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Beschreibung

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Das plump wirkende Äußere des Meerschweinchens ist eine Domestikationserscheinung. Während seine wild lebenden Verwandten einen eher stromlinienförmigen Köper besitzen, sind Hausmeerschweinchen rundlich und wiegen zwischen 800 und 1.500 g. Dies stellt eine Anpassung an ihre Lebensumstände dar. Hausmeerschweinchen erhalten das ganze Jahr über qualitativ hochwertige Nahrung und sind nicht gezwungen, zur Nahrungsaufnahme weite Strecken zurückzulegen. Es ist daher wenig verwunderlich, dass die Leibesfülle bei den Haustieren zugenommen hat. Meerschweinchen haben relativ kurze Beine mit je vier Zehen an den Vorderfüßen und drei Zehen an den Hinterpfoten. Hin und wieder kommen überzählige Zehen vor. Dies stellt aber keine Missbildung im wörtlichen Sinne dar, sondern einen evolutionären Rückschlag (Atavismus). Meerschweinchen besitzen zwei große, etwas hervorstehende Augen. Ein Farbsehen ist vorhanden, sodass die Tiere Schmackhaftes auch an der Farbe erkennen können. Insgesamt sind Meerschweinchen eher kurzsichtig und müssen sich auf andere Sinne verlassen. So ist z. B. das Gehör besser ausgebildet als beim Menschen. Auch der Geruchssinn ist sehr fein entwickelt, sodass die Tiere Leckerbissen schon riechen, bevor sie im Stall bereitliegen. Als Besonderheit sei auf das nagetierartige Gebiss hingewiesen: Meerschweinchen besitzen je zwei Schneidezähne und vier Backenzähne im Ober- und Unterkiefer. Die Zähne wachsen lebenslang nach, sofern die Wurzel nicht beschädigt ist.

Wussten Sie schon?

Der wissenschaftliche Gattungsnahme Cavia wird heute in Europa synonym für Rassemeerschweinchen verwendet.


Große, klare Augen, eine trockene Nase, sauberes Fell, und das Tier zeigt Appetit. Dieses Meerschweinchen ist gesund. Foto: C. Koch

Das Meerschweinchen besitzt einen sehr langen Darm, was für Pflanzenfresser (Herbivore) nicht ungewöhnlich ist. Da Meerschweinchen in ihrem südamerikanischen Ursprungsgebiet sehr viel frisches und verdorrtes Gras als Nahrung vorfinden, hat sich der Magen-Darm-Trakt daran angepasst und kann diese karge, ballaststoffreiche Nahrung sehr gut aufschließen. Daraus resultiert, dass die Tiere einen sehr trägen Darm haben, denn Zellulose aufzuspalten, braucht Zeit. Dieser Umstand ist unbedingt in der Haltung von Hausmeerschweinchen zu berücksichtigen. Den Tieren wird vieles bei uns angeboten, was in ihrem Herkunftsgebiet nicht vorkommt und sehr leicht verdaulich ist. Fehlt den Tieren die lebensnotwendige ballaststoffreiche Raukost (Heu), kommen die Darmvorgänge schnell zum Erliegen.

Die wichtigsten Daten des Meerschweinchens im Überblick

Gewicht Männchen: 900–1.500 g, Weibchen: 800–1.200 g
Geburtsgewicht 54–150 g
Lebenserwartung 4–7 Jahre
Tragzeit 68 Tage (66–72)
Absetzalter 4 Wochen
Geschlechtsreife Männchen: 6–8 Wochen Weibchen: 4 Wochen
Zuchtreife 750 g (ca. 6 Monate)
Wurfgröße meistens 2–4, selten 1–7

Männchen und Weibchen unterscheiden sich nur unwesentlich im Gewicht. Ein Bock (männliches Meerschweinchen) wiegt im Durchschnitt 900–1.500 g, während ein Weibchen 800–1.200 g auf die Waage bringt. Bei beiden Geschlechtern gibt es jedoch Exemplare, die deutlich mehr bzw. weniger wiegen. Ein ausgewachsenes Tier, das weniger als 800 g wiegt, sollte sicherheitshalber von einem Tierarzt untersucht werden.


Die äußeren Geschlechtsorgane eines Weibchens ähneln einem „Y“.

Foto: C. Koch


Die Genitalien des Männchens sehen aus wie ein „i“. Deutlich sind die Hoden rechts und links des Penis zu erkennen.

Foto: C. Koch

Erfahrene Halter können das Geschlecht eines Meerschweinchens am Tag seiner Geburt feststellen. Während die Genitalregion eines Weibchens eher wie ein „Y“ ausschaut, ähnelt die des Männchens einem „i“. Bei älteren Tieren ist die Geschlechtsbestimmung einfacher: Ab einem Alter von vier Wochen lässt sich bei Männchen durch leichten Druck auf den Bauch oberhalb der Geschlechtsöffnung der Penis vorlagern. Bei erwachsenen Böcken sieht man rechts und links der Genitalregion deutliche Hautwülste, unter denen Hoden liegen.

Meerschweinchen sind sozial lebende Tiere mit einer ausgesprochen differenzierten Kommunikation, an der sie auch den Besitzer teilhaben lassen. Der Halter wird oft schon zur Fütterung lautstark begrüßt. Meerschweinchen sollten aufgrund ihrer starken sozialen Bindungen zueinander niemals allein gehalten werden. Die Paarhaltung ist dem immer vorzuziehen, wenn sie auch noch nicht das Ideal darstellt.

Ob man sich dann für zwei Weibchen, zwei Böcke, eine echtes Paar oder ein Weibchen und einen kastrierten Bock entscheidet, ist fast gleichgültig. Verstehen werden sich in der Regel Tiere all dieser Kombinationen, jedoch ist zu beachten, dass bei einem echten Paar unweigerlich mit Nachwuchs zu rechnen ist, der auch immer in verantwortungsbewusste Hände vermittelt werden muss.

Meerschweinchen

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