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Epilog

Wir lassen Rosen regnen. Sie bedecken in einem zarten Taumel den gläsernen Sarg. Wolken bannen die Sonne in einen weichen Rahmen und lenken ihre Strahlen auf den stillen Körper, leichenblass, umrahmt von dunklen Haaren, weich wie das Fell einer Perserkatze. In den schlanken Händen hält sie die goldene Uhr. Die Zeiger ruhen auf ewig. Kein Regen fällt. Weinende Augen gießen das offene Grab. Stille hängt über dem malerischen Tal, gehalten von rissigen Gebirgswänden und sich in Trauer wiegenden Bäumen. Ich glaube zu erkennen, wie ein totes Lid zuckt, um einen letzten Blick zu erhaschen, doch die Wimpern ruhen still wie zerrissene Schmetterlingsflügel. Rosenblüten decken das Mädchen mit den roten Lippen zu. Satt duftet die Erde und ergiebig, als man das Grab schließt. Eine raue Narbe bleibt zurück.

Ich summe ihr ein Abschiedslied.

Die Vögel flattern auf und davon.


Erzähl mir Märchen

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