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Prolog Izzy

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„Mir gefällt gar nicht, dass du zur Biker-Woche gehen willst, Izzy.“ Joe schäumte, knallte sein Bier auf den Arbeitstisch und sah mich säuerlich an.

„Ich bin kein verdammtes Kind mehr, Joe. Du hast mir gar nichts zu sagen.“ Ich hielt seinen Blick. Schon immer war ich die kleine Schwester, die alle beschützen wollten. Als Kind fühlte ich mich geschmeichelt, doch jetzt ging es mir nur noch auf die Nerven.

Michael beugte sich vor und streichelte meinen Handrücken. „Das behaupten wir doch gar nicht, Babe. Aber während der Biker-Woche passiert zu viel Scheiß. Es ist nicht sicher dort für dich. Wir wollen nur auf dich aufpassen.“

„Ich kann selbst auf mich aufpassen. Es ist doch nur übers Wochenende. Flash kommt mit. Ich gehe ja nicht allein.“ Ich lehnte mich zurück, neigte den Kopf zur Seite und wartete auf die Reaktionen. Mir war klar, dass es nicht leicht werden würde.

„Flash?“, fragte Joe mit geweiteten Augen. „Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du sollst dich von dem dummen Arsch fernhalten.“ Er wischte sich übers Gesicht und klemmte dann Daumen und Zeigefinger auf seinen Nasenrücken. „Schlimm genug, dass du ihn zum Thanksgiving-Dinner mitgebracht hast. Ich hasse diesen Idioten mehr als je zuvor.“

„Das ist einfach verdammt unfassbar, Izzy.“ Michael schüttelte den Kopf.

„Mit Flash ist alles in Ordnung. Er ist harmlos und wird auf mich achten.“

Flash war kein Weichei, aber er war auch kein Gallo-Mann. Mir war das egal. Er war ein Freund und wenn er in der Stadt war, hingen wir zusammen ab. Ein Paar waren wir nie, doch er wusste, wie er mich im Bett verwöhnen konnte. Ich war gern mit ihm zusammen. Er war unkompliziert und nicht auf eine feste Beziehung aus. Von Zeit zu Zeit schneite er in mein Leben und verschwand genauso schnell wieder.

„Izzy“, sagte Joe warnend. „Er war mal ein guter Kerl, aber jetzt ist er ein Anwärter für den Sun Devils MC. Und ich weiß, was für ein Mist in dem Club abläuft. Ich war oft genug im Neon Cowboy, um zu wissen, wie es dort ist. Was glaubst du, würde Tommy dazu sagen, wenn er wüsste, dass du mit Flash hingehst?“

Ich liebte meine Brüder. Wirklich. Aber verdammt noch mal, sie konnten dermaßen übertreiben. „Keine Ahnung, was er sagen würde, weil ich ihn seit über einem Jahr nicht gesehen habe. Ich bin weder Flashs Old Lady noch seine Hure. Wir gehen als Freunde da hin. Und ich werde gehen! Ihr könnt mich nicht davon abhalten. Er passt schon auf mich auf.“ Lächelnd kreuzte ich die Arme vor der Brust.

„Flash ist eine verdammte Pussy.“ Michael schlug mit der Faust auf den Tisch. „Mia könnte dich besser beschützen als er. Himmel noch mal, Izzy, warum bist du so verflucht stur?“

„Habt ihr mir nicht beigebracht, mich selbst zu beschützen?“ Ich sah die Männer herausfordernd an.

„Doch“, sagten sie im Chor.

„Dann wisst ihr auch, dass ich auf mich selbst aufpassen kann. Ich kann mich wehren und einen Kerl auf die Knie zwingen.“ Ich versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken, denn die Doppelbedeutung entging ihnen nicht. „Mir wird nichts passieren.“

„Wir machen uns nicht um dich Sorgen, Schwesterchen“, knurrte Joe und ließ seine Fingerknöchel knacken. „Aber Michael und ich können nicht riskieren, verhaftet zu werden, weil wir irgendeinem Wichser in den Arsch treten müssen, weil er dich begrapscht hat.“

Michael lachte. „Sprich nur für dich selbst, alter Mann. Du bist noch von dem Unfall beeinträchtigt, aber ich bin immer bereit, jemandem in den Arsch zu treten, Bro. Anthony wird ganz schön geladen sein, wenn er von diesem Scheiß hört.“

Ich lächelte. „Er weiß es schon, also beruhigt euch. Ich liebe euch beide und bin sehr dankbar für alles, was ihr für mich getan habt, aber ich bin jetzt erwachsen. Traut mir bitte auch mal etwas zu. Zu wem kommt ihr zuerst gerannt, wenn etwas passiert?“ Ich hob eine Augenbraue und lachte. „Zu mir. Immer fragt ihr nach meiner Hilfe. Mir wird wirklich nichts passieren.“ Ich winkte ab. „Versucht nicht, mich aufzuhalten. Ich verspreche, auf mich aufzupassen und nirgends allein hinzugehen in Daytona. Ich bleibe bei Flash und werde nichts Dummes tun.“ Ich stand auf, denn das Gespräch war für mich erledigt.

„Du wirst uns jeden Tag anrufen“, forderte Michael überredet. Er wusste, dass er diese Schlacht sowieso nicht gewinnen konnte.

„Ich schreib euch jeden Tag eine Nachricht, aber mehr ist nicht.“ Ich ging an den Empfangstresen, um mir mein Trinkgeld auszuzahlen.

„Na gut.“ Michael seufzte und schüttelte den Kopf. „Trotzdem gefällt es mir gar nicht.“

„Das ist nicht mein Problem“, rief ich ihm zu.

„Frauen sind manchmal echte Nervensägen“, sagte Joe zu Michael und beide lachten. „Und hör auf, darauf herumzuhacken, Blödmann. Von dem verfickten Unfall mit dem Bike bin ich längst geheilt. Ich kann dir sofort in den Arsch treten und es dir beweisen.“

Michael lachte. „Ich schlage keine Behinderten.“

Meine Jungs.

Ihr Herumalbern und Lachen brachte mich zum Lächeln, während ich mein Geld nahm und die Kasse wieder schloss. Ich hatte alles, was ich auf der Welt brauchte. Vier tolle Brüder, einer davon in geheimer Mission unterwegs – Thomas –, ein gut laufendes Unternehmen mit einem wachsenden Kundenstamm. Und ich war ohne jeglichen männlichen Anhang.

Was konnte eine Frau mehr wollen?

Resist Me - Widersteh Mir

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