Villa Freud
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Christine Grän. Villa Freud
Buch
I. Margareta. 1
II. Rita. 2
3
4
III. Greta. 5
6
7
8
IV. Margarita. 9
10
11
12
13
14
V. Meg. 15
16
17
18
19
VI. Margareta. 20
21
Отрывок из книги
Christine Grän
Villa Freud
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Das Gesetz der Trägheit und die Kräfte der Anpassung, gestülpt auf einen starken Willen, vereisen die Seele, bis sie schmilzt. Rita ahnt, dass sie all das nicht ist, was sie zu sein vorgibt. Sie ist nicht nett, dieses Bild ist so trügerisch, dass sie manchmal Angst hat, jeder könne die Fälschung erkennen. Hannas besorgte Blicke. »Du musst deinem Herzen folgen«, sagt sie ihren Töchtern, als ob das so einfach wäre. Rita ist fast überzeugt davon, in einer Gesellschaft von Gehörlosen zu leben, die sich zu Tode reden. Und gäbe es die Musik nicht, nur all die Worte, die flüssigen, überflüssigen, aggressiven, belehrenden, süßen, gemeinen, mahnenden, befehlenden, lügenden, schmeichelnden ... gäbe es nur sie und das Schweigen, so wäre sie bereit, ihr Dasein als entbehrlich zu betrachten. Es ist, so wie es ist, von trostloser Leichtigkeit. Wie ein leerer Plastiksack, den der Wind bewegt.
»Willst du gar nichts essen? Nimm doch von der Pastete!« Gregor hält ihr den Teller hin und lächelt, wie immer. Die Aufforderungen von Eltern sind verhüllte Befehle, und es wäre ein Sakrileg, Hannas Kochkunst nicht zu würdigen. Rita kommt aus ihrer Welt zurück in die Szenen ihres Lebens und spricht aus, was ihr in diesem Augenblick einfällt. Vielleicht, wenn sie darüber nachgedacht hätte, wäre sie still geblieben, doch wird andererseits zu wenig gesagt, was wahr ist, und so bleibt der freie Wille eine Chimäre, geformt aus den Nebeln der Feigheit.
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