung der Eierstöcke, Gebärmutteranalyse, Abstriche und was weiß ich noch alles, aber im Grunde genommen nur so etwas wie eine erweiterte Routineuntersuchung beim Gynäkologen. Du gehst doch regelmäßig, oder?“ „Naja – also in letzter Zeit – weißt du, nee – nicht wirklich.“ Kim zog ihre Augenbrauen hoch, wusste sie doch um die Ängste ihrer „kleinen“ Schwester seit der Pubertät. „Gut, nein, besser gesagt nicht so gut, aber mach dir keine Sorgen, Frau Teske wird es schon richten, übrigens ist sie sehr nett und sympathisch. Ich rufe sie nachher an und sage euch dann Bescheid, klaro?“
Nach dem Essen machten die beiden Schwestern noch einen Streifzug durch die Modegeschäfte vom Jungfernstieg bis zur Mönckebergstraße. „Weißt du was, Laura, ich bin richtig froh, wieder hier zu sein. Ein Jahr New York, das hat mir wirklich gereicht, alles ist dort zu hektisch, zu laut und zu unpersönlich. Hamburg ist ja nicht wirklich klein und still, aber hier bin ich sofort wieder zu Hause. Es stellte sich ganz schnell das gute Gefühl ein, man lebt nicht nur um zu arbeiten, sondern das Leben spielt die wichtigste Rolle. Zeit zum Genießen, die nahm ich mir in den USA nie, obwohl das natürlich auch an mir gelegen hat, an meinem ganz persönlichen Befinden dort drüben, naja – Schwamm drüber, jetzt geht’s auf zu neuen Ufern!“
Am späten Nachmittag krönten sie diesen schönen Tag mit dem Besuch eines traditionellen Hamburger Cafés mit eigener Rösterei und Backstube. „Oh ich liebe es hier! So etwas Schönes und Stilvolles gibt es heutzutage ja nur noch in Europa, vorwiegend in Deutschland und Österreich denke ich, ansonsten sind die Städte in aller Welt überschwemmt von den immer gleichen amerikanischen Kettencafés und Schnellrestaurants, schrecklich.“ Kim war begeistert von der klassischen Einrichtung des Cafés, das eine wahre Fundgrube wertvoller Handwerkstradition war, die Generationen überdauert hatte. Da konnte ihre Schwester nur zustimmen. „Hast du eigentlich schon Pläne gemacht, für das kommende Jahr, Kim?“ „Du, ich bin noch gar nicht so weit. Erst einmal möchte ich hier richtig ankommen, im Hotel will ich ja auch nicht ewig bleiben, also werde ich mich bald um eine Wohnung kümmern.“ „Willst du denn dauerhaft wieder hier in Hamburg wohnen?“ „Nee, wie ich mich kenne, eher nicht, denn irgendwann treibt es so eine wie mich doch wieder hinaus in die Welt, vielleicht auch deshalb, weil ich das Zurückkommen immer so sehr genieße.“ Sie lachte. „Außerdem werden die mich von der Agentur beknien, schnell wieder anzufangen und die Arbeit macht mir ja auch einen Riesenspaß, also was soll‘s. Ich werde für ein Jahr eine kleine Wohnung mieten, schaffe mir ein paar billige Möbel an und dann sehen wir weiter, meine Liebe.“
Als dann später am Abend das Telefon läutete, nahm Laura das Gespräch sofort an. „Hallo, ich bin‘s, die Sache ist schon erledigt. Nach unserer Kaffeestunde bin ich gleich persönlich in die Klinik von Frau Teske gegangen. Die hat sich richtig gefreut, mich wiederzusehen, dachte zuerst, ich komme auf einen Smalltalk. Also – ihr beide habt einen Termin an diesem Freitag um 16 Uhr, ich hoffe das passt?“ „Au weia, das geht ja hoppla hopp bei dir! Warte mal …“ Sie rief ihrem Mann zu, der in der Küche war: „Martin, Kim ist dran, wegen der Untersuchung, passt es auch bei dir jetzt Freitag um 4 Uhr Nachmittags?“ Er griff zu seinem Handy, schaute auf seine Termine, nickte dann und sagte dass es okay sei. „Gib sie mir auch noch mal, wenn du fertig bist.“ „Hast es ja gehört, Martin ist auch einverstanden, er will dich gleich noch mal sprechen. Oh Kim, ich bin richtig ein wenig aufgeregt und ein bisschen Angst habe ich auch.“ „Also die Frau Doktor wird dir gefallen, sie hat mir auch zugesichert, dass es immer eine Lösung gibt, für jedes Problem, hörst du! Also mach dir keine unnötigen Sorgen und gib mir mal deinen Mann. Kannst mich ja nach dem Termin mal anrufen, ich kümmere mich inzwischen um eine neue Bleibe, für heute mach‘s erst mal gut Kleines, wird schon schiefgehen!“
Wortlos reichte Laura das Telefon an Martin weiter. „Ja hallo, ich wollte dir eigentlich auch nur danken, dass das mit dem Termin so schnell geklappt hat. Prima dass du die Ärztin bereits aus New York kennst, aber ich habe da noch etwas, der Maximilian, der … nein ich muss anders anfangen. Ich habe dem Max von deinem Besuch bei uns erzählt und da hat er natürlich gleich gefragt, wo du wohnst, ich habe es ihm aber nicht gesagt, war das gut so?“
„Ach guck an, der Max, scheint also immer noch interessiert zu sein, der Gute. Martin, aber ehrlich gesagt, ich brauche noch etwas Zeit um richtig anzukommen, bis dahin bitte ich dich um Zurückhaltung Max gegenüber. Wenn ich genügend darüber nachgedacht habe, werde ich mich selber bei ihm melden, okay?“ „Gut, dann weiß ich Bescheid, aber wenn Laura und ich dir irgendwie behilflich sein sollen, bei der Wohnungssuche oder so, melde dich bitte, ja?“ „Ja danke, das ist ganz lieb, ganz bestimmt werde ich von eurem Angebot Gebrauch machen. Mal sehen, was die Makler so anzubieten haben. Ich wünsche euch aber erst einmal viel Glück und gute Ergebnisse für die Untersuchungen.“ Dann gab sie ihm noch die Adresse der Klinik in Altona durch und verabschiedete sich.
Es waren noch zwei Tage bis zu diesem schicksalhaften Freitag, an dem der Besuch der Ärztin stattfinden sollte. Zunächst schien Laura noch ganz ruhig zu sein, doch obwohl sie versuchte dagegen anzukämpfen, steigerte sich ihre Nervosität fast stündlich, je näher der Tag heranrückte. ‚Was ist, wenn es nur an mir liegt, dass wir keine Kinder bekommen können, wie kann ich mit dieser Nachricht leben, wie gehe ich damit um und wie wird Martin reagieren? An ihm wird es nicht liegen, ich bin es die Schwierigkeiten hat, schon immer gehabt hat. Und es war eigentlich auch ständig da, dieses dumme Gefühl, dass bei mir da drinnen irgendwas nicht stimmt. Das merkt man wahrscheinlich als Frau, ich jedenfalls habe es geahnt, von Anfang an. Meine Menstruation hatte sich erst sehr spät eingestellt, mit 15! Da hatten andere in der Klasse schon seit ein paar Jahren ihre Tage. Zu der Zeit begann es, dass ich mich nicht in Ordnung fühlte. Oh lieber Gott hilf mir, dass es doch noch einen Weg für uns gibt‘.
Als sie am Donnerstag völlig erschöpft von der Arbeit nach Hause kam, läutete das Telefon kaum dass sie die Wohnungstür aufgeschlossen hatte. „Ja hallo?“ „Guten Tag, mein Name ist Kirsten Maiwald, spreche ich mit Frau Laura Petri?“ „Ja, das bin ich.“ „Hier ist die Privatklinik von Frau Dr. Teske, Sie haben morgen einen Untersuchungstermin bei uns.“ Laura fiel plötzlich das Atmen schwer und sie antwortete tonlos: „Ja, morgen um 16 Uhr.“ „Frau Dr. Teske möchte jetzt kurz mit ihnen sprechen, geht das?“ „Ja natürlich.“ „Oh prima, ich stelle sie sofort durch und wir sehen uns dann morgen, Frau Petri.“
„Hallo Frau Petri, hier ist Cora Teske, wir sind ja für morgen verabredet, nicht wahr?“ Laura nahm eine warme, überaus freundliche Stimme wahr. „Ja – aber …“ „Sie wundern sich sicher, dass ich sie zu Hause anrufe, aber ich weiß, dass viele meiner Patientinnen vor ihren Untersuchungen oft sehr aufgeregt sind. Wenn es bei ihnen auch so sein sollte, möchte ich ihnen mit meinem Anruf gerne den Stress etwas nehmen.“ Laura war so überrascht, dass sie zunächst sprachlos war. „Sagen sie mir doch einfach mal, wie es ihnen heute geht, Frau Petri.“ „Ja – also, ich bin schon ziemlich aufgeregt, seit der Terminvereinbarung habe ich nur wenig geschlafen und bin wahrscheinlich dadurch etwas nervös geworden. Ich wäre froh, wenn ich es endlich hinter mir hätte.“
„Okay das alles ist völlig normal, es geht ja schließlich auch um etwas. Vor den Untersuchungen an sich brauchen sie keine Angst zu haben, Sonografie und Abstrich kennen sie ja, nehme ich an. Bei mir kommt zusätzlich ein neues bildgebendes Verfahren zum Einsatz, eine Art Ultraschalluntersuchung von innen. Auch davon werden sie kaum etwas merken, und alles geschieht hier bei uns in einer angenehmen Atmosphäre. Ich möchte ihnen auch versichern, dass wir bisher für alle Probleme, die sich herausgestellt hatten, immer eine akzeptable Lösung für unsere Patienten mit Kinderwunsch gefunden haben.“
Laura wunderte sich sehr, denn diese freundliche, sympathische Art, mit der die Ärztin zu sprechen vermochte, wirkte auf sie wie ein Beruhigungsmittel. „Meine Schwester Kim hat mir von ihrem Auftritt in New York erzählt und dass sie davon sehr beeindruckt war.“ „Ihre Schwester ist sehr nett und eine außergewöhnliche Frau, sie hatte mich ja neulich hier besucht und einen Termin für sie und ihren Mann vereinbart. Ich habe mich über das unverhoffte Wiedersehen übrigens sehr gefreut. Haben sie jetzt noch Fragen wegen morgen, oder wollen wir dann bei mir alles in Ruhe besprechen?“ „Ja, ich glaube, das machen wir morgen, dann ist auch Martin mit dabei und bestimmt spricht es sich besser, wenn wir persönlich bei ihnen sind.“ „Wunderbar, dann sehen wir uns zu der vereinbarten Zeit, und bitte machen sie sich bis dahin keine Sorgen, einverstanden?“ „Ja, ehrlich gesagt, mir geht es jetzt schon viel, viel besser, ich danke ihnen für ihren Anruf.“
Am Abend erzählte sie Martin von ihrem Gespräch mit der Ärztin und auch er staunte über den überraschenden Anruf. „Aber in diesem Fall sind wir ja auch Privatpatienten, Laura, da gibt es schon mal die eine oder andere Annehmlichkeit.“ Abermals blieben beide, wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen an diesem Abend sehr entspannt und starteten morgens nach einem erholsamen Schlaf gutgelaunt in den neuen Tag. Als Martin um 15 Uhr nach Hause kam, wartete Laura schon frisch geduscht und wohlriechend auf ihn. Natürlich war sie wieder etwas aufgeregt aber gleichzeitig auch zuversichtlich. Martin sprang auch noch schnell unter die Dusche und dann machten sie sich auf den Weg zur Klinik.