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SPLEEN UND IDEAL
DAS PORTRÄT

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In Asche lassen Tod und Krankheit sinken

Die stolze Glut, die einst uns licht umfing.

Von dieser großen Augen süßem Blinken,

Von diesem Mund, daran mein Herz verging,


Von diesen Küssen, hold wie Balsamschauer,

Von dieser Flamme, stark wie Strahl des Lichts,

Was ist geblieben? Sag, mein Herz! – o Trauer!

Ein blasser Schattenriß und weiter nichts.


Wer stirbt wie ich, getrennt von allen Dingen,

Und wen die Zeit, zerstörend und ergreist,

An jedem Tage schlägt mit rauhen Schwingen …


Du, die uns Kunst und Leben niederreißt,

Du wirst sie nie mir töten im Gedächtnis,

Sie, meine Lust und meines Ruhms Vermächtnis!


Der fernsten Zeiten sich mein Name einst gefunden

Und Menschen träumen macht in abendlichen Stunden,

Ein Schiff, vom großen Wehn des Nords dahingesandt,


Dein Angedenken gleich verblichnen Fabelkunden,

Wie einer Trommel Klang, den müden Leser bannt,

Durch ein geheimnisvoll und brüderliches Band

An meinen stolzen Reim auf immerdar gebunden;


Verworfner Geist, zu dem vom höchsten Lichtrevier

Bis in die tiefste Nacht nichts redet außer mir!

O du, der schattengleich, mit Spuren, die verfließen,


Leichtfüßig niedertrittst, im Blicke hellen Schein,

Die stumpfen Menschen, die im Groll dich bitter hießen,

Geschöpf mit ehrner Stirn und Augen von Gestein!


Blumen des Bösen

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