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Meine Adoption

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Im April 1990 komme ich zusammen mit vier Geschwistern zur Welt. Ich bin der Dritte, der das Licht der Welt erblickt. Vor mir sind es zwei Mädchen und ein Junge und nach mir noch eine Schwester. Meine Herren, ist das anstrengend! Ich weiß nicht, ob ihr Geschwister habt. Aber die können einen manchmal ganz schön ärgern. Vor allem muss man alles mit ihnen teilen. Wer teilt schon immer gerne?

Ich heiße Astor von der Vogelwarte. Zumindest steht mein Name so in meinem Stammbaum. Toll! Was? So einen Namen kann nur ein Mensch erfinden.

Inzwischen bin ich ein alter Herr, der das ruhige Leben in der Familie, die mich vor zwölf Jahren aufgenommen hat, genießt. Gerne erinnere ich mich an die ersten Tage in meinem neuen Heim.

Als ich drei Monat alt bin, werde ich meiner Mama weggenommen. Ich bin zu alt um noch bei ihr zu bleiben, sagt man. Bei uns Hunden ist das so. Wir werden schneller erwachsen als Menschen und können uns dann selbst ernähren. Wir brauchen die Milch unserer Mama nicht mehr.

*

Die Familie, die mich adoptiert, ändert sofort meinen Namen in Pluto. Etwas Besseres kann denen auch nicht einfallen. Pluto! Nur weil der Hund aus Disney so heißt. Um das gleich richtig zu stellen, so blöd wie der Pluto aus Disney, bin ich trotzdem nicht. Und das obwohl ich auch ein Hund bin! Ich bin ein reinrassiger Bichon Frisé mit weichem, weißem, krausem Fell. Sogar die Pharaonen im alten Ägypten sollen sich schon Hunde meiner Rasse gehalten haben.

Ob ich es will oder nicht, ich werde aus dem Haus, in dem ich bisher wohne, getragen. Die Menschen bringen mich in einen wahnsinnig kleinen Raum. Alle setzen sich hinein. Ich und vier Personen! Wie soll man denn hier wohnen? Es gibt kein Bett zum Schlafen und es ist so eng, dass man nicht herumlaufen kann. Dieser kleine Raum beginnt Geräusche zu machen. Dann, plötzlich setzt er sich in Bewegung. Mir wird angst und bange. Ich beginne zu zittern.

In einem Auto werde ich also zur Wohnung der Familie gebracht. Buh, ist das warm. Die Frau hat mich auf dem Arm. Einer der Jungen streichelt mich ständig ungeschickt. Die Frau versucht den Buben von mir fernzuhalten, doch das Kind tätschelt wieder und wieder meinen Rücken oder den Schwanz oder den Kopf. Kinder eben!

Ich werde, wie gesagt, in die Wohnung der neuen, fremden Leute gebracht. Endlich entlässt mich die Frau aus ihren Armen. Der Mann und die Frau sprechen zu den Kindern. Ich werde dort wo ich abgesetzt wurde alleine gelassen. Unschlüssig und unsicher bleibe ich ein Weilchen sitzen. Alle tun so als würden sie mich nicht beachten. Doch ich spüre ihre neugierigen Blicke in meinem Rücken. Ich schnüffle nochmals kurz. Die Gerüche sind mir unbekannt. Um sie zu erkunden muss ich losziehen.

Ich gebe mir einen Stoß und setze mich langsam in Bewegung.

Ein langer Weg führt in ein Zimmer. Na, was ist denn da? Interessante Sachen liegen auf dem Boden verstreut herum. Also zum Nagen werde ich genug finden. Umso besser, dann wird mir nicht langweilig! Außerdem, ich habe noch meine Milchzähne im Maul. Die fallen leichter aus, wenn ich ab und zu nage.

Einer der Jungen ruft der Frau etwas zu. Die Frau antwortet. An die Stimmen der Leute muss ich mich noch gewöhnen.

Aha, ich sehe schon, es gibt einiges zu erkunden. Aber jetzt muss ich mal für kleine Hunde. Am besten gleich hier.

Der andere Junge meldet sich zu Wort. Die Frau nennt er Mama. Bei ihr scheint er mich zu verpetzen. Nachdem ich meine Blase erleichtert habe, schlendere ich weiter. Jeder muss mal.

Nun mischt sich der Mann, es ist Papa, ein. Er packt mich am Kragen und setzt mich auf ein Teil, das unwahrscheinlich gut riecht. Das Wort fällt oft. Es heißt Trainingswindel. Das muss ich mir merken. Es gibt Mama, Papa, Windel.

Das nächste Mal, wenn ich muss, setze ich mich wieder drauf. Riecht einfach umwerfend gut!

Ja, so beginnt mein Leben in meinem neuen Heim. Sieht ganz gut aus. Also die Frau, die sich um mich kümmert, heißt auch Mama. so ein Zufall. Der Mann wird Papa oder Stefan genannt, und sagt zu Mama, Elsa. Das ist anscheinend so wie bei mir. Jeder hat zwei Namen. Einen echten und einen, den man später bekommt.

In der Familie sind, wie erwähnt, zwei Kinder. Chic, jemanden zum Spielen! Die Namen der zwei Jungen sind verschieden. So, wie es aussieht, je nach Bedarf. Einer heißt Alex oder Alexander oder Depp oder Schätzchen und der andere wird Peter oder Trottel oder Liebling gerufen. Also kleinere Menschenkinder haben sogar mehr als nur zwei Namen. Interessant! Irgendwie werde ich schon damit klarkommen. Schließlich bin ich ein intelligenter Hund.

Mama, ich werde sie auch so nennen, ruft mich. Ich weiß zwar nicht, was sie will, aber ich folge ihr. Woher soll ich sonst wissen, was los ist?

Ach, das ist ja toll. Hier liegt mein Bett. Igitt igitt, es riecht ganz neu. Wie scheußlich! In so was soll ich schlafen?

Mama lässt mich immer noch nicht in Ruhe. Sie ruft mich erneut. Die Kinder laufen ihr nach. Ich auch. Was gibt es sonst noch? Oh, hier riecht es nach Essen. Den Ort muss ich mir merken!

Der Bub Alex zeigt auf etwas. Na, so eine Überraschung! Meine Wasserschüssel! Gut, ich habe gerade Durst. Dann trinke ich mal ein paar Schlucke. Nicht schlecht, ganz frisch aus dem Wasserhahn. Daneben steht meine Futterschüssel. Sie ist gefüllt. Mal schnüffeln. Okay! Ich habe jetzt doch keinen Hunger. Zuerst gehe ich ins Bett und schlafe ein wenig. Es ist alles ein bisschen anstrengend. Ein Hundekind darf auch mal müde sein.

Komisch, der kleinere Junge, der auch Peter genannt wird, hält sich von mir fern. Irgendetwas stimmt mit dem nicht! Ich werde ihn ganz einfach links liegen lassen, dann regelt sich das schon von selbst. Das hoffe ich zumindest.

Super! Wenn ich mich ins Bett lege und Alex mich stören will, wird er von Mama geschimpft. Toll! Immer, wenn ich meine Ruhe haben will, lege ich mich ins Bett. Und hops, keiner darf ich stören. So lässt es sich aushalten. Nicht so wie bei meinen Hundegeschwistern, die dauernd an mir herumgezerrt haben.

*

Oh, habe ich gut geschlafen. Nur, ich muss mal. Das gut riechende Ding namens Trainingswindel fällt mir ein. Wo war lag sie denn? Ui, so weit schaffe ich es nicht. Jetzt kann ich nicht mehr suchen. Ich setze mich hier hin und basta. Schließlich bin ich noch ein Baby und kann nicht alles richtig machen.

Außerdem ist niemand da. Keiner sieht es. Ah! So, jetzt geht es mir wieder besser!

Mein Magen knurrt. Ich glaube, ich suche meinen Futternapf. In diese Richtung! Ja, jetzt rieche ich ihn auch! Hm, gar nicht so schlecht. Ich habe enormen Hunger.

Jetzt höre ich schon Papas tiefe Stimme, die mich ruft. Er hat den Haufen entdeckt, den ich diskret gesetzt habe. Nun weiß er nicht so recht, wie er damit umgehen soll. Oder er will es nicht wissen! Ich sehe ihm die Ratlosigkeit an. Am besten ich verkrieche mich.

Mama spricht ernst mit ihm und Papa putzt mein Geschäft weg. Eine Bestrafung bekomme ich nicht. Wenn ich es mir richtig zusammenreime, dann darf ich reinpinkeln und Haufen setzen. Nur erwischen lassen darf ich mich nicht! Hoch interessant! Wenn jemand zuschaut suche ich besser die Windel auf.

Peter meldet sich zu Wort. Er hat meinen leeren Fressnapf bemerkt. Ganz egal bin ich ihm nicht.

Mama ist zufrieden mit mir. Sie scheint überhaupt mein Ansprechpartner zu sein.

Die ist gut! Hat sie gedacht, ich trete in Hungerstreik? Mir hängt der Magen bis in die Hinterläufe. Soll ich da etwa auch noch hungern? Nein, das kommt nicht in Frage. Man soll sich regelmäßig ernähren. Und seinen Unmut und seine Ängste kann man auch anders zum Ausdruck bringen.

So, und was passiert jetzt? Alle ziehen sich an. Hallo, ich möchte aber nicht alleine hier bleiben. Mama kommt und zieht mir ein Halsband an. Ich werde an eine Schnur gehängt und auf geht es in ein kleines Kabäuschen. Alle drängen sich zusammen. Es ist noch enger als im Auto. Der Kasten setzt sich in Bewegung Plötzlich hebt sich mir fast der Magen. Der enge Raum, man nennt ihn Fahrstuhl, hält mit einem Ruck an. Wir treten an einer anderen Stelle heraus. Hier verlassen wir das Haus. Es geht auf die Straße.

Leute, muss ich wirklich auf die Straße? Zu Hause ist es doch so schön! Na ja, alleine will ich nicht bleiben. Sonst muss ich heulen. Also gehe ich ein paar Schritte mit. Vielleicht tragen sie mich wieder oder wir fahren Auto.

Was sind denn das für fürchterliche Geräusche auf der Straße? Ich erschrecke jedes Ma und beginne zu zittern. Gut, ich werde es immer so machen: Jedes Mal, wenn ein Geräusch kommt, das ich nicht kenne, setze ich mich hin und warte bis es vorbei ist. Dann kann mir bestimmt nichts passieren.

Papa wird ungeduldig und geht mit den Jungen weg. Mama stört mein Trödeln scheinbar nicht. Sie hofft und redet mir gut zu. Immer wieder deutet sie auf einen Baum und in den Rinnstein. Hier soll ich pinkeln. Aber Mama, zu Hause wartet doch die Windel auf mich! Soll ich der untreu werden?

Solange diese Geräusche zu hören sind, trödle ich. Der Lärm lenkt mich ab. Da kann ich nicht auf Kommando Pipi machen.

Endlich werde ich auf den Arm genommen und getragen. Ist das schön, den warmen und weichen Körper von Mama zu spüren. Ihr Herz schlägt regelmäßig. So wie das Herz meiner Hundemama, wenn ich mich an sie gekuschelt habe, oder wenn ich bei ihr säugen durfte.

Oh, da sind die anderen. Sie sitzen an einem Tisch, aber nicht zu Hause. Was es da genau gibt weiß ich nicht. Ich werde unter dem Tisch auf den Boden gesetzt. Also betrachte ich die Füße um mich herum. Kein Problem! Die einen riechen gut, und die anderen stinken. Und was es alles für Schuhe gibt! Interessant.

Auf dem Nachhauseweg muss ich nur ein paar Schritte gehen. Da ich weder Pipi mache, noch Häufchen setze, werde ich wieder getragen. Kurz bevor wir zu Hause ankommen, muss ich nochmals ein paar Schritte gehen. Doch jetzt kann ich es mir wirklich verkneifen, bis ich zu meiner Windel zurückkomme. Schließlich will ich gelobt werden und eine Belohnung bekommen.

Endlich sind wir angekommen. Ich begebe mich sofort zu meinem persönlichen Hundeklo, auf die Windel. Oh, das war knapp! Tut das gut, wenn die Blase erleichtert ist. Und, ich werde von allen gelobt. Na, geht doch!

So, liebe Leute, jetzt will ich meine Ruhe. Ich gehe ins Bett. Wieder respektiert man mein Bedürfnis nach Schlaf.

*

Papa führt mich später nochmals spazieren, doch zum Pipi machen warte ich bis ich zur Windel zurückkehre. So haben sie es mir doch gezeigt.

Inzwischen ist es dunkel. Die Kinder sind schon lange im Bett. Ich darf ihnen gute Nacht sagen, muss dann aber aus dem Zimmer gehen, obwohl die Kinder protestieren. Danach werde ich in den Raum eingesperrt, aus dem das Essen kommt, die Küche. Inzwischen kenne ich das Zimmer schon. Hilfe! Ich will nicht alleine schlafen! Bislang durfte ich immer mit meinen Geschwistern und meiner Hundemama schlafen. Alleine habe ich Angst.

Zur Sicherheit heule ich mal. Bestimmt werde ich rausgeholt. Aber nein, die lassen mich schmoren. Also, dann heule ich eben nochmals eine Runde. Still! Ich höre Schritte. Jemand hat Erbarmen mit mir. Endlich! Wurde aber auch Zeit!

Mama kommt in die Küche herein. Diesmal spricht sie nicht in freundlichem Ton mit mir. Zur Sicherheit kehre ich in mein Bett zurück. Ich versuche meinen traurigsten Blick aufzusetzen. Der lässt sie jedoch kalt. Sie wendet sich ab und verlässt die Küche wieder. Ich bleibe erneut alleine zurück. Wie kann ein Mensch nur so herzlos sein?

Noch zweimal heule ich in dieser Nacht bitterlich, doch keiner erbarmt sich meiner. Irgendwann bin ich eingeschlafen.

*

Morgens werde ich aus meinem Gefängnis geholt. Die Kinder kommen schon sehr früh und streicheln mich. Dann fordern sie mich auf, mit ins Zimmer von Mama und Papa zu gehen. Die schlafen vielleicht in einem großen Bett! So etwas habe ich noch nie gesehen.

Bald stehen Mama und Papa auf. Papa zieht sich an und geht mit mir raus, obwohl ich während der Nacht zweimal auf die Windel gepinkelt habe. Mama hat mich zwar gelobt, doch der Papa meint anscheinend, ich müsste unbedingt wieder auf die schreckliche Straße. Gut, wenn es nicht anders geht.

Ehrlich gesagt, ich bin überrascht. Anscheinend sind Papa und ich heute die einzigen, die spazieren gehen. Fast ruhig ist es draußen. Nur wenige Schuhe klappern auf dem Bürgersteig. Ich muss mich gar nicht oft vor Schreck setzen. Die Runde dauert ewig, doch schließlich kommen wir wieder zu Hause an.

So vergeht der zweite Tag. Noch dreimal werde ich spazieren geführt. Stets warte ich, bis ich meine Geschäftchen auf der Windel verrichten kann. Ich bin wirklich gelehrig. Das müsst ihr zugeben.

An diesem Abend, als ich wieder eingesperrt werde, ziehe ich das Ganze anders auf. Ich pinkle auf meine Windel und belle dann. Mama kommt prompt, sieht, was ich geleistet habe. Sie lobt mich sogar. Na, geht doch! Aber, auch das funktioniert es nicht wie ich es mir wünsche. Nachdem ich eine neue Windel bekomme, werde ich wieder alleine gelassen. Wisst ihr was? Ich gebe auf! Jetzt schlafe ich. Was soll das? Letztendlich braucht so ein kleiner Hund viel Schlaf. Ich bin auch nur ein Kind.

*

Am nächsten Tag besucht mich Papa als erster in der Küche. Dann zieht er Schuhe und Jacke an, nimmt seine Tasche und geht aus dem Haus. Ohne mit mir spazieren zu gehen! Habe ich etwas falsch gemacht?

Die Türe zur Küche bleibt offen. Heißt das, ich darf raus? Vorsichtig verlasse ich mein nächtliches Gefängnis und begebe mich auf die Suche nach den anderen.

Mama steht angezogen im Zimmer der Kinder und weckt sie. Murrend stehen die beiden auf. Als Mama das Zimmer verlässt, übersieht sie mich beinahe. Ich kann mich gerade noch zur Seite werfen um nicht getreten zu werden. Jetzt endlich nimmt sie mich wahr und redet freundlich mit mir und streichelt mich. In der Hoffnung, sie versteht mich, hebe ich meinen Schwanz und wedle ihn fleißig, dazu belle ich leise. Sie hat mich verstanden und tätschelt mich nochmals. Unsere Kommunikation ist gar nicht so schlecht. Wir verstehen uns schnell.

Dann kommt Hektik auf. Ich suche einen sicheren Ort, an dem ich mich verstecken kann, bis der Sturm vorüber ist. Irgendwann rufen die Buben nach mir. Soll ich es wirklich wagen? Kann ich mich blicken lassen? Ja, ich trete vor die versammelte Mannschaft. Mama zieht mich an. Ich meine, ich bekomme mein Halsband angezogen. Nun nimmt sie mich auf den Arm. Wir verlassen die Wohnung.

Diesmal fahren wir mit dem Auto ein Stück. Dann steigt Mama mit den Kindern aus. Ich muss warten. Na gut, ich bin wieder müde. Also lege ich mich schlafen. Plötzlich wird die Türe aufgerissen. Mama kommt alleine zurück. Was ist denn heute los? Zuerst verschwindet Papa. Jetzt auch noch meine Spielgefährten? Mama fährt sofort los. Wir kommen zu Hause an. Nun bin ich dran. Ich werde schon wieder auf die Straße geführt. Heute geht es noch hektischer als die letzten beiden Tage zu. Um mich herum nur Schuhe, die höllischen Lärm machen und viele Autos, die ihre Abgase genau in meiner Höhe ausstoßen. Einfach fürchterlich! Aber so scheint nun mal das Hundeleben in der Stadt zu sein.

Nach dem Spaziergang bringt Mama mich nach Hause. Ich lege mich ein wenig schlafen. Mama macht irgendetwas in der Wohnung. Ist mir im Augenblick auch egal. Hauptsache sie lässt mich nicht alleine.

Später langweilige ich mich. Ich suche Mama. Sie streichelt mich und holt ein Spielzeug. Einen Stoff mit dem sie vor meiner Nase herumschwenkt. Lustig sieht das aus. Ich schnappe mir das eine Ende. Dann zerren Mama und ich an dem Stoff. Sie knurrt sogar. Zwar nicht wie ein richtiger Hund, aber sie versucht es wenigstens. Es macht Spaß mit ihr zu spielen. Einen richtigen Scheinkampf führen wir durch. Wenn mir langweilig ist, werde ich ihr ab und zu ein Spielzeug bringen, dann können wir uns vergnügen. Sicherlich langweilt Mama sich auch hin und wieder.

Später fahren wir wieder Auto. Als wir am Ziel ankommen, geht Mama mit mir spazieren. Anschließend sperrt sie mich wieder im Auto ein. Kurz darauf kommt sie mit meinen zwei Freunden zurück. Schön. Nun fehlt nur noch Papa!

Den Nachmittag verbringen wir im Park. Die Kinder spielen. Mama spaziert mit mir. Ich darf mich auch ins kühle Gras legen. Ein gemütlicher Nachmittag. Ach, ist das Leben schön.

Später, kurz vor dem Abendessen kommt Papa heim. Die Familie isst. Ich bin auch Familie! Oder etwa nicht?

Mama stellt mir meinen Napf hin. Ich schnuppere. Nicht schlecht! Aber, das was da hoch oben auf dem Tisch steht riecht viel besser. Mal sehen, ob ich Mitleid erregen kann. Zuerst versuche ich es bei Mama. Sie scheint für meine Ernährung zuständig zu sein. Fehlalarm! Auch bei den Kindern gehe ich leer aus. Bleibt nur noch Papa. Volltreffer! Er erbarmt sich meiner. Nun weiß ich, an wen ich mich wenden muss, wenn ich bei Tisch betteln will.

*

Nach und nach bekomme ich mit, dass es verschiedene Tagesabläufe gibt. Dann, wenn die Kinder weggebracht werden und Papa alleine aus dem Haus geht. Dann die Tage, an denen die Familie zusammen bleibt. Wobei die Tage, an denen es gemütlicher zugeht und alle zusammen sind nicht so oft vorkommen wie die hektischen Tage. Aber die Wiederholung ist regelmäßig.

Am Abend gehe ich inzwischen meistens freiwillig schlafen. Ich bin total erledigt. Wie halten die Menschen das nur aus?

So waren meine ersten Tage in der Familie. Es war einiges los, aber wir haben uns gut aneinander gewöhnt. So, nun lege ich mich ein wenig schlafen. Ich erzähle schon viel zu lange.

Plutos Hundeleben

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