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Vorwort

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Als ich im Juli 2019 damit begann, Tiere als Dankeschön für eine Unterstützung des „Projektes Sternschnuppenlicht“ zu zeichnen, ahnte ich nicht, wie intensiv diese Erfahrung werden würde.

Ich habe innerhalb der letzten Jahre bereits einige meiner Bücher mit eigenen Tierzeichnungen illustriert, „gescribbelte“ Bleistiftzeichnungen, die meist recht schnell angefertigt werden können, aber das Tier durchaus so darstellen, dass man es wiedererkennt. So waren auch die genannten „Dankeschön-Zeichnungen“ gedacht – nette Tierbilder auf Basis von Fotografien, die mir die Menschen schickten. Doch da hatte ich die Rechnung ohne die Tiere gemacht. Die vermittelten mir nämlich ganz deutlich ihre Vorstellungen, wie die Darstellung verlaufen sollte – mal flüchtig, skizzenhaft und einfach, mal zeitintensiv, aufwendig und hin und wieder sogar mühsam. Die unterschiedlichsten Gefühle und Botschaften prasselten während des Zeichnens auf mich ein, und so wurde jedes einzelne Bild zu einem Spiegelbild der Tierseele.

Es war während der Zeichenarbeit nicht mein Anliegen gewesen, Fragen zu stellen oder Probleme zu lösen. Aber da ich ein sehr emotionaler, empathischer und hellfühliger Mensch bin, war ich einfach offen und auf Empfang gestellt, und so kam bei mir all das an, was die Energiefelder der Tiere ausstrahlten: bei dem einen die Geschichte seines Lebens, bei einem anderen nahezu gar nichts …

Ich bin seit Kindertagen eng mit allen Tieren verbunden, habe schon vor vielen Jahren eine Ausbildung in Tierkommunikation absolviert, mache systemische Aufstellungen und sonstige Energiearbeit, aber das Einfühlen in ein Tier während des Zeichnens war auch für mich eine ganz neue Methode der Kommunikation. Das bildliche Wiedergeben der Tierseele und der Energien, zusätzlich zu den lautlosen Worten und Gefühlen, die daraus entstehen, hat auch mich beeindruckt, ebenso wie die die Bestätigung der Menschen, die zu den jeweiligen Tieren gehörten, die die Seele ihres Tieres in dem gezeichneten Bild und in den gefühlten Worten wiedererkannten.

Nicht wenige der Tiere waren zum Zeitpunkt des Zeichnens bereits verstorben, ihre Energie war teilweise nur noch schwach zu spüren – oder im Gegenteil sehr intensiv, dann nämlich, wenn bestimmte Themen noch im Raum standen, die erwähnt werden wollten. Nicht unbedingt bei jedem Bild war zu erfühlen, ob das Tier noch lebt oder bereits verstorben ist – letztendlich ist das aber auch nicht wichtig, denn auch das verstorbene Tier vermittelt noch seine Energien.

Bei manchen Tieren, die schon längere Zeit tot sind (was ist „lang“ in der Ewigkeit?), war die Energie trotzdem stark und präsent, bei anderen dagegen war sie schwach, kaum spürbar. Da gibt es welche, die sind einfach weg. Alles fühlt sich hohl an, auf eine gewisse Art und Weise „abgeschlossen“. Man sollte dann auch tunlichst vermeiden, zu bohren und zu ziehen, sondern stattdessen diese Seele einfach in Ruhe ihren weiteren Weg gehen lassen. Alle Varianten (von schwacher bis ganz heftiger Energie) gibt es aber auch bei noch lebenden Tieren.

Einige Tiere vermitteln besonders aufrüttelnde Gefühle, häufig ist da Bedarf nach Klärung von offenen Problemen, bestimmte Themen stehen im Raum, Dinge sollen gesehen werden – Trauer und oft auch Angst zeigen sich. Und in einigen Fällen spürt man ganz deutlich, dass Heilung geschehen muss. Diese Zeichnungen werden dann, ganz ohne es geplant zu haben, zu Energiebildern – zu Heilenergiebildern … Unter den über 60 Tierzeichnungen in diesem Buch sind auch einige wenige Heilenergiebilder. Ich habe sie ans Ende des Buches gestellt und auch eine Erklärung sowie die dazugehörigen Geschichten beigefügt.

Das alles mag sich für viele Menschen seltsam anhören. Für mich jedoch ist es normal, denn ich lebe damit. Es ist meine Realität und Wirklichkeit und die Kommunikation mit Tieren und auch mit verstorbenen Lebewesen gehört zu meinem Leben genauso dazu wie das Gespräch mit Mitmenschen.

Ich ließ also bei jedem Bild einfach zu, was kommt, ohne Druck, ohne Anspruch, ohne Erwartung. Daraus entstanden sind gefühlte Augenblicke, kleine Einblicke in große Seelen, lautlose Worte sichtbar gemacht.

Wenn wir die Fotografie eines Tieres betrachten, sehen unsere Augen eine Momentaufnahme, die das Tier in einer bestimmten Situation und/oder einem Gefühl zeigt: ängstlich, zornig, fröhlich, frech usw. …

Ob das jedoch wirklich das Naturell des Tieres ist, zeigt sich aber erst, wenn wir uns intensiver auf das Tier einlassen. Das kann auch mithilfe des meditativen „Eintauchens“ in das Foto geschehen, aber oft wird man abgelenkt oder legt das Bild nach wenigen Minuten wieder zur Seite, weil man nicht in der Lage ist, sich wirklich darauf einzulassen. Beim Zeichnen kalkuliert man eine bestimmte Zeitspanne ein und kommt dadurch in die Ruhe. Man gibt sich selbst die Zeit, Energie zu spüren, und lässt sich ohne Zwang und Druck auf das Tier ein.

Den Zeichnungen in diesem Buch sind nicht die entsprechenden Fotos zugeordnet, denn es geht nicht darum, Original und Zeichnung zu vergleichen. So kann das Tier zwar äußerlich perfekt getroffen sein, die Energie des Fotos aber von der Zeichnung abweichen. Die Zeichnung hält das empfangene Gefühl fest, das, was im Moment wichtig ist. Sie zeigt die offene Seele des Tieres. Übrigens kann die Energie eines Fotos sich durchaus im Lauf der Zeit verändern, entsprechend des physischen und psychischen Zustandes des Tieres. Ich glaube eher nicht, dass dies mit den Zeichnungen geschehen kann, denn sie fangen wie erwähnt einen Zustand, ein bestimmtes Thema ein.

Mein Anspruch ist nicht das exakt naturgetreue, das fotorealistische Zeichnen. Da gibt es andere, die das bis zur Perfektion beherrschen. Mir fehlt dazu nicht die Technik, sondern der Wille. Es dauert mir zu lange und mir fehlt die Geduld, jedes einzelne Haar mit akribischer Perfektion zu zeichnen. Ich bewundere solche Zeichnungen, die man nicht von einer Fotografie unterscheiden kann, kann aber manches Mal den Sinn nicht erkennen von diesen exakten Abbildern einer Fotografie, ohne Charisma oder individuelle Interpretation.

Außerdem bin ich der Meinung, dass man sich bei solcher Art von Zeichnung viel zu sehr auf das Außen konzentriert. Mein Bestreben ist jedoch, in einen kurzen intensiven Kontakt zu kommen mit der Energie des Tieres, zu fühlen, welchen Charakter es hat, zu hören, was ihm wichtig ist, zu fragen, ob es etwas benötigt, ob ich etwas tun kann. Da kann es durchaus passieren, dass ein Tier mir vermittelt, kräftiger und farbenfroher oder zarter und zerbrechlicher gezeichnet zu werden, als auf dem Foto dargestellt.

Einige der Zeichnungen waren in 20 Minuten fertig, bei anderen konnte ich mich nicht losreißen – was nicht an mir lag, sondern abhängig war von den einzelnen Tieren –, dazu mehr in den individuellen Texten.

Bevor ich die Bilder an die dazugehörigen Menschen verschickte, stellte ich sie bei mir zu Hause auf – manchmal sieben oder acht gemeinsam – und war stets aufs Neue fasziniert von der unglaublichen Macht der geballten Energie, die sie verströmten. Doch da war auch so viel Liebe, die über sie von den Menschen kam, denn alle diese Tiere waren oder sind ihren Menschen unglaublich wichtig und in ewiger Erinnerung.

Ich wünsche mir, dass keines dieser Tiere, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, die mir einen Blick in ihre Seelen erlaubten, vergessen wird. Und deshalb habe ich dieses Buch zusammengestellt mit allen Tieren, die ich von Juli bis Dezember 2019 gezeichnet habe. Jede dieser Persönlichkeiten soll einen Platz darin enthalten. Die Zeichenarbeit und die Begegnung mit den Tieren hat mir unglaublich viel Freude gemacht und so viel gegeben, und ich glaube, es wird auch den Menschen etwas geben, die als ganz unbeteiligte Betrachter in diese Tiergesichter schauen. Sie werden nicht lange unbeteiligte Betrachter bleiben, denn die Ausstrahlung, die Individualität und das Seelenleben, das diese Tiere ausstrahlen, ziehen in den Bann und bereichern.

Alles, was ich gefühlt und empfangen habe – sei es bei den Energiebildern oder den „normalen“ Zeichnungen –, habe ich aufgeschrieben und einfach so stehen lassen, nicht gewertet, nicht überlegt, ob es „stimmt“ oder nicht, auch wenn das eine oder andere bei längerem darüber Nachdenken seltsam oder „unrealistisch“ zu sein schien.

Das meiste wurde mir im Nachhinein von den Menschen der jeweiligen Tiere bzw. anhand von Beschreibungen und Lebensgeschichten bestätigt. Alleine diese Tatsache zeigt mir, dass es so ist, wie es ist.

Alle gezeichneten Tiere waren mir nicht näher bzw. gar bekannt bekannt (bis auf zwei, drei Ausnahmen und meine eigenen Tiere Veilchen, Tacoma und Siouxie).

Bilder von euch

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