Читать книгу Angst und Panik NEIN - nicht mit mir! - Christine Kindseder - Страница 8
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Erst war das Leid, dann ging es ins Glück über
Natürlich gab es schon in meiner Kindheit Auslöser und Angstmomente: Schule, Ausbildung, Exfreund, tragische Vorfälle mit nahen Verwandten, traumatische Situationen etc. Das Erste, was ich in diesem Zusammenhang erfahren durfte, ist, je mehr ich mich gegen die Angst wehrte, sie „loszuwerden“ versuchte, umso schlimmer wurde es. Eindeutig war dies der falsche Weg. Aber sehen wir selbst.
Der Kern meiner Angstauslöser entstand durch Lebenskrisen, Verlust, Trennung, Familienstreitigkeiten, Trennung meiner Eltern, als ich 8 Jahre alt war, Mobbing in der Schul- und Ausbildungszeit, Ungerechtigkeiten, Lügereien, nicht mehr arbeiten zu können, von einer Klinik „gesund“ entlassen zu werden, obwohl es nicht so war (ich war denen nur nicht krank genug). Diese Liste ist fast endlos.
Ich fange mit meiner Geschichte da an, als die Angst die Oberhand erlangte.
2010 verstarb mein Opa. 2011 Unzufriedenheit in der Beziehung und Überarbeitung in meinem Job als Filialleiterin eines Getränkemarktes. Immer häufiger wurde es mir in der Arbeit zu viel. Dann kam auch noch eine 2. Filiale hinzu und ich wurde zusätzlich für diese Springer.
Da fing es an mit dem fast dauerhaften Schwindel. Ich empfand immer wieder Erschöpfung.
So konnte es nicht weitergehen. Wir entschlossen uns, eine Café-Bar im Allgäu aufzumachen – weg von München, weg von dem Trubel und dem Stress. Aber erst mal wollten wir Urlaub machen und dann mit der Planung beginnen.
Die Wende meines Glücks ließ auch nicht allzu lange auf sich warten (Burn-out, Nervenzusammenbruch, Angststörung, Agoraphobie … (Krankheiten betiteln können die Ärzte echt gut.)
Dann kam unser Neuanfang im Allgäu. Tag der offenen Tür (Schwächeattacken, ab ins Krankenhaus). Wir fanden zügig schöne Räumlichkeiten, die Wohnung war auch im selben Haus, perfekt! Besser kann es doch nicht laufen!, dachte ich zu diesem
Zeitpunkt.
Wir waren beim Einräumen des Ladens, hatten sogar noch drei kräftige Helfer und kamen gut voran. Auf einmal wollte mein damaliger Verlobter mit mir reden. Ich wusste nicht warum und bat ihn, doch noch etwas zu warten, weil wir gerade so gut vorankamen. Griesgrämig ging er in unsere gemeinsame Wohnung, packte seine sieben Sachen und verschwand auf Nimmerwiedersehen nach München (absolute Krise). Und das eine Stunde (!), bevor wir den Pachtvertrag unterschreiben wollten.
Ab diesem Zeitpunkt fing es so richtig an mit meiner Angst vor Männern (durch vorhergehende Ereignisse war diese Angst bereits da). Es traten Glaubenssätze auf wie:
Ich bin nicht gut genug.
Ich bin es nicht wert.
Mich kann man nicht lieben.
Trotz alledem musste es ja weitergehen. Wir standen immer im Laden und haben die Sachen eingeräumt, dekoriert und was eben alles dazugehört. Aus dem Stehgreif meinte meine Mum, dass sie mit mir den Laden zusammen machen würde, und so war es dann auch. Wir waren ein gutes Team. Ich erholte mich einigermaßen von dem Ganzen, doch ganz verdaut hatte ich das sehr lange nicht, nur verdrängt. Dann, 2 Tage vor der Eröffnung, kam so ein Brandbeauftragter der Gemeinde zur Abnahme: „Sie dürfen nicht eröffnen, der Schall- und Brandschutz wurde nicht eingehalten!“