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Prolog

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Die übliche Geräuschkulisse, das übliche Bild nach einer Gerichtsverhandlung dieses Ausmaßes.

Journalisten, Reporter. Autotüren werden aufgerissen und zugeschlagen. Reifen quietschen auf dem Asphalt.

Wieder einmal fragt er sich, muss man Fehlurteile hinnehmen wie ein technisches Versagen oder Unwetterschäden? Was wäre vermeidbar gewesen?

Was macht einen guten Richter aus?

Gesetzeskenntnis genügt nicht. Scharfblick?

Intelligenz? Weisheit, … gab es bei Salomo.

Wieder einmal ist er drauf und dran, seinen Anwaltsberuf an den Nagel zu hängen.

Wären da nicht all die Petitionen, die Prozesse, die Urteile, all die Beweisführungen …

All die unschuldig Angeklagten, für deren Freispruch er gekämpft hat, die Flüchtlinge, die er vor der Ausweisung gerettet hat, die Häuser, deren Abriss er verhinderte.

Warum haben Wirtschaftskriminelle die größere Verhandlungsbasis? Warum wird ihnen die Chance eingeräumt, diesen Prozess endlos in die Länge zu ziehen?

Arnold wirft seine schwarze Robe ab und verlässt durch den Hinterausgang das Gerichtsgebäude.

Wenn jede Stunde zählt

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