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Die größte Angst der Frau: Das Opfer einer Vergewaltigung zu werden

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Frauen werden häufiger Opfer von Sexualdelikten als sie Opfer anderer Straftaten werden. Im letzten Jahr wurden in Deutschland über 14.000 Verbrechen angezeigt, die sich gegen das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Frauen richteten, fast 7.500 davon waren Vergewaltigungen. Leider sagt die Kriminalstatistik nichts über die unzähligen Fälle aus, bei denen Frauen das Opfer einer Vergewaltigung wurden, diese aber nicht angezeigt haben.

Wollen wir uns zuerst einige weit verbreitete Meinungen ansehen und dann überprüfen, ob diese richtig oder falsch sind:

Meinung Nr. 1: Die meisten Vergewaltigungen geschehen in leichtsinnigen Situationen, etwa wenn die Frau mit einem fremden Mann oder einer Zufallsbekanntschaft eine Party oder eine Discothek verlassen hat.

Oder: Vergewaltigungen geschehen meist auf dem Heimweg, weil die Frau alleine nach Hause ging.

Meinung Nr. 2: Vergewaltigung ist stets mit sexuellem Verlangen gekoppelt.

Meinung Nr. 3: Frauen können das Risiko einer Vergewaltigung verringern, indem sie sich unauffällig kleiden.

Meinung Nr. 4: Eine Frau, die sich genügend wehrt, kann nicht vergewaltigt werden.

Meinung Nr. 5: Die meisten Frauen zieren sich nur, wenn sie „nein“ sagen, denn eigentlich meinen sie „ja“.

Meinung Nr. 6: Die meisten Täter begehen eine Vergewaltigung nur einmal.

Alle diese Ansichten sind falsch! Warum?

Die folgenden Ergebnisse sind kriminalstatistisch erwiesen:

Zu 1: Bei mehr als der Hälfte aller Vergewaltigungen waren die Täter dem Opfer schon vorher bekannt. Bei mehr als 40 Prozent aller Vergewaltigungen kamen die Täter aus der Umgebung des Opfers.

Zu 2: Sexuelle Lust spielt bei den meisten Vergewaltigungen keine Rolle. Der Vergewaltiger will sein Opfer nur beherrschen. Mehr nicht. Die Erniedrigung des Opfers ist der Hauptgrund für seine Tat, sexuelle Gewalt ist nur die Waffe.

Zu 3: Vergewaltigung ist oftmals ein Verbrechen aus günstiger Gelegenheit. Es ist deshalb völlig egal, wie eine Frau angezogen ist. Wenn der mögliche Vergewaltiger denkt, er hat ein Opfer gefunden, dann ist es ihm völlig egal, wie das mögliche Opfer angezogen ist. Viele Vergewaltiger scheuen sogar häufig Frauen, die sich sexy anziehen und nach der neuesten Mode gekleidet sind, da diese Frauen meistens auch sehr selbstbewusst sind.

Zu 4: In 85 Prozent aller registrierten Fälle wandten Männer Gewalt und Kraft an, wenn Frauen Widerstand leisteten. Neueste Untersuchungen ergaben aber auch, dass die Gegenwehr der Frauen erfolgreicher war, wenn sie sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln wehrten. Jedoch erlitten die Frauen dabei häufig mehr körperliche Verletzungen, als sie ihrerseits dem Täter zufügen konnten.

Zu 5: Wenn eine Frau „nein“ zu einem Mann sagt, meint sie dies auch so. Ein klares „nein“ wird aber von wenigen Männern auf Anhieb akzeptiert. Viele Männer glauben, die Frau ziere sich nur. Und weil Männer so denken, wagen viele Frauen nicht, zur Polizei zu gehen. Deshalb liegt die Dunkelziffer bei Vergewaltigungen bei fast 90 Prozent. Dabei muss man unterscheiden: Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung durch einen Fremden wurden, zeigen das Verbrechen auch an. Frauen, die von einer Person aus ihrem Bekanntenkreis vergewaltigt wurden, gehen dagegen selten zur Polizei.

Zu 6: Langjährige Studien zeigen, dass Vergewaltiger so lange weitermachen, bis sie gefasst werden. Deshalb ist es wichtig, dass man sie in jedem Fall anzeigt.

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