Читать книгу 1 Ei muss her - Christine Jörg - Страница 6
Guy und Robin
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Guy zuckt zusammen und zieht mit einem Ruck den Schnabel aus dem Wasser. Während das Wasser noch aus seinem Unterschnabel fließt, starrt er den Fremden an.
„Guy“, antwortet er. Dabei fällt ihm das Grünzeug, das er gerade aufgesammelt hat aus dem Schnabel.
„Hi Guy“, grüßt Robin sein Gegenüber fröhlich. „Ich bin Robin.“ Dabei strahlt er den fremden Jungflamingo an.
Robins Freundlichkeit ist ansteckend. Auch Guy lächelt zurück. „Hi“, erwidert er daraufhin den Gruß des anderen.
Kurz starren sich die zwei Jungen wortlos an. „Wollen wir etwas unternehmen?“, fragt Robin nun.
Guy dreht sich um. „Und was?“
„Weiß nicht.“ Robin schaut Guy neugierig an. „Wo sind deine Eltern?“
Suchend blickt sich Guy nach Artur und Senta um. „Da hinten steht meine Mutter.“ Mit dem Schnabel zeigt er in eine Richtung. „Und da ist mein Vater.“ Er wendet den Kopf in die andere Richtung. „Und deine Eltern?“
Nun ist es an Robin, nachzuschauen, wo denn seine Eltern sind. „Da drüben stehen sie und unterhalten sich.“
„Lass uns doch spazieren gehen“, schlägt Robin vor. „Es gibt bestimmt noch andere Flamingojungen die mit uns gehen.“
„Wohin willst du denn?“, Guy ist neugierig geworden.
„Halt so, einfach rumgehen.“
Guy nickt. „okay.“
Auf ihren langen, dünnen Beinen staksen die beiden Jungen los um die Flamingowelt zu erforschen.
„Und, hast du Geschwister?“, will Guy wissen.
„Nein, Einzelkind“, ist die knappe Antwort.
„Ich auch“, gibt Guy zurück. „Aber bei uns in der Nachbarschaft, sind in zwei Nestern zwei Vögel geschlüpft. Da geht die Post ab, sage ich dir.“
„Wieso?“, fragt Robin verständnislos.
Guy schaut den Weggefährten ungläubig an. „Na, weil die Eltern nicht wissen, wie sie zwei Junge satt kriegen sollen. Da bin ich schon lieber ein Einzelflamingo.“
„Stimmt“, pflichtet Robin bei. Er schlägt mit den Flügeln. „Wollen wir auf die andere Seite fliegen?“ Er zeigt in die Ferne. Irgendwo auf der anderen Seite der Straße.
„Ich darf nicht so weit weg“, bremst Guy den Eifer des neuen Freundes. „Außerdem habe ich Hunger.
„Dann friss doch was.“ Robin deutet auf das Wasser, das sich vor ihnen erstreckt.
Guy bleibt stur. „Ich will jetzt aber Kropfmilch.“
„Kropfmilch ist gut“, bestätigt Robin. „Darauf hätte ich auch Lust.“
„Also auf ein anderes Mal.“ Guy will sich abwenden.
„Halt!“ Robin stellt sich Guy in den Weg. „Treffen wir uns nachher?“
„Warum nicht?“ Guy ist froh, einen Kameraden gefunden zu haben. „Wo ist dein Nest?“
Robin ist mit Guy langsam im Sand gelaufen. Jetzt bleibt er stehen, deutet auf einen Kegel und sagt: „Genau hier.“
„Gut. Ich hole dich nachher ab“, verspricht Guy und macht sich auf die Suche nach seinen Eltern. Bei einem der beiden will er jetzt um Nahrung betteln.