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Kanada – Land der Superlative

Nur Russland ist größer, kein Land hat mehr Küstenlinie, über sechs Zeitzonen erstreckt sich die Nation von Ost nach West, Temperaturen im Winter unterhalb von minus 30 Grad sind nicht selten, während im Hochsommer auch mehr als 30 Grad erreicht werden, dazu das größte Eisfeld der Erde außerhalb der Pole: Kanada ist das Land der Extreme. Von Nord nach Süd sind es 4634 Kilometer, von Ost nach West sogar 5514 Kilometer – und so groß das Land ist, so vielfältig ist es auch. Innerhalb von zwei Stunden Buckelwale und Schwarzbären sehen? Auf Vancouver Island kein Problem. Ebenso wenig, wie morgens in 365 Meter Höhe im Freien auf der Aussichtsplattform EdgeWalk des CN Tower in Toronto zu stehen und nachmittags durch die ruhige, liebliche Insellandschaft im Sankt-Lorenz-Strom zu paddeln. Und wer Geduld und Glück mitbringt, kann beim Goldwaschen am Yukon die Urlaubskasse aufbessern (oder gar zum Millionär werden). Diese Vielfalt macht Reisen nach Kanada so reizvoll und lässt viele Besucher immer wieder zurückkehren ins Land des Ahornblatts.

Kanada, mit 9.984.670 Quadratkilometern fast so wie groß wie ganz Europa, bedeckt rund 40 Prozent der gesamten Fläche des Kontinents Nordamerika. 36,64 Millionen Einwohner verteilen sich auf 13 Provinzen und Territorien. Die Hauptstadt Ottawa liegt an der Grenze zwischen den Provinzen Ontario und Québec, größte Stadt ist Toronto. Knapp fünf Prozent der Einwohner sind der indigenen Bevölkerung wie beispielsweise den Inuit zuzurechnen, wobei der Anteil je nach Region stark schwankt. Mehr als drei Millionen Kanadier haben nach eigenen Angaben deutsche Wurzeln.

Kanada gilt als liberales und zukunftsorientiertes Land. International genießt es hohes Ansehen und zählte zu den Mitbegründern der Vereinten Nationen (UNO) sowie der NATO. Das Land zählt zu den zehn wirtschaftlich stärksten Nationen. Die Rohstoffindustrie spielt eine finanziell bedeutende Rolle, auch wenn die Auswirkungen auf die Umwelt heftig umstritten sind. Bekannt wurde das Land auch als Austragungsort populärer Veranstaltungen, beispielsweise mit den Weltausstellungen 1967 in Montréal oder 1986 in Vancouver. Auch Olympia war gleich mehrfach zu Gast: 1976 in Montréal, 1988 in Calgary und zuletzt im Jahr 2010 in Vancouver.

Seinen 150. Geburtstag feierte der Staat Kanada im Jahr 2017. Landesweit lockten zahlreiche Festlichkeiten, der Eintritt in die Nationalparks war kostenlos. Entsprechend reisten mit rund 389.000 Deutschen so viele Bundesbürger wie nie zuvor in Ahornland. Auch für die Zukunft wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Insgesamt zählt das Land im Jubiläumsjahr rund 20,8 Millionen Besucher aus aller Welt.

Kanada und Deutschland im Vergleich

KanadaDeutschland
Einwohner36,5 Mio.82,5 Mio.
Lebenserwartung81,57 Jahre80,89 Jahre
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf44.550 USD45.077 USD
Fläche9.984.670 Quadratkilometer357.376 Quadratkilometer
Bevölkerungsdichte3,6 Einwohner pro Quadratkilometer231 Einwohner pro Quadratkilometer
Küstenlinie202.080 Kilometer2389 Kilometer
Höchster BergMount Logan (Yukon Territory) –5959 MeterZugspitze – 2962 Meter
Nationalfeiertag1. Juli3. Oktober
UNESCO-Welterbestätten1842

Quelle: Statista, www.laenderdaten.de u.a.

Stolze First Nations

Die ersten Bewohner des weiten Landes erreichten Kanada wohl schon vor rund 30.000 Jahren. Erste Spuren menschlicher Besiedlung datieren auf die Zeit vor etwa 16.000 Jahren und wurden auf dem Gebiet des heutigen Yukon Territory entdeckt. Daher bezeichnen sich die indigenen Völker wie beispielsweise Indianer und Inuit stolz selbst als „First Nations". Schließlich besiedelten sie das Land schon lange vor den Europäern, die erst viel später nach Kanada kamen. Mutmaßlich gebührt den Wikingern der Titel der „ersten Europäer", die rund um das Jahr 1000 nach Christi im heutigen Newfoundland siedelten.

Fest dokumentiert ist hingegen die Ankunft von Engländern und Franzosen im 16. Jahrhundert. Als „Entdecker Nordamerikas" gilt der italienische Seefahrer Giovanni Caboto (John Cabot), der 1497 das heutige Kanada betrat. Die Ansiedlung St. John’s auf Newfoundland wurde 1583 zur britischen Kolonie und ist damit sogar die älteste Stadt Nordamerikas. Französische Kolonialisten wiederum gründeten 1608 einen Handelsposten im heutigen Québec, so dass die frühe Geschichte des Landes geprägt ist von Kriegen zwischen den beiden Kolonialmächten. Am Ende behielten die Briten die Oberhand, 1763 zog sich Frankreich offiziell zurück. Aber der französische Einfluss ist bis heute spürbar. Fest verankert sind frankophone Kultur und Lebensart natürlich in den Provinzen Québec und New Brunswick, wo Besucher zuweilen mit Englisch nicht weit kommen, aber auch in anderen Städten. So gilt Winnipeg, Hauptstadt der Provinz Manitoba, als größte französische Gemeinde außerhalb von Québec. Ohnehin ist Französisch neben Englisch offizielle Amtssprache, so dass Formulare und Schilder im Regelfall zweisprachig sind.


Als offizielle Gründungsdatum de Nation gilt der 1. Juli 1867, als sich New Brunswick, Nova Scotia, Ontario und Québec zum Dominion of Canada zusammenschlossen – bis heute wird dieser Tag als „Canada Day" landesweit gefeiert. Das Land ist eine Parlamentarische Demokratie (unter konstitutioneller Monarchie). Zwar unabhängig von Großbritannien, gehört Kanada dennoch weiter zum Commonwealth, so dass Queen Elizabeth II als Königin von Kanada offizielles Staatsoberhaupt der Kanadier ist.

Beliebtes Einwanderungsland

So wie schon in Anfangsjahren die Europäer das Land besiedelten, ist Kanada bis heute eines der beliebten Ziele zum Auswandern. Schon früh machten sich Menschen beispielsweise aus Deutschland, Irland und der heutigen Ukraine auf, um jenseits des Atlantiks ein neues Leben zu starten – in der Hoffnung, dort ihr persönliches Glück zu finden.

Die Sehnsucht nach Abenteuer und Natur sowie vielleicht auch nach „ein wenig heiler Welt" treibt bis heute Menschen aus den westlichen Industriestaaten. Die größten Einwanderergruppen indes stammen heute aber aus wirtschaftlich schwächeren beziehungsweise politisch instabilen Ländern. Gerade aus dem Nahen und Fernen Osten zieht es viele Menschen nach Kanada, das als weltoffen und tolerant gilt. So sind viele Reisende immer wieder überrascht vom hohen Anteil asiatischer Passagiere auf Flügen nach Kanada. Doch so gut das Image des Landes ist, so streng sind die Regelungen, tatsächlich einwandern zu dürfen.

Pulsierende Metropolen und …

Kanadas Städte sind so vielfältig wie das Land groß ist: An der Spitze, gemessen an der Einwohnerzahl, steht die Ostküsten-Großstadt Toronto. Malerisch am Lake Ontario gelegen, fühlen sich in Downtown Toronto viele Besucher an New York erinnert. Kein Wunder, dass der legendäre Schauspieler Peter Ustinov einst schwärmte: „Toronto ist New York – aber von Schweizern geführt." Montréal und von allem Québec (Stadt) punkten mit französischem Flair, während die Hauptstadt Ottawa nicht nur politisches, sondern zunehmend auch kulturelles Zentrum der Nation ist. Halifax in Nova Scotia und St. John’s auf Newfoundland sind nicht nur Ausgangspunkte für Rundreisen durch die maritimen Provinzen, sondern auch lebendige, liebenswerte Städtchen mit ausgeprägtem Nachtleben.


Als „Perle der Prärie" präsentiert sich Winnipeg, Hauptstadt von Manitoba – mit einem Museum der Extraklasse, dem Museum for Human Rights, und einer vielfältigen Kunst- und Foodszene. Die Olympiastadt von 1988, Calgary, verwandelt sich alljährlich zur Westernstadt, wenn mit der Calgary Stampede das wohl größte Rodeo lockt. Und schließlich Vancouver am Pazifik, das regelmäßig zu den schönsten Städten der Welt gewählt wird: Pulsierendes Stadtleben trifft auf nahe Natur – Skifahren auf dem Hausberg Grouse Mountain inklusive.

… anmutige Natur

So aufregend die Städte auch sind, vor allem sind es Flora und Fauna, die Besucher anziehen. Eine Reise nach Kanada, vor allem in die weniger bevölkerten Regionen wie im Yukon, den Northwest Territories oder Newfoundland, hat bis heute etwas Abenteuerliches an sich. Weite Landschaften lassen einen außerhalb der touristischen Hotspots etwa an den Niagara Falls, der Panoramastraße Icefields Parkway oder auf Vancouver Island schnell zur Ruhe kommen und eins mit der fabelhaften Natur werden. Für Aufregung sorgt dann nur – und das meist heiß ersehnt – die kanadische Tierwelt: Wer möchte nicht einmal Wale, Bären oder Elche aus nächster Nähe sehen? Gerade Vancouver Island und das entlegene Churchill an der Hudson Bay sind für Wildlife-Beobachtungen prädestiniert. Doch überall im Land stehen die Chancen gut, Tiere in freier Wildbahn zu sehen - auch in den stark besuchten Rocky Mountains.


Ohnehin ist es meist nicht weit, um den nächsten Nationalpark oder andere Schutzgebiete zu besuchen. Parks Canada als so etwas wie die oberste Naturschutzbehörde betreibt 47 Nationalparks, mit dem Banff National Park als Favoriten der Reisenden, sowie 171 National Historic Sites und 4 Marine Conservation Areas. Hinzu kommen zahlreiche Provinzparks wie etwa der bekannte Algonquin Provinical Park in Ontario. Zwar bietet sich ein erster Eindruck schon vom Auto aus. Doch erst Wanderungen wie beispielsweise zu Agnes Teahouse am Lake Louise oder Kanu- bzw. Kajaktouren unterschiedlicher Länge – sehr zu empfehlen auf dem Yukon River oder einem der zahlreichen Seen – lassen Besucher die Faszination Natur so richtig erleben.

Und ob in den Metropolen, in kleinen Dörfern oder im Nationalpark: Die weltoffenen und sympathischen Kanadier, stets hilfsbereit und interessiert, machen einen Urlaub in Kanada unvergesslich. Spätestens beim Gespräch – gern bei Bier oder Wein zu Livemusik – dürfte jeden Reisenden der viel zitierte Kanada-Virus ereilen.

Wichtige Links

Destination Canada (dt.)de-keepexploring.canada.travel
Destination Canada (engl.)in-keepexploring.canada.travel
Visit Canadawww.visit-canada.com
ETAwww.canada.ca/en/immigration-refugees-citizenship/services/visit-canada/eta/apply-de.html
Government of Canadawww.canada.ca/en.html
Auswärtiges Amtwww.auswaertiges-amt.de/de/kanadasicherheit/204874
Parks Canadawww.pc.gc.ca/en
Canadian Automobile Associationwww.caa.ca
360° Kanadawww.360grad-kanada.de
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