Читать книгу Fürchte den Killer: Sieben Action Krimis - Cedric Balmore, Alfred Bekker, Frank Rehfeld - Страница 15

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Mr McKee sorgte dafür, dass die Operation auf allen Ebenen grünes Licht bekam. Wir brauchten neben dem Okay der Justiz vor allem auch die Unterstützung der örtlichen Polizeibehörden, mit denen wir über unser Field Office in ständigem Kontakt bleiben würden. Vor allem musste genehmigt werden, dass das FBI das fällige Startgeld vorstreckte.

Zwei Tage nach dem ersten Treffen mit Clement kam es zu einer weiteren Verabredung mit unserem Informanten.

Diesmal trafen wir uns in der Nähe von Loebs Boathouse im Central Park.

„Was ist mit der Liste der Teilnehmer?“, fragte ich.

„Da werden Sie sich noch etwas gedulden müssen.“

„Langsam weiß ich nicht, was diese Hinhalterei soll und ob das Ganze nicht vielleicht nur eine große Luftblase ist, die Sie uns da präsentieren“, konnte ich meine Enttäuschung nicht verbergen.

„Hören Sie, Agent Trevellian, ich muss extrem vorsichtig sein.“

„Konnten Sie wenigstens noch etwas mehr über Robert Dawn erfahren?“

„Nein. Ich fürchte, mit den Angaben, die ich Ihnen gegeben habe, werden Sie auskommen müssen. Aber ich habe inzwischen mit ein paar Leuten über Ihre Teilnahme an dem Rennen geredet. Ich nehme an, Ihr Partner ist als Beifahrer dabei?“

Ich nickte. „Ja, so hatten wir uns das gedacht.“

„Sie werden unter Ihrem richtigen Namen an dem Rennen teilnehmen. Die entscheidenden Personen wissen, dass Sie FBI-Agent sind. Sie sehen darin einen zusätzlichen Reiz für das Publikum.“

Ich starrte Clement an wie einen Geist. Wollte der Kerl die ganze Operation schon zum Scheitern bringen, noch ehe sie begonnen hatte? Ich glaubte mich verhört zu haben. „Das kann unmöglich Ihr Ernst sein!“, stieß ich hervor.

„Irrtum, Agent Trevellian. Das musste sein. Ihr Wagen ist so individuell, dass die Leute, mit denen ich zu tun haben, Ihre Identität ohnehin im Handumdrehen ermitteln könnten. Ich deutete ja bereits an, wie weit deren Arm reicht. Nein, Sie treten dort als Jesse Trevellian an, ein FBI-Agent, der neben seinem langweiligen Beamten-Job im Dienst der Gerechtigkeit noch ein paar verborgene dunkle Leidenschaften hat, die mit Benzin und PS zu tun haben. Außerdem habe ich erzählt, dass die Anschaffung des Sportwagens Sie hoch verschuldet hat und Sie dringend Geld brauchen. Die Story passt zu Ihnen und Ihrem Wagen. Sehen Sie nur zu, dass Ihr Field Office nicht irgendwelche groß angelegten und möglicherweise auffälligen Begleitaktionen veranstaltet, sodass man auf die Idee kommt, Sie wären im dienstlichen Auftrag dabei. Außerdem brauche ich Ihre private Handynummer.“

Ich gab ihm meine Karte. „Wie geht es dann weiter?“

„Sie überweisen das Startgeld auf ein Schweizer Bankkonto. Sind die vierzigtausend Dollar ein Problem für Sie?“

„Nein.“

„Gut. Bevor das nicht überwiesen ist, läuft nämlich nichts.“

„Verstehe.“

„Sie werden dann in den nächsten Tagen einen Anruf erhalten. Ein Mittelsmann wird ein Treffen mit Ihnen vereinbaren, auf dem Sie den GPS-Sender und die Start-Daten des Rennens bekommen. Das war es dann.“

Er drehte sich um, beobachtete einige Augenblicke lang ein Pärchen am Seeufer, das aus irgendeinem Grund sein Misstrauen erweckt hatte und wirkte insgesamt ziemlich hektisch.

„Wann bekommen wir die Teilnehmer-Liste?“, hakte Milo nach. „Sie hatten sie uns versprochen.“

„Was brauchen Sie noch die Liste?“, fragte er. „Sie können das Rennen nicht mehr stoppen, weil Sie doch Robert Dawn einfangen wollen!“

„Also war alles nur Gerede!“, stellte ich fest. „Die Liste ist für uns auch ein Zeichen dafür, ob wir Ihnen trauen können oder nicht. Im Übrigen brauchen wir sie, um gegen die Teilnehmer juristisch vorgehen zu können, sobald wir Dawn haben.“

Er verzog das Gesicht. „Sie sind ein Optimist, Agent Trevellian!“ Er lachte kurz auf. „Übermorgen. Versprochen. Aber so lange brauche ich noch.“

„Und was ist mit den Namen von Hintermännern?“, ließ ich ihn gar nicht erst zur Ruhe kommen.

„Der Scarbucchi-Clan will hundert Millionen waschen, wie ich gehört habe...“

Er warf uns einen Brocken hin, ohne uns wirklich etwas substanzielles mitzuteilen, begriff ich.

„Was ist mit dem Hotel, in dem die große Wettparty stattfindet? Können Sie uns darüber inzwischen etwas mehr sagen?“, mischte sich Milo ein.

Er seufzte hörbar. „Ich weiß inzwischen, dass es sich innerhalb der Vereinigten Staaten befindet. Mehr kann ich Ihnen vielleicht übermorgen sagen. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte.“

Er hatte es ziemlich eilig, uns zu verlassen. Ich sah ihm noch eine Weile nach. Er lief einem Skateboardfahrer in den Weg und sprang im letzten Moment zur Seite.

„Was spielt der Mann für ein Spiel?“, fragte Milo.

„Keine Ahnung. Aber allein die Chance, einen Killer wie Robert Dawn aus dem Verkehr zu ziehen, ist es schon Wert, sich darauf einzulassen.“


Fürchte den Killer: Sieben Action Krimis

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