Читать книгу MALAWI - Aus dem warmen Herzen von Afrika - Christina Kanese - Страница 7

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Flug über Addis und Ankunft in Lilongwe

Ethiopian Airways fliegt von Frankfurt über Nacht über Addis Abeba nach Lilongwe. Da die Flüge in Frankfurt also immer erst um ca. 21 Uhr los flogen, die Lufthansa-Flüge von Hamburg nach Frankfurt immer zu so blöden Zeiten flogen, dass wir einen langen Aufenthalt in Frankfurt gehabt hätten und wir nur einen Koffer pro Person mitnehmen konnten, entschlossen wir uns, mit der Bahn nach Frankfurt zu fahren. Der ICE fährt aus Altona direkt zum Frankfurter Flughafen, wir sind mit dem Taxi zum Altonaer Bahnhof gefahren und in Frankfurt direkt von Bahn auf Flugzeug umgestiegen. So war das mit den zwei Gepäckstücken pro Person auch kein Problem. Im Frankfurter Flughafen wurde uns nur der Gepäcktrolley geklaut (den also gut im Auge behalten). Ansonsten ging alles entspannt, geordnet und strukturiert seinen Weg. Wir saßen alsbald in der großen Maschine nach Addis Abeba, nur leider konnten in Frankfurt noch keine Boarding Cards für den Weiterflug ausgestellt werden. Wir machten uns also bereit für den Flug zum afrikanischen Kontinent. Was würde uns wohl erwarten?

Der Flug verlief ohne weitere Zwischenfälle und Addis erwartete uns. Ein für afrikanische Verhältnisse großer Flughafen, auf dem für unsere Verhältnisse Tausende von dunkelhäutigen Menschen durcheinander liefen. Wir mussten ja nun noch unseren Boarding Pass für die Maschine nach Lilongwe ausstellen lassen.

Anzeigetafeln gibt es eher wenig, es stehen ab und zu Menschen, die fragen, wo man hin möchte und Auskunft geben. Alles funktioniert irgendwie nach dem Stille-Post-Prinzip. Nur leider konnten wir so keinen Schalter finden, der uns Boarding-Karten ausstellt.

Na gut, also einfach weiter zum Gate, das tatsächlich auf den Monitoren angezeigt wurde. Obwohl es nicht so viele Gates gibt, läuft man doch ganz schöne Strecken auf diesem Flughafen, aber eher im Slalom. Wir merkten dann, dass wir durch eine Glastür mussten, hinter der dann unser Gate sein würde. Leider überlegten wir etwas zu lange und aus dem Nichts wurde genau hier eine Sicherheitsschleuse improvisiert. Wir mussten also Jacken, Gürtel, Schuhe ausziehen und durch eine Schleuse gehen und das Handgepäck wurde durchleuchtet. Dass dabei die Sicherheitsschleuse ständig piepte, schien niemanden zu stören. Es wurde also alles so gemacht wie bei uns, aber warum eigentlich, war den Leuten, glaube ich, nicht so ganz klar. Cargo Science¹? Auf jeden Fall einfach mitmachen! Die improvisierte Sicherheitsschleuse brachten wir dann erfolgreich hinter uns. Nur die Boarding-Karte hatten wir noch nicht. Die würden wir dann wohl beim improvisierten Schalter bekommen. Ich mag ja nun auch sehr gerne Improvisieren und würde mich sogar als sehr gut darin bezeichnen, doch wenn ein ganzer Flughafen nach dem Prinzip organisiert ist? Ja, mir schwante, dass vielleicht sogar der ganze Kontinent danach funktioniert? Das war mir dann doch ein wenig komisch. Aber, was soll ich sagen, ein Schalter wurde improvisiert. An dem Gate liefen alle möglichen Leute durcheinander, sodass ich dachte, ,,Hier landet keiner im richtigen Flugzeug‘, und es hat alles geklappt. Ob das nun Zufall oder doch gute Planung mit Improvisation war? Man weiß es nicht … Es hilft auf jeden Fall, die eigenen Wahrnehmungsfilter auf Wahrnehmen und Staunen zu stellen.

Wie wir in Lilongwe ankamen und welche Wahrnehmungsfilter noch helfen, kommt dann in den nächsten Kapiteln.

¹ „Der Begriff Cargo-Kult-Wissenschaft oder englisch Cargo Cult Science stammt vom Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman. Feynman hat dabei einen Begriff aus der Ethnologie, CargoKult, auf gesellschaftliche Abläufe in der westlichen Welt angewendet. Als Metapher steht „Cargo-Kult-Wissenschaft‘‘ vor allem für (formal bzw. syntaktisch richtige) Abläufe und Prozesse im Wissenschaftsbetrieb und im Umgang mit Technologie, bei denen der Status und Symbolgehalt dieser Vorgänge den tatsächlichen Nutzwert übersteigt. Es wird also versucht, durch die eher symbolischen Handlungen wirtschaftlichen Erfolg und öffentliche Anerkennung zu erreichen.“ Aus der Seite „Cargo-Kult-Wissenschaft“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title= Cargo-Kult-Wissenschaft oldid=119504559;

MALAWI - Aus dem warmen Herzen von Afrika

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