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Kapitel: Das Virus startet seinen Lauf

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Wuhan, Dezember 2019: Ocan ist mehr als besorgt. Das Virus kann sich zu einer Pandemie ausbreiten. Doch keiner will ihm glauben. Bei Kollegen stößt er „auf taube Ohren“, er spricht mit seinen Kollegen im Krankenhaus: „Kollegen, es ist sehr wichtig, vor einigen Wochen entdeckte ich ein neuartiges Virus bei einem meiner Patienten. Es handelt sich vermutlich um ein ähnliches Virus wie aus dem Jahr 2002 / 2003, nur das Virus ist viel gefährlicher und könnte tausende Menschen weltweit töten. Ich werde morgen meine neuen Erkenntnisse im Internet veröffentlichen.“ Sagte Ocan mit besorgter Miene zu seinen Kollegen. Seine Kollegin Mian ging auf ihn zu und fragte: „Bist du sicher? Du bist ein sehr guter Arzt, aber ich glaube, du solltest damit vorsichtig sein, ich glaube, du irrst dich.“ Man merkte, wie Mian einerseits besorgt war, aber andererseits auch zweifelte. Ein Virus, das eine Pandemie auslöste, das schien ihr doch sehr fragwürdig.

Ocan veröffentlichte noch am gleichen Tag seine Erkenntnisse im Internet und informierte die Partei über seine Kenntnisse mit den Worten:

„Sehr verehrter Xian,

bereits vor einigen Wochen stellte ich bei einem Patienten von mir eine neuartige Lungenkrankheit fest. Diese Krankheit löst mehrere Symptome aus, wie Husten und Fieber. Die Krankheit befällt mehrere Organe des Körpers und sie kann zum Tode führen. Vermutlich ist die Krankheit durch einen Tiermarkt in Wuhan vom Tier auf den Menschen übergesprungen. Bitte schließen Sie den Tiermarkt und warnen Sie die Welt vor diesem Virus, ich nenne es SARS-COV 2.“


Während Ocan um das Leben seines Patienten kämpfte, der an der neuartigen Lungenkrankheit immer stärker erkrankte, war die Parteiführung besorgt, sehr besorgt, aber nicht um das neuartige Virus und dessen Verbreitung, sondern um das Ansehen Chinas in der Welt.

Nur 3 Tage nach den Veröffentlichungen von Ocan im Internet stand die chinesische Polizei vor seiner Haustüre. Es war früher Morgen und Ocan wollte sich gerade zum Dienst in der Klinik fertig machen, da klingelte es an seiner Haustüre. Vi öffnete die Haustüre. Vi wurde überrumpelt und plötzlich standen am frühen Morgen 3 Polizisten in der kleinen Wohnung. Einer der Polizisten sagte in einem barschen Ton: „Herr Xing Ocan, kommen Sie bitte zur Klärung eines Sachverhaltes mit.“ Ocan war völlig baff und als auch noch der andere Polizist ihm Handschellen anlegte, schrie Vi: „Papa, Papa, was hast du getan? Mein Papa ist kein Verbrecher!“ Jian nahm ihren Sohn an die linke Hand und zog ihn weg. Sie fragte: „Wo bringen Sie meinen Mann hin?“ „Sie werden es noch früh genug erfahren.“ Antwortete der Polizist. Dann gingen die drei Polizisten mit Ocan aus dem Haus. Vi schaute am Fenster, wie sein Papa wie ein Schwerverbrecher von der Polizei abgeführt wurde.

Ocan wurde im Polizeiauto mit Blaulicht zur Polizeistation gebracht. Die 3 Polizisten wichen ihm derweil nicht von seiner Seite. Ocan fragte: „Könnten Sie mir bitte die Handschellen öffnen?“ Aber statt ihm die Handschellen zu entfernen, brachte man ihm die Handschellen, auf dem Rücken, nur vorne am Bauch an, aber die Hände lagen dennoch in den Handschellen.

2 hohe Polizeibeamte betraten den dunklen, kühlen Raum. Ocan bekam Angst, so eine Angst, dass seine Hände zu zittern begannen. Einer der Beamte fragte ihn:

„Herr Xing Ocan, Sie sind hier, weil Sie Gerüchte in die Welt setzen und damit dem Ansehen unserer Volksrepublik massiv schaden.“

„Aber nein, Herr Polizeibeamter, ich möchte meinem geliebten Land keinen Schaden zuführen, ich möchte mein Land und die Menschen der Volksrepublik China vor einem gefährlichen Virus schützen. Das Virus kann für viele Menschen tödlich verlaufen. Mit meinen Forschungen stehe ich noch ganz am Anfang, aber ich vermute, das Virus befällt mehrere Organe, aber hauptsächlich die Lunge. Menschen, die an dem Virus erkranken, können milde, aber auch schwere Verläufe entwickeln. Einige von den erkrankten Menschen müssen intubiert werden, weil ihre Lunge stark betroffen ist und die Lunge dadurch ihre Tätigkeit aufgibt. Wenn wir die Weltöffentlichkeit nicht warnen, dann wird es zu einer Epidemie, nein sogar zu einer Pandemie kommen und es werden viele Menschen sterben. Bitte lassen Sie mich weiterarbeiten und unterstützen Sie meine Forschung.“ Flehte Ocan die beiden Polizeibeamten an.

„Das haben wir nicht zu entscheiden, sondern die Partei. Abführen!“ Antwortete ihm der andere Polizist barsch.

Ocan wurde zunächst ins chinesische Gefängnis von Wuhan gebracht. Es war nur 3 Autominuten von der Polizeistation entfernt. In Handschellen wurde er wie ein Schwerverbrecher abgeführt und erst als die Gefängnistür hinter ihm zuging nahm man ihm die Handschellen ab. Das Gefängnis war voll, ungefähr 50 Stockbetten standen nebeneinander. Da stand Ocan nun zwischen Mördern, Vergewaltigern, aber auch politisch Gefangenen. Er setzte sich auf das freie Bett direkt unter das Fenster und sah den blauen Himmel. Seine Gedanken drehten sich um seinen kleinen Sohn und seine Frau. „Was passiert, wenn sich das Virus weiter ausbreitet? Wird meine Familie überleben?“ Fragte er sich.

Es wurde Nacht und so kauerte er auf seinem Bett und konnte nicht schlafen. Diese Nacht ging und ging einfach nicht vorbei…..Ein kleiner hagerer Mann sprach Ocan an und fragte ihn: „Warum bist du hier?“ „Ich habe ein neuartiges Virus entdeckt und wollte die Weltöffentlichkeit vor dem Virus warnen.“ „Und du, warum bist du hier?“ Fragte Ocan den Mann. Mit gesenktem Kopf antwortete er: „Ich wollte die Welt von den politisch Gefangenen in unserem Land informieren und jetzt bin ich selbst einer.“

Als der Morgen kam und die Nacht verschwand, trat ein Polizeibeamter vor das Gefängnisgitter und rief laut: „Herr Xing Ocan bitte vortreten.“ Ocan sprang auf und sagte laut: „Ja hier…!“ Dann wurde die Gefängnistür geöffnet. „Herr Xing, Sie sind frei!“ Plötzlich war Ocan also wieder frei, aber warum, gab es da doch noch einen Haken? „Herr Xing, bitte folgen Sie mir!“ Ocan wurde wieder in die Polizeistation gebracht. Dort drückte man ihm einen Stift in die Hand und legte ihm ein Blatt Papier vor. Darauf stand:….“Hiermit verpflichte ich mich sämtliche Äußerungen bzgl. eines neuartigen, gefährlichen Virus zu unterlassen. Sollte ich doch weitere Äußerungen tätigen und damit dem Ansehen des Staates China Schaden zufügen, werde ich zu 10 Jahren Arbeitslager verpflichtet….“

Ocan unterschrieb das Blatt Papier und durfte danach die Polizeistation in Wuhan verlassen.

Ocan rief sofort seine Frau Jian an: „Hallo, mein Schatz, ich bin wieder frei und fahre sofort in die Klinik, um nach meinem Patienten zu sehen, der an der neuartigen Lungenkrankheit erkrankte. Geht es euch gut?“

„Ocan, du bist wieder frei, wie kommt das? Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Vi war ganz aufgeregt.“ Antwortete seine Frau.

„Sag Vi, mir geht es gut.“ Antwortete Ocan.

Ocan erreichte das Krankenhaus von Wuhan zu Fuß und plötzlich sah er, wie mehrere Menschen ins Krankenhaus von Wuhan eingeliefert wurden. Aufgeregt fragte er seine Kollegen: „Was ist passiert? Was haben die Patienten für Symptome?“

Niah antwortete ihm: „Die Patienten haben große Atemprobleme, wir müssen einige von ihnen intubieren, andere haben Herzprobleme, bei anderen versagten die Niere und einige bildeten eine Thrombose….Schnell zieh dich um und helfe uns.“ Ocan fackelte nicht lange und schon war er wieder dort wo er hingehörte, nämlich bei seinen Patienten. Er fragte Niah: „Wo ist Patient Bian? Ich hatte ihn vor 3 Tagen das letzte Mal gesehen?“ Niah antwortete ihm mit schluchzender Stimme: „ Er verstarb heute Nacht. Wir konnten nichts mehr für ihn tun. Seine Lungen sind kollabiert…“

Ocan setzte sich auf den Fußboden des Krankenhauses und weinte wie ein kleiner Junge. Hatte er doch Recht und würde dieses neuartige Virus eine Pandemie auslösen?


Bergamo, Dezember 2019:

„Forza Vittoria“ Rief Opa Claudio, seiner Enkelin von der Zuschauertribüne des kleinen Fußballstadions, von Bergamo zu. Und schon startete das Fußballspiel. Plötzlich stand es 1:0, aber nicht für die Mannschaft von Vittoria, sondern für das gegnerische Team. Die Mannschaft von Vittoria musste sich etwas einfallen lassen. Vittoria war im Sturm und plötzlich schoss Antonella ihr den Ball zu. Vittoria machte einen Fallrückzieher und schon war der Ball im gegnerischen Tor. „Brava, bravissimo…!“ Rief Opa Claudio und zeigte mit dem Finger auf Vittoria und sagte allen Zuschauern: „Questa e la mia Vittoria….! Das ist meine Enkeltochter und sie heißt übersetzt: „Siegerin“!“

Das Fußballspiel endete 1:1. Massimo, der Trainer, pfiff das letzte Spiel des Jahres ab. Alle Kinder standen jetzt um ihn herum und er verteilte jede Menge: „Dolci“ Das sind Süßigkeiten. „So jetzt gehen wir alle nach Hause. Buon Natale e´ felice Anno Nuovo!“ Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr wünschte Massimo seinen Schützlingen. Er fügte noch hinzu: „Passt auf, wenn ihr über die Feiertage zu viele Süßigkeiten esst, dann rollt ihr im neuen Jahr wie ein Fußball durch das Stadion…!“

Vittoria und Claudio kamen nach Hause und Mama Gloria war sauer: „Wo bleibt ihr, ich warte schon auf euch mit dem Abendessen. Papa ist noch in der Klinik, er kommt später. Für wen koche ich hier eigentlich?“ „Mama, mi dispiace… es tut mir leid, aber Massimo hat noch Süßigkeiten verteilt und es war das letzte Spiel in diesem Jahr…Ohhh, che cosa fai, Mama? Du hast lecker Spaghetti gekocht. Grazie!“ Sagte Vittoria. Opa Claudio sagte: „Meine liebe Vittoria, trotzdem gilt: Nach dem Klo und vor dem Essen Hände waschen nicht vergessen.“ Vittoria rollte ihre Augen, ging ins Badezimmer und hat sich ihre Hände gewaschen. Danach gab es kein Halten mehr für Vittoria, sie rannte zum Tisch, setzte sich auf den Stuhl und dann „Lecker“ sagte Vittoria. Mama Gloria schaute zu Opa Claudio und sagte: „Ho visto in bocca di lupo…Ich sehe in den Rachen eines Wolfes, wenn ich meine Tochter essen sehe…!“

Die Tür ging auf und Vittoria schrie: „Papa, Papa, stell dir vor, nur durch meinen Fallrückzieher beim Fußball haben wir den Ausgleich geschafft.“ „Vittoria ich habe es gerade noch geschafft, gleich startet die Partie: Inter Mailand gegen AC Florenz. „Hey, ihr zwei und wer hilft mir beim Abwasch?“ Fragte Mama Gloria. Opa Claudio sagte nur eins: „Domani.“ Das heißt Morgen. Also saß die ganze Familie Sabbione vor dem Fernseher und „das Spiel begann“….


Heinsberg, Dezember 2019:

„Mensch Noah pass doch auf, du hättest beinahe mein Smartphone vom Tisch geworfen. Dann wären alle meine Insta-Fotos weg und du müsstest schuften, um mir ein neues Smartphone zu kaufen.“ Sagte Isabelle genervt zu ihrem Bruder. „Beweg du mal lieber deinen Arsch, wir haben heute Nachmittag noch Musik-AG bei Herrn Keller und Frau Naumann. Hey, der Keller ist ja voll das Arschloch, haut mir in Musik ne 5 rein, aber der steht voll auf seine junge Kollegin, Frau Naumann. Wie alt ist der Keller?“ Fragte Noah Isabell. Isabell drehte sich vom Küchentisch, auf dem ihr Smartphone lag, nur kurz um zu sehen, wo Noah steht. „Hier bin ich Schwesterherz!“ Rief Noah Isabelle zu, der bereits schon im Hausflur seine Turnschuhe anzog und seine Schultasche nahm. Langsam stand nun auch Isabelle vom Küchentisch auf und behielt ihr Smartphone fest in der Hand. Papa Gerd arbeitet als Bademeister im örtlichen Schwimmbad und Mama Anna hat eine Tanzschule im Ort. „Los Kinder, Beeilung, ich nehme euch mit und setze euch an der Schule mit dem Auto ab. Euer Schulleiter, Herr Keller, wartet nicht gerne und ne 5 in Musik, das muss ja auch nicht sein, Noah!“ Sagte Papa Gerd zu Noah und schaute ihn dabei streng an. Jetzt hielten die Geschwister zusammen und Isabelle erwiderte: „Papa, der Keller ist aber auch wirklich ein Blödmann, nur bei seiner Frau Naumann ist der anders. Die Naumann ist gerade einmal Ende 20 und er ist 53. Ein Schulleiter darf doch überhaupt keine Affäre mit einer Lehrerin aus seiner Schule haben, oder?“ Fragte Isabelle. „Wer redet denn hier noch von einer Affäre, die sind frisch, aber fest zusammen. Mama sagt, Herr Keller sieht aus, wie Marcello Mastroianni.“ Antwortete Noah. „Wie wer???“ Fragte Isabelle. „Na so wie ein Frauenschwarm aus den 60er und 70er Jahren aus Italien.“ Antwortete Papa Gerd. „Neee, auf solche Typen haben die Weiber mal gestanden?“ Fragte Noah spöttisch, als Isabelle ihm ein Foto von Marcello Mastroianni auf ihrem Smartphone zeigte. „Oh nein, der Typ hat auch noch Brusthaare, dagegen ist meine rasierte Brust der absolute Traum.“ Sagte Noah lachend. „Und die Naumann sieht aus wie Miss Piggy, mit ihren blonden Locken und der rosa Hautfarbe. Die takelt sich auf, wenn sie ihren Marcello… wie hieß der Typ noch einmal?“ Fragte Isabelle Papa Gerd.

„Noah vergiss nicht, morgen nach der Schule hast du Schwimmtraining. Es stehen 400m Lagen auf dem Programm und 50m Freistil. Du hast viel Talent, mach was draus. Wenn du es schaffst, dann kannst du im Mai 2020 bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Berlin über 100 m Freistil starten. Im Lagenschwimmen bist du noch zu schwach auf der Bruststrecke.“ Ermahnte Papa Gerd Noah.

Papa parkte das Auto direkt vor dem Schuleingang. Gerade noch rechtzeitig, bevor Miss Piggy und Marcello, wer? zur Musik-AG kamen.

„Hi, Liane, Hi Chris, hi, hi…“ Wurden die Mitschüler von Isabelle und Noah begrüßt, bei den Mädchen gab es links und rechts ein Küsschen und die Jungs begrüßten sich ganz cool mit der Ghettofaust. Herr Keller öffnete die Tür der Musik-AG und winkte die Schüler in den Musikraum. Frau Naumann kam kurze Zeit später mit Geige und Keyboard. Jetzt kurz vor Weihnachten wurden natürlich viele Weihnachtslieder gesungen und gespielt, bis Herr Keller anfing zu erzählen: „Meine bezaubernde Kollegin, Frau Naumann, hat mich dazu inspiriert „Freude schöner Götterfunken“ zu singen und dazu begleitet sie mich auf ihrer Geige. Wer möchte dazu das Keyboard spielen?“ Die Klasse schwieg und Frau Naumann schlug vor: „Am besten singen alle Schüler „Freude schöner Götterfunken“ zusammen und später holen Herr Keller und ich noch mehr Keyboards aus dem Musikraum und dann spielen wir zusammen….“

„Frau Naumann, ich muss schon sagen, Ihre Ideen sind hervorragend. Beim Brainstorming für unseren Unterricht haben Sie mich schon inspiriert und jetzt das.“ Schleimte Herr Keller….

Die Schüler kicherten und steckten die Köpfe zusammen: „Man meint ihr, die sind ein richtiges Paar??? Der ist doch fast doppelt so alt wie sie.“ Sagte Liane zu Isabelle. Noah sagte: „Die Naumann hat einen Vaterkomplex.“

Übermorgen ist unser Weihnachtsfest mit allen Familien der Schüler und Lehrer und wir werden dann: „Stille Nacht, heilige Nacht und Oh Tannenbaum singen und Clara und Niklas werden uns auf dem Keyboard begleiten. Bis dahin übt noch mal ein wenig, wir wollen uns doch nicht vor euern Familien blamieren.“ Sagte Herr Keller.

Es klingelte und endlich war die Musik-AG vorbei. Isabelle und Noah verabschiedeten sich von ihren Klassenkameraden und gingen anschließend zur Bushaltestelle, um mit dem Bus zur Tanzschule von Mama Anna zu fahren.

3 Stationen und 14 Minuten später erreichten sie die Tanzschule. Isabelle und Noah konnten sich in der Tanzschule der Mutter beim Kellnern gutes Trinkgeld verdienen und so jobbten die beiden ein bis zweimal pro Woche. Heute ist der lateinamerikanische Abend, d.h., es stehen Tänze, wie Paso Doble und Rumba auf dem Programm…

Isabelle und Noah bereiteten sich gerade auf den Beginn der Tanzschule vor und öffneten zunächst die kleine Bar der Tanzschule, wo die Tanzschüler vor dem Unterricht noch einen Drink zu sich nehmen, als Noah Isabelle mit seinem Finger auf die Schulter von Isabelle klopfte. „Was machst du da?“ Fragte Isabelle genervt. Noah schaute wie versteinert zum Eingang der Tanzschule. Dann schaute auch Isabelle genau hin. Beide konnten ihren Augen nicht trauen: Da kam der Keller mit der Naumann. „Hallo Herr Keller, Hallo Frau Naumann…“ Stammelten Isabelle und Noah. Herr Keller und Frau Naumann war das Zusammentreffen ebenfalls peinlich. Mama Anna eilte zur Hilfe und rettete die Situation und sagte: „Frau Naumann, Herr Keller, nehmen Sie einen Drink an der Bar und gleich beginnt der Tanzkurs. In einigen Tagen ist ja Weihnachten und da können meine zwei Kids mal unterm Tannenbaum zeigen, was sie bei Ihnen in der Musik-AG gelernt haben.“…..

Es war Samstag, der Tag war grau und regnerisch, doch heute stand das Weihnachtsfest in der Schule an und Isabelle und Noah mussten im Chor der Musik-AG mitsingen. Der Plan sah wie folgt aus: Um 16.00 Uhr treffen sich die Schüler der Musik-AG mit Herrn Keller und Frau Naumann und singen und spielen sich ein. Um 16.30 Uhr kommen die Familien der Schüler und Lehrer und um 17.00 Uhr gibt es dann das kleine Weihnachtskonzert. Danach gibt es ein Buffet, das von der Koch-AG vorbereitet wurde und anschließend folgt „der gemütliche Teil“ mit Zusammensitzen, unterhalten….

Kurz vor 16 Uhr fuhr der Keller mit seinem Auto, einem Smart, auf seinen Schulleiterparkplatz. Er stieg aus und ratet mal, wer noch mit ihm ausstieg? Klaro, das war Frau Naumann.

Sofort starrten alle Schüler der Musik-AG nur auf Herrn Keller und Frau Naumann.

„Seht euch das mal an, da kommt der Keller mit der Naumann zusammen.“ Lästerte Isabelle. „Seht euch das nur an, wie aufgetakelt die Naumann ist und der Keller hält ihr auch noch den Regenschirm über ihren „Miss Piggy-Look“.“ Fügte Liane hinzu. „Ja, Jungs, schaut euch das mal an, wie der Keller „ein Mann der alten Schule ist“, da können wir bei euch lange drauf warten.“ Mahnte Tine lächelnd. „Dafür könnt ihr bei uns mit einem sportlich trainierten Körper rechnen, der auch noch rasiert ist. Was wünscht sich Frau noch mehr, keine Frau wünscht sich einen rundlichen Mann…?“ Fragte Noah und lachte dabei so laut, dass der Keller ihn schon richtig streng ansah, als er die Treppe hinauf kam.

„Auf geht es, stellt euch in der Aula zum Chor auf und Clara und Niklas, ihr nehmt euer Keyboard und begleitet Frau Naumann.“ Forderte Herr Keller seine Schüler auf.

Alle Familien der Schüler und Lehrer waren da und jetzt war die Spannung „zum Greifen nah“. Herr Keller trat vor das Mikrophon auf der Empöre der Schulaula und sagte: „Darf ich unsere Gäste bitten auf den Stühlen in der Aula Platz zu nehmen.“

Alle Familien nahmen ihren Platz ein und Mama Anna und Papa Gerd saßen sogar in der ersten Reihe. Papa Gerd sagte: „Wenn ich schon einmal die Möglichkeit habe, die Stimmen meiner Kinder in ihrer „wahren Bracht“ zu erleben, dann sitzen wir hier genau richtig und vielleicht macht das bei Herrn Keller auch einen guten Eindruck und unser Sohn kommt von seiner 5 in Musik weg…“

Herr Keller räusperte sich und dann sprach er: „Meine lieben Gäste, meine lieben Schüler, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, in zahlreichen Stunden, haben meine Kollegin, Frau Naumann und ich, zusammen mit unseren Schülern ein kleines Weihnachtskonzert für Sie vorbereitet. Frau Naumann war dabei meine Inspiration. Leider wird uns Frau Naumann mit Beginn der Sommerferien verlassen und an eine andere Schule in unserer Stadt wechseln. Wir werden sie alle sehr vermissen…“

„Jetzt ist es raus, die sind ein Paar und deshalb muss die Naumann unsere Schule verlassen.“ Lästerte Fabienne. Die Schüler kicherten und lästerten: „Wer hat es gleich gesagt, der Keller und die Naumann sind zusammen? Ich, der kluge Noah.“ Sagte Noah forsch…

„Darf ich bitten.“ Sagte Herr Keller und schon ging das Gejaule, oh pardon, der „hervorragende Gesang“, los.

Nach der musikalischen Vorführung gab es kein Halten mehr bei den Familien, Lehrerkollegen, aber vor allem nicht bei den Schülern. Das einzige Thema des Abends war, der Keller und die Naumann…



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