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Wie Sie durch Achtsamkeit Ihr Führungshandeln verbessern können
ОглавлениеDie Achtsamkeitsforschung ist nicht allzu alt. Dennoch gibt es bereits viele Untersuchungen, die unter anderem auf folgende Wirkfaktoren von Achtsamkeitstechniken schließen lassen – auf sich selbst als Vorgesetzter sowie auf die von Ihnen Geführten:
Die Angstzentren im Gehirn werden bei Menschen, die regelmäßig meditieren oder andere Achtsamkeitspraktiken verfolgen, besser in Schach gehalten. Sie werden daher gerade in widrigen oder unübersichtlichen Situationen bessere Entscheidungen treffen können, wenn Sie Ihre Achtsamkeit trainieren.
Meditationspraxis erhöht die graue Gehirnmasse im Bereich des Frontstirnlappens und des Hippocampus, zwei Hirnregionen, die für die Emotionsregulation zuständig zu sein scheinen. Gerade sehr unter Druck stehende, zu cholerischen Ausbrüchen neigende Vorgesetzte können durch Fokusübung ausgeglichener bleiben.
Die Großhirnrinde (Kortex), Teil der grauen Gehirnmasse und zuständig für Wahrnehmung, aber auch für bestimmte Bewegungen sowie für Assoziationen, vergrößert sich durch Meditation. Meditations- und andere Techniken dürften Ihnen zu mehr Ideen und Lösungsmöglichkeiten verhelfen.
Zu den in anderen Körperarealen nachgewiesenen Effekten zählen unter anderem: geringeres Schmerzempfinden bei Migräne- oder Fibromyalgie-Patienten, verminderter Blutdruck, abnehmende Herzfrequenz, verminderter Sauerstoffverbrauch und vermindertes Ansprechen auf Stresshormone. Sie werden gesünder bleiben als Führungskraft, wenn Sie sich in Achtsamkeit üben.
Außerdem zeigen Untersuchungen, dass sich das Wohlbefinden, das Stressniveau und weitere unterschiedliche Gesundheitswerte von Mitarbeitern verbessern, wenn sich ihre Führungskraft in Achtsamkeit übt.
Weiteren Studien zufolge ist das Klima unter den Mitarbeitern sowie deren Verhältnis zur Führungskraft besser, wenn diese Fokus- und ähnliche Übungen praktiziert.
Immer noch gibt es einige Missverständnisse über die Achtsamkeit. Achtsamkeit als weltfremder, esoterischer oder pseudoreligiöser Firlefanz, der dem Einzelnen eher nutzt als schadet – das ist der eine Strang von Vorurteilen. Und, quasi in entgegengesetzter Richtung, der Glaube, allein die Achtsamkeit könne uns von allen medizinischen und sozialen Übeln der Welt erlösen, und zwar sofort: Auch das ein Klischee!